Ritzleben

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Ritzleben
Koordinaten: 52° 51′ N, 11° 21′ OKoordinaten: 52° 50′ 36″ N, 11° 20′ 50″ O
Höhe: 29 m ü. NHN
Fläche: 6,26 km²[1]
Einwohner: 70 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Eingemeindet nach: Binde
Postleitzahl: 39619
Vorwahl: 039036
Ritzleben (Sachsen-Anhalt)
Ritzleben (Sachsen-Anhalt)
Lage von Ritzleben in Sachsen-Anhalt
Dorfkirche Ritzleben
Dorfkirche Ritzleben

Ritzleben ist ein Ortsteil der Ortschaft Binde und der Stadt Arendsee (Altmark) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[3]

Ritzleben, ein Straßendorf mit Kirche, liegt rund zehn Kilometer südwestlich des Arendsees und 13 Kilometer östlich der Kreisstadt Salzwedel. Östlich des Dorfes fließt der Klinkergraben, der in den Flötgraben mündet. Im Westen des Dorfes liegt ein großes Waldgebiet.[1]

Mittelalter bis 19. Jahrhundert

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Im Jahr 1313 wird ein Arnoldo de Richleve als Zeuge in Salzwedel genannt.[4]

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Imychleve aufgeführt.[5] Ernst Fidicin liest den Eintrag als Richleve.[6] Die von Knesebeck hatten hier Einkünfte. Die Mühle war schon 30 Jahre wüst.

Im Jahre 1481 wird der Ort als Ritzleue in einer Urkunde genannt.[7] Weitere Nennungen sind 1608 Rißleben, 1687 Ritzleben,[1] genauso sowie 1804 Ritzleben, Dorf mit zwei Freihöfen, einem Rademacher und einem Krug.[8]

Eingemeindungen

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Ritzleben gehörte bis 1807 zum Arendseeischen Kreis, danach bis 1813 zum Landkanton Salzwedel im Königreich Westphalen, ab 1816 kam es in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel in der preußischen Provinz Sachsen.[1]

Am 25. Juli 1952 kam die Gemeinde Ritzleben zum Kreis Salzwedel. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Ritzleben in die Gemeinde Binde eingemeindet.[9]

Am 1. Januar 2010 wurde Binde in die Stadt Arendsee (Altmark) eingemeindet. So kam der Ortsteil Ritzleben am gleichen Tag zur neuen Ortschaft Binde und zur Stadt Arendsee.[10]

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 078
1774 081
1789 082
1798 084
1801 092
1818 090
1840 114
1864 124
Jahr Einwohner
1871 122
1885 143
1892 [00]143[11]
1895 142
1900 [00]149[11]
1905 145
1910 [00]121[11]
1925 132
Jahr Einwohner
1939 123
1946 212
1964 130
1971 124
2011 072
2012 066
2013 066
2014 069
Jahr Einwohner
2015 71
2016 65
2017 60
2020 [00]63[12]
2021 [00]64[12]
2022 [0]63[2]
2023 [0]70[2]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006[1] ab 2011 bis 2017[13]

Die evangelische Kirchengemeinde Ritzleben, die früher zur Pfarrei Mechau gehörte,[14] wird heute betreut vom Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[15]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die evangelische Dorfkirche Ritzleben ist ein spätgotischer Feldsteinbau mit einem querrechteckigen Westturm.[16] Sie war eine Filialkirche der Kirche von Mechau. Bei Renovierungsarbeiten im Jahre 1961 wurden spätgotische Wandmalereien in der Kirche entdeckt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Ritzleben liegt an der B 190. Der Bahnhof Mechau lag an der 2004 stillgelegten Bahnstrecke Salzwedel–Geestgottberg.

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1785–1787, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 344, 138. Ritzleben (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Commons: Ritzleben – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1785–1787, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Christian Ziems: Arendsee verliert über 100 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 25. Januar 2024, DNB 954815971, S. 16.
  3. Hauptsatzung der Stadt Arendsee (Altmark). 21. Januar 2021 (arendsee.info [PDF; 7,1 MB; abgerufen am 7. Mai 2022]).
  4. Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan: Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (= Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band 17). Peter Lang, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-54808-7, S. 395.
  5. Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band 2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S. 401 (uni-potsdam.de (Memento vom 20. April 2019 im Internet Archive)).
  6. Ernst Fidicin: Kaiser Karl’s IV. Landbuch der Mark Brandenburg (1375). nach den handschriftlichen Quellen. Guttentag, Berlin 1855, S. 189 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000810~SZ%3D00205~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  7. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 351 (Digitalisat).
  8. Friedrich Wilhelm August Bratring: Statistisch-topographische Beschreibung der gesammten Mark Brandenburg. Für Statistiker, Geschäftsmänner, besonders für Kameralisten. Band 1. Berlin 1804, S. 347 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000735~SZ%3D00369~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357, 362 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  10. Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag - Eingemeindung der Gemeinde Binde in die Stadt Arendsee (Altmark) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 8, 26. August 2009, S. 215–217 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 307 kB; abgerufen am 6. Juni 2022]).
  11. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 142 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  12. a b Christian Ziems: Arendsee im Aufwind. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 5. Januar 2022, DNB 954815971, S. 18.
  13. Einheitsgemeinde Stadt Arendsee (Altmark): Einwohnerdaten der Jahre 2011 bis 2017. 12. Januar 2018.
  14. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 27 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  15. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. In: ekmd.de. Abgerufen am 27. Januar 2024.
  16. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 393.