Buchklingen (Emskirchen)

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Buchklingen
Koordinaten: 49° 32′ N, 10° 40′ OKoordinaten: 49° 32′ 29″ N, 10° 40′ 7″ O
Höhe: 393 m ü. NHN
Fläche: 1,82 km²[1]
Einwohner: 66 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 36 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91448
Vorwahl: 09104
Ehemalige Zehntscheune bei Haus Nr. 8

Buchklingen ist ein Gemeindeteil des Marktes Emskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Buchklingen hat eine Fläche von 1,828 km². Sie ist in 132 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 13848,61 m² haben.[1][4]

Beim Dorf entspringt das Küferbächlein, ein linker Zufluss der Mittleren Aurach. Im Südwesten liegt das Waldgebiet Fürstlein, 0,5 km südöstlich Tiergarten und 0,25 km nordöstlich Gauling. Im Osten liegt das Goldstaudenfeld.

Der Ort wird von der Kreisstraße NEA 24 tangiert, die an Rennhofen vorbei nach Herrnneuses (2,3 km nordwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2244 bei Neuschauerberg führt (2,1 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die Kreisstraße NEA 24 kreuzend nach Rennhofen (0,9 km nördlich), eine weitere führt nach Kotzenaurach (1,7 km südlich).[5]

Der Ort wurde 1195 als „Buchinclingin“ erstmals in einer Urkunde erwähnt, in der der Graf Eckehard und seine Frau Gisela dem Dom zu Würzburg einen Weinberg in der Nähe dieses Ortes schenkte. 1361/64 wurde im burggräflichen Salbuch erwähnt, dass „Beuchlinggen“ dem Vogtamt Rennhofen untersteht. Im Anschluss unterstand der Ort dem neu geschaffenem Amt Emskirchen des Markgrafentums Brandenburg-Kulmbach. 1486 wurde erstmals ein „Schloss Puchklingen“ erwähnt. Es gehörte ursprünglich Michael von Seckendorff und wechselte in der Folgezeit mehrfach seine Besitzer. Anfang des 18. Jahrhunderts kam der Ort an die in Wilhermsdorf residierende Familie von Hohenlohe.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Buchklingen 17 Anwesen (Schlösslein, altes Schloss, Wirtshaus, Meierhaus, Schäferei, 3 Güter, 3 Gütlein, 4 Häuser, 2 Häuslein). Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte die Herrschaft Wilhermsdorf aus. Die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Rittergut Buchklingen.[7] Das Rittergut hatte noch grundherrliche Ansprüche in Holzmühle (2 Anwesen), Kotzenaurach (20) und Neidhardswinden (33).

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Emskirchen. Im Jahre 1810 kam Buchklingen an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1811 der Steuerdistrikt Buchklingen gebildet, zu dem Holzmühle, Kappersberg, Knochenhof, Kotzenaurach und Ziegelhütte gehörten. 1813 entstand die Ruralgemeinde Buchklingen, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war mit Ausnahme von Kotzenaurach. Im Jahre 1815 wurden zwei Ruralgemeinden gebildet:

  • Buchklingen mit Holzmühle und Kotzenaurach, das eingemeindet wurde;
  • Kappersberg mit Knochenhof und Ziegelhütte.[8][9]

Die Ruralgemeinde Buchklingen war bis 1818 dem Herrschaftsgericht Wilhermsdorf unmittelbar und nur mittelbar in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch, unmittelbar ab 1818. Die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Polizei hatte jedoch bis 1839 das Patrimonialgericht Wilhermsdorf inne. Am 9. November 1824 wurde Kotzenaurach wieder eine eigene Ruralgemeinde.[10] Ab 1862 gehörte Buchklingen zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Markt Erlbach (1920–1929: Finanzamt Markt Erlbach, 1929–1972: Finanzamt Neustadt an der Aisch, seit 1972: Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1879 beim Landgericht Markt Erlbach, von 1880 bis 1959 war das Amtsgericht Markt Erlbach zuständig, von 1959 bis 1972 das Amtsgericht Fürth, seitdem ist es das Amtsgericht Neustadt an der Aisch. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,166 km².[11]

Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Buchklingen im Zuge der Gebietsreform aufgelöst: Holzmühle wurde nach Markt Erlbach eingemeindet, Buchklingen nach Emskirchen.[12]

  • Burgstall Buchklingen
  • Haus Nr. 1: zugehöriger Stall; am Westgiebel über kleinem Rechteckfenster mit Anschlag Allianzwappen Schutzbar-Wolfstein zwischen Flaschensäulchen „16. (?) 3“, von der Wasserburg[13]
  • Haus Nr. 8: zweigeschossiges Wohnstallhaus, Fenster teilweise ausgewechselt; im Türsturz „VSK 1819“[13]
  • Bei Haus Nr. 8: ehemalige Zehntscheune
  • Bei Haus Nr. 17: Scheune

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Buchklingen

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 90 118 120 114 118 119 111 107 108 105 73 80 85 96 96 91 90 87 86 126 118 114 81 68
Häuser[14] 21 21 20 21 22 19 17 17 18
Quelle [15] [16] [17] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [17] [25] [17] [26] [17] [27] [17] [17] [17] [28] [17] [11] [29]

Ort Buchklingen

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 86 109 109 101 96 76 84 111 75 61 66
Häuser[14] 20 19 19 18 16 16 17 18
Quelle [15] [16] [18] [20] [23] [25] [27] [28] [11] [29] [2]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Matthäus (Herrnneuses) gepfarrt.[7][11]

Commons: Buchklingen (Emskirchen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Gemarkung Buchklingen (093294). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 30. September 2024.
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 339 (Digitalisat).
  3. Gemeinde Emskirchen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Juli 2023.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 81.
  7. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 86.
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 33 (Digitalisat).
  9. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 223.
  10. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 198.
  11. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 803 (Digitalisat).
  12. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 535.
  13. a b R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 40. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  14. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  15. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 14 (Digitalisat). Für die Gemeinde Buchklingen zuzüglich der Einwohner von Holzmühle (S. 43).
  16. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 99 (Digitalisat).
  17. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  18. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  19. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 168 (Digitalisat).
  20. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1225, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 67 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 191 (Digitalisat).
  23. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1159 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 192 (Digitalisat).
  25. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1231 (Digitalisat).
  26. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 192 (Digitalisat).
  27. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1269 (Digitalisat).
  28. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1095 (Digitalisat).
  29. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).