Sintmannsbuch
Sintmannsbuch Gemeinde Gerhardshofen
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Koordinaten: | 49° 36′ N, 10° 45′ O |
Höhe: | 347 m ü. NHN |
Einwohner: | 9 (31. Dez. 2022)[1] |
Postleitzahl: | 91466 |
Vorwahl: | 09163 |
Sintmannsbuch (fränkisch: „Simersbuch“[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Gerhardshofen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Sintmannsbuch liegt in der Gemarkung Kästel.[4]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einöde liegt inmitten der Seebachweiher, die die Seebach speisen, einen linken Zufluss der Regnitz. Im Norden gibt es einen Modellflugplatz. Noch weiter nördlich liegt das Waldgebiet Sixtenhaid. 0,5 km südöstlich erhebt sich der Wolfberg (355 m ü. NHN) inmitten des Waldgebietes Langenlohe. Im Südwesten grenzt das Langholz an. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße bei Emelsdorf (1,5 km nordwestlich) bzw. nach Oberreichenbach zur Kreisstraße ERH 15 (2 km südöstlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde 1348 als „Sigmanspuech“ erstmals urkundlich erwähnt,[6] 1506 als „Simerspuch“. Zu dieser Zeit gehörte die Mehrzahl der Anwesen der Dompropstei Bamberg, die Reichsstadt Nürnberg war dort auch begütert.[2]
Im 17. Jahrhundert ließ sich eine Familie aus Siebenbürgen in Sintmansbuch nieder.[7] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Sintmannsbuch 3 Anwesen (2 Huben, 1 Hof). Das Hochgericht übte das Amt Büchenbach im begrenzten Umfang aus. Es hatte ggf. an das Centamt Herzogenaurach des Hochstifts Bamberg auszuliefern.[8] Das Hochgericht wurde vom brandenburg-bayreuthischen Kasten- und Jurisdiktionsamt Dachsbach teilweise angefochten.[9] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Amt Büchenbach.[8]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Sintmannsbuch dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Weisendorf zugeordnet, ab 1813 gehörte es dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Birnbaum an. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde es der neu gebildeten Ruralgemeinde Kästel zugewiesen.[10] Am 1. Juli 1971 wurde Sintmannsbuch im Zuge der Gebietsreform nach Gerhardshofen eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2016 | 2020 |
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Einwohner | 6 | 36 | 20 | 25 | 35 | 21 | 8 | 15 | 16 | 6 | 11 | 9 | 9 |
Häuser[11] | 1 | 4 | 5 | 4 | 1 | 2 | 2 | 2 | |||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach Weisendorf gepfarrt,[8] seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Peter und Paul (Gerhardshofen) zuständig.[13]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Simmonsbuch. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 341 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Simmonsbuch. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 295 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216 (Digitalisat).
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteile > Sintmannsbuch. In: gerhardshofen.de. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- Sintmannsbuch in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 8. Februar 2023.
- Sintmannsbuch in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Sintmannsbuch im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Zahlen, Daten, Fakten > Einwohnerzahlen von Gemeinde Gerhardshofen nach Gemeindeteilen untergliedert. In: gerhardshofen.de. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ a b Ortsteile > Sintmannsbuch. In: gerhardshofen.de. Abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Gemeinde Gerhardshofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 27. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 104.
- ↑ Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 269 (Erstausgabe: 1950).
- ↑ a b c Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 84 (Digitalisat).
- ↑ Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 131 (Digitalisat).
- ↑ Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 186 f. (Digitalisat).
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 86 (Digitalisat).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 199 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1222, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1156 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1098 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 339 (Digitalisat).
- ↑ Einwohnerzahlen ( des vom 21. Mai 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website gerhardshofen.de