St. Kilian (Azendorf)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
St. Kilian (Azendorf)

Die Evangelische Kirche St. Kilian ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude im Gemeindeteil Azendorf des Marktes Kasendorf im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern). Das Bauwerk ist unter der Denkmalnummer D-4-77-124-34 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen. Die Kirche gehört zur Kirchengemeinde Azendorf-Peesten im Dekanat Thurnau im Kirchenkreis Bayreuth der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.

Die Saalkirche war zugleich eine Wehrkirche. Bis 1886 hatte das spätgotische Langhaus auf der Nordseite nur Schießscharten als Fenster. Der mit einem achtseitigen, spitzen Helm bedeckte Chorturm ist im Kern spätromanisch, sein Obergeschoss beherbergt die Turmuhr und den Glockenstuhl.

Der Chor, d. h. das Erdgeschoss des Chorturms, ist mit einem Kreuzrippengewölbe überspannt. Im Langhaus wurden Emporen eingebaut. Die Kirchenausstattung ist neugotisch. Die Orgel mit neun Registern, zwei Manualen und einem Pedal wurde 1980 von der Baumgartner Orgelbau[1] gebaut.[2]

Von denjenigen Geistlichen, welche vor dem Dreißigjährigen Krieg als Pfarrer dahier angestellt gewesen sind, können nur zwei angeführt werden, nämlich Herrmann Felbinger, der im hiesigen Lehenbuche unter dem Jahre 1568 und Moritz Kähelein, der unter dem Jahre 1589 verzeichnet ist. Nach einer Angabe des Pfarrers Rühten war von Felbinger an dem längst nicht mehr vorhandenen Gemälde in der Kirche zu lesen: „Als man schrieb 1545 Jahr / Hermannus Felbinger Pfarrer hier war / Und ist im Predigtamt geblieben / Bis man 1589 geschrieben!“

Die nach dem Dreißigjährigen Kriege in Azendorf angestellt gewesenen Geistlichen sind Folgende (nach der Pfarrbeschreibung 1833/1843, S. 8):

Name Amtszeit Anmerkungen
Hermann Felbinger Erwähnt 1568 im Lehnbuch
Moritz Kähelein Erwähnt 1589 im Lehnbuch
Christoph „Avenarius“ Habermann 1655–1692 Mit ihm fängt das älteste noch existierende Kirchenbuch an; das vorherige ist im Dreißigjährigen Krieg verlorengegangen
unbekannt 1692–1797 Kirchenakten von verschiedenen Personen angelegt
Gottfried Meissner 1697/1698–1707 geht 1707 nach Buchau
Johann Georg Schoeps 1707–1709 geht 1709 nach Kirchklaus
Johann Richter 1709–1723
Johann Georg Friedrich Wolf 1723–1729 geht 1729 nach Berndorf
Heinrich August Donauer 1729–1738 geht 1738 nach Kasendorf
Philipp Ludwig Algeier ?–1751 geht 1751 nach Thurnau
Heinrich Christian Schwerdt 1751–1771 geht nach Innedorf
Johann Christoph Heinrich Wolf 1772–1777 aus Berndorf; geht 1777 nach Krögelstein
Johann Georg Christian Beck 1777–1780 geht 1780 nach Peesten
Johann Georg Poehlmann 1780–1781 geboren am 12.05.1753 in Altenreuth; stirbt 1833 in Trausdorf
Johann Heinrich Christian Körbitz[3] 1781–1795 geboren am 19. November 1757 in Seibelsdorf
Johann Adam Friedrich Raithel[4] 1795–1797 geboren am 17. März1767 in Heinrichsgrün; geht 1797 nach Heiligenstadt
Heinrich Christian Haberstumpf[5] 1797–1813 geboren am 12. Juli 1766 zu Birk bei Creußen; geht 1813 nach Birk
unbesetzt 1813–1814 durch Philipp Gottlieb August Keyssler (Pfarrer in Thurnau) mitverwaltet
Johann Friedrich Carl Loew[3][6] 1814–1819 geboren am 13. Januar 1790; geht 1819 nach Thurnau
Andreas Dorst 1819–1822 zugleich 2. Pfarrer in Thurnau
Johann Georg Söllheim[5][7] 1822–1826 geboren am 30. September 1793 zu Forkendorf; zugleich 2. Pfarrer zu Kasendorf; geht 1826 nach Peesten
Christoph Heinrich Herding 7 Wochen zugleich Pfarrer zu Krögelstein
Friedrich Heinrich Johann Hall[3][8] 1826–1832 geboren am 23. März 1800 zu Selb; geht 1832 nach Berndorf
Georg Friedrich Carl Gebhard 1832– ?
J. Mtth. Rupprecht[9] 1835–1838 geboren am 05. August 1805 in Nürnberg; geht 1838 nach Krögelstein
G. Ad. Dan. J. Aug. K. E. W. F. Börger[10] 1838–1841 geboren am 29. November 1809 in Bayreuth; geht 1841 nach Thurnau
Jac. Amos[10] 1842–1851 geboren am 10. Oktober 1813 in Bayreuth; geht 1851 nach Mangersreuth
Brtr. F. Cph. Aug. Bayer[11] 1855– ? geboren am 10. Juli 1814 in St. Georgen
Commons: St. Kilian (Azendorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Information über Baumgartner Orgelbau
  2. Information zur Orgel
  3. a b c Siehe auch: Personalstand der protestantischen Geistlichen des Königreichs Bayern 1827, Seite 42 (digital auf Bavarikon hier)
  4. Siehe auch: Personalstand der protestantischen Geistlichen des Königreichs Bayern 1827, Seite 33 (digital auf Bavarikon hier)
  5. a b Siehe auch: Personalstand der protestantischen Geistlichen des Königreichs Bayern 1827, Seite 37 (digital auf Bavarikon hier)
  6. Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 75 (digital bei Bavarikon hier)
  7. Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 39 (digital bei Bavarikon hier)
  8. Siehe auch: Personalstand der protestantischen Geistlichen des Königreichs Bayern 1827, Seite 71 (digital auf Bavarikon hier)
  9. Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 37 (digital bei Bavarikon hier)
  10. a b Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 63 (digital bei Bavarikon hier)
  11. Personalstand sämtlicher kirchlichen Stellen und Behörden der Protestantischen Kirche im Königreiche Bayern rechts des Rheins. 9. 1856, Seite 73 (digital bei Bavarikon hier)

Koordinaten: 50° 1′ 38,2″ N, 11° 18′ 4,9″ O