Schwaighausen (Dentlein am Forst)
Schwaighausen Markt Dentlein am Forst
| |
---|---|
Koordinaten: | 49° 7′ N, 10° 25′ O |
Höhe: | 449 m ü. NHN |
Einwohner: | 103 (2017)[1] |
Postleitzahl: | 91599 |
Vorwahl: | 09855 |
Schwaighausen ist ein Gemeindeteil des Marktes Dentlein am Forst im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Schwaighausen liegt in der Gemarkung Dentlein am Forst.[3]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt am Leitenbach, der weiter südlich den Walkweiher und die Neumühleweiher speist und als linker Zufluss in die Sulzach mündet, und am Kaltengrundgraben, der den Leitenweiher speist und im Ort als linker Zufluss in den Leitenbach mündet. Der Ort liegt in einer Waldlichtung: Im Süden liegt das Angerholz, im Südwesten das Dornholz, im Westen das Stockholz, im Nordwesten der Hintere Forst und im Osten die Saulach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die Kreisstraße AN 53 kreuzend nach Wehlmäusel (2,6 km westlich).[4]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwaighausen lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. 1732 bestand der Ort aus 7 Anwesen mit 11 Mannschaften und 1 Gemeindehirtenhaus und die ruinöse Kapelle Heilig Kreuz oder Zirkelkappel. Grundherren waren das Stiftsverwalteramt Feuchtwangen (1 Halbhof mit doppelter Mannschaft, 3 Güter) und die Reichsstadt Dinkelsbühl (2 Höfe mit doppelter Mannschaft, 1 Halbhof mit doppelter Mannschaft).[5] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab im Ort 8 Anwesen, von denen 5 dem Stiftsverwalteramt Feuchtwangen unterstanden.[6][7]
Daurenweiler
Der Ort Daurenweiler ging in Schwaighausen (anscheinend in "bayerischer Zeit") auf. Der Weiler gehörte grundherrschaftlich zur Reichsstadt Dinkelsbühl, die hier eine eigene Forstei unterhielt.[8]
Das heutige Schwaighausen (zu Feuchtwangen) und Daurenweiler (zu Dinkelsbühl) teilte sich in zwei grundherrschaftliche Teile:
Stiftsverwalteramt Feuchtwangen: 1 Halbhof mit doppelter Mannschaft, 3 Güter
Reichsstadt Dinkelsbühl: 2 Höfe mit doppelter Mannschaft, 1 Halbhof mit doppelter Mannschaft, 1 Hirtenhaus, nahebei die ruinöse Kapelle Heilig Kreuz oder Zirkelkappel.[9] Mit dem Ende der Reichsstadtzeit Dinkesbühls scheint die Ortsbezeichnung in/mit Schwaighausen aufgegangen zu sein, da der Ortsname nicht mehr geführt wird.[10]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Schwaighausen dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Dentlein zugeordnet.
Bau- und Bodendenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kapellenfeld: Kapellenruine, sog. Zirkelkappel, Reste einer Kapelle mit rundem Westturm, Bruchsteinmauerwerk, wohl 15. Jahrhundert. Zugleich Mittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2003 | 2017 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 83 | 110 | 130 | 113 | 114 | 99 | 114 | 138 | 113 | 105 | 112 | 110 | 103 |
Häuser[11] | 15 | 15 | 24 | 23 | 22 | 22 | 22 | 26 | |||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Ursula (Dentlein am Forst) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach St. Peter und Paul (Halsbach) gepfarrt,[13] seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Pfarrkuratie St. Raphael (Großohrenbronn) zuständig.[15][20]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Schwakhausen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 226 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Schwackhausen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 368 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 113–114.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schwaighausen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. November 2021.
- Schwaighausen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Schwaighausen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Einwohnerzahlen auf der Website dentlein.de
- ↑ Gemeinde Dentlein am Forst, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Schwaighausen (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- ↑ Johann Bernhard Fischer: Schwackhausen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 192 (Digitalisat).
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 226.
- ↑ Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8, S. 380.
- ↑ Arbeitsgemeinschaft für Heimatgeschichte Feuchtwangen, Feuchtwanger Heimatgeschichte Band 4: Grundherrschaften und andere Hoheitsrechte im Bereich des markgräflichen Oberamtes Feuchtwangen im Jahr 1732; Eigenverlag 1994
- ↑ Vertheidigte Territorial- und Jurisdictions-Gerechtsame, der Kayserlichen ... Andreas G Busch, Dinkelsbühl 1755; Nennung Daurenweiler: 1568 (Holzdiebstahl), 1614 (Ehebruch), 1654 (Unfall mit Tod des Seegmüllers), 1711 (Schlägerei)
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 84 (Digitalisat).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 108 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1020, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1184, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1116 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1183 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1221 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1054 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 775 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
- ↑ Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. ( vom 3. August 2012 im Webarchiv archive.today) auf: dentlein.de