Rolfzen
Rolfzen Stadt Steinheim
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Koordinaten: | 51° 51′ N, 9° 9′ O |
Höhe: | 190 m |
Fläche: | 5,72 km² |
Einwohner: | 356 (31. Dez. 2023) |
Bevölkerungsdichte: | 62 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1970 |
Postleitzahl: | 32839 |
Vorwahl: | 05233 |
Lage von Rolfzen in Steinheim
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Blick auf Rolfzen vom Stoppelberg
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Rolfzen ist eine Ortschaft der Stadt Steinheim im Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen und hat zurzeit 356 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2023).[1][2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Samtamt Stoppelberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die heutige Steinheimer Ortschaft Rolfzen bildete bis 1806 das paderbornisch-lippische Samtamt Stoppelberg. So wie das benachbarte Samtamt Oldenburg stand es unter der Landeshoheit des Hochstifts Paderborn, die landesherrliche Einkünfte wurden aber nach einem bestimmten Schlüssel zwischen dem Hochstift und der Grafschaft Lippe (ab 1789 Fürstentum Lippe) geteilt. Die Rechtsprechung erfolgte in erster Instanz gemeinschaftlich. Der Amtmann des Samtamtes Oldenburg war auch für das Samtamt Stoppelberg zuständig.
Seinen Namen hatte das Samtamt von dem nahe bei Rolfzen gelegenen Stoppelberg, auf dem heute noch eine alte Stadtwüstung an die Grafen von Stoppelberg erinnert.[3] Zu dem Samtamt gehörten das Dorf Rolfzen sowie die adligen Güter Breitenhaupt und Thienhausen.[4] Breitenhaupt bildete eine Exklave des Samtamtes, von Rolfzen und Thienhausen durch das Dorf Hagedorn getrennt.
1807 fiel das Samtamt an das Königreich Westphalen und erlosch damit de facto; völkerrechtlich wurde es erst 1815 durch den Wiener Kongress aufgehoben und Preußen zugeschlagen.
Gemeinde Rolfzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Königreich Westphalen wurde 1807 aus dem alten Amt Stoppelberg die Gemeinde Rolfzen im Kanton Steinheim des Departements der Fulda. Nach der napoleonischen Niederlage kam die Gemeinde 1813 zu Preußen und wurde 1816 dem neuen Kreis Brakel zugeordnet, der 1832 in den Kreis Höxter eingegliedert wurde. Im Kreis Höxter gehörte Rolfzen zum Amt Steinheim, das bis in die 1930er Jahre mit dem Amt Nieheim das Doppelamt Nieheim-Steinheim bildete.[5] Am 1. Januar 1970 wurde Rolfzen durch das Gesetz zur Neugliederung des Kreises Höxter vom 2. Dezember 1969 in die Stadt Steinheim eingemeindet.[6]
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Schloss Thienhausen wurde 1609 im Stil der Weserrenaissance errichtet und befindet sich heute im Privatbesitz. Im südlichen Giebel thront eine gekrönte Madonna mit dem Kind.
Die St.-Marien-Kirche ist eine 27 Meter hohe Kirche in der Dorfmitte. Sie wurde 1906 erbaut. Heute finden noch regelmäßig Messen statt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]20 Jahre lang lebte Friedrich Wilhelm Weber (1813–1894) im Schloss Thienhausen. Dort verfasste er sein Werk Dreizehnlinden. Annette von Droste-Hülshoff war oft Gast bei Familie Haxthausen, die das Schloss bewohnte.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Webseite der Stadt Steinheim
- ↑ Stadt Steinheim: Zahlen und Fakten. Abgerufen am 11. November 2024.
- ↑ Ludger Wiedemeier: Die Grafen von Stoppelberg und ihre Stadt. (pdf) Mitteillungen des Kulturausschusses der Stadt Steinheim. 2017, abgerufen am 11. November 2024.
- ↑ Peter Florens Weddigen: Westphälisches Magazin zur Geographie, Historie und Statistik. 1784, S. 133 (google.de).
- ↑ Gemeindeverzeichnis der Provinz Westfalen 1931: Ämter im Kreis Höxter
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 109.