Scienta Omicron
Scienta Omicron | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1984 |
Sitz | Taunusstein-Neuhof |
Leitung | Henrik Bergersen[1] zuvor: Norbert Nold (bis 2011), Johan Åman (ab 2015) |
Mitarbeiterzahl | rund 120 in Taunusstein (Januar 2017) |
Umsatz | 65 Millionen Euro (2015)[2] |
Branche | Nanotechnologie |
Website | www.scientaomicron.com |
Die Scienta Omicron GmbH (früher Omicron Vakuumphysik GmbH, dann Omicron NanoTechnology GmbH) ist ein mittelständisches Unternehmen, das Geräte für die Nanotechnologie und Oberflächenphysik herstellt. Das Unternehmen mit Sitz in Taunusstein-Neuhof im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen ist über Partner und Tochtergesellschaften weltweit vertreten und gehört der schwedischen Scienta Scientific Gruppe an.
Unternehmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Omicron ist Weltmarktführer für Analysemethoden der Oberflächenphysik[3][4] wie Rasterkraft- (AFM), -tunnel- (STM), -elektronenmikroskopen (SEM), LEED und Elektronenspektroskopie sowie Anlagen zur Herstellung von Nanostrukturen (Thermisches Verdampfen, Sputtern), die auf Basis einer Plattformstrategie größtenteils individuell für den Kunden entwickelt werden. Die verschiedenen Methoden (zum Beispiel AFM und STM) können dabei durchaus in einem Gerät kombiniert werden. Auf Grund der Zusammenarbeit mit Forschungsgruppen hat das Unternehmen einige innovative Geräte entwickeln können, wie zum Beispiel ein STM für variable Temperaturen von 4 bis über 1000 Kelvin[5].
Eine Kooperation der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit dem Unternehmen zur Herstellung von Quarz-Kristallspiegeln wird aktuell durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert[6].
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen wurde 1984 von Norbert Nold und Ernst Lang gegründet und stellte anfangs UHV-Apparate für LEED sowie ab 1987 – als erstes kommerzielles UHV-STM – ein als „STM 1“ bezeichnetes Rastertunnelmikroskop her. Ein Exemplar dieses Gerätes befindet sich heute im Deutschen Museum.[7] Omicron ist damit ein Unternehmen schon aus der Anfangszeit der Nanotechnologie[8]. Ab Anfang der 1990er Jahre kamen zunehmend Vertretungen in Europa und Übersee hinzu, auch wurde die Produktpalette um weitere Analysemethoden erweitert, wie zum Beispiel AFM oder STMs mit variabler Temperatur.[9] Im Jahr 1996 wurde das VT STM von der Fachzeitschrift R&D mit dem 1996 R&D 100 Award als eines der ″top 100 technology products of the year″ ausgezeichnet.[10] 1999 wurde Omicron vom hessischen Wirtschaftsministerium und der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände als „Hidden Champion“[11] ausgezeichnet. Ein Jahr später stellte das Unternehmen die erste MBE-Anlage mit integrierter Analysemöglichkeit vor. Im Jahr 2007 wurde das NanoESCA - System und im Jahr 2013 das LT Nanoprobe - System mit dem R&D 100 Award ausgezeichnet.[12][13]
Von Mitte 2011 bis Mitte 2015 gehörte das Unternehmen zur britischen Unternehmensgruppe Oxford Instruments plc.[14] Im Mai 2015 ist durch den Zusammenschluss mit der schwedischen Firma VG Scienta die neue Firmengruppe Scienta Omicron mit Firmensitz in Taunusstein (Deutschland) sowie Uppsala in Schweden entstanden.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Simon: Hidden Champions des 21. Jahrhunderts : Die Erfolgsstrategien unbekannter Weltmarktführer Frankfurt a. M.: Campus, 2007. - ISBN 978-3-593-38380-4. S. 25
- Jürgen Meffert und Holger Klein: DNS der Weltmarktführer - Erfolgsformeln aus dem Mittelstand Redline, München 2013, ISBN 978-3-636-03109-9, S. 43ff.
- Frankfurter Allgemeine, 16. Juli 2007: Der PC an der Armbanduhr
- Die Zeit Nr. 34/2012, Dietmar H. Lamparter: „Hidden Champions“: Eine Fundgrube - Unbekannt, aber einzigartig – Deutschlands mittelständische Weltmarktführer.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Imprint. Scienta Omicron, abgerufen am 29. September 2022 (englisch).
- ↑ a b Wiesbadener Kurier vom 30. Juni 2015: Schwergewicht in der Forschung: FUSION - Omicron Nanotechnology aus Taunusstein und schwedische VG Scienta verschmelzen ( vom 8. August 2016 im Internet Archive)
- ↑ Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung, hessen-nanotech NEWS 3|2006 ( des vom 19. Oktober 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 351 kB)
- ↑ Rentsch: Der Weltmarktführer für Nano-Analytik macht Unsichtbares sichtbar, Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung vom 5. Juli 2013
- ↑ VDE Rhein-Main: Hessen innovativ Technischer Horizont 2015 (PDF; 668 kB)
- ↑ Physikalisch-Astronomische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jahresbericht 2007 ( des vom 21. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , S. 106.
- ↑ Deutsches Museum: Anhang zum Jahresbericht 2010 - Inventarisierung von Exponaten - 310.Physik
- ↑ VDI Regionalstudie „Nanotechnologie in Dresden/Sachsen“: Abschnitt 6.4 Hessen (PDF; 1,8 MB)
- ↑ Bharat Bushan: Springer Handbook of Nanotechnology, Springer Verlag Berlin, 2003, S. 333: "AFM/STMs for use in UHV environments are manufactured by Omicron Vakuumphysik, Taunusstein", einziger genannter Hersteller für UHV-Geräte
- ↑ VT SPM, scientaomicron Website, abgerufen am 8. August 2016
- ↑ Hidden-Champions... der Sieger 1999
- ↑ 2007 R & D 100 Award Winners, rdmag.com vom 31. August 2007
- ↑ The Heat is On, rdmag.com vom 25. Oktober 2013
- ↑ Nanowerk.com v.15. Juni 2011: Oxford Instruments Acquires Omicron NanoTechnology GmbH and Omniprobe, Inc.