Reichstagswahlkreis Regierungsbezirk Marienwerder 1

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Die Wahlkreisaufteilung des Deutschen Reichs.

Der Reichstagswahlkreis Provinz WestpreußenRegierungsbezirk Marienwerder 1 (Wahlkreis 23; Wahlkreis Stuhm-Marienwerder) war ein Wahlkreis für die Reichstagswahlen im Deutschen Reich und im Norddeutschen Bund von 1867 bis 1918.

Wahlkreiszuschnitt

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Der Wahlkreis umfasste den Kreis Stuhm und den Kreis Marienwerder.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1890 99.760
1895 103.321
1900 103.154
1905 104.655
1910 104.953
Berufszugehörige Männer
Landwirtschaft Industrie und Gewerbe Handel und Dienstleistungen
1895 70,4 16,4 13,2
1907 67,5 18,3 13,8
Konfession
Evangelisch Katholisch
1890 47,2 50,9
1905 45,3 53,1
1910 44,9 53,6
Wahl Abgeordneter Partei Bild
Reichstagswahl Februar 1867 Theodor von Donimirski Polnische Fraktion
Reichstagswahl August 1867 bis 1871 Hermann Conrad NLP 0
Reichstagswahl 1871 bis 1878 Leopold von Winter NLP
Reichstagswahl 1878 bis 1881 Rudolph von Buddenbrock Reichspartei 0
Reichstagswahl 1881 bis 1884 Arthur Hobrecht NLP
Reichstagswahl 1884 bis 1891 Georg Müller Reichspartei 0
Ersatzwahl 1891 bis 1892 Max Wessel Reichspartei 0
Ersatzwahl 1892 bis 1892 Heinrich von Donimirski Polnische Fraktion 0
Reichstagswahl 1893 bis 1898 Arthur von Buddenbrock Reichspartei 0
Reichstagswahl 1898 bis 1918 Karl Wilhelm Witt Reichspartei

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Theodor von Donimirski Polen 7424 0 0
von Rabe Unabhängiger Bewerber 7258 0 0

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Hermann Conrad NLP 2904 0 0
Polen 4217 0 0

In der Stichwahl ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Hermann Conrad NLP 6818 0 0
Polen 4736 0 0

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Leopold von Winter NLP 3472 0 0
Konservativ 2692 0 0
Sonstige 9 0 0

In der Stichwahl ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Leopold von Winter NLP 7461 0 0
Polen 5639 0 0

Es fand nur ein Wahlgang statt.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Leopold von Winter NLP 7272 0 0
Polen 6481 0 0
Sonstige 13 0 0

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Leopold von Winter NLP 5048 0 0
Polen 6701 0 0
Konservativ 1839 0 0
Sonstige 19 0 0

In der Stichwahl ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Leopold von Winter NLP 8414 0 0
Polen 7536 0 0

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Rudolph von Buddenbrock Reichspartei 4037 0 0
NLP 3346 0 0
Polen 6673 0 0
Sonstige 18 0 0

In der Stichwahl ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Rudolph von Buddenbrock Reichspartei 7675 0 0
Polen 7406 0 0

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Reichspartei 2801 0 0
Arthur Hobrecht NLP 3863 0 0
Polen 5762 0 0
Sonstige 9 0 0

In der Stichwahl ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Arthur Hobrecht NLP 7360 0 0
Polen 6789 0 0

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 19.374 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 13.229 von denen 24 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 68,4 %. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Müller Reichspartei 4752 0 0
NLP 2186 0 0
Polen 6274 0 0
Sonstige 17 0 0

In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 15.124 von denen 46 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 78,3 %. Es ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Müller Reichspartei 7988 0 0
Polen 7136 0 0

Die Kartellparteien hatten sich auf Müller als gemeinsamen Kandidaten geeignet. Ebenso hatten sich Polen und Zentrum auf einen gemeinsamen Kandidaten festgelegt. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 19.875 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 15.870 von denen 32 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 80,0 %. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Müller Reichspartei 6840 0 0
F 1523 0 0
Zentrum 7463 0 0
Sonstige 44 0 0

Die Freisinnigen riefen in der Stichwahl zur Wahl von Müller auf. In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 16.995 von denen 42 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 85,7 %. Es ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Müller Reichspartei 8751 0 0
Zentrum 8244 0 0

Die Kartellparteien hatten sich erneut auf Müller als gemeinsamen Kandidaten geeignet. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 19.681 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 15.181 von denen 39 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 77,1 %. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
DF 34 0,2 0
Georg Müller Reichspartei 7535 49,7 0
Heinrich von Donimirski Polen 7535 49,7 0
Jochem SPD 237 1,6 0
Zentrum 133 0,9 0
Sonstige 57 0 0

Die Freisinnigen unterstützten Müller. In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 17.020 von denen 48 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 86,5 %. Es ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Georg Müller Reichspartei 8795 51,8 0
Heinrich von Donimirski Polen 8177 48,2 0

Ersatzwahl 1891

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Nach seiner Ernennung zum Reichsbank-Syndikus hatte Georg Müller das Mandat niedergelegt und es kam am 23. April 1891 zu einer Ersatzwahl. NLP, Konservative und Freisinn wollten zunächst Arthur Hobrecht aufstellen. Dies gelang nicht und daher einigte man sich auf Landrat Wessel. Die NLP schloss sich diesem Vorschlag jedoch nicht an. Es fand ein Wahlgang statt. Die Zahl der abgegebenen Stimmen betrug 12.233 von denen 47 ungültig waren.

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
NLP 173 1,4 0
Heinrich von Donimirski Polen 5514 45,3 0
Max Wessel Reichspartei 6289 51,6 0
Jochem SPD 177 1,5 0
Sonstige 33 0,3 0

Ersatzwahl 1892

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Die Ersatzwahl am 28. November 1892 erfolgte, weil Max Wessel nach seiner Beförderung zum Polizeipräsidenten von Danzig das Mandat niedergelegt hatte. Die Deutsch-Konservativen und die Frei-Konservativen konnten sich nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten einigen. Die Freikonservativen lehnten Max Wessel ab, da dieser Gegner des Zedelitz´schen Schulentwurfs sei. Das Zerwürfnis ging so weit, dass einige Freikonservative in der Stichwahl zur Wahl des polnischen Kandidaten aufriefen. Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 20.135 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 14.067 von denen 28 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 69,9 %. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Rother DF 746 5,3 0
Dieskau Konservativ 1559 11,9 0
Heinrich von Donimirski Polen 7013 49,9 0
Max Wessel Reichspartei 4169 29,7 0
Jochem SPD 531 3,8 0
Sonstige 21 0,1 0

In der Stichwahl am 15. Dezember 1892 betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 15.798 von denen 45 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 78,5 %. Es ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Heinrich von Donimirski Polen 8423 53,9 0
Max Wessel Reichspartei 7330 46,5 0

Es fanden zwei Wahlgänge statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 20.331 und die Zahl der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang 14.088 von denen 34 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 69,3 %. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Virchow FVP 146 1,0 0
Arthur von Buddenbrock Konservativ 6843 48,8 0
Plehn NLP 205 1,4 0
Heinrich von Donimirski Polen 6410 44,6 0
Jochem SPD 220 1,6 0
Spahn Zentrum 187 1,3 0
Sonstige 43 0,3 0

In der Stichwahl betrug die Zahl der abgegebenen Stimmen 15.205 von denen 53 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 74,8 %. Es ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Heinrich von Donimirski Polen 7406 48,9 0
Arthur von Buddenbrock Konservativ 7746 51,1 0

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 20.607 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 14.962 von denen 43 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 72,6 %. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Heinrich von Donimirski Polen 6170 41,4 0
Karl Wilhelm Witt Reichspartei 8156 54,7 0
Franz Storch SPD 227 1,5 0
Lieber Zentrum 303 2,0 0
Sonstige 63 0,4 0

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 20.977 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 15.829 von denen 63 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 75,5 %. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Czarlinski Polen 6214 39,4 0
Karl Wilhelm Witt Reichspartei 8071 51,2 0
Bartel SPD 677 4,2 0
SPD 72 0,5 0
Spahn Zentrum 487 4,4 0
Sonstige 45 0,3 0

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 20.989 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 18.978 von denen 46 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 90,4 %. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Wolszlegier Polen 7226 38,2 0
Karl Wilhelm Witt Reichspartei 10.058 53,1 0
Trilse SPD 670 3,5 0
Spahn Zentrum 940 5,0 0
Sonstige 38 0,2 0

Es fand nur ein Wahlgang statt. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 20.900 und die Zahl der abgegebenen Stimmen 18.412 von denen 71 ungültig waren. Die Wahlbeteiligung betrug 88,1 %. Im ersten Wahlgang ergab sich folgendes Ergebnis:

Kandidat Partei Stimmen in % Anmerkungen
Groß Polen 6459 35,2 0
Karl Wilhelm Witt Reichspartei 9315 50,8 0
Peter SPD 1120 6,1 0
Mayska Zentrum 1405 7,7 0
Sonstige 42 0,2 0
  • Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918, 1. Halbband, 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 80–83.
  • Fritz Specht: Die Reichstags-Wahlen von 1867 bis 1903 : eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnisse der gewählten Abgeordneten, 2. Auflage 1904, S. 16–17.