Synchronisationsrecht
Das Synchronisationsrecht, auch Filmherstellungsrecht[1][2] oder Werkverbindungsrecht ist ein urheberrechtliches Nutzungsrecht und gehört zu den Nebenrechten an einem Musikwerk.[1] Es bezeichnet das Recht, ein Musikwerk als Filmmusik mit einem Filmwerk zu verbinden,[2] zum Beispiel als Teil eines Films, einer Fernsehsendung, in einem Musikvideo oder in der Fernsehwerbung.[3] Der Begriff stammt von der „synchronen“, also zu den Bildern passenden Verwendung der Musik.[3]
Synchronisationsrechte können eine wesentliche Einnahmequelle für Musikschaffende sein.[4] In der Regel erwirbt der Filmproduzent das Synchronisationsrecht vom Musikverlag[3] oder direkt vom Komponisten (und gegebenenfalls vom Liedtexter), seltener von einer Verwertungsgesellschaft.[2] Zusätzlich zum Synchronisationsrecht muss der Produzent die Leistungsschutzrechte der ausübenden Künstler (in der Regel vom Musiklabel) und die Nutzungsrechte für die Bearbeitung und Vervielfältigung (in der Regel von der Verwertungsgesellschaft) einholen.[5]
Das Synchronisationsrecht an Musikwerken ist zu unterscheiden vom Recht zur Synchronisation eines Films.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kirsten König: Rechtliche Probleme der Musik im Film. Die Filmurheberschaft der an ihrer Entstehung Beteiligten und das Filmherstellungsrecht. Schüling, Münster 2000, ISBN 3-934849-03-2.
- Gernot Schulze: Zur Beschränkung des Filmherstellungsrechts bei Musikwerken. In: Christian Schertz; Hermann-Josef Omsels (Hrsg.): Festschrift für Paul W. Hertin. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46903-5, S. 237–245.
- Stefan Ventroni: Das Filmherstellungsrecht. Ein urheberrechtliches Problem bei der audiovisuellen Nutzung von Musik in Film, Fernsehen und Multimedia (= Schriftenreihe des Archivs für Urheber- und Medienrecht (UFITA). Nr. 186). Nomos, Baden-Baden 2001, ISBN 3-7890-7082-3.
- Claude Wesche: Das sync right: Ein Rechtsvergleich zwischen Deutschland und der Schweiz über die Nutzung vorbestehender Musik in audiovisuellen Produktionen. Diss., Zürich, Univ. Stämpfli, Bern 2002.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Heinz-Hermann Meyer: Synchronisationsrecht. In: Hans Jürgen Wulff (Hrsg.): Lexikon der Filmbegriffe. 19. Juli 2011, ISSN 1610-420X (filmlexikon.uni-kiel.de).
- ↑ a b c d Synchronisationsrecht. In: Alexander Unverzagt, Herbert Koch (Hrsg.): Wörterbuch der Musikwirtschaft. 1.000 Fachbegriffe aus Musik, Wirtschaft & Recht. Musikmarkt, München 2006, ISBN 3-9809540-6-4, S. 180.
- ↑ a b c American Society of Composers, Authors and Publishers (Hrsg.): Common Licensing Terms Defined. (ascap.com [abgerufen am 13. September 2018]).
- ↑ Robert Plummer: Syncing feeling lifts music industry. In: BBC News. 2017 (bbc.com [abgerufen am 14. September 2018]).
- ↑ Dietmar Dokalik: Das Synchronisationsrecht. Mai 2005 (rechtsprobleme.at [PDF]).