Brachttal

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Wappen Deutschlandkarte
Brachttal
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Brachttal hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 19′ N, 9° 18′ OKoordinaten: 50° 19′ N, 9° 18′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Kinzig-Kreis
Höhe: 206 m ü. NHN
Fläche: 30,84 km2
Einwohner: 5117 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 166 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63636
Vorwahlen: 06053, 06054
Kfz-Kennzeichen: MKK, GN, HU, SLÜ
Gemeindeschlüssel: 06 4 35 005
Gemeindegliederung: 6 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Wächtersbacher Straße 48
63636 Brachttal
Website: www.brachttal.de
Bürgermeister: Wolfram Zimmer (CDU)
Lage der Gemeinde Brachttal im Main-Kinzig-Kreis
KarteNiederdorfeldenSchöneck (Hessen)NidderauMaintalHanauGroßkrotzenburgRodenbach (bei Hanau)ErlenseeBruchköbelHammersbachNeuberg (Hessen)Ronneburg (Hessen)LangenselboldHasselrothFreigericht (Hessen)GründauGelnhausenLinsengericht (Hessen)BiebergemündFlörsbachtalJossgrundBad OrbWächtersbachBrachttalSchlüchternBirsteinSinntalBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartSteinau an der StraßeSteinau an der StraßeBad Soden-SalmünsterBad Soden-SalmünsterGutsbezirk SpessartBayernLandkreis OffenbachOffenbach am MainFrankfurt am MainLandkreis FuldaVogelsbergkreisLandkreis GießenWetteraukreisHochtaunuskreis
Karte

Brachttal ist eine Gemeinde im südhessischen Main-Kinzig-Kreis. Die Gemeindeverwaltung liegt im Ortsteil Schlierbach.

Geographische Lage

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Brachttal liegt im südlichen Vogelsberg am östlichen Rand des Rhein-Main-Gebiets. Durch die Gemeinde fließen die Bracht und der Reichenbach, der wiederum beim Brachttaler Ortsteil Schlierbach in die Bracht mündet. Drei der Ortsteile: Schlierbach, Neuenschmidten und Hellstein liegen im Tal von Bracht und Reichenbach, während die anderen drei bereits auf den ansteigenden Höhen des Vogelsberges liegen, Spielberg und Streitberg auf der Spielberger Platte, rechts der Bracht und Udenhain links der Bracht.

Gemeindegliederung

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Die Gemeinde Brachttal besteht aus den folgenden sechs Ortsteilen:

Nachbargemeinden

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Brachttal grenzt im Norden an die Gemeinden Kefenrod (Wetteraukreis) und Birstein, im Osten an die Stadt Bad Soden-Salmünster sowie im Süden und Westen an die Stadt Wächtersbach.


Kefenrod (Wetteraukreis) und Birstein
Wächtersbach Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Bad Soden-Salmünster
Wächtersbach

Die Gemeinde Brachttal entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Juli 1970 durch den freiwilligen Zusammenschluss der selbstständigen Gemeinden Schlierbach, Hellstein und Neuenschmidten.[2] Die Namensgebung wurde hierbei im Rahmen eines Schülerwettbewerbes ausgeschrieben. Brachttal leitet sich aus dem Namen des Flusses Bracht ab, welcher durch die Ortsteile Neuenschmidten und Schlierbach fließt. Am 1. Februar 1971 kamen Spielberg und Streitberg auf freiwilliger Basis hinzu.[3] Nochmals drei Jahre später, am 1. Juli 1974, wurde kraft Landesgesetz auch Udenhain in die Gemeinde Brachttal eingegliedert.[4][5]

Für die Gebiete der sechs ehemalig selbständigen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[6]

Die jeweils eigenen Geschichten der vorher selbständigen Ortsteile drücken sich unter anderem in ihren Gründungsurkunden aus. So geht Hellstein bis auf die Zeit um 900 n. Chr. zurück. Spielberg wird urkundlich erstmals im Jahre 1258 als de Spegelberge genannt, Slierbach wird, ebenso wie die Waldschmiede, aus der Neuenschmidten hervorgegangen ist, zum ersten Mal im Jahre 1276 urkundlich erwähnt, Udenhain findet im Jahre 1325 eine urkundliche Ersterwähnung und Streitberg ist seit 1573 in den Annalen zu finden. Die älteste bekannte Erwähnung von Streitberg erfolgte im Jahr 1677 unter dem Namen „Striperg“.[7]

Jüdisches Leben

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Weißer Garten Hellstein – Mahnmal wider das Vergessen der jüdischen Mitbewohner

Jüdisches Leben ist bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts, insbesondere in den Ortsteilen Hellstein, Udenhain und Schlierbach überliefert und belegt. Während die Zahl der jüdischen Einwohner in Schlierbach noch eher klein, in Udenhain zeitweise sogar einstellig war, wurde in Hellstein 1868 eine selbständige jüdische Gemeinde gegründet. Zuvor waren die jüdischen Bewohner an die jüdische Gemeinde in Birstein gebunden. Dort wurden auch die Toten beigesetzt. Die Gemeinde in Hellstein besaß eine Synagoge. Im Synagogengebäude befand sich auch eine jüdische Religionsschule und ein rituelles Bad (Mikwe). „Die jüdischen Familien in Hellstein lebten in guten wirtschaftlichen Verhältnissen. Es gab unter den jüdischen Familienvorständen drei Viehhändler, einen Metzger und einen Gastwirt“.[8] Die jüdische Gemeinde bestand bis 1938, als die Synagoge (unter Zwang) verkauft wurde. Die meisten ehemaligen jüdischen Bewohner kamen in Konzentrationslagern um, nur wenigen gelang die Flucht in die USA.

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Brachttal 5207 Einwohner. Darunter waren 264 (5,1 %) Ausländer, von denen 98 aus dem EU-Ausland, 136 aus anderen europäischen Ländern und 30 aus anderen Staaten kamen.[9] (Bis zum Jahr 2020 erhöhte sich die Ausländerquote auf 8,9 %.[10]) Nach dem Lebensalter waren 897 Einwohner unter 18 Jahren, 2118 zwischen 18 und 49, 1200 zwischen 50 und 64 und 990 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 2169 Haushalten. Davon waren 554 Singlehaushalte, 629 Paare ohne Kinder und 774 Paare mit Kindern, sowie 183 Alleinerziehende und 29 Wohngemeinschaften.[12] In 429 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1449 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]

Einwohnerentwicklung

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Brachttal: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2020
Jahr  Einwohner
1970
  
2.448
1973
  
4.393
1975
  
4.437
1980
  
4.629
1985
  
4.730
1990
  
4.814
1995
  
5.343
2000
  
5.446
2005
  
5.333
2010
  
5.168
2011
  
5.207
2015
  
5.137
2020
  
5.080
Quellen: LAGIS[7]; Hessisches Statistisches Informationssystem[10]; Zensus 2011[9]

Religionsstatistik

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• 1987: 3382 evangelische (= 73,1 %), 827 katholische (= 17,9 %), 415 sonstige (= 9,0 %) Einwohner[13]
• 2011: 3012 evangelische (= 57,8 %), 895 katholische (= 17,2 %), 1301 sonstige (= 25,0 %) Einwohner[13]

Gemeindevertretung

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Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[14] im Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[15][16][17].

Sitzverteilung in der Gemeindevertretung 2021
   
Insgesamt 25 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften %
2021
Sitze
2021
%
2016
Sitze
2016
%
2011
Sitze
2011
%
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 34,1 9 27,7 7 36,5 9 32,3 8 49,8 12
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 28,0 7 28,3 7 30,6 8 32,8 8 34,1 9
FW BRACHTTAL Freie Wähler Brachttal 37,8 9 23,6 6 22,0 5 23,1 6
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 6,5 2 10,4 3 7,1 2 7,4 2
GFV Gemeinsam für Veränderungen[18] 13,3 3
FDP Freie Demokratische Partei 0,5 0 0,5 0
REP Die Republikaner 4,7 1 8,7 2
gesamt 100,0 25 100,0 25 100,0 25 100,0 25 100,0 25
Wahlbeteiligung in % 53,6 54,0 51,8 52,0 68,0

Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Brachttal neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und fünf weitere Beigeordnete angehören.[19] Bürgermeister ist seit dem 15. Juni 2017 der parteiunabhängige Wolfram Zimmer.[20] Er wurde als Nachfolger von Christoph Stürz (SPD), der nach einer Amtszeit nicht wieder kandidiert hatte,[21] am 5. März 2017 im ersten Wahlgang bei 57,3 Prozent Wahlbeteiligung mit 64,8 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl im November 2022.[22]

Amtszeiten der Bürgermeister[23]
  • 2017–2029 Wolfram Zimmer[20]
  • 2011–2017 Christoph Stürz (SPD)[21]
  • 2001–2011 Mirko Schütte (Amtsantritt 1. November 2001, hat sich nach erfolgreichem Abwahlantrag der Gemeindevertretung am 5. Februar 2011 vorzeitig aus dem Amt in den Ruhestand verabschiedet und entging damit einem Bürgerentscheid zur Abwahl. Christoph Stürz leitete als Erster Beigeordneter die Gemeindeverwaltung kommissarisch bis zur Amtsübernahme als gewählter Bürgermeister.)[24]
  • 1989–2001 Werner Gölz (SPD)[25]

Wappen und Flagge

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Wappen der Gemeinde
Wappen der Gemeinde

Blasonierung: „In Rot einen goldenen Lindenzweig mit sechs goldenen Blättern und im Schildfuß drei goldene Wellenbalken, dazu in der silbernen Flanke rechts zwei schwarze Balken.“

Das Wappen wurde am 29. Oktober 1984 durch das Hessische Innenministerium genehmigt, gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.

Am 24. Juli 1985 wurde der Gemeinde Brachttal durch das Hessische Innenministerium eine Flagge genehmigt, die wie folgt beschrieben wird:

„Die Flagge der Gemeinde Brachttal zeigt zwischen roten Seitenstreifen auf breiter weißer Mittelbahn das in der Oberen Hälfte aufgelegt Gemeindewappen“.[26]

Gemeindepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Waechtersbacher Keramik – Verwaltungsgebäude
Schloss Eisenhammer

Kindertagesstätten

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Der nahe Kindergarten Regenbogen im Ortsteil Neuenschmidten verfügt über 3 Gruppen in dem bis zu 55 Kinder ab 3 Jahren bis zum Schulbeginn betreut werden[28]. Ebenso wie der Kindergarten Regenbogen befindet sich auch die benachbarte Kita Schatzkiste in städtischer Trägerschaft.

Ende der 1950er Jahre kamen die damals noch unabhängigen drei Gemeinden Schlierbach, Neuenschmidten und Hellstein überein, eine größere „Zentralschule“ zu bauen. Die in den jeweiligen Orten vorhandenen „einklassigen Schulen waren in einem schlechten Zustand“[29]. Eine neue Schule wurde am 12. Januar 1961 eingeweiht. Schon bald (1966) erfolgte, wegen des raschen Wachstums der Schülerzahl, eine erste Erweiterung, weitere folgten 1990 und 2003.

Die Schule entwickelte sich nach und nach von einer Schule mit Primar- und Sekundarstufe zu einer reinen Grundschule. Deren Einzugsbereich waren jetzt nicht nur die drei Talgemeinden Brachttals, sondern auch die auf der Spielberger Platte gelegenen Orte Streitberg, Spielberg sowie die Wächtersbacher Berggemeinden Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald. Udenhain wurde erst 1974 in die Gemeinde Brachttal eingemeindet. Deshalb sind die dort wohnenden Kinder in der Grundschule Birstein verblieben.

Die weiterführende Schule für die Gemeinde Brachttal mit ihren Ortsteilen ist die im Stadtzentrum von Wächtersbach befindliche kooperative Gesamtschule, die Friedrich-August-Genth-Schule. Alle Ortsteile sind mit Buslinien an dieses Schulzentrum angebunden. Für den gymnasialen Abschluss steht das Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen zur Verfügung.

Die Gemeindebücherei befindet sich im Ortsteil Udenhain, zudem gibt es einen öffentlichen Bücherschrank am evangelischen Pfarrhaus in Schlierbach.

Im Brachttaler Ortsteil Spielberg befindet sich das vom Museums- und Geschichtsverein Brachttal betriebene Brachttal-Museum. Neben einer umfangreichen Sammlung an Waechtersbacher Keramik werden hier Sonderausstellungen mit wechselnden Themen gezeigt. Im Dachgeschoss des Museums befindet sich ein Modelleisenbahn-Nachbau der Strecke der Vogelsberger Südbahn. Das Museum verfügt zudem über Vitrinen, in denen die Ausgrabungsgegenstände der Spielberger Burg gezeigt werden.[30]

Im Brachttaler Ortsteil Streitberg befindet sich das privat betriebene Lindenhof-Museum, in welchem sich ebenfalls eine umfangreiche Sammlung von Gegenständen der Wächtersbacher Steingutfabrik verschiedener Stilepochen (Historismus, Jugendstil, Art Déco) befindet.[31]

Turmstumpf Burgstall Spyelberg

Weithin sichtbare Landmarken:

Sport und Freizeit

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Wandern und Radsport

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  • Rundweg/Naturerlebnispfad „Wasser von Brachttal“ mit verschiedenen Stationen u. a. einer Kneippanlage
  • Die Spessartfährte: Brachttaler Steingut-Panorama ist einer von neun Rundwanderwegen seiner Art[33], die als Tagestouren längs des Spessartbogens[34] einen vertieften Einblick in die Landschaft erlauben. Er und berührt viele Sehenswürdigkeiten der Kommune und führt durch die Ortsteile Schlierbach, Hellstein, Neuenschmidten, Spielberg und Streitberg. Der Wanderweg ist rund 12 km lang und die Schwierigkeit wird als „mittel“ eingestuft[35].
  • Der „Schlierbacher Fabriksweg“ ist ein etwa 40-minütiger Fußweg zwischen Wittgenborn und Schlierbach. Er war der alltägliche Arbeitsweg der ehemaligen Töpfer von Wittgenborn, die dann zu Arbeitern in der Waechtersbacher Keramik geworden waren. Auf diesem Wege brachten auch die Ehefrauen der „Fabriker“, wie sie genannt wurden, jeden Mittag ihren Männern in Henkelgefäßen das Mittagessen. Am Waldrand oberhalb von Schlierbach hatten diese sich durch Aufstellen von Bänken einen „Picknickplatz“ eingerichtet.[36]
  • Auch der Lahn-Kinzig-Weg, ein Wanderweg des Vogelsberger Höhenclubs führt durch das Brachttal.[37]
  • Neben dem Vogelsberger Südbahnradweg gibt es noch eine Reihe weiterer Radwege mit Bezug zu Brachttal (siehe Kapitel Radwege).
  • Der Sportverein SV Brachttal setzt sich aus den Abteilungen Fußball, Lauftreff und Damengymnastik (inklusive Kinderturnen) zusammen.
  • Im Ortsteil Spielberg ist der BSC (Ball-Spiel-Club) 1922 Spielberg zu Hause. Dieser Verein betreibt in erster Linie Fußball, seit 1995 auch Damenfußball.
  • Im Ortsteil Udenhain spielt der Fußballclub FC Vorwärts Udenhain.
  • Der Tischtennisverein TTV Brachttal spielt in der Sporthalle der Grundschule Brachttal.
  • Der JSV Neuenschmidten ist der erfolgreichste Sportverein in Brachttal und mehrfacher deutscher Meister im Einradfahren.
  • Skilanglauf auf der Loipe bei Udenhain

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Brachttaler Weihnachtsmarkt
  • Fastnachtsumzüge in Hellstein und Udenhain
  • Anlassen mit Motorrad-Gottesdienst in der Erlöserkirche Hellstein
  • Oldtimer- und Tuningtreffen Flach an der Bracht

Infrastruktur und Wirtschaft

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Dorfgemeinschaftshäuser

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Alle Ortsteile der Gemeinde Brachttal verfügen über Dörfgemeinschaftshäuser. Neben der kommunalen Nutzung können sie auch für private Veranstaltungen aller Art, Familienfeiern, Präsentationen, Seminare und Ähnliches gebucht werden.[38]

Freiwillige Feuerwehr

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Alle sechs Ortsteile von Brachttal haben jeweils eigene Freiwillige Feuerwehren mit entsprechenden Stützpunkten.

Brachttal ist an das Autobahnnetz über die Bundesstraße 276, die zur Anschlussstelle (AS 45) Bad Orb-Wächtersbach der A 66 führt, angebunden.

Am nächsten Bahnhof Wächtersbach an der Bahnstrecke Frankfurt-Fulda sichern Regionalverbindungen den Anschluss an die Verkehrsknotenpunkte Frankfurt (Main), Frankfurt (Main) Süd und Fulda. Der Regional-Express Fulda–Frankfurt (RE 50) verkehrt im Stundentakt, hinzu kommt die Regionalbahn Wächtersbach–Frankfurt (RB 51). Der Bahnhof ist behindertengerecht ausgebaut.

Es besteht Anschluss an das Radwegenetz Hessen über den Vogelsberger Südbahnradweg, welcher durch Brachttal führt. Auf diesem verkehrte bis 1967 die heute stillgelegte Vogelsberger Südbahn. Anschluss besteht auch zum Hessischen Radfernweg R3. Er führt als Rhein-Main-Kinzig-Radweg von Rüdesheim nach Tann in der Rhön.

In Schlierbach sowie Neuenschmidten besteht zudem auch Anschluss an den Vogelsberger Vulkan Express, einem Fahrradbus. In Bad Orb beginnend, verkehrt er entlang des Vulkanradweges, von Anfang Mai bis Ende Oktober an Samstagen, Sonn- und Feiertagen. Die Endhaltestellen der Linie sind Bad Orb und Hoherodskopf. Es gelten die Tarife des Rhein-Main-Verkehrsverbundes[39].

Öffentlicher Nahverkehr

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Die Buslinien MKK-71 und MKK-72 der Kreiswerke Main-Kinzig GmbH stellen eine stündliche Verbindung über die Orte Wächtersbach-Schlierbach-Neuenschmidten-Birstein dar. Die Ortsteile Hellstein und Udenhain sind jeweils im Zweistundentakt über die längere Linie MKK-71 nach Wächtersbach und Birstein verbunden[40]. Die in unregelmäßigen Zeitabständen verkehrende Buslinie MKK-73 verbindet die Ortsteile Spielberg und Streitberg mit Wächtersbach.

Am 3. Juni 2014 wurde Brachttal durch die Breitband Main-Kinzig GmbH an das Glasfasernetz angeschlossen. Dadurch wurde eine Versorgung mit 50 Mbit/s realisiert.[41]

An Tageszeitungen gibt es die Gelnhäuser Neue Zeitung. Das amtliche Verkündigungsorgan der Gemeinde stellt die wöchentlich erscheinende Zeitung Die Regionale dar, diese wird auf der Gemeindewebsite regelmäßig veröffentlicht. Das seit 1833 existierende Gelnhäuser Tageblatt wurde dagegen zum 31. März 2017 eingestellt. An Online-Zeitungen stehen Osthessen News und Vorsprung Online sowie die Onlineausgaben der Gelnhäuser Neue Zeitung und der Fuldaer Zeitung zur Verfügung.

Waechtersbacher Keramik-Verwaltungsgebäude

Ansässige Unternehmen

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  • bis 2011 Waechtersbacher Keramik, bedeutende Keramikmanufaktur seit 1832
  • verschiedene kleine mittelständische Unternehmen, darunter Handwerksbetriebe und Maschinenbau

Persönlichkeiten

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Christian Neureuther

Töchter und Söhne des Ortes

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  • Curt Cress (* 1952, Schlierbach), deutscher Schlagzeuger und Komponist

Mit der Gemeinde verbundene Personen

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Fürst Ferdinand Maximilian III. zu Ysenburg-Büdingen in Wächtersbach
  • Ferdinand Maximilian III. Graf (ab 1865 Fürst) zu Ysenburg und Büdingen (1824–1903); in seiner Regierungszeit „ging die Fabrik in den Besitz des Fürsten von Ysenburg-Wächtersbach über“[42].
  • Max Roesler (* 1840 in Regensburg; † 1922 in Rodach) hatte 1861–1874 die technische und kaufmännische Leitung der Waechtersbacher Keramik inne. Dort ist er auch als Förderer der Entwicklung von Schlierbach aufgetreten.
  • Christian Neureuther (1868–1921), Kunstkeramiker, Erfinder des „Wächtersbacher Jugendstils“, Begründer des Keramischen Ateliers Wächtersbach. Er war sein Leben lang, von der ersten beruflichen Tätigkeit bis zum Ende seines aktiven Schaffens, mit Schlierbach verbunden und prägte 2 Jahrzehnte die Wächtersbacher Keramik. Seine ehemalige Villa, mit der Figur der antiken Glücksgöttin Fortuna davor, einem seiner Jugendwerke, erinnern noch heute an ihn.
  • Dina Kuhn (1891–1963), Mitglied der Wiener Werkstätte, national und international vielfach ausgezeichnete Künstlerin, war ab 1938 als Dekorateurin und Modelleurin in der Waechtersbacher Manufaktur prägend tätig[43]
  • Ursula Fesca (1900–1975), Keramikerin, in zwei kreativen Schaffensperioden (1931–1939 und 1947–1965) entwarf sie moderne, an den Bauhausstil angelehnte Keramiken für die Steingutfabrik Waechtersbach in Schlierbach
Commons: Brachttal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Brachttal – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Zusammenschluß der Gemeinden Hellstein, Neuenschmidten und Schlierbach im Landkreis Gelnhausen zu der neuen Gemeinde „Brachttal“ vom 11. Juni 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 26, S. 1300, Punkt 1227 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 7,6 MB]).
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 49 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen (GVBl. 330–26) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 362–363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Hauptsatzung. (PDF; 20 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Brachttal, abgerufen im Oktober 2020.
  7. a b Brachttal, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  8. Jüdische Gemeinde aufgerufen am 18. September 2022
  9. a b Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit (Gruppen): Brachttal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  10. a b Hessisches Statistisches Informationssystem (Hesis) In: Statistik.Hessen.
  11. a b Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 24 und 78, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  12. Haushalte nach Familien: Brachttal. In: Zensus 2011. Statistisches Bundesamt, abgerufen im Januar 2024.
  13. a b Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 91, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. August 2021;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  14. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
  15. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
  16. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
  17. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
  18. In Brachttal tritt erstmals Gruppierung „Gemeinsam für Veränderungen“ an. (Memento des Originals vom 5. Juni 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gelnhaeuser-tageblatt.de In: Gelnhäuser Tageblatt. 12. Januar 2016
  19. Gemeindevorstand
  20. a b Kinzig News, 8. November 2022: Das sagt Brachttals Bürgermeister Wolfram Zimmer zur Wiederwahl
  21. a b Osthessen News, 19. Juli 2012: Gemeinde stellt sich dem demografischen Wandel - Dorferneuerung Udenhain; „Am 15. Juni konnte Christoph Stürz auf eine bereits einjährige Amtszeit als Bürgermeister der Gemeinde Brachttal zurückblicken.“
  22. Votemanager: Bürgermeisterwahl Gemeinde Brachttal 2022
  23. Hessisches Statistisches Landesamt: Direktwahlen in Brachttal (Memento vom 29. Januar 2021 im Internet Archive); Hinweis: für die Ansicht der archivierten Einzelergebnisse ggf. die Endung index.html aus der Webadresse löschen und diese dann neu laden
  24. FR, Februar 2011: Bürgermeister legt sein Amt nieder: „Neun Jahren und gut drei Monaten währte die Amtszeit Schüttes in der 5150-Einwohner-Gemeinde“ und Mai 2011: Drei wollen auf den Chefsessel; „Mirko Schütte, der sich nach einem Abwahlverfahren Anfang Februar mit 45 Jahren in den Ruhestand verabschiedet hatte.“ - Hessenschau, 3. Juni 2022: Schon für 18 Rathaus-Chefs in Hessen war vorzeitig Schluss (Memento vom 27. Dezember 2023 im Internet Archive)
  25. Gelnhäuser Neue Zeitung, Januar 2008: 20 Jahre Druck- und Pressehaus Naumann KG: „1989: Werner Gölz wird Rathauschef in Brachttal“
  26. Genehmigung einer Flagge der Gemeinde Brachttal, Main-Kinzig-Kreis vom 24. Juli 1985. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1985 Nr. 32, S. 1475, Punkt 710 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,8 MB]).
  27. Beginn einer gemeinsamen Zukunft. In: gelnhaeuser-tageblatt.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. November 2016; abgerufen am 28. November 2016.
  28. Kindertagesstätte Regenbogen, abgerufen am 6. Januar 2022
  29. Historisches – Grundschule Brachttal. Abgerufen am 22. August 2023 (deutsch).
  30. Museums- und Geschichtsverein Brachttal e. V. – Brachttal-Museum. Abgerufen am 22. August 2023 (deutsch).
  31. Lindenhof Keramik-Museum. In: Website vom Lindenhof Keramik-Museum. Abgerufen am 23. August 2009.
  32. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 22. Januar 2017.
  33. Spessart Tourismus: Spessartspuren & Spessartfährten. Abgerufen am 22. August 2023 (deutsch).
  34. Spessartbogen. Abgerufen am 22. August 2023.
  35. Spessart Tourismus: "Brachttaler Steingut-Panorama" Spessartfährte aufgerufen am 25. Februar 2023
  36. Willi Löwer, „Töpfer in Wittgenborn und in der Wächtersbacher Steingutfabrik“, Samml. Gesch. Wächtersbach, 49. L., August 2007, Nr. 344, 2
  37. Lahn-Kinzig-Weg. Abgerufen am 31. Mai 2022.
  38. Brachttal Dorfgemeinschaftshäuser@1@2Vorlage:Toter Link/www.brachttal.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  39. Birstein – Perle des Vogelsberges. In: www.birstein.de. Abgerufen am 12. Januar 2017.
  40. Fahrpläne. In: kreiswerke-main-kinzig.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Dezember 2016; abgerufen am 1. Dezember 2016.
  41. Breitband steht jetzt auch in Birstein und Brachtal zur Verfügung. In: brachttal.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2017; abgerufen am 11. Februar 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.brachttal.de
  42. A. Amend und E. Lerch, „Von der Wächtersbacher Steingutfabrik in Schlierbach“, Heimatbuch des Kreises Gelnhausen, von Martin Schäfer, Hrsg. Kreisverwaltung Gelnhausen, 1950, S. 7
  43. Christian Neureuther und die Wiener Schule - Volker Kirchner erinnert an Kontakte des Schlierbacher Jugendstildesigners zur stilprägenden Wiener Werkstätte, Gelnhäuser Neue Zeitung, 24. April 2021