Sonnefeld
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 13′ N, 11° 8′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Coburg | |
Höhe: | 316 m ü. NHN | |
Fläche: | 34,69 km2 | |
Einwohner: | 4527 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 130 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96242 | |
Vorwahlen: | 09562, 09266 | |
Kfz-Kennzeichen: | CO, NEC | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 73 166 | |
LOCODE: | DE NND | |
Gemeindegliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schafberg 2 96242 Sonnefeld | |
Website: | sonnefeld.de | |
Erster / Zweiter Bürgermeister: | Michael Keilich (CSU) / Michael Fischer (SPD) | |
Lage der Gemeinde Sonnefeld im Landkreis Coburg | ||
Sonnefeld ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Coburg.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geografische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sonnefeld liegt am Südrand des Thüringer Waldes an der B 303 auf halber Strecke zwischen Coburg und Kronach.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt elf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Bieberbach (Dorf)
- Firmelsdorf (Dorf)
- Gestungshausen (Pfarrdorf)
- Hassenberg (Pfarrdorf)
- Neuses am Brand (Dorf)
- Oberwasungen (Dorf)
- Sonnefeld (Industrieort)
- Weickenbach (Weiler)
- Weischau (Dorf)
- Wörlsdorf (Dorf)
- Zedersdorf (Dorf)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zum Wechsel nach Bayern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die urkundliche Ersterwähnung Sonnefelds erfolgte 1252 als „Hofstädten“. Im Jahr 1260 wurde das Zisterzienserkloster „campus solis“ durch Heinrich II. von Sonneberg gegründet und in der Nähe des Dorfes Ebersdorf errichtet.[4] Es wurde 25 Jahre später durch einen Brand zerstört und in der Nähe des Ortes Hofstädten wieder aufgebaut. 1299 kamen die bisher bambergischen Dörfer Weidhausen und Trübenbach durch Tausch zum Kloster Sonnefeld. Im Jahre 1526 wurde das Kloster infolge der Reformation aufgelöst. Das Amt Sonnefeld kam 1705 zu Sachsen-Hildburghausen. 1769 wurde die Klosterkirche umgebaut. 1826 gelangte das Amt Sonnefeld wieder zum Herzogtum Sachsen-Coburg. Am 1. Mai 1851 gründete Kantor Karl Herold das Kinderfest. Am 23. Juni 1889 erhielten der Klosterbezirk Sonnefeld und der benachbarte Marktflecken Hofstädten den gemeinsamen Ortsnamen Sonnefeld.[5] Im gleichen Jahr wurde das Kriegerdenkmal auf dem Marktplatz enthüllt und 1901 die erste Eisenbahnlinie eröffnet. In einer Volksbefragung am 30. November 1919 stimmten 15 Sonnefelder Bürger für den Beitritt des Freistaates Coburg zum thüringischen Staat und 436 dagegen.[6] Am 1. Juli 1920 erfolgte dann der Anschluss des Freistaates Coburg an Bayern.
20. und 21. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während vor dem Zweiten Weltkrieg 1400 Einwohner gezählt wurden, hatte sich ihre Zahl im Jahre 1966 mit 2782 fast verdoppelt; sie lebten in 980 Haushalten und 556 Häusern. 2019 hatte der Kernort 2722 Einwohner.[7] Zum Stichtag 31. Dezember 2021 hatte die Gemeinde 4576 Einwohner.[1]
Neu-Sonnefeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1925 bezog die religiöse Siedlungskommune „Neu-Sonnefeld“ (Quäker) ein Haus mit einem Gartenbaubetrieb, einem Kinderheim und einem Verlag. Die Kommunarden lebten in Gütergemeinschaft und ohne Privatbesitz. Gründer war Hans Klassen, der aber 1928 das Haus verließ, womit sich viele Züge auflösten. Das Kinderheim wurde 1934 im NS-Staat verboten, die Siedlung bestand weiter und wurde 1945 reprivatisiert.[8]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ehemalige Gemeinde |
Einwohner (1970) |
Datum | Anmerkung |
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Bieberbach | 144 | 01.07.1969[9] | |
Gestungshausen | 795 | 01.01.1972[9] | |
Hassenberg | 798 | 01.01.1972[9] | |
Neuses am Brand | 168 | 01.07.1971[9] | |
Oberwasungen | 78 | 01.07.1970[9] | |
Weickenbach | 34 | 01.07.1967[10] | Eingemeindung nach Gestungshausen |
Weischau | 80 | 15.01.1966[11] | |
Wörlsdorf | 293 | 01.01.1975[12] | |
Zedersdorf | 141 | 01.01.1971[9] |
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 4865 auf 4696 um 169 bzw. um 3,5 %. Ein Höchststand wurde am 31. Dezember 1995 mit 5459 Einwohnern erreicht.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat seit den Kommunalwahlen 2020 16 Mitglieder, vier weniger als zuvor.
Die Kommunalwahl 2020 führte zu folgender Sitzverteilung im Gemeinderat (Vergleich zur Wahl 2014):
- CSU 5 Sitze (−3)
- SPD 5 Sitze (−2)
- Gemeinschaft Unabhängiger Bürger (GUB) 4 Sitze (−2)
- Junge Union 2 Sitze (+2)
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erster Bürgermeister ist seit 2014 Michael Keilich, der 2020 einziger Kandidat war und bestätigt wurde. Sein Vorgänger war Rainer Marr, der 2002 erstmals gewählt worden war.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Geteilt von Blau und Silber; oben eine silberne Kirche in Seitenansicht mit roten Dächern, unten ein bewurzelter grüner Baum.“[13] | |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das ehemalige Kloster Sonnefeld mit der Klosterkirche
- Die Friedhofskirche St. Moritz
- Die Filialkirche St. Marien
Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Sonnefeld lag an der Bahnstrecke Ebersdorf b.Coburg–Neustadt b.Coburg, die inzwischen stillgelegt ist.
Sonnefeld ist mit den Regionalbussen der Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) erreichbar. Neben den Rufbussen nach Neustadt bei Coburg verkehrt hier die Linie 400 von Kronach über Weidhausen, Sonnefeld, Ebersdorf und Grub am Forst nach Coburg.
Montag bis Freitag und Samstag bis ca. 14:00 Uhr besteht etwa jede Stunde pro Richtung eine Verbindung. Samstag abend und sonntags/feiertags wird pro Richtung alle 120 Minuten gefahren.
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Friedrich Eusebius Lotz (1771–1838), Jurist und Volkswirt
- Friedrich Ludwig (1872–1945), Ingenieur und Industrieller
- Georg Alexander Hansen (1904–1944), Widerstandskämpfer während des Zweiten Weltkriegs, Beteiligter des Aufstandes vom 20. Juli 1944
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Sonnefeld wird Itzgründisch gesprochen, ein mainfränkischer Dialekt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Homepage der Gemeinde Sonnefeld
- Sonnefeld: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF, 1,66 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Sonnefeld in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. Juni 2021.
- ↑ Gemeinde Sonnefeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Dezember 2021.
- ↑ Geschichtliches. In: Website sonnefeld.de. Gemeinde Sonnefeld, abgerufen am 21. November 2023.
- ↑ Regierungs-Blatt für das Herzogtum Coburg, 29. Juni 1889
- ↑ Die Entscheidung ist gefallen! In: Coburger Zeitung, Ausgabe Nr. 280. digiPress, Bayerische StaatsBibliothek, München, 1. Dezember 1919, S. 3, abgerufen am 18. November 2023.
- ↑ Zahlen und Fakten. In: Website sonnefeld.de. Gemeinde Sonnefeld, abgerufen am 21. November 2023.
- ↑ Hans Klassen: Ein Lebensschicksal des 20. Jahrhunderts (Teil 2), auf quaekernachrichten.blogspot.com
- ↑ a b c d e f Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 441 f.
- ↑ Wichtige Jahreszahlen aus der Gestungshäuser Geschichte. In: Website gestungshausen.de. Jürgen Heyder und Harald Schirmer, Sonnefeld-Gestungshausen, abgerufen am 21. November 2023.
- ↑ Unsere Gemeindeteile. In: Website sonnefeld.de. Gemeinde Sonnefeld, abgerufen am 21. November 2023.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 679 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Eintrag zum Wappen von Sonnefeld in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte