Wehlmäusel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wehlmäusel
Koordinaten: 49° 8′ N, 10° 23′ OKoordinaten: 49° 7′ 54″ N, 10° 23′ 22″ O
Höhe: 451 (450–466) m ü. NHN
Einwohner: 110 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91555
Vorwahl: 09856

Wehlmäusel ist ein Gemeindeteil der Stadt Feuchtwangen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Wehlmäusel liegt in der Gemarkung Krapfenau.[3]

Das Dorf liegt in Tallage am Lotterbach, der weiter im Süden eine Reihe von Weihern speist und als linker Zufluss in die Sulzach mündet. Im Nordwesten liegt das Weinfeld, im Nordosten das Mühlholz, im Südosten die Hintere Forst und im Süden das Bäckenholz. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Lotterhof (0,6 km nördlich) bzw. nach Krapfenau zur Kreisstraße AN 41 (1,7 km westlich), weitere führen nach Weikersdorf zur AN 41 (1,5 km südlich) und die AN 53 kreuzend nach Schwaighausen (2,5 km östlich).[4]

Der Ortsname bedeutet Rodung eines Welschen, was auf ein hohes Alter der Siedlung hindeutet.[5]

Wehlmäusel lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Im Jahr 1732 bestand der Ort aus zehn Anwesen mit elf Mannschaften und einem Gemeindehirtenhaus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Stiftsverwalteramt Feuchtwangen. Grundherren waren das Stiftsverwalteramt Feuchtwangen (ein Hof mit doppelter Mannschaft, ein Hof, sieben Gütlein) und das Kastenamt Feuchtwangen (eine Ziegelhütte).[6] Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren die Verhältnisse unverändert.[7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Wehlmäusel dem Steuerdistrikt Dentlein und der Ruralgemeinde Krapfenau zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform wurde Wehlmäusel am 1. Juli 1971 nach Feuchtwangen eingemeindet.

Ehemalige Baudenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Haus Nr. 2: zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts, stattliches Wohnstallgebäude mit gemauertem Erdgeschoss von drei zu drei Achsen; Obergeschoss und zweigeschossiger Giebel im Fachwerk, jeweils leicht vorkragend, Satteldach; gehört zu den ältesten Fachwerkhäusern des früheren Landkreises Feuchtwangen; in der Stube Balkendecke aus der Bauzeit; Gusseisenofen mit Reliefplatten von 1801[8]
  • Haus Nr. 1012: bezeichneter Türsturz „1797 D“.[8]
  • Haus Nr. 14: Wohnstallhaus mit gemauertem Erdgeschoss von drei zu drei Achsen, Obergeschoss und Giebel in Fachwerk; frühes 19. Jahrhundert[8]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 84 109 123 127 117 117 128 161 137 124 110
Häuser[9] 15 18 23 27 26 25 25 31
Quelle [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [1]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannis (Feuchtwangen) gepfarrt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Ulrich und Afra (Feuchtwangen) gepfarrt.[18]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 327 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Feuchtwangen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 1. August 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 4. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Wehlmäusel auf der Website geschichte-feuchtwangen.de
  6. Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Wehlmäusel (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
  7. Johann Bernhard Fischer: Wellmäußlein. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 194 (Digitalisat).
  8. a b c H. K. Ramisch: Landkreis Feuchtwangen, S. 133. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  10. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 100 (Digitalisat).
  11. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 110 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1021, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1186, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1117 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1184 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1222 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1056 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 776 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 169 (Digitalisat).