Riedelbach (Irrsee)
Riedelbach | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | AT: HZB:2-122-152-001-001, OWK:40272 | |
Lage | Salzkammergut, Oberösterreich | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Irrsee → Zellerache → Mondsee → Seeache → Attersee → Ager → Traun → Donau → Schwarzes Meer | |
Flussgebietseinheit | Donau unterhalb Jochenstein (DUJ) | |
Beginn | bei Wegdorf[1] 47° 56′ 36″ N, 13° 18′ 28″ O | |
Quellhöhe | 571 m ü. A.[1] | |
Mündung | westlich Laiter[1]Koordinaten: 47° 55′ 53″ N, 13° 18′ 0″ O 47° 55′ 53″ N, 13° 18′ 0″ O | |
Mündungshöhe | 553 m ü. A.[1] | |
Höhenunterschied | 18 m | |
Sohlgefälle | ca. 9,9 ‰ | |
Länge | ca. 1,8 km[1] | |
Einzugsgebiet | 1,703 km²[1] | |
Gemeinden | Oberhofen am Irrsee |
Der Riedelbach ist ein kleiner Bach am Zeller- oder Irrsee im Mondseeland, einem Teil des Salzkammerguts im Hausruckviertel Oberösterreichs.
Lauf und Landschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bach entspringt[1] im Gemeindegebiet Oberhofen am Irrsee unweit nördlich des Sees in einem Graben zwischen Wegdorf und Haarberg auf etwa 570 m ü. A. Er fließt südwestlich gegen den Kolomannsberg hin, wendet sich dann unterhalb von Speck südöstlich und fließt am Irrsee-Nordmoor zwischen Laiter und Fischhof nach knapp 2 Kilometern Lauf[1] in den Irrsee (553 m ü. A.).
Geologie und Hydrographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bach entspringt an dem das Tal zwischen Irrsee und Straßwalchen querenden Riedel, von dem er seinen Namen hat. Es handelt sich hierbei um eine der größeren Endmoränen des Traungletschers der Würm-Eiszeit, der letzten Kaltzeit (ca. 100.000–10.000 Jahre vor heute), die auch den Irrsee ausformte. Sie bildet die Talwasserscheide zwischen dem Einzugsgebiet der Ager (mit Attersee und Mondsee), die ostwärts der Traun zufließt, und der Mattig, die nordwestwärts zum Inn geht. Nördlich der Wasserscheide entwässert der Irrsdorfer Bach (Mühlbach). Es handelt sich um eine Laufbildung im Gletscherschwund-Vorfeld.[2] Moor und Mooswiesen des Irrsee-Nordufers sind Verlandungsbereiche, es wird angenommen, dass der See anfangs hier viel größer war. Nördlich wie nordwestlich liegen Schwemmebenen, die alte Überläufe des würmzeitlichen Irrsees als Gletscher-Endsee darstellen könnten (und vielleicht eines späteren viel größeren Mondsees). Nach Süden, wie das ganze Mondsee-Irrsee-Gebiet heute entwässert („verkehrt herum“ alpeneinwärts), kann der Abfluss erst deutlich später entstanden sein, als der Gletscher endgültig am Schafberg den Zufluss der Seeache zum Attersee öffnete.[3]
Der Bach stellt den obersten Abschnitt des Hauptstranges im Einzugsgebiet der Ager dar, bis zu deren Mündung in die Traun sind es vom hydrographischen Riedelbach-Ursprung gut 82 Kilometer Fließweg.[1][4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Daher HZB-Code 2-122-152-001-001, erster Detailwasserkörper der Ager (2-122-152-001, Route-ID 2122152 notiert); DWK-Nr. 40272 0000, als solcher stationiert km 82,23177 bis km 80,40683 (1.82494);
Angaben DORIS, Thema Wasser & Geologie, Informationen Detaileinzugsgebiete, doris.ooe.gv.at - ↑ vergl. Eberhard Fugger: Die oberösterreichischen Voralpen zwischen Irrsee und Traunsee. In: Jahrbuch d. k. k. geol. Reichsanstalt. 1903, 63. Band, 2. Heft, Kapitel Der Irrsee, insb. S. 298 (ganzer Artikel S. 295–350, mit Tafel XIV., PDF, geologie.ac.at, dort S. 4);
Gustav Görzinger: Bericht 1959 über Aufnahmen auf Blatt Straßwalchen (64). In: Verhandlungen der Geologischen Bundesanstalt 1960, Abschnitt Quartär: Zellerseer Zweig des Traungletschers, S. A 38 (ganzer Artikel S. A 36–38, pdf, opac.geologie.ac.at) - ↑ Die Passlandschaften Thalgau–Enzersberg wie auch Oberwang-Traschwandt der beiden Nebenzungen des Mondseegletschers liegen beide auf ca. 640 m ü. A., können also nie Seeausflüsse gewesen sein. Der Mondsee liegt 481 m ü. A., der Attersee 469 m ü. A., jedoch wird angenommen, dass die beiden Seen erst viel später durch einen Bergsturz vom Schafberg getrennt wurden. Dieser könnte die spätjungsteinzeitliche Mondseekultur (ca. vor 5000 Jahren) ausgelöscht haben.
- ↑ Dabei werden Seen nicht vollständig geradlinig durchmessen, sondern entlang Hauptachsen im Gewässerbett. So ist der Irrsee mit 4,9 Kilometern von km 80,40683 bis 75,52143 stationiert, die Seelänge Nord–Süd beträgt nur 4,7 km.