Reppichau
Reppichau Gemeinde Osternienburger Land
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Koordinaten: | 51° 49′ N, 12° 5′ O | |
Höhe: | 64 m | |
Fläche: | 10,96 km² | |
Einwohner: | 463 (31. Dez. 2014)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 42 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. Januar 2010 | |
Postleitzahl: | 06386 | |
Vorwahl: | 034909 | |
Lage von Reppichau in Sachsen-Anhalt
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Dorfkirche in Reppichau
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Reppichau ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Gemeinde Osternienburger Land im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, (Deutschland).[2]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reppichau liegt zwischen Dessau-Roßlau und der Kreisstadt Köthen (Anhalt) am Rande des Biosphärenreservates Mittelelbe.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erstmalige Erwähnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Ripechove wurde erstmals im Jahr 1159 urkundlich erwähnt.[3]
Eike von Repgow
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Ort Reppichau nannte sich ein vom 12. bis frühen 19. Jahrhundert nachgewiesenes adeliges Geschlecht, dessen berühmtester Vertreter Eike von Repgow ist.[4] Im ersten Drittel des 13. Jahrhunderts verfasste dieser im Auftrag des Grafen Hoyer von Falkenstein das erste mittelalterliche Rechtsbuch, den Sachsenspiegel – eine bis dahin nicht kodifizierte Sammlung vorwiegend sächsischen Gewohnheitsrechts.[5]
Zusammenschluss mit anderen Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Reppichau, Chörau, Diebzig, Dornbock, Drosa, Elsnigk, Großpaschleben, Kleinpaschleben, Libbesdorf, Micheln, Osternienburg, Zabitz, Trinum und Wulfen zur Einheitsgemeinde Osternienburger Land zusammen.[6] Gleichzeitig wurde die Verwaltungsgemeinschaft Osternienburg, zu der diese Gemeinden gehörten, aufgelöst.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1844 lebten 433 Menschen in Reppichau;[7] 2022 waren es 441 Einwohner[8].
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortschaftsrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Ortschaft der Einheitsgemeinde Osternienburger Land übernimmt ein so genannter Ortschaftsrat die Wahrnehmung der speziellen Interessen des Ortes innerhalb bzw. gegenüber den Gemeindegremien. Er wird aus fünf Mitgliedern gebildet.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Erich Reichert (CDU) und wurde erstmals am 28. April 1992 gewählt.
Als weiteres ortsgebundenes Organ fungiert der Ortsbürgermeister, dieses Amt wird zurzeit von Erich Reichert wahrgenommen.[9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Grün ein schwarz konturiertes silbernes Rebhuhn, das rechte Bein vorgestreckt, mit dem linken auf einem aufgeschlagenen goldenen Buch stehend.“ | |
Wappenbegründung: Im Jahre 1999 beauftragte der Gemeinderat den Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch mit der Erarbeitung eines ortstypischen Wappens. Reppichau besitzt indes keine herausragende geschichtliche Bedeutung. Es war in früheren Jahrhunderten eine Landgemeinde mit Gutshof, deren Bewohner sich neben gering verbreitetem Handwerk hauptsächlich von der Landwirtschaft ernährten. Auch ist der Ort nicht mit Sagen und Mythen verbunden, es sei denn, man stellt die Verbindung zu Eike von Repgow her, dem Verfasser des Sachsenspiegels. Diese Verbindung beruht jedoch einzig auf eine Namensgleichheit.
Die Familie von Repgow trug in ihrem Wappen das Rebhuhn, wie es im Wappen des alten Landkreises Dessau-Köthen vom Jahre 1937 vorkommt. Und da Eike ein anhaltischer Schöffe war, war es Beschluss der Gemeinde, die Person Eikes im Wappen zu symbolisieren. Da die Abbildung realer Personen (außer der Ikonografie entlehnt), heraldisch unzulässig ist, erfolgte eine Anlehnung an das Repgowsche Wappen wie an den Sachsenspiegel. Das braune Rebhuhn der erloschenen Familie von Repgow wurde von Mantzsch tingistisch korrekt in Silber auf grünen Schild dargestellt. Es steht auf einem aufgeschlagenen goldenen Buch, dem Sachsenspiegel, der seinen Ursprung in der Diözese Halberstadt (dem späteren Anhalt) hatte. |
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Flagge ist weiß-grün gestreift (Querflagge: Streifen waagerecht, Hissflagge: Streifen senkrecht verlaufend) und das Wappen ist mittig auf die Flagge aufgelegt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Museum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Freilichtmuseum „Kunstprojekt Sachsenspiegel“ auf der Straße der deutschen Sprache
- Informationszentrum Spegel der Sassen, Mühlenmuseum
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Südlich von Reppichau verläuft die Bundesstraße 185 (Dessau–Köthen).
Durch den Ort verläuft der Europaradweg R1, der das französische Boulogne-sur-Mer mit Sankt Petersburg in Russland verbindet. Auf derselben Routenführung verläuft auf diesem Abschnitt ebenfalls der Radweg Deutsche Einheit sowie der D11.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Informationen und Bilder zum Reppichauer Freilicht-Kunstprojekt
- Website über Reppichau. In: reppichau.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde Osternienburger Land – Reppichau. In: Gemeinde Osternienburger Land. Abgerufen am 21. Oktober 2021.
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Osternienburger Land. 7. November 2020, § 15 (1), S. 6 (osternienburgerland.de [PDF; 45 kB; abgerufen am 28. Januar 2022]).
- ↑ Otto von Heinemann (Hrsg.): Codex diplomaticus Anhaltinus. 2. Auflage. Band 1. Emil Barth, Dessau 1873, S. 330, Nr. 453 (Scan in der Google-Buchsuche [abgerufen am 26. Januar 2023]).
- ↑ Heiner Lück: Eike von Repgow. In: Ders.: Der Sachsenspiegel. Das berühmteste deutsche Rechtsbuch des Mittelalters. Wissenschaftlich Buchgesellschaft, Darmstadt 2017, ISBN 978-3-650-40186-1, S. 22–25.
- ↑ Mirror of the Saxons / Sachsenspiegel. In: Library of Congress. 1295, abgerufen am 13. August 2013 (mittelniederdeutsch).
- ↑ Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010. Destatis, abgerufen am 26. Januar 2023.
- ↑ Günther Hoppe: Domänen, Drescher und Kossaten. Zu den agrarischen Verhältnissen im Köthener Land bis zur Revolution von 1848. Die Kellergesellschaft und die Revolution von 1848, Teil 1 (= Kleine Köthener Monographien zur Regionalgeschichte Anhalts. Band 2). Historisches Museum, Köthen 1983, DNB 209193840, S. 30.
- ↑ Reppichau. Gemeinde Osternienburger Land, 31. Dezember 2022, abgerufen am 15. Dezember 2024.
- ↑ Ortschaftsbürgermeister. Gemeinde Osternienburger Land, abgerufen am 15. Februar 2024.