Snežana Nešić
Snežana Nešić, auch Snezana Nesic (* 25. November 1972[1] in Smederevska Palanka[2]) ist eine in Deutschland lebende serbische[3][4] Komponistin, Akkordeonistin und Dirigentin.[5]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach einem Studium an der Musikhochschule „P. I. Tschaikowsky“ in Kiew[1] und an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (Komposition bei Johannes Schöllhorn und Akkordeon bei Elsbeth Moser[6]) war sie bis 2023 Dozentin für Neue Musik und Komposition an der HMTM Hannover.[7] Aktuell ist sie Leiterin der Abteilung für Komposition am Dr. Hoch’s Konservatorium, Musikakademie Frankfurt am Main. Außerdem unterrichtete sie an der Université de Montréal, an der HMT „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig[6] und war Gastprofessorin für Komposition an der „St. Cyril and Methodius“ University in Skopje[6] (Mazedonien).
Kompositionsaufträge erhielt Snežana Nešić u. a. vom Gewandhaus zu Leipzig[6], dem NDR-Fernsehen,[8] der Philharmonie Luxemburg,[9] dem Ensemble Contemporain de Montréal,[10] der Staatsoper Hannover, der HGNM, dem Ensemble New Babylon[11] und der Kammeroper Köln.[9] Außerdem wurden ihre Kompositionen auch im Rahmen der Biennale Salzburg, der Musik der Jahrhunderte Stuttgart,[6] des internationalen Theaterfestivals BITEF und mit der Opera Company Chants Libres in Montréal aufgeführt. In ihrem kompositorischen Schaffen beschäftigt sie sich unter anderem mit diversen Formen des Musiktheaters und verfasst dazu eigene Texte. Teile ihrer Oper The Rain Passed Over wurde 2015 im Rahmen des Festivals Oper’Actuel-Work in Progress uraufgeführt[12] und ausgezeichnet.[9] Die vollständige halbszenische Uraufführung fand in Hannover statt.[12]
Snežana Nešić gewann internationale Preise als Komponistin und Interpretin. Als Komponistin gewann sie u. a. Den Andrea Ceraso Rome Award[13] und die 1. Preise beim Kompositionswettbewerb des Molinari-Quartetts,[14][8] beim Internationalen Kompositionswettbewerb der Weimarer Frühjahrstage für zeitgenössische Musik, beim Concours de composition de l’OUM 2023[15] und die Auszeichnung des Internationalen Eisenacher Bach-Kompositionspreises 2019.[16] Ihre Kompositionen wurden im Rahmen von Musikfestivals wie der Biennale Salzburg und Musik der Jahrhunderte in Stuttgart und mit dem Orchestre symphonique de Montréal aufgeführt.[17][8]
Sie erhielt ein DAAD- und das Kompositionsstipendium der Deutsche Akademie Rom Villa Massimo in Casa Baldi[18] und war Composer in Residence u. a. im Goethe-Haus Rom, im Wilhelm-Kempff-Haus in Positano, im Deutschen Studienzentrum in Venedig und hatte Residenz für Neue Musik in Montréal.[19]
Auch als Akkordeonistin gewann Snežana Nešić Preise bei internationalen Wettbewerben, u. a. die erste Preise bei dem Internationalen Akkordeonwettbewerb Klingenthal[20] und International Accordion Prize of Castelfidardo.[20]
Snežana Nešić ist des Weiteren künstlerische Leiterin und Dirigentin der Ensembles ur.werk[21] und Incontri,[4] die sich zeitgenössischer Musik widmen.[4] Sie arbeitete als Interpretin mit Orchestern und Ensembles, darunter z. B. mit dem NDR Sinfonieorchester Hamburg[9] und dem Niedersächsischen Staatsorchester Hannover[20] und realisierte Ur- und Aufführungen der Werke bedeutender Komponisten.
In den Jahren 2021–2024 ist sie als künstlerische Leiterin des Programms für Nachwuchskomponisten[22] im Rahmen der Musik21Niedersachsen[23] tätig.[6] Seit 2022 ist Snežana Nešić die 1. Vorsitzende des Landesverbands Norddeutschland im Rahmen des Deutschen Komponist:innen Verbands (DKV).[24][25]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Running Thoughts., Streichquartett, Furore Verlag, 2008.[3]
- Alchemy of Blue, Klaviertrio[3]
- Bolero in Dark Red, Klavier[3]
- The Rain Passed Over, Oper, 2015
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Egbert Tholl meinte in der Süddeutschen Zeitung zu ihrer Komposition „Tristia“, gespielt vom Ensemble New Babylon, dass das Stück im Ausloten von Klang und Konsequenz beeindruckend sei.[26]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ivana Medić: Ex-centric Identities in Central Europe:The Curious Case of Snežana Nešić1, in Ákos Windhager: A Political or a Cultural Project?Contemporary Discourses on Central European Identity, Hungarian Academy of Arts Research Institute of Art Theory and Methodology, 2020, Seiten 63–74 [1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Persönliche Website
- https://www.villamassimo.de/de/stipendiaten/snezana-nesic
- https://www.dr-hochs.de/de/content/abteilung-fuer-kunstmusik-der-gegenwart-komposition
- https://www.incontri.hmtm-hannover.de/de/institut-incontri/lehrende/
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Prize winners of the Molinari Quartet’s Fourth International Composition Competition quatuormolinari.qc.ca
- ↑ Ivana Medić: Ex-centric Identities in Central Europe:The Curious Case of Snežana Nešić1 in Ákos Windhager: A Political or a Cultural Project? Contemporary Discourses on Central European Identity
- ↑ a b c d Snezana Nesic furore-verlag.de
- ↑ a b c Snezana Nešić levivier.ca
- ↑ Zeitgenössische Partituren und ihre Archivierung hfmt-hamburg.de
- ↑ a b c d e f Preisträgerkonzert für Solo-Komposition via-nova-ev.de
- ↑ Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover: Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover: Willkommen an der. Abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ a b c Incontri hmtm-hannover.de
- ↑ a b c d Positive Spuren goethe.de
- ↑ Ensemble contemporain de Montréal : Accueil. Abgerufen am 21. März 2021 (französisch).
- ↑ Trautonium. In: Ensemble New Babylon. Abgerufen am 22. März 2021 (deutsch).
- ↑ a b Tobias Ribitzki, auf theapolis.de
- ↑ Andrea Ceraso Rome Award - She Lives. Abgerufen am 22. Mai 2024 (italienisch).
- ↑ Accueil. Abgerufen am 21. März 2021 (französisch).
- ↑ sa: The OUM and Ravel’s Daphnis et Chloé. 17. Oktober 2023, abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Bach Kompositionspreis: Wartburgstadt Eisenach. Abgerufen am 22. März 2021.
- ↑ The OSM welcomes young composers | Jean-Michaël Lavoie. 8. Januar 2024, abgerufen am 22. Mai 2024 (englisch).
- ↑ Snezana Nesic villamassimo.de
- ↑ Montréal: Residenz für Neue Musik – Goethe-Institut. Abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ a b c Snezana Nesic, Lebenslauf leonberg.de
- ↑ Ensemble ur.werk – Coming soon… Abgerufen am 21. März 2021 (deutsch).
- ↑ Komponistin Snezana Nesic fördert junge Kollegen im Netzwerk Musik 21. Abgerufen am 22. März 2021.
- ↑ Nachwuchs. In: Musik21 Niedersachsen. Abgerufen am 21. März 2021 (deutsch).
- ↑ Home - DKV – Deutscher Komponist:innenverband. Abgerufen am 22. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ Landesverband Norddeutschland - DKV – Deutscher Komponist:innenverband. In: DKV – Deutscher Komponist:innenverband. Abgerufen am 22. Mai 2024 (deutsch).
- ↑ Wunderkasten Sueddeutsche.de
Personendaten | |
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NAME | Nešić, Snežana |
KURZBESCHREIBUNG | serbische Komponistin, Akkordeonistin und Dirigentin |
GEBURTSDATUM | 25. November 1972 |
GEBURTSORT | Smederevska Palanka |