Stadtteile der Stadt Zürich

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Zürichs Stadtteile setzen sich aus 12 Kreisen zusammen, die jeweils aus einem bis vier der insgesamt 22 Stadtquartiere bestehen. Für statistische Zwecke wurden die Stadtquartiere, die deckungsgleich sind mit den Stadtkreisen, nochmals untergliedert. Damit besteht Zürich aus 34 statistischen Quartieren und über 200 statistischen Zonen.

Die Eingemeindung der Zürcher Vororte 1893 und 1934
Stadtplan mit den Stadtkreisen I bis V (ca. 1894)

Ihren Ursprung haben diese Stadtteile in den Eingemeindungen von 1893[1] und 1934, als das Gebiet der Stadt Zürich um insgesamt 19 selbständige Gemeinden erweitert wurde.

Diese neuen Stadtteile hatten zum Teil noch ein eigenständiges Dorf- oder Quartierleben, das in den Quartiervereinen weiter gepflegt wurde. Noch heute setzen sich diese Vereine für die Interessen der lokalen Bevölkerung ein. Auch Zünfte und Sektionen von Parteien sind im Alltag der Kreise und Stadtquartiere präsent.

Eingemeindung 1893

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Nach der Eingemeindung von 1893 entstanden die folgenden Stadtkreise:

Der Kreis I bestand aus dem alten Teil der Stadt, Kreis II umfasste alle Gebiete zwischen Sihl und Zürichsee und zusätzlich Leimbach, Kreis III umfasste die Gebiete links von Sihl und Limmat ohne Leimbach, die Kreise IV und V lagen beide rechts der Limmat. Die Grenze zwischen den beiden Stadtkreisen verlief ungefähr vom Polytechnikum in Richtung Nordwesten. Die Stadt zählte 121 057 Einwohner.[2]

Gemeindeordnung 1913

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Mit der Gemeindeordnung von 1913 werden die Stadtkreise neu aufgeteilt und mit arabischen statt römischen Ziffern bezeichnet:

  • Kreis 1: Altstadt mit Selnau
  • Kreis 2: Enge, Wollishofen und Leimbach
  • Kreis 3: Wiedikon
  • Kreis 4: Aussersihl
  • Kreis 5: Industriequartier
  • Kreis 6: Wipkingen, Unter- und Oberstrass
  • Kreis 7: Fluntern, Hottingen und Hirslanden
  • Kreis 8: Riesbach

Die Kreise 1 und 2 bleiben unverändert. Die ehemalige Gemeinde Wiedikon wird ein eigener Stadtkreis, ebenso die Gemeinde Aussersihl, von der aber noch das Industriequartier als eigener Stadtkreis 5 abgetrennt wird. Aus dem ehemaligen Stadtkreis IV wird der Stadtkreis 6. Riesbach wird ein eigener Stadtkreis mit der Nummer 8.[3]

Eingemeindung 1934

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Bei der zweiten Eingemeindung wurden zusätzlich die heutigen Stadtkreise 9 bis 12 geschaffen:

Die bestehenden Kreise blieben unverändert, bis auf die Kreise 6 und 7. Aus dem Kreis 6 wurde Wipkingen herausgelöst und dem Kreis 10 zugeteilt. Kreis 7 wurde durch Witikon ergänzt.[3]

Verwaltungstechnische und politische Einteilung

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Die sowohl für Verwaltung als auch die Bevölkerung wichtigste Gliederung sind die 12 Stadtkreise, wie sie 1913 entstanden sind. Diese sind im Uhrzeigersinn nummeriert, wobei das ursprüngliche Zürich vor der Eingemeindung 1893 den Kreis 1 ausmacht und die Kreise 9 bis 12 einen zweiten Ring von Nordwesten bis Nordosten bilden.

In jedem Kreis gibt es ein für die Wohnbevölkerung zuständiges Kreisbüro des Personenmeldeamtes, das unter anderem für Adressänderungen (An- und Abmeldungen), amtliche Atteste und Bestätigungen sowie die Bestellung von Identitätskarten zuständig ist.[4]

Die stimmberechtigte Bevölkerung wählt in jedem Kreis einen Stadtammann mit Ordnungs- und Beglaubigungsaufgaben, der auch das jeweilige Betreibungsamt leitet. Als Besonderheit ist das Stadtammannamt Zürich 5 für die Überwachung des schweizerischen Zahlenlottos und von Tombolas auf dem Gebiet der Stadt Zürich verantwortlich.[5]

Es gibt sechs Friedensrichterämter, die jeweils für zwei benachbarte Kreise zuständig sind (Kreise 1 & 2, 3 & 9, 4 & 5, 6 & 10, 7 & 8, 11 & 12). Die jeweiligen Friedensrichter oder Friedensrichterinnen werden ebenfalls von der stimmberechtigten Bevölkerung der jeweiligen Kreise gewählt.

Zudem bilden die Stadtkreise die Grundlage der Wahlkreise für die Gemeinde- und Kantonsratswahlen, wobei die Kreise 1 & 2, 4 & 5 sowie 7 & 8 zum Ausgleich der unterschiedlich grossen Bevölkerung zu je einem gemeinsamen Wahlkreis zusammengefasst sind. Die Mitglieder der jeweiligen Wahlbüros werden vom Gemeinderat aus den Reihen der stimmberechtigten Bevölkerung der jeweiligen Wahlkreise gewählt.

Daneben dienen die Kreise verwaltungsintern für die Zuteilung von Verantwortungsbereichen, wobei weitere Unterteilungen möglich sind. Als Beispiel erwähnt sind die Kreisarchitekten des Hochbauamtes, welche für Baubewilligungen zuständig sind.[6]

Stadtkreise und städtische Quartiere der Stadt Zürich
Stadtkreise
Stadtkreis Fläche
in km²
Einwohner
Dez. 2023[7]
Dichte
Einwohner/km²
Kreis 1
Altstadt
01,80 005'890 03'232
Kreis 2 11,07 037'639 03'254
Kreis 3
Wiedikon
08,65 050'950 05'792
Kreis 4
Aussersihl
02,90 029'944 10'008
Kreis 5
Industriequartier
01,99 015'874 07'942
Kreis 6 05,10 035'688 06'932
Kreis 7 15,02 039'647 02'574
Kreis 8
Riesbach
04,81 017'860 03'704
Kreis 9 12,07 059'841 04'729
Kreis 10 09,09 041'411 04'512
Kreis 11 13,42 078'801 05'736
Kreis 12
Schwamendingen
05,97 033'537 05'470
Zürich 91,88 434'736 04'944

Statistische Quartiere und Zonen

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Stadtkreise und statistische Quartiere der Stadt Zürich
Statistische Zonen der Stadt Zürich

Die Dienstabteilung "Statistik Stadt Zürich" unterteilt die Stadt Zürich ausgehend von den 12 Kreisen bzw. 22 Stadtquartieren in 34 Statistische Quartiere[8] und in über 200 (211 – Stand August 2014) statistische Zonen. Die Daten der Statistik Stadt Zürich sind nach diesen aufgeschlüsselt. Für alle 34 Quartiere werden sporadisch sogenannte Quartierspiegel veröffentlicht.

Statistische Quartiere
Diese Liste zeigt weiter die Wappen der Stadtquartiere und historischen Teile sowie die statistischen Quartiere.
Stadtkreis Wappen Fahne Statistische Quartiere BFS-Code Eingemeindung Fläche
in km²
Einwohner
Dez. 2023[7]
Einwohner
Dez. 2000
Einwohner
Dez. 1980
Ausländer
Dez. 2023[7]
Kreis 1
Altstadt
Altstadt
Altstadt
Altstadt
Altstadt
Rathaus 261011 vor 1893 0,38 3'343 3'109 3'539 33,6 %
Hochschulen 261012 vor 1893 0,56 695 759 1'034 35,4 %
Lindenhof 261013 vor 1893 0,23 1'046 989 1'331 28,1 %
City 261014 vor 1893 0,64 806 929 1'104 31,5 %
Kreis 2
Wollishofen
Wollishofen
Wollishofen
Wollishofen
Wollishofen 261021 1893 5,75 21'181 16'102 16'708 31,6 %
Leimbach
Leimbach
Leimbach
Leimbach
Leimbach 261023 1893 2,92 6'423 4'644 4'635 35,6 %
Enge
Enge
Enge
Enge
Enge 261024 1893 2,40 10'035 8'189 9'162 39,1 %
Kreis 3
Wiedikon
Wiedikon
Wiedikon
Wiedikon
Wiedikon
Alt-Wiedikon 261031 1893 1,85 18'115 14'789 13'920 34,7 %
Friesenberg
Friesenberg
Friesenberg
Friesenberg
Friesenberg 261033 1893 5,15 11'082 9'972 10'455 22,0 %
Sihlfeld 261034 1893 1,64 21'753 20'887 21'775 32,0 %
Kreis 4
Aussersihl
Aussersihl
Aussersihl
Aussersihl
Aussersihl
Werd 261041 1893 0,31 4'650 3'917 3'932 36,3 %
Langstrasse 261042 1893 1,13 11'982 10'237 11'949 40,1 %
Hard 261044 1893 1,46 13'312 12'875 12'820 34,9 %
Kreis 5
Industriequartier
Industriequartier
Industriequartier
Industriequartier
Industriequartier
Gewerbeschule 261051 1893 0,73 9'689 9'824 9'563 31,9 %
Escher Wyss 261052 1893 1,27 6'185 1'929 1'514 32,5 %
Kreis 6
Unterstrass
Unterstrass
Unterstrass
Unterstrass
Unterstrass 261061 1893 2,46 24'801 19'933 21'830 29,1 %
Oberstrass
Oberstrass
Oberstrass
Oberstrass
Oberstrass 261063 1893 2,64 10'887 9'864 10'665 30,9 %
Kreis 7
Fluntern
Fluntern
Fluntern
Fluntern
Fluntern 261071 1893 2,84 8'783 7'267 7'988 31,0 %
Hottingen
Hottingen
Hottingen
Hottingen
Hottingen 261072 1893 5,05 11'489 10'147 11'052 28,8 %
Hirslanden
Hirslanden
Hirslanden
Hirslanden
Hirslanden 261073 1893 2,20 7'685 6'759 7'142 28,4 %
Witikon
Witikon
Witikon
Witikon
Witikon 261074 1934 4,93 11'690 9'544 9'404 28,8 %
Kreis 8
Riesbach
Riesbach
Riesbach
Riesbach
Riesbach
Seefeld 261081 1893 2,45 5'777 4'989 6'216 40,1 %
Mühlebach 261082 1893 0,63 6'494 5'545 5'855 36,6 %
Weinegg 261083 1893 1,72 5'589 4'804 5'620 36,2 %
Kreis 9
Albisrieden
Albisrieden
Albisrieden
Albisrieden
Albisrieden 261091 1934 4,60 23'526 16'445 17'812 28,3 %
Altstetten
Altstetten
Altstetten
Altstetten
Altstetten 261092 1934 7,47 36'315 28'174 27'642 37,8 %
Kreis 10
Höngg
Höngg
Höngg
Höngg
Höngg 261101 1934 6,98 24'674 20'423 16'953 26,4 %
Wipkingen
Wipkingen
Wipkingen
Wipkingen
Wipkingen 261102 1893 2,11 16'737 15'704 16'548 27,3 %
Kreis 11
Affoltern
Affoltern
Affoltern
Affoltern
Affoltern 261111 1934 6,04 27'165 18'387 17'966 34,3 %
Oerlikon
Oerlikon
Oerlikon
Oerlikon
Oerlikon 261115 1934 2,67 23'959 17'876 16'558 40,1 %
Seebach
Seebach
Seebach
Seebach
Seebach 261119 1934 4,72 27'677 17'870 18'470 41,6 %
Kreis 12
Schwamendingen
Schwamendingen
Schwamendingen
Schwamendingen
Schwamendingen
Saatlen 261121 1934 1,13 8'865 6'338 6'834 28,8 %
Schwamendingen-Mitte 261122 1934 2,23 11'421 10'479 10'961 46,1 %
Hirzenbach 261123 1934 2,62 13'251 11'281 11'661 36,7 %
Zürich
Zürich
Zürich
Zürich
Zürich
91,88 447'082 360'980 370'618 33,6 %
Schulkreise der Stadt Zürich

Die Volksschule ist in 7 Schulkreise gegliedert, deren Gebiete ebenfalls historisch gewachsen sind, sich jedoch nur zum Teil an den Stadtkreisen ausrichten.[9] Die stimmberechtigte Bevölkerung der jeweiligen Schulkreise wählt eine Präsidentin oder einen Präsidenten im Hauptamt und die Mitglieder der Schulpflege im Nebenamt.

Notariatskreise

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Notariatskreise der Stadt Zürich

Daneben gibt es in Zürich 11 Notariatskreise, wobei diese wiederum über das Stadtgebiet hinausgehen können. Die kantonal organisierten Notare, welche ebenfalls von der im jeweiligen Gebiet stimmberechtigten Bevölkerung gewählt werden, leiten das jeweilige Notariat, Grundbuch- und Konkursamt.[10]

Anderweitige Gliederungen

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Die 22 Stadtquartiere – auch historische oder städtische Quartiere genannt – sind rein nominelle Gliederungen ohne politische Bedeutung. Sie erinnern jedoch an die ehemalig selbständigen Gemeinden und Orte, welche um die historische Stadt Zürich angeordnet waren und gegen Ende des 19. und zum Beginn des 20. Jahrhunderts zur Stadt Zürich zusammenwuchsen und politisch eingegliedert wurden. Zum Teil sind diese Quartiere zudem in ehemalige Ortsteile unterteilt. Die Altstadt, die Quartiere Aussersihl, Industrie, Riesbach, Schwamendingen und Wiedikon sind deckungsgleich mit den jeweiligen Stadtkreisen. Je zwei oder vier Gebiete der anderen Quartiere bilden die übrigen Kreise.

Katholische Kirchgemeinden
Reformierte Kirchenkreise

Auf dem Gebiet der Stadt Zürich gibt es 23 römisch-katholische Kirchgemeinden und seit 2019 zwölf reformierte Kirchenkreise (zum Kreis Zehn gehört auch die Gemeinde Oberengstringen) sowie zwei reformierte Kirchgemeinden (Hirzenbach und Witikon).

Postleitzahlen der Stadt Zürich

Die Postleitzahlen der Stadt Zürich beginnen immer mit 80** und beziehen sich entweder auf Briefträgerbezirke, Postfach-Stellen oder grosse Betriebe mit eigener Postleitzahl (8063 für das Stadtspital Triemli, 8070 für die Credit Suisse, 8090 für die kantonale Verwaltung, 8091 für das Universitätsspital Zürich, 8092 und 8093 für die ETH Zürich, 8098 für die UBS).

Einzelnachweise

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  1. Andrej Abplanalp: Wie Zürich zur Grossstadt wurde im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 1. Januar 2021
  2. Hanspeter Rebsamen, Cornelia Bauer, Jan Capol: Zürich. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 10. Orell Füssli, Zürich 1992, ISBN 3-280-02180-4, Zeittafel, S. 205, doi:10.5169/seals-10931 (e-periodica.ch).
  3. a b Hanspeter Rebsamen, Cornelia Bauer, Jan Capol: Zürich. In: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850–1920. Band 10. Orell Füssli, Zürich 1992, ISBN 3-280-02180-4, 2.5 Quartiereinteilung, S. 271, doi:10.5169/seals-10931 (e-periodica.ch).
  4. Kontakte & Öffnungszeiten Kreisbüros. In: Website der Stadt Zürich. Abgerufen am 20. Juli 2020.
  5. Website der Stadt Zürich, aufgerufen am 24. August 2014
  6. Website der Stadt Zürich, aufgerufen am 24. August 2014
  7. a b c Kreise und Quartiere. In: Stadt Zürich. Abgerufen am 14. September 2024.
  8. Quartierspiegel Gesamtreihe aller 34 Stadtquartiere. In: Website der Stadt Zürich. Abgerufen am 20. Juli 2020.
  9. Entstehung der Schulkreise. In: Website der Stadt Zürich. Abgerufen am 20. Juli 2020.
  10. Website der Notare des Kantons Zürich, aufgerufen am 24. August 2014