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Sepia vindobonensis

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Sepia vindobonensis
Zeitliches Auftreten
Badenium
rd. 15 Mio. Jahre
Systematik
Tintenfische (Coleoidea)
Zehnarmige Tintenfische (Decabrachia)
Sepien (Sepiida)
Sepiidae
Sepia
Sepia vindobonensis
Wissenschaftlicher Name
Sepia vindobonensis
Schloenbach, 1869

Sepia vindobonensis ist ein tertiärzeitlicher Tintenfisch.

Die Art lebte im Paratethys-Meer, das sich vor etwa 30–15 Millionen Jahren vom Pannonischen Raum bis in das Schwarzmeergebiet erstreckte, nachdem die intensive alpidische Phase der jungen Alpen und Dinariden dieses Randmeer vom Mittelmeer getrennt hatte.

Die Paratethys im Karpatium/Badenium

Es wurden bisher erst wenige Exemplare anhand fossilierter Schulpe beschrieben[1] (diese sind selten, weil sich diese Körperteile insgesamt sehr schlecht erhalten):[2][3]

  • ein zerbrochener Schulp, Fund in Baden, Niederösterreich (locus typicus); Sammlung Geologische Bundesanstalt;[4] Bestimmung durch Schlönbach 1869
  • ein Fund in Grund; bei Wullersdorf, Niederösterreich; Schaffer 1958; Aufbewahrung unbekannt[5]
  • zwei Schulpe 139 × 43,3 mm, 98,3 × 29,9 mm in Devínska Nová Ves, Slowakei[6] Činčurová 1990
  • zwei Schulpe, 119 × 39 mm (adult), 86 × 29 mm (juvenil) in Retznei, Steiermark (Steinbruch Lafarge Perlmoser); Sammlung G.W. Anzenböck (Bad Vöslau); Bestimmung Hiden 1994/95

Schlönbach legte die Art wegen der Anwachslinien der Septen (hyperbolisch von den Seiten in Mitte laufenden Linien)[7] fest, die im Unterschied etwa zu Sepia officinalis (dem heutigen Gemeinen Tintenfisch) nicht geknickt sind.[8] Ein Team um Vasja Mikuž gibt eine Zuordnung zur Art über das Länge-zu-Breite-Verhältnis von um die 3 als Abgrenzung zu anderen Arten.[6]

Mit Sicherheit lässt sich Sepia vindobonensis bisher nur für das Badenium nachweisen, der lokalen Zeitstufe der zentralen Paratethys etwa von vor 16 bis 13 Millionen Jahren, die dem Langhium und unteren Serravallium des mittleren Miozän entspricht. Biostratigraphisch kann Sepia vindobonensis spezieller der Lageniden-Zone, einer Untereinheit des unteren (frühen) Badeniums, zugeordnet werden.[9]

Ein weiterer Fund, von Roger 1947 im Mittelmiozän von Saubrigues (südwestlichstes Frankreich) geborgen und als Sepia cf. vindobonensis bestimmt, ist zu schlecht erhalten, um verglichen zu werden.[9]

  • E. Činčurová: Prvý nález druhu Sepia vindobonensis Schloenbach, 1868 vo vrchnom bádene (Miocén M4d) pri Bratislave. In: Zbor. Slov. nár. Múz., Prír. Vedy (Bratislava) 36, S. 3–7.[6]
  • Hartmut R. Hiden: Sepia vindobonensis (Cephalopoda, Coleoida) aus dem Mittel-Miozän von Retznei (Steiermark, Österreich). In: Mitteilungen der Abteilung für Geologie, Paläontologie und Bergbau am Landesmuseum Joanneum 52/53 (1994/95), S. 111–124 (pdf, geologie.ac.at).
  • Herbert Schaffer: Ein neues Vorkommen von Sepia vindobonensis SCHLB. in Niederösterreich. In: Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathematische-naturwissenschaftliche Klasse. 1958, S. 141–148.
  • Urban Schloenbach: Über Sepia vindobonensis sp. nov. aus dem neogenen Tegel von Baden bei Wien. In: Jahrbuch der Kaiserlich-Königlichen Geologischen Reichsanstalt 19 (1869), Wien, VIII. Kleine paläontologische Mittheilungen: Vierte Folge S. 289–291, u. Taf. 8. (pdf, geologie.ac.at).

Einzelnachweise

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  1. O. Schultz: Nautiloidea tertiaria et Dibranchiata tertiaria. = Catalogus Fossilium Austr. H 6f, Springer-Verlag, 2013, ISBN 9783709158197, S. 21 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Lit. Hiden 1994/95, 4. Zur Taphonomie von Sepia. S. 120 (pdf S. 10).
  3. Dirk Fuchs, Alexander Lukeneder: Cenozoic coleoids (Cephalopoda) from Austria – a review of SCHULTZ’s Catalogus Fossilium Austriae. In: Denisia. Band 32, 2014, S. 26 (Fundliste von Sepia vindobonensis, zobodat.at [PDF]).
  4. Inventarnummer 8106 in der Typensammlung der Geologischen Bundesanstalt in Wien. Angabe Lit. Hiden 1994/95, S. 119 (pdf S. 9).
  5. Nach Hiden Material unauffindbar. Lit. Hiden 1994/95, S. 119 (pdf S. 9).
  6. a b c Vasja Mikuž, Aleš Šoster, Špela Ulaga: Druga Najdba Sipine Kosti (sepiidae) v Miocenskih Skladih Kamnoloma Plesko / The Second Find of Cuttlefish Shell (sepiidae) in Miocene Beds of the Plesko Quarry, Slovenia. In: Folia Biologica et Geologica 56/2, Ljubljana 2015, S. 60, Sp. 2 ff (ganzer Artikel S. 57–67, pdf, dlib.si; dort S. 4 f.).
  7. «An» in der Abb. 3 in Lit. Hiden 1994/95, S. 116 (pdf S. 6).
  8. Lit. Schlönbach 1869, S. 291 (pdf S. 3).
  9. a b Lit. Hiden 1994/95, S. 119 (pdf S. 9).