Sewerny (Komi)
Siedlung städtischen Typs
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Sewerny (russisch Се́верный; Komi Севернӧй, Sewernöj) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Republik Komi in Russland mit 9023 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt gut 900 km Luftlinie nordöstlich der Republikhauptstadt Syktywkar im westlichen Vorland des Polarurals. Er befindet sich unweit des linken Ufers des rechten Ussa-Nebenflusses Workuta.
Sewerny gehört zum Stadtkreis Workuta und liegt etwa 12 km nördlich des Stadtzentrums.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort entstand 1941/1942 bei einem Straflager des Gulag sowie als Bergarbeitersiedlung im nördlichen Teil Steinkohlenbergbaugebietes um Workuta, worauf sich auch der Name bezieht („Nördliche Siedlung“). Dort befanden sich die Bergwerke Nr. 5 und Nr. 7, später zusammengefasst zum gleichnamigen Bergwerk Schachta Sewernaja. 1954 erhielt Sewerny den Status einer Siedlung städtischen Typs.[2] Infolge des teilweisen Niedergangs des Kohlebergbaus sank die Einwohnerzahl der von zweistöckigen Bauten der Stalinzeit sowie Plattenbauten der 1980er-Jahre dominierten Siedlung seit etwa 1990 um mehr als die Hälfte; der Trend hat sich – unter anderem durch Umsiedlung eines Teils der Einwohner der nahegelegenen, aufgegebenen Siedlungen Zementnosawodski und Ajatsch-Jaga nach Sewerny – mittlerweile verlangsamt, hält aber weiter an (Stand 2019).
Im 1969 gut zwei Kilometer südwestlich der Siedlung in Betrieb genommenen neuen Steinkohlenbergwerk Schachta Sewernaja („Nördliches Bergwerk“) – einem der größten des Gebietes mit einer Jahresproduktion von zuletzt knapp drei Millionen Tonnen – kam es ab dem Jahr 2000 zunächst zu drei Unfällen mit insgesamt 17 Toten. Nach zwei weiteren Methanexplosionen am 25. und 28. Februar 2016 mit zusammen 36 Toten[3] wurde der Betrieb des Bergwerks eingestellt und die Schächte und Stollen geflutet, nach ursprünglichen Plänen zunächst vorübergehend für sieben Jahre.[4] Das Heizkraftwerk Workutinskaja TEZ-2 am rechten Ufer der Workuta gegenüber der Siedlung ist weiterhin in Betrieb.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner |
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1959 | 15.175 |
1970 | 15.289 |
1979 | 17.172 |
1989 | 20.428 |
2002 | 12.028 |
2010 | 9.023 |
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sewerny ist per Straße mit Workuta und den umliegenden Siedlungen verbunden. Es besteht Stadtbusverkehr. An der Siedlung vorbei verläuft die in den 1940er-Jahren als Teil der Petschora-Eisenbahn errichtete Güterstrecke, die von Workuta in einem Bogen durch den westlichen Teil des Bergbaugebietes unter anderem mit der Siedlung Worgaschor verläuft. Die Station bei Sewerny heißt Ajatsch-Jaga.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Sewerny auf der Website Gorod Workuta (russisch)
- ↑ Meldung beim russischsprachigen Dienst der BBC vom 28. Februar 2016 (russisch)
- ↑ Meldung in Wedomosti vom 27. Februar 2018 (russisch)