Rappoldshofen
Rappoldshofen Gemeinde Gerhardshofen
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 37′ N, 10° 40′ O |
Höhe: | 284 m ü. NHN |
Einwohner: | 74 (31. Dez. 2022)[1] |
Postleitzahl: | 91466 |
Vorwahl: | 09163 |
Rappoldshofen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gerhardshofen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Rappoldshofen liegt in der Gemarkung Gerhardshofen.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt am Nordufer der Aisch. Im Norden erhebt sich der Mühlberg (308 m ü. NHN), ca. 1 km südlich der Hafnersberg (339 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Reinhardshofen zur Kreisstraße NEA 12 (1,3 km westlich) bzw. die Bundesstraße 470 kreuzend an Altenbuch vorbei nach Göttelhöf (3 km südöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Eckenhof (1,1 km nordöstlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wie auch die Nachbarorte, die auf –hof(en) enden, gehören vermutlich dem karolingischen Siedlungsbau an. Sie können ein Seitenausbaustück der Königsmark Riedfeld gewesen sein, das ausschließlich Grundherren überlassen wurde, in diesem Fall einem Ratbold.[5] Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort jedoch erst am 29. Januar 1347. Zu dieser Zeit gehörte der Ort zum Amt Dachsbach der Burggrafschaft Nürnberg. 1360 gab es im Ort sieben zinspflichtige Bauern. 1400 wurde der Ort an Ritter Otto verkauft, er gelangte später an das Markgraftum Brandenburg-Kulmbach.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Rappoldshofen zehn Anwesen (1 Mühle, 3 Höflein, 5 Güter, 1 Haus). Das Hochgericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen übte das brandenburg-bayreuthische Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach aus.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Rappoldshofen dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Gutenstetten und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Pahres zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es in die neu gebildete Ruralgemeinde Reinhardshofen umgemeindet.[8] Am 1. Januar 1972 wurde Rappoldshofen im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Gerhardshofen eingemeindet.
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 12: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 60: Mühle an der Aisch. Eingeschossiges Satteldachhaus mit drei Dachgeschossen. Im Türsturz „Martin Hofmann/1749“. Giebelanbau nach Ost 1860, nach West 1923.[9]
- Haus Nr. 63: Ein Pfeiler der Hofeinfahrt bezeichnet „G C W“ (eiß) / „1841“.[9]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2016 | 2020 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 85 | 96 | 89 | 85 | 76 | 72 | 63 | 85 | 47 | 51 | 70 | 72 | 74 |
Häuser[10] | 13 | 14 | 13 | 13 | 12 | 11 | 11 | 17 | |||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Peter und Paul (Gerhardshofen) gepfarrt.[7][19]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Rappershofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 426 (Digitalisat).
- Johann Kaspar Bundschuh: Rappoldtshofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 868 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 124 (Digitalisat). Ebd. S. 189 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Rappershofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 286 (Digitalisat).
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S. 155.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteile > Rappoldshofen. In: gerhardshofen.de. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- Rappoldshofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 9. Februar 2023.
- Rappoldshofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Rappoldshofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zahlen, Daten, Fakten > Einwohnerzahlen von Gemeinde Gerhardshofen nach Gemeindeteilen untergliedert. In: gerhardshofen.de. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Gemeinde Gerhardshofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 120.
- ↑ Siehe Website gerhardshofen.de
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 124.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 189.
- ↑ a b R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 155. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen. Ursprüngliche Hausnummerierung.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 73 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 201 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1223, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1157 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1230 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1267 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 339 (Digitalisat).
- ↑ Einwohnerzahlen ( des vom 21. Mai 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website gerhardshofen.de