Sinntal

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Sinntal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Sinntal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 18′ N, 9° 41′ OKoordinaten: 50° 18′ N, 9° 41′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Höhe: 371 m ü. NHN
Fläche: 111,82 km2
Einwohner: 8931 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km2
Postleitzahl: 36391
Vorwahlen: 06664, 06665 (Altengronau, Jossa, Neuengronau), 09741 (Züntersbach)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: MKK, GN, HU, SLÜ
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 027
Gemeindegliederung: 12 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Rathaus 11
36391 Sinntal
Website: www.sinntal.de
Bürgermeister: Thomas Henfling (parteilos)
Lage der Gemeinde Sinntal im Main-Kinzig-Kreis
KarteNiederdorfeldenSchöneck (Hessen)NidderauMaintalHanauGroßkrotzenburgRodenbach (bei Hanau)ErlenseeBruchköbelHammersbachNeuberg (Hessen)Ronneburg (Hessen)LangenselboldHasselrothFreigericht (Hessen)GründauGelnhausenLinsengericht (Hessen)BiebergemündFlörsbachtalJossgrundBad OrbWächtersbachBrachttalSchlüchternBirsteinSinntalBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartSteinau an der StraßeSteinau an der StraßeBad Soden-SalmünsterBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartBayernLandkreis OffenbachOffenbach am MainFrankfurt am MainLandkreis FuldaVogelsbergkreisLandkreis GießenWetteraukreisHochtaunuskreis
Karte

Sinntal ist die östlichste Gemeinde im osthessischen Main-Kinzig-Kreis.

Geografische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sinntal liegt am nördlichen Rand des Spessarts und an den westlichen Ausläufern der Rhön. Das Oberzentrum Fulda liegt etwa 30 km nördlich von Sinntal. Ihren Namen hat die Gemeinde vom Fluss Sinn, der durch die südlichen Ortsteile fließt.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sinntal grenzt im Norden an die Gemeinde Kalbach (Landkreis Fulda), im Osten an die Gemeinde Motten, das gemeindefreie Gebiet Mottener Forst-Süd und die Stadt Bad Brückenau, den Markt Zeitlofs und das gemeindefreie Gebiet Roßbacher Forst (alle Landkreis Bad Kissingen), im Süden an den Markt Obersinn (Landkreis Main-Spessart) sowie im Westen an das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Spessart und die Stadt Schlüchtern.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sinntal besteht aus folgenden Ortsteilen:

Gemeindebildung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen bildete sich 1. Juli 1972 die Gemeinde Sinntal durch den freiwilligen Zusammenschluss der bisher selbständigen Gemeinden Mottgers, Schwarzenfels und Weichersbach.[2] Am 1. Juli 1974 kamen kraft Landesgesetz Altengronau (mit dem am 1. Dezember 1969 eingemeindeten Ort Neuengronau), Jossa, Oberzell und Sterbfritz (mit den am 1. Dezember 1969 eingemeindeten Orten Breunings, Sannerz und Weiperz) hinzu.[3] Am 1. Januar 1977 wurde schließlich noch Züntersbach eingemeindet.[4] Für alle Ortsteile von Sinntal wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Einwohnerstruktur 2011

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Sinntal 9094 Einwohner. Nach dem Lebensalter waren 1554 Einwohner unter 18 Jahren, 3618 zwischen 18 und 49, 2001 zwischen 50 und 64 und 1923 Einwohner waren älter.[6] Unter den Einwohnern waren 184 (2,0 %) Ausländer, von denen 75 aus dem EU-Ausland, 70 aus anderen Europäischen Ländern und 34 aus anderen Staaten kamen.[7] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 5,5 %.[8]) Die Einwohner lebten in 3687 Haushalten. Davon waren 894 Singlehaushalte, 999 Paare ohne Kinder und 1440 Paare mit Kindern, sowie 288Alleinerziehende und 66 Wohngemeinschaften. In 741 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 2286 Haushaltungen leben keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sinntal: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr  Einwohner
1973
  
9.656
1975
  
9.515
1980
  
9.373
1985
  
9.468
1990
  
9.857
1995
  
9.996
2000
  
9.776
2005
  
9.604
2010
  
9.169
2011
  
9.094
2015
  
8.961
2020
  
8.797
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[8]; Zensus 2011[7]

Religionszugehörigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
• 1987: 6721 evangelische (= 72,0 %), 2165 katholische (= 23,2 %), 446 sonstige (= 4,8 %) Einwohner[9]
• 2011: 5844 evangelische (= 64,3 %), 2091 katholische (= 23,0 %), 1159 sonstige (= 12,7 %) Einwohner[9]

Gemeindevertretung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
   
Insgesamt 25 Sitze
  • SPD: 9
  • CDU: 6
  • BWG: 10
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 34,8 9 36,8 12 41,4 13 40,5 12 40,0 12
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 24,8 6 29,7 9 37,2 11 31,7 10 28,9 9
BWG Bürgerliche Wählergemeinschaft 40,4 10 33,5 10 21,4 7 16,0 5 19,9 6
FDP Freie Demokratische Partei 11,7 4 11,2 4
gesamt 100,0 25 100,0 31 100,0 31 100,0 31 100,0 31
Wahlbeteiligung in % 57,7 56,2 53,5 52,2 60,1

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Sinntal neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und acht weitere ehrenamtliche Beigeordnete angehören.[14] Bürgermeister ist seit dem 13. Januar 2023 der parteiunabhängige Thomas Henfling.[15] Er wurde als Nachfolger von Carsten Ullrich (SPD), der nach drei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 2. Oktober 2022 in einer Stichwahl bei 55,70 Prozent Wahlbeteiligung mit 59,88 Prozent der Stimmen gewählt.[16]

Amtszeiten der Bürgermeister[17]
  • 2023–2029 Thomas Henfling[15]
  • 2005–2023 Carsten Ullrich (SPD)
  • 1999–2005 Johann Heberling (BWG)
  • 1975–1999 Hans Eberhard Priemer (SPD)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sinnwiesen von Altengronau und Struth von Altengronau (Heimat des europäischen Bibers (Castor fiber), sowie der extrem gefährdeten Schachblume (Fritillaria meleagris))

  • Tennis-Verein Sterbfritz
  • Turn-Verein Sterbfritz
  • Schützen-Verein Sterbfritz
  • DLRG Sterbfritz
  • Taubenzüchter Sterbfritz
  • TSV Oberzell
  • TSG 1911 Züntersbach
  • SG Germania Sterbfritz
  • SV Alania Sannerz
  • FV Viktoria Altengronau
  • SG Jossa
  • FC Hermannia Mottgers
  • TSV Rhönadler Schwarzenfels
  • TSV Weichersbach
  • SG Alemannia Weiperz

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • SinnerRock Festival, einmal jährlich in Sinntal-Altengronau[18]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eisenbahn-Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg durchquert das Gemeindegebiet. Der Landrückentunnel, der mit 10.779 m längste Tunnel in Deutschland, verläuft im nördlichen Gemeindegebiet. Bahnhöfe befinden sich in Sterbfritz und in Jossa.

  • Plastic Omnium in Sterbfritz
  • Rohm & Werner in Sterbfritz
  • Knaus Tabbert in Mottgers
  • Löffert Stiele in Oberzell/Ziegelhütte
  • Gebrüder Patzer (Einheitserdewerke) in Altengronau (Sitz des Unternehmens) und Jossa (Produktionsstätte)
  • Schmiedeeisen Vornwald in Altengronau
  • Optik-Müller in Sterbfritz

In den Ortsteilen der Gemeinde Sinntal gibt es fünf Kindergärten:

Das Gemeindegebiet von Sinntal ist noch heute durch zahlreiche sogenannte Zwergschulen geprägt. In vielen von ihnen werden mehrere Jahrgänge in einer Klasse unterrichtet, in zwei von ihnen (Sannerz und Züntersbach) sogar alle vier. Der Plan des hessischen Kultusministeriums, zahlreiche dieser Schulen aufgrund zu geringer Schülerzahlen zu schließen, sorgt in der Gemeinde für erheblichen Unmut.[19] Die Grundschule in Jossa wurde zum Ende des Schuljahres 2012/2013 bereits geschlossen.[20]

  • Grund-, Haupt- und Realschule Altengronau – Hans-Elm-Schule
  • Grundschule Sterbfritz
  • Grundschule Mottgers
  • Grundschule Oberzell
  • Grundschule Sannerz
  • Grundschule Weichersbach
  • Grundschule Züntersbach

Weiterführende Schulen gibt es in Schlüchtern mit dem Ulrich-von-Hutten-Gymnasium, in Wächtersbach mit der Friedrich-August-Genth-Schule (Kooperative Gesamtschule), in Gelnhausen dem Grimmelshausen-Gymnasium und in Bad Soden-Salmünster der Henry-Harnischfeger-Schule (Integrierte Gesamtschule).

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Töchter und Söhne der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Franz Bäke (1898–1978), Offizier; geboren im Ortsteil Schwarzenfels.

Mit dem Ort verbundene Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Helena von Pfalz-Simmern (1532–1579), Tochter des Pfalzgrafen und Herzogs Johann II. von Pfalz-Simmern und der Markgräfin Beatrix von Baden; gestorben auf Burg Schwarzenfels.
  • Hans Elm, Rektor der Schule in Altengronau und Heimatforscher, Herausgeber der Chronik und Festschrift zur 1200-Jahrfeier von Altengronau (1980)[21].
Commons: Sinntal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Sinntal – Reiseführer

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 28, S. 1197, Punkt 851; 2. Abs. 1. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,4 MB]).
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen (GVBl. 330–26) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 15 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 376–377 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 529 kB) §; 5. In: Webauftritt. Gemeinde Sinntal, abgerufen im Februar 2019.
  6. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 84, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  7. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Sinntal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  8. a b Hessisches Statistisches Informationssystem (Memento des Originals vom 11. September 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de In: Statistik.Hessen.
  9. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 113, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2021;.
  10. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  11. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  12. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  13. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  14. Gemeindevorstand
  15. a b 100 Tage Sinntaler Bürgermeister. Thomas Henfling ist im Rathaus in Sterbfritz angekommen: seit 13. Januar 2023 Rathauschef
  16. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Sinntal 2022
  17. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Sinntal (Memento vom 28. September 2022 im Internet Archive)
  18. Vorbereitungen fürs Sinner Rock laufen auf Hochtouren. 2. Juli 2021, abgerufen am 2. Juli 2021 (deutsch).
  19. Wunsch nach mehr Zeit. 4. September 2012, abgerufen am 23. März 2021.
  20. Grundschule in Jossa droht Schließung. 8. November 2012, abgerufen am 23. März 2021.
  21. Chronik Altengronau@1@2Vorlage:Toter Link/www.altengronau.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., aufgerufen am 5. April 2022