TSG 1899 Hoffenheim (Frauenfußball)

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TSG 1899 Hoffenheim
Frauenfußball
Logo der TSG 1899 Hoffenheim
Basisdaten
Name Turn- und Sportgemeinschaft
1899 Hoffenheim e. V.
(Hauptverein)
Sitz Sinsheim, Baden-Württemberg
Gründung 2007 (Gründung der Abteilung)
Farben blau-weiß
Präsident Simone Engelhardt (Interim)
Website tsg-hoffenheim.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Theodoros Dedes
Spielstätte Dietmar-Hopp-Stadion
Plätze 6.350
Liga Bundesliga
2023/24 5. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Die TSG 1899 Hoffenheim (offiziell: Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim e. V.) ist ein Sportverein, der aus dem Sinsheimer Stadtteil Hoffenheim stammt. Die Frauenfußballabteilung besteht seit 2007. Die erste Mannschaft stieg im Jahre 2013 in die Bundesliga auf. Heimspielstätte ist das Dietmar-Hopp-Stadion.

Im Jahre 2000 gründeten die Vereine 1. FC Mühlhausen und der VfB St. Leon eine Spielgemeinschaft im Mädchenbereich. Mit dem Gewinn von zahlreichen Meisterschaften und Pokalsiegen stieg diese Spielgemeinschaft schnell zu den Spitzenvereinen im badischen Mädchenfußball. Zur Saison 2006/07 stellte die Spielgemeinschaft unter dem Namen SG Hoffenheim/St. Leon erstmals eine Frauenmannschaft unter der Leitung von Holger Obländer und Udo Metz, die in der badischen Landesliga antrat und prompt Meister wurde. Am Ende der Saison wurde die Spielgemeinschaft aufgelöst und sämtliche Mannschaften wurden von der TSG 1899 Hoffenheim übernommen. Grund hierfür war, dass Spielgemeinschaften nicht in den oberen Spielklassen erlaubt sind. Aus demselben Grund traten die B-Juniorinnen der Spielgemeinschaft schon 2005/06 als 1. FC Mühlhausen und 2006/07 als VfB St. Leon in der Oberliga Baden-Württemberg, der damals höchsten Spielklasse, an.[1]

Gleich in der ersten Saison als TSG 1899 Hoffenheim wurde die erste Mannschaft unter Trainer Holger Obländer und Udo Metz überlegen Meister der Verbandsliga Baden und erzielte dabei in 20 Spielen 152 Tore. Darüber hinaus sorgten die Hoffenheimerinnen für ein Novum, da sich im badischen Pokalfinale die erste und die zweite Mannschaft des Vereins gegenüberstanden. Die erste Mannschaft gewann das Spiel mit 8:2. Auch in der folgenden Spielzeit kam es im badischen Pokalfinale zu einem vereinsinternen Duell. Da die badischen Pokalendspiele nur noch Trainingsspielcharakter hatten, darf als Folge seit der Spielzeit 2009/10 jeder Verein nur noch mit seiner ersten Mannschaft am Landespokal teilnehmen. Durch den Landespokalsieg qualifizierte sich die TSG für den DFB-Pokal, wo die Mannschaft in der ersten Runde erst nach Elfmeterschießen gegen den damaligen Zweitligisten Bayer 04 Leverkusen unterlag.

Auch in der Oberligasaison 2008/09 sicherten sich die Hoffenheimerinnen überlegen und mit mehr als 100 erzielten Toren die Meisterschaft und stiegen in die drittklassige Regionalliga Süd auf. In der ersten Runde des DFB-Pokals 2009/10 besiegte die TSG den Zweitligisten FV Löchgau mit 2:0 unterlag anschließend dem VfL Sindelfingen mit 0:1. Auch die Regionalligasaison 2009/10 beendete die Mannschaft als Meister und schaffte mit dem vierten Aufstieg in Folge den Sprung in die 2. Bundesliga Süd. Dort wurden die Hoffenheimerinnen zunächst Dritte und ein Jahr später Zweite.

In der Zweitligasaison 2012/13 lieferte sich die TSG ein spannendes Titelrennen mit dem 1. FC Köln. Am letzten Spieltag kam es zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Titelanwärter in Hoffenheim. Vor 3.050 Zuschauern, ein neuer Rekordwert für die Liga, trennten sich beide Mannschaften mit 3:3 Toren, wodurch die Hoffenheimerinnen den Aufstieg schafften. Während der Saison absolvierte die deutsche Rekordnationalspielerin Birgit Prinz einige Einsätze für die TSG.[2]

In der Folge gelang es Hoffenheim, sich in der Bundesliga zu etablieren. Nach Platz 9 im Aufstiegsjahr wurde die TSG in der Spielzeit 2014/15 Sechster. In der Saison 2019/20 konnte Hoffenheim erstmals den dritten Platz in der Bundesliga erreichen. Der 3. Platz in der Saison 2020/21 bedeutete gleichzeitig die erstmalige Qualifikation zur Champions League. In der Gruppenphase schieden sie als drittplatziertes Team hinter Barcelona und Arsenal London aus.

Grün unterlegte Spielzeiten markieren einen Aufstieg, rot unterlegte Spielzeiten einen Abstieg.

Saison Liga Platz S U N Tore Punkte DFB-Pokal
2007/08 Verbandsliga Baden 1. 19 1 0 152:7 58 nicht teilgenommen
2008/09 Oberliga Baden-Württemberg 1. 19 0 1 113:10 57 1. Runde
2009/10 Regionalliga Süd 1. 15 1 2 57:17 46 2. Runde
2010/11 2. Bundesliga Süd 3. 13 4 5 46:22 43 Achtelfinale
2011/12 2. Bundesliga Süd 2. 15 3 4 56:26 48 Achtelfinale
2012/13 2. Bundesliga Süd 1. 18 2 2 73:23 56 Viertelfinale
2013/14 Bundesliga 9. 6 5 11 39:61 23 2. Runde
2014/15 Bundesliga 6. 7 5 10 29:40 26 2. Runde
2015/16 Bundesliga 8. 8 4 10 33:33 28 Achtelfinale
2016/17 Bundesliga 7. 9 3 10 23:23 30 Achtelfinale
2017/18 Bundesliga 8. 8 1 13 22:32 25 Achtelfinale
2018/19 Bundesliga 6. 9 6 7 48:29 33 Halbfinale
2019/20 Bundesliga 3. 16 1 5 67:24 49 Viertelfinale
2020/21 Bundesliga 3. 14 2 6 54:23 44 Viertelfinale
2021/22 Bundesliga 5. 12 5 5 56:32 41 Achtelfinale
2022/23 Bundesliga 4. 15 3 4 55:25 48 Viertelfinale
2023/24 Bundesliga 5. 10 4 8 43:35 34 Viertelfinale
2024/25 Bundesliga DFB-Pokal 2024/25

Europapokalbilanz

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Saison Wettbewerb Runde Gegner Gesamt Hin Rück
2021/22 UEFA Women’s Champions League Qualifikation Island Valur Reykjavík 1:0 1:0
Italien AC Mailand 2:0 2:0
Schweden FC Rosengård 6:3 3:0 (A) 3:3 (H)
Gruppenphase Danemark HB Køge 7:1 5:0 (H) 2:1 (A)
England Arsenal Women FC 4:5 0:4 (A) 4:1 (H)
Spanien FC Barcelona 0:9 0:4 (A) 0:5 (H)
Legende: (H) – Heimspiel, (A) – Auswärtsspiel, (N) – neutraler Platz, (a) – Auswärtstorregel, (i. E.) – im Elfmeterschießen, (n. V.) – nach Verlängerung

Gesamtbilanz: 10 Spiele, 6 Siege, 1 Unentschieden, 3 Niederlagen, 20:18 Tore (Tordifferenz +2)

Erste Mannschaft

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Kader Saison 2024/25

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(Stand: 21. Oktober 2024)[3]

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01 Martina Tufeković Deutschland Kroatien
21 Laura Dick Deutschland
34 Sophie Lindner OsterreichÖsterreich
04 Lisann Kaut Deutschland
05 Jamilla Rankin AustralienAustralien
14 Lisa Doorn NiederlandeNiederlande
15 Marta Cazalla SpanienSpanien
22 Sara Ritter Deutschland
27 Michelle Weiß Deutschland
07 Erëleta Memeti Kosovo Deutschland
08 Napsugár Sinka Ungarn
10 Gia Corley Deutschland Vereinigte StaatenVereinigte Staaten
11 Mara Alber Deutschland
13 Isabella Hartig Deutschland OsterreichÖsterreich
16 Dominika Grabowska Polen
17 Franziska Harsch Deutschland
18 Julia Hickelsberger OsterreichÖsterreich
23 Chiara Hahn Deutschland
24 Féli Delacauw Belgien
31 Jana Feldkamp Deutschland
32 Vanessa Diehm Deutschland
33 Fabienne Dongus (C)ein weißes C in blauem Kreis Deutschland
09 Jill Janssens Belgien
19 Marie Steiner Deutschland
25 Melissa Kössler Deutschland
27 Selina Cerci Deutschland

Transfers der Saison 2024/25

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(Stand: 4. August 2024)[4]

Zugänge Abgänge
Selina Cerci (1. FC Köln)
Féli Delacauw (Fortuna Sittard)
Dominika Grabowska (FC Fleury)
Chiara Hahn (Werder Bremen)
Sophie Lindner (1. FSV Mainz 05)
Jamilla Rankin (Melbourne Victory)
Sara Ritter (Brann Bergen)
Michelle Weiß (Werder Bremen)
Nicole Billa (1. FC Köln)
Paulina Krumbiegel (Juventus Turin)
Vanessa Leimenstoll (1. FC Köln)
Sarai Linder (VfL Wolfsburg)
Leonie Maier (Karriereende)
Lina von Schrader (RB Leipzig)
Michaela Specht (Eintracht Frankfurt)

Ehemalige Spielerinnen

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Zweite Mannschaft

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Die zweite Mannschaft der TSG Hoffenheim stieg im Jahre 2012 in die Regionalliga Süd auf und wurde dort auf Anhieb Vizemeister.[6] Zwei Jahre später konnte man die Meisterschaft der Regionalliga Süd feiern und damit den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga Süd zur Saison 2013/14.[7] Dort wurde die Mannschaft in den Jahren 2016, 2017 und 2018 dreimal in Folge Meister. Ab der Saison 2018/19 gehörte sie der nun eingleisigen 2. Bundesliga an (die Ausnahme bildete die erneut zweigleisig ausgetragene Saison 2020/21). Die Saison 2023/24 endete mit dem letzten Tabellenplatz und dem daraus resultierenden Abstieg in die Regionalliga Süd.

Weitere Mannschaften

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Die B-Juniorinnen spielen in der B-Juniorinnen-Bundesliga. Größter Erfolg des Hoffenheimer Nachwuchses war die deutsche Meisterschaft im Jahr 2012. In der Saison 2012/13 stellte der Verein insgesamt zehn Mädchenmannschaften.

Commons: TSG 1899 Hoffenheim (Frauenfußball) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Tabellen der diversen Spielzeiten, auf fussball.de
  2. 2. FBL: 1899 Hoffenheim nach „Herzschlagfinale“ in der Bundesliga. Deutscher Fußball-Bund, archiviert vom Original am 8. Juni 2013; abgerufen am 26. Mai 2013.
  3. Kader 2024/25 auf tsg-hoffenheim.de
  4. Spielertransfers der TSG 1899 Hoffenheim. Soccerdonna, abgerufen am 20. Juli 2024.
  5. Nicole Billa: „Macht mir viel Spaß“
  6. Frauen-Regionalliga Süd 2012/13, auf fupa.net
  7. Drei Aufsteiger in der Südstaffel der 2. Frauenbundesliga – TSG 1899 Hoffenheim II, Alemania Aachen und 1. FFC Montabaur (Memento vom 15. Juli 2014 im Internet Archive)