Sun Motoren-Gesellschaft E. Jeannin
Sun Motoren-Gesellschaft E. Jeannin & Cie. | |
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Rechtsform | Cie. |
Gründung | 1906 |
Auflösung | 1908 |
Auflösungsgrund | Konkurs |
Sitz | Berlin-Charlottenburg, Deutschland |
Leitung | |
Branche | Automobilindustrie |
Die Sun Motoren-Gesellschaft E. Jeannin & Cie. war ein deutscher Automobilhersteller, der zwischen 1906 und 1908 in Berlin-Charlottenburg existierte.
Unternehmensgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Emile Jeannin hatte bereits 1902 die Internationale Automobil-Centrale Jeannin & Co. gegründet, die bis 1904 existierte, sowie 1904 die Argus Motoren-Gesellschaft Jeannin & Co., woraus die Argus Motoren Gesellschaft entstand. Dort hatte er Erfahrungen im Automobilbau gesammelt.[1]
1906 verließ er Argus und gründete zusammen mit seinem Bruder Henri Jeannin das separate Unternehmen. Sie bezogen einen Teil des Werks von Argus in der Reinickendorfer Straße 64 a/Flottenstraße und stellten verschiedene Personenkraftwagen und Nutzfahrzeuge her.[2] Es gab Aufträge für 200 Fahrgestelle für Omnibusse und weitere für Pkw aus Deutschland, England und Spanien.[2]
1908 wurde das Unternehmen wegen Insolvenz aufgelöst.[1]
Henri Jeannin gründete 1920 Sun Motorfahrzeuge Henri Jeannin.
Fahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab vier verschiedene Pkw-Modelle: 18/22 PS, 28/32 PS, 40/50 PS und 66/75 PS.[3] Die erste Zahl gibt jeweils die Steuer-PS nach damaliger Formel an und die zweite die tatsächliche Motorleistung in PS. Für die beiden letztgenannten sind Sechszylindermotoren belegt,[4] daneben gab es Vierzylindermotoren[5]. Die Fahrzeuge wiesen eine hohe Qualität auf und waren dementsprechend teuer.[6] 1907 wurden auf der Berliner Automobil-Ausstellung drei Fahrzeuge präsentiert: ein Phaeton und ein Fahrgestell mit 30-PS-Motor sowie eine Limousine mit 40-PS-Motor.[2] Der chinesische Kaiser bestellte einen Reisewagen bei Sun.[5]
In Bezug auf die Nutzfahrzeuge sind Lastkraftwagen und Omnibusse überliefert. Sie hatten Vierzylindermotoren mit 18 PS bis 50 PS Leistung. Die höchste Nutzlast lag bei 6 Tonnen.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Sun (I).
- Halwart Schrader: Deutsche Autos 1886–1920. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02211-7, S. 363.
- George Nicholas Georgano (Hrsg.): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Band 3: P–Z. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1 (englisch).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- (D) SUN. In: www.gtue-oldtimerservice.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Februar 2018; abgerufen am 22. Februar 2025.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Autokauf. ZA-Reprint, Leipzig 1989, ISBN 3-7463-0110-6, S. 45 im Nachwort.
- ↑ a b c Ulrich Kubisch: Automobile aus Berlin. Vom Tropfenwagen zum Amphicar. Nicolaische Verlagsbuchhandlung Beuermann, Berlin 1985, ISBN 3-87584-155-7, S. 181.
- ↑ Hans-Heinrich von Fersen: Autos in Deutschland 1885–1920. Eine Typengeschichte. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1982, ISBN 3-87943-038-1, S. 405.
- ↑ Halwart Schrader: Deutsche Autos. Band 1: 1885–1920. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02211-7, S. 363.
- ↑ a b Ulrich Kubisch: Deutsche Automarken von A–Z. VF Verlagsgesellschaft, Mainz 1993, ISBN 3-926917-09-01, S. 132.
- ↑ Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Sun (I).
- ↑ Sun. Auf archiv-axel-oskar-mathieu.de, abgerufen am 22. Februar 2025.