Schlachtfeld im Tollensetal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Tollensetal (Mecklenburg-Vorpommern)
Tollensetal (Mecklenburg-Vorpommern)
Tollensetal
Lage des Fundplatzes in Mecklenburg-Vorpommern

Als Schlachtfeld im Tollensetal wird ein archäologischer Fundplatz aus der Bronzezeit in Mecklenburg-Vorpommern bezeichnet. Der Fundplatz erstreckt sich in der Talniederung der Tollense entlang des Flusses und liegt östlich von Weltzin, auf dem Gebiet der Gemeinden Burow und Werder im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte. Anhand der Befunde kann hier erstmals ein größerer bewaffneter Konflikt in der nordeuropäischen Bronzezeit nachvollzogen werden. Datiert wurde die Tollenseschlacht mittels 14C-Analysen auf die Zeit um 1250 v. Chr.[1]

Historische Einordnung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um den Zeitraum zwischen der Mittleren und Späten Bronzezeit. Die Späte Bronzezeit setzte definitiv ab 1300 v. Chr. mit der Lausitzer Kultur bzw. deren westlichem Gegenstück, der Urnenfelderkultur, ein. Im östlichen Mittelmeerraum fand in dieser Zeit die Schlacht bei Kadesch statt (1274 v. Chr.).

Am Ort der Funde befand sich ein Verkehrsknotenpunkt. Der Fluss Tollense mündet bei Demmin in die Peene, und diese führt über den Peenestrom zur Ostsee. Der Wasserweg der Tollense reichte im Süden bis zur Havel. Am Fundort kreuzte er sich mit einem Handelsweg, der von Osten zum angrenzenden heutigen Niedersachsen und zur Halbinsel Jütland verlief. Verschiedene Kulturen und Gruppierungen trafen hier aufeinander: Menschen der Nordischen Bronzezeit, im Westen die Lüneburger Gruppe sowie im Osten Ausläufer der Lausitzer Kultur.[1][2] Thomas Terberger und seine Arbeitsgruppe fanden Anhaltspunkte dafür, dass einige Krieger aus dem südlichen Mitteleuropa stammten.[3]

Die Schlacht fand in der krisenhaften Phase statt, in der das Metall im Norden knapp wurde, weil der Fernhandel anscheinend zusammenbrach,[2] was zu verstärkten Auseinandersetzungen um Ressourcen führte.

Die Tollense nahe Burow (1996)

Der Fundplatz erstreckt sich über mehrere hundert Meter beiderseits den Fluss entlang. Die Tollense mäandriert hier in einem im Vergleich zum gesamten Lauf schmalen Tal zwischen feuchten Wiesen. In den letzten Jahrtausenden veränderte sich der Flusslauf nur kleinräumig. Während der Bronzezeit war die Flusslandschaft relativ offen. Der menschliche Einfluss war gering.[4]

Forschungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger meldete 1996 den Fund eines menschlichen Oberarmknochens mit eingeschossener Pfeilspitze aus Feuerstein,[5] den er von einem Schlauchboot aus bei Niedrigwasser im Uferbereich der Tollense entdeckt hatte. Noch im selben Jahr erfolgten erste archäologische Untersuchungen in der Umgebung der Fundstelle, bei denen Knochen von Tieren und Menschen gefunden wurden.[6] In den folgenden Jahren wurden eine Keule aus Eschenholz, eine hammerartige Schlagwaffe aus Schlehenholz und weitere Skelettreste entdeckt.[7][5]

Unter der Leitung des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege, des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege und der Universität Greifswald wird das Gebiet seit 2007 systematisch untersucht. Durch Taucher des Landesverbandes für Unterwasserarchäologie wurden Grund und Uferbereich der Tollense systematisch abgesucht, wobei weitere Skelettreste gefunden wurden.[8] Die Erforschung des Fundgebietes und der Funde wurde 2009 durch das Kultusministerium von Mecklenburg-Vorpommern und wird seit 2010 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.[7] Im Vordergrund der Untersuchungen vor Ort stehen die Erforschung der Ausdehnung des Fundplatzes und die Freilegung der unter einer ungefähr einen Meter starken Torfschicht liegenden Hauptfundstelle. Dazu wurden archäologische Grabungen in den Wiesen der Tollenseniederung durchgeführt. Eine Fläche von mehr als 400 m² wurde allein am Hauptfundplatz aufgedeckt.[6] Ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger unternahmen mehrere Geländebegehungen mit Metalldetektoren. Dabei wurde vorwiegend Aushub untersucht, der bei Ausbaggerungen der Tollense auf dem Ufer abgelagert worden war.[9]

Durch das Geographische Institut der Universität Greifswald werden dazu Untersuchungen zur Entwicklungsgeschichte des Tollensetals und zur Ermittlung des ehemaligen Verlaufs des Flusses durchgeführt. Die Oberfläche des Geländes wurde mittels Laserscanning erfasst.[4] An der Universität Rostock wurden die Skelettreste untersucht.

2022 stellte das Land Mecklenburg-Vorpommern eine Million Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Damit sollten Archäologen an der Universität Greifswald die bisherigen Funde aufarbeiten und publizieren. Auch sollten sie eine Studie zur touristischen Vermarktung der Funde erstellen und ob im Tollensetal eine Außenstelle des Archäologischen Landesmuseums entstehen kann.[10]

Knochen und Waffen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Muster und Lokalisation der Verletzungen an den im Tollensetal gefundenen Knochen[11]

Bei der Untersuchung der Skelettreste wurde anhand der Oberschenkelknochen eine Mindestindividuenzahl (MIZ) von 125 festgestellt.[12] Bis 2024 wurden etwa 12.500 Knochen von mindestens 150 Menschen gefunden. Sie stammen fast ausschließlich von Männern im Alter zwischen 18 und 40 Jahren.[13] Durch Radiokohlenstoffdatierung wurde bestätigt, dass die Gebeine in die Zeit um 1300 bis 1250 v. Chr. einzuordnen sind.[7][14]

Bis 2011 wurden bereits mehr als 40 menschliche Schädel gefunden, von denen einige Spuren von Kampfverletzungen tragen.[15] In einem Schädel, den Unterwasserarchäologen im Jahr 2013 aus dem Fluss bargen, steckt hinten eine bronzene Pfeilspitze.[16][17] Mehrere derartige Pfeilspitzen, denen Funde von solchen aus Feuerstein und Holzkeulen gegenüberstehen, lassen vermuten, dass hier zwei unterschiedlich ausgerüstete Gruppen in Konflikt gerieten.[15] Schwerter wurden bisher am Kampfplatz nicht gefunden, jedoch in der Nähe der Tollense bei Golchen und Wodarg bei Werder (bei Altentreptow).[18] Bei der Untersuchung der menschlichen Knochen wurden jedoch vielfach Schnitt- und Hiebspuren gefunden, die offenbar durch Schwerter beigebracht worden waren.[19]

Wenigstens ein Teil der Kombattanten war beritten, wie die Knochenfunde von mindestens vier Pferden zeigen. Auch die Position der Pfeilspitze im zuerst gefundenen Oberarmknochen deutet darauf hin, dass hier ein zu Fuß kämpfender Bogenschütze einen Reiter verwundete.[15]

Da in der Fundschicht zwischen den Knochen außer einzelnen Pfeilspitzen fast kein weiteres Fundmaterial entdeckt wurde, kann eine gründliche Plünderung der Toten nach dem Kampf vermutet werden. Die Gefallenen wurden wahrscheinlich von den Siegern in den Fluss geworfen. Da die Überreste nicht mehr im anatomischen Verband vorliegen, wurden sie wahrscheinlich durch den Fluss verlagert, bis sie in der strömungsarmen Randzone von einer Torfschicht bedeckt, einsedimentiert und ihre Reste damit teilweise konserviert wurden.[6]

Nachdem 2010 am Tollenseufer ein goldener Spiralring gefunden worden war, folgte im Juni 2011 ein ähnlicher Ring von 2,9 cm Länge und einer Masse von knapp zehn Gramm. Im August desselben Jahres wurden neben vier Bronzespiralröllchen, einer typischen Schmuckform der Bronzezeit, zwei weitere spiralig gewundene Ringe aus vier Millimeter starkem Draht gefunden. Das Material wurde mittels XRD-Analyse als Zinn identifiziert. Wegen ihrer Bedeutung als Rohmaterial bei der Bronzeherstellung und angesichts der Seltenheit derartiger Funde kommt den beiden Ringen aus Zinn eine besondere Bedeutung zu.[20] Es handelt sich um die bisher ältesten Zinnfunde in Deutschland.[21] Rund 600 Jahre jünger ist der zeitlich nächstgelegene Fund aus Hallstatt in Österreich.[22]

Bisher wurden fast 50 bronzene Tüllenpfeilspitzen gefunden. Erhaltene Reste der hölzernen Pfeilschäfte ermöglichten eine Datierung von bisher mehr als einem Drittel der Pfeilspitzen in denselben Zeitraum wie die Knochenfunde.[9]

Im Sommer 2020 wurde eine 14,7 cm große und 155 Gramm schwere Bronzefigur gefunden. Die Figur „zeigt u. a. einen eiförmigen Kopf mit prominent geformter Nase, geschwungene Arme, einen Halsring, zwei Knubben für die Brüste, einen Gürtel, eine Markierung des weiblichen Geschlechts und zwei leicht unterschiedlich geformte Beine“. Ähnliche Figuren, die auf Seeland und in Schonen gefunden wurden und in die späte Bronzezeit (Periode V–VI) datiert werden, sind als Gewichte oder Götterstatuen gedeutet worden. Möglicherweise handelte es sich hier um eine Erinnerungsgabe.[23]

Gegenstände aus dem Besitz eines Kriegers

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Untersuchungen im Jahr 2016 bargen Taucher aus der Tollense einen Fundkomplex mit 31 Objekten, die dem persönlichen Besitz eines Kriegers zugerechnet werden. Dazu zählten eine verzierte Gürteldose, drei Gewandnadeln und Pfeilspitzen.[24] Nach Einschätzung des Prähistorikers Thomas Terberger ist dies „die erste Entdeckung persönlicher Gegenstände im Bereich des Schlachtfelds, die […] Einblicke in die Ausstattung eines Kriegers geben“.[25] Aufgrund der Gegenstände könnte der Krieger aus Süddeutschland stammen; somit kamen möglicherweise auch einige weitere Krieger aus Süddeutschland.[26]

Deutungen der Ereignisse im Tollensetal

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fundkonstellation bzw. der Fundkomplex aus dem Nachweis zahlreicher Verletzungen an den Skelettresten, den Waffenfunden (Holzschlagwaffen, Pfeilspitzen aus Feuerstein, aber auch Bronze) sowie einem nachgewiesenen Vorherrschen in der Anzahl junger Männer unter den analysierten Individuen lassen vermuten, dass es sich um die Überreste eines gewaltsamen, bronzezeitlichen Gruppenkonfliktes handelt. Die Hintergründe und die Motivation zu diesem Handeln bleiben aber noch hypothetisch.[3]

Zahl der Kämpfer und Zahl der Getöteten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zahl derer, die bei der Schlacht starben, ist wesentlich höher als die nachweisbare Mindestindividuenzahl;[12] sie kann nur grob geschätzt werden. Eine Schätzung, wie viele Kämpfer an der Schlacht teilnahmen, ist mit noch größerer Unsicherheit behaftet. Unstrittig ist, dass es mindestens viele hundert waren.[13] Der Landesarchäologe Detlef Jantzen und Grabungsleiter Thomas Terberger schätzten die Zahl der Todesopfer im Jahr 2014 auf 750; ausgehend von dieser Zahl und der Annahme, dass in damaligen Schlachten etwa ein Fünftel der Kämpfer starben, sei mit rund 4000 Männern zu rechnen, die an der Schlacht im Tollensetal teilnahmen.[16] Als die Zahl der Knochenfunde weiter stieg, ging man von 5000 Kämpfern aus.[27] Im Jahr 2024 distanzierte sich Jantzen von dieser Hochrechnung mit den Worten: „Die Zahl wiederhole ich nicht.“[28] Laut einem journalistischen Bericht aus dem Jahr 2024 kämpften „womöglich“ mehr als 2000 Menschen, von denen etwa 1000 starben.[13]

Herkunft der Kämpfer

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund von an der Universität Aarhus durchgeführten Untersuchungen der Skelettreste wird angenommen, dass es sich um Angehörige von zwei verschiedenen Menschengruppen handelte. Mit paläogenetischen Untersuchungen der Erbsubstanz und Strontiumisotopenanalysen der Zähne wollte man zudem die Herkunft der Individuen genauer bestimmen.[12] Zunächst nahmen die Untersucher an, dass es sich bei den Angreifern um nicht-lokoregionäre Gruppen handelte, etwa Ethnien, die aus dem Süden kommend einen Angriff auf Siedler an der Tollense unternahmen. Anlass hierzu bot sich in den Isotopenanalysen der Zähne der gefundenen Toten. Sie zeigten, dass sich einige der Kämpfer über lange Jahre von Hirse ernährt hatten; über die Analyse des Delta-C-13-Isotopenverhältnis im Knochen der Verstorbenen. Zunächst gingen die Archäologen davon aus, dass diese Getreideform in der mittleren Bronzezeit im ostseenahen Raum nicht bekannt gewesen sei. Diese Einschätzung wurde durch neue Funde widerlegt.[27]

Eine genetische Untersuchung von Christian Sell an der aDNA ergab im Jahre 2017, dass sich die Opfer der Niederlage genetisch nicht sehr stark voneinander unterschieden. Obzwar auch einige genetische Abweichungen (Ausreißer) identifiziert werden konnten, wichen die Befunde im Wesentlichen nicht von dem genetischen Bild des bronzezeitlichen Mitteleuropas ab.[29]

Untersuchungen der Universität Göttingen kamen laut einer 2024 veröffentlichten Studie zu dem Ergebnis, dass einige der gefundenen Pfeilspitzen aus einem Gebiet zwischen dem heutigen Bayern und Mähren stammen. Dass diese Pfeilspitzentypen nicht in den Gräbern der Region um das Tollensetal vorkommen, deutet darauf hin, dass sie nicht nur importiert und von einheimischen Kämpfern verwendet wurden. Dies stützt die frühere Annahme, dass hier Kämpfer aus dem Süden auf einheimische Kräfte trafen. Damit handelt es sich bei der Schlacht im Tollensetal um das früheste bekannte Beispiel für einen überregionalen Krieg in Mitteleuropa.[30][31]

Hypothese des Kampfes um Handelswege

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine ausgegrabene Holzkonstruktion in der Tollense, die als Brücke[32] gedeutet wurde, ließ das Szenario eines bronzezeitlichen Handelskrieges entstehen. Vermutet wird eine Kreuzungsstelle zweier Handelswege, ein Knotenpunkt einer Ost-West-Route über Land und einer Nord-Süd-Route über die Tollense, welcher der Region eine besondere Bedeutung zubilligte und an dem sich schließlich eine Kampfsituation entwickelte.[33] Auf den Handelswegen könnte Zinn gehandelt worden sein.[34]

So wurde im Bereich des Fundplatzes Kessin 12 in der östlichen Talaue mittels geomagnetischer Untersuchungen eine lineare, über 100 m lange Struktur entdeckt, der Befund wurde als eine Trasse gedeutet, die zum anderen auch mit dem Schlachtfeldhorizont in Verbindung gebracht werden könnte. Nach der aktuellen Hypothese dürften die Kampfhandlungen an der Querung begonnen und sich dann nach Norden verlagert haben. Die entdeckte Wegtrasse im Tollensetal ermöglicht einen ersten Einblick in das frühbronzezeitliche Netzwerk von Landrouten im südlichen Ostseeraum.[35]

Einordnung als Krieg

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenn Krieg bestimmt wird als eine zielgerichtete Handlung einer zumeist organisierten Gruppe gegen eine andere Gruppe, die die potentielle oder tatsächliche Anwendung von Gewalt in Anspruch nimmt, handelt es sich bei der „Schlacht im Tollensetal“ um eine solche Form gewalttätiger Auseinandersetzungen zwischen Menschen. So allgemein und damit für alle Gesellschaften unterschiedlichem Differenzierungs- bzw. Entwicklungsstand definierte der US-amerikanische Kulturanthropologe und Kriegsforscher Richard Brian Ferguson (1984)[36][37] kriegerische Konflikte.

  • David Starkey: Das älteste Schlachtfeld Europas, Irland, 2024, 90 Min. Video auf YouTube.
  • Thomas Brock: Archäologie des Krieges. Die Schlachtfelder der deutschen Geschichte. von Zabern, Darmstadt 2015, ISBN 978-3-8053-4875-1.
  • Detlef Jantzen, Ute Brinker, Jörg Orschiedt, Jan Heinemeier, Jürgen Piek, Karlheinz Hauenstein, Joachim Krüger, Gundula Lidke, Harald Lübke, Reinhard Lampe, Sebastian Lorenz, Manuela Schult, Thomas Terberger: A Bronze Age battlefield? Weapons and trauma in the Tollense Valley, north-eastern Germany. In: Antiquity. Band 85, Nr. 328, 2011, ISSN 0003-598X, S. 417–433, doi:10.1017/S0003598X00067843 (englisch).
  • Detlef Jantzen, Thomas Terberger: Die Schlacht im Tollensetal und ihre Bedeutung für die Geschichte des Krieges. In: Matthias Wemhoff, Michael M. Rind (Hrsg.): Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland. Ausstellungskatalog. Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin, 2018, S. 270–281.
  • Detlef Jantzen, Thomas Terberger: Gewaltsamer Tod im Tollensetal vor 3200 Jahren. In: Archäologie in Deutschland. Nr. 4, 2011, S. 6–11.
  • Detlef Jantzen, Jörg Orschiedt, Jürgen Piek, Thomas Terberger (Hrsg.): Tod im Tollensetal. Forschungen zu den Hinterlassenschaften eines bronzezeitlichen Gewaltkonflikts in Mecklenburg-Vorpommern. Teil 1: Die Forschungen bis 2011. (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Bd. 50). Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2014, ISBN 978-3-935770-43-9.
  • Joachim Krüger, Frank Nagel, Sonja Nagel, Detlef Jantzen, Reinhard Lampe, Jana Dräger, Gundula Lidke, Oliver Mecking, Tim Schüler, Thomas Terberger: Bronze Age tin rings from the Tollense valley in northeastern Germany. In: Prähistorische Zeitschrift. Band 87/1, 2012, S. 29–43, ISSN 0079-4848.
  • Joachim Krüger, Gundula Lidke, Sebastian Lorenz, Thomas Terberger (Hrsg.): Tollensetal 1300 v. Chr. Das älteste Schlachtfeld Europas (= Archäologie in Deutschland, Sonderheft 19/2020). wbg, Darmstadt 2020, ISBN 978-3-8062-4262-1.
  • Thomas Link, Heidi Peter-Röcher (Hrsg.): Gewalt und Gesellschaft. Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie, Bd. 259 Aus dem Lehrstuhl für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie der Universität Würzburg, Rudolf Habelt, Bonn 2014, ISBN 978-3-7749-3929-5 (opus.bibliothek.uni-wuerzburg.de) hier S. 93–120.
  • Beatrix Schmidt: Blutiges Gold. Macht und Gewalt in der Bronzezeit. Begleitheft zur Sonderausstellung des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege. Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 2017. (regierung-mv.de)
  • Detlef Jantzen, Gundula Lidke, Jana Dräger, Joachim Krüger, Knut Rassmann, Sebastian Lorenz, Thomas Terberger: An early Bronze Age causeway in the Tollense Valley, Mecklenburg-Western Pomerania – The starting point of a violent conflict 3300 years ago? In: Bericht RGK. Band 95, 2014, S. 13–49 (journals.ub.uni-heidelberg.de)
Commons: Schlachtfeld im Tollensetal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Karin Schlott: Mecklenburg-Vorpommern: Auf Kriegszug gen Norden. In: Spektrum.de. 19. Oktober 2019, abgerufen am 22. Februar 2022.
  2. a b Berthold Seewald: Fernhandel provozierte größte Schlacht der Bronzezeit welt.de, 28. November 2017.
  3. a b Tobias Uhlig, Joachim Krüger, Gundula Lidke, Detlef Jantzen, Sebastian Lorenz, Nicola Ialongo, Thomas Terberger: Lost in combat? A scrap metal find from the Bronze Age battlefield site at Tollense. (pdf; 2,9 MB) In: Antiquity. 93 (371), 2019, S. 1211–1230, abgerufen am 23. Februar 2022 (doi:10.15184/aqy.2019.137).
  4. a b Geowissenschaftliche und paläobotanische Untersuchungen Universität Greifswald, Projekt Tollensetal.
  5. a b Andrew Curry: Slaughter at the bridge: Uncovering a colossal Bronze Age battle. In: Science.org. 24. März 2016, abgerufen am 23. Februar 2022 (englisch, Abbildungen von Fundstücken).
  6. a b c Archäologische Untersuchungen Universität Greifswald, Projekt Tollensetal.
  7. a b c Entdeckung des Fundplatzes und Verlauf der Erforschung Universität Greifswald, Projekt Tollensetal.
  8. Tauchprospektionen Universität Greifswald, Projekt Tollensetal.
  9. a b Geländebegehungen mit Metalldetektoren Universität Greifswald, Projekt Tollensetal.
  10. Geld für Studie: „Schlachtfeld Tollensetal“ touristisch vermarktbar? In: NDR 1 Radio MV. 5. Januar 2022, abgerufen am 23. Februar 2022.
  11. Gudula Lidke, Detlef Jantzen, Sebastian Lorenz, Thomas Terberger: The bronze age battlefield in the Tollense Valley, northeast Germany. Conflict scenario research. In: Manuel Fernández-Götz, Nico Roymans (Hrsg.): Conflict Archaeology: Materialities of Collective Violence from Prehistory to Late Antiquity. Routledge, London 2017, ISBN 978-1-315-14477-1.
  12. a b c Untersuchungen der menschlichen Skelettreste Universität Greifswald, Projekt Tollensetal.
  13. a b c Guido Kleinhubbert: Tobte hier die erste große Schlacht der europäischen Geschichte? spiegel.de, 25. September 2024.
  14. D. Jantzen, T. Terberger: Gewaltsamer Tod im Tollensetal vor 3200 Jahren. 2011, S. 277.
  15. a b c Hans Holzhaider: Archäologie auf dem Schlachtfeld: Mit Holzkeulen gegen Bronzepfeile sueddeutsche.de, 22. Juli 2011.
  16. a b Uwe Reißenweber: Als der große Krieg ins Tollensetal kam nordkurier.de, 8. Mai 2014.
  17. Vgl. Fotografie der im Schädel steckenden Pfeilspitze: in diesem Bericht auf archaeologie-online.de, 9. Mai 2014.
  18. D. Jantzen, T. Terberger: Gewaltsamer Tod im Tollensetal vor 3200 Jahren. 2011, S. 278.
  19. Beatrix Schmidt: Die Schlacht im Tollensetal: Rätselhafte Menschenknochen – Der Beginn einer langen Entdeckungstour. (pdf; 11,9 MB) In: Blutiges Gold: Macht und Gewalt in der Bronzezeit. Begleitheft zur Sonderausstellung des Landesamtes für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern, Landesarchäologie. Schwerin, August 2017, S. 23, abgerufen am 1. März 2018 (veröffentlicht auf regierung-mv.de).
  20. Die Funde vom neu entdeckten Fundplatz im Tollensetal. (PDF; 1 MB) In: uni-greifswald.de. 26. April 2012, archiviert vom Original am 17. September 2014; abgerufen am 23. Februar 2022.
  21. Ältester Zinnfund in Deutschland entdeckt. In: uni-greifswald.de. 26. April 2012, archiviert vom Original am 13. September 2012; abgerufen am 23. Februar 2022.
  22. Martina Rathke: Bronzezeit-Schlachtfeld mit neuen Funden. In: Nordkurier. 27. April 2012, S. 5.
  23. Thomas Terberger, Ronald Borgwardt, Joachim Krüger, Sebastian Lorenz, Jens-Peter Schmidt, Lorenz Rahmstorf: Worship or weight? A Bronze Age ‘goddess with a necklace’ from River Tollense (NE Germany). (pdf; 71 MB) In: Praehistorische Zeitschrift. 12. Februar 2022, abgerufen am 23. Februar 2022 (doi:10.1515/pz-2022-2035).
    Franz Lidz: A 2,700-Year-Old Figurine Revives a Weighty Mystery. In: nytimes.com. 15. Februar 2022, archiviert vom Original am 15. Februar 2022; abgerufen am 15. Februar 2022 (englisch).
  24. Bronzezeit-Schlachtfeld Tollensetal: Kriegerbesitz geborgen. In: sueddeutsche.de. 15. Oktober 2019, abgerufen am 23. Februar 2022.
  25. Martin Vieweg: Im Gepäck eines Bronzezeit-Kriegers wissenschaft.de, 17. Oktober 2019.
  26. Lars Fischer: Schlacht an der Tollense: Der Besitz eines Kriegers. In: Spektrum.de. 16. Oktober 2019, abgerufen am 23. Februar 2022.
  27. a b Florian Stark: Tollense-Schlacht: Die Invasoren kamen womöglich doch aus dem Süden welt.de, 17. Oktober 2019.
  28. Florian Stark: Viele Frauen wurden massakriert – tobte an der Tollense gar keine Schlacht? welt.de, 1. Februar 2024.
  29. Carlos Quiles: Bronze Age Late Europe Tollense. (jpeg-Grafik; 248 kB) In: indo-european.eu. 2017, abgerufen am 24. Februar 2022 (englisch, Karte der Migrationen in Europa 1250–750 v. Chr. mit einer speziellen Markierung des Tollense-Tals. Abgebildet sind die einzelnen Haplogruppen des Y-Chromosoms).
  30. Pfeilspitzen vom Schlachtfeld im Tollensetal weisen auf Kämpfer aus dem Süden hin auf www.herder.de, abgerufen am 25. September 2024
  31. Leif Inselmann, Joachim Krüger, Franz Schopper, Lorenz Rahmstorf, Thomas Terberger: Warriors from the south? Arrowheads from the Tollense Valley and Central Europe, Antiquity, online veröffentlicht auf der Website der Cambridge University Press, 2024 (pdf)
  32. Gundula Lidke, Thomas Terberger, Detlef Jantzen: Das bronzezeitliche Schlachtfeld im Tollensetal – Fehd, Krieg oder Elitenkonflikt? In: Krieg: Eine archäologische Spurensuche. Begleitband zur Sonderausstellung im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale). 6. November 2015 bis 22. Mai 2016. Hrsg. vom Harald Meller und Michael Schefzik. Konrad Theiss Verlag, Halle (Saale), 2015, S. 337–346, hier S. 340, abgerufen am 24. Februar 2022 (ISBN 978-3-8062-3172-4; wiedergegeben auf academia.edu).
  33. Archäologie: Wer starb im Tollensetal? Schlachten-These in Frage gestellt. In: Zeit Online. 10. Oktober 2020, abgerufen am 24. Februar 2022.
  34. Daniel Berger, Ernst Pernicka, Jeffrey S. Soles, Alessandra R. Giumlia-Mair, Gerhard Brügmann, Ehud Galili, Nicole Lockhoff: Isotope systematics and chemical composition of tin ingots from Mochlos (Crete) and other Late Bronze Age sites in the eastern Mediterranean Sea: An ultimate key to tin provenance? (pdf; 71 MB) In: PLOS ONE. 26. Juni 2019, abgerufen am 24. Februar 2022 (englisch).
    Daniel Berger, Ernst Pernicka u. a.: Isotope systematics and chemical composition of tin ingots from Mochlos (Crete) and other Late Bronze Age sites in the eastern Mediterranean Sea: An ultimate key to tin provenance? (jpeg-Grafik; 55 kB) In: PLOS ONE. 26. Juni 2019, S. 2, abgerufen am 24. Februar 2022 (deutsch, Bronzezeitliche-Zinnfunde und Zinnvorkommen; wiedergegeben auf archaeologie-online.de).
  35. Detlef Jantzen, Gundula Lidke, Jana Dräger, Joachim Krüger, Knut Rassmann, Sebastian Lorenz, Thomas Terberger: An early Bronze Age causeway in the Tollense Valley, Mecklenburg-Western Pomerania – The starting point of a violent conflict 3300 years ago? (pdf; 1,3 MB) In: Bericht der Römisch-Germanischen Kommission. Bd. 95 2014(2017), 15. Februar 2018, abgerufen am 24. Februar 2022 (englisch, doi:10.11588/berrgk.2017.0.44423; Abstract, deutsch).
  36. R. Brian Ferguson (Hrsg.): Introduction: Studying War. In: Warfare, Culture and Environment. Academic Press, Orlando 1984, S. 1–81.
  37. Richard Brian Ferguson: Explaining War. Jonathan Haas (Hrsg.): The Anthropology of War. (School of American Research Advanced Seminars), Cambridge University Press, Cambridge/ New York/ Port Chester/ Melbourne/ Sydney 1990, ISBN 0-521-38042-1, S. 26 f. (academia.edu)

Koordinaten: 53° 44′ 35,3″ N, 13° 18′ 38,9″ O