Muggendorf (Niederösterreich)
Muggendorf
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Wiener Neustadt (Land) | |
Kfz-Kennzeichen: | WB | |
Fläche: | 50,96 km² | |
Koordinaten: | 47° 55′ N, 15° 56′ O | |
Höhe: | 450 m ü. A. | |
Einwohner: | 506 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 9,9 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2763 | |
Vorwahl: | 02632 | |
Gemeindekennziffer: | 3 23 22 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 1 2763 Muggendorf | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Elisabeth Hollinger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Muggendorf im Bezirk Wiener Neustadt (Land) | ||
Muggendorf vom Hausstein (664 m) aus gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Muggendorf ist eine Gemeinde im Bezirk Wiener Neustadt-Land in Niederösterreich mit 506 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Muggendorf liegt im Industrieviertel und umfasst das Einzugsgebiet des Myrabaches, eines linken Nebenflusses der Piesting. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt bei Marienthal 450 Meter über dem Meer. Das Myrabachtal wird umrahmt von bewaldeten Kalkfelsen. Im Südwesten sind dies Alte Öd (681 m), Schafkogel (918 m), Rußkogel (1098 m), im Osten Spatzenwälder Kogel (750 m) und Hochwald (919 m), sowie im Norden Gaisstein (1011 m), Geißruck (1074 m), Kieneck (1106 m) und Unterberg (1342 m).
Die Fläche der Gemeinde umfasst 51 Quadratkilometer. Davon sind 92 Prozent bewaldet und sieben Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):
- Kreuth (30)
- Muggendorf (342)
- Thal (134)
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Muggendorf.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ramsau (LF) | Furth an der Triesting (BN) | |
Rohr im Gebirge | Pottenstein (BN) | |
Gutenstein | Pernitz |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ältesten Funde stammen aus der Gegend um den 668 Meter hohen Hausstein nördlich des Ortes Muggendorf. Dort wurden Keramikbruchstücke der Badener Kultur von 2000 vor Christus und aus der Hallstattzeit von 1000 vor Christus gefunden. Rodungen fanden in der Mitte des 11. Jahrhunderts nach Christus statt. Das Zentrum war wiederum der Hausstein, auf dem eine Wehranlage errichtet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens stammt aus dem Jahr 1452 als Mukgendorff. Dieser Name stammt wahrscheinlich vom Personennamen Muckho ab. Die Burg auf dem Hausstein war der Sitz eines Ministerialen, der zur Herrschaft Pottenstein gehörte. Sie wurde bis ins 16. Jahrhundert als Fluchtburg genutzt und verfiel dann.[3]
Bis ins 19. Jahrhundert gehörte Muggendorf zur zwanzig Kilometer entfernten Pfarre Pottenstein. Auch der Weg zur Filialkirche in Furth war beschwerlich. Besonders belastend waren Begräbnisse, da 14 bis 16 Männer bezahlt werden mussten, um die Bahre über die Berge zu tragen. 1826 kam Muggendorf zur nur drei Kilometer talabwärts gelegenen Pfarre Pernitz.[3]
Nach dem Bau der Eisenbahn durch das Piestingtal im Jahr 1878 wurde 1884 eine Sektion des Österreichischen Touristenklubs gegründet. Dieser legte Wanderwege an. Eine besondere Attraktion für den aufkommenden Fremdenverkehr wurden die Myrafälle, die mit Holzbrücken und Stegen begehbar gemacht wurden. Auf dem Unterberg wurden Schipisten eingerichtet und Lifte gebaut.[3]
Bevölkerungsentwicklung
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Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 79,8 % der Einwohner römisch-katholisch und 3,8 % evangelisch. 1,7 % sind Muslime, 0,6 % gehören orthodoxen Kirchen an. 9,8 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Historische Landkarten
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Ortsgebiet, Gutenstein, Myrafälle und der Westen von Pernitz
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Im Nordwesten der Steinwandgraben Richtung Triestingtal
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Osten von Pernitz und das Piestingtal mit der Straße über den Hals
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Myrafälle: ein Naturdenkmal
- Conrad-Observatorium: Das Observatorium der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik befindet sich am 1146 m hohen Trafelberg.
- Das bis 1975 betriebene Elektrizitätswerk Myrawerk beeinträchtigte die Myrafälle wesentlich.
- Die 3. Etappe des Wiener Wallfahrerwegs nach Mariazell führt über das Kieneck und den Unterberg.
- Das Vinzenzi Kircherl wurde nach einer Zeichnung des mittlerweile erblindeten Obmann des Vereins Waldandacht erbaut.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaftssektoren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den 28 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden zehn im Haupt-, sechzehn im Nebenerwerb und je einer von einer Personengemeinschaft und einer juristischen Person geführt. Dieser letzte bewirtschaftete mehr als die Hälfte der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten elf Erwerbstätige in der Bauwirtschaft. Die größten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Beherbergung und Gastronomie (21), Handel (11) und soziale und öffentliche Dienste (19 Mitarbeiter).[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 28 | 28 | 23 | 20 |
Produktion | 7 | 3 | 14 | 3 |
Dienstleistung | 24 | 17 | 46 | 43 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2011 lebten 231 Erwerbstätige in Muggendorf. Davon arbeiteten 61 in der Gemeinde, mehr als siebzig Prozent pendelten aus.[8]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
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Der Gemeinderat hatte bis 2000 dreizehn und seither fünfzehn Mitglieder.
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Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bürgermeister seit 1945 waren:[15]
- 1945–1960 Josef Kober
- 1960–1985 Alfred Hublik
- 1985–1993 Franz Gschaider
- 1993–2018 Gottfried Brandstetter[16]
- 2018–2023 Uwe Mitter[17]
- Seit 2023 Elisabeth Hollinger[18]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1991 wurde der Gemeinde folgendes Wappen verliehen: In grünem Schild erniedrigt ein silberner Wellenbalken, darüber ein springender Hirsch mit achtendigem Geweih, im Schildfuß eine goldene Sapine schräg gekreuzt mit einer goldenen Hacke.
Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Wienerwald. 7 von 34 Bänden. 3. Band: Klosterthal bis Neunkirchen. Mechitaristen, Wien 1831, S. 290 (Muckendorf – Internet Archive).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- https://muggendorf.gv.at/
- Muggendorf (Niederösterreich) in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 32322 – Muggendorf (Niederösterreich). Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Muggendorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. Mai 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ a b c d Gedächtnis des Landes, Muggendorf. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 15. Mai 2021.
- ↑ Aus „blindem Vertrauen“ wurde Herzensort Krone am 2. Oktober 2023
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Muggendorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Muggendorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Muggendorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. Mai 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Muggendorf, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 15. Mai 2021.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Muggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Muggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Muggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Muggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Februar 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Muggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Februar 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Muggendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 9. Februar 2020.
- ↑ Gemeinde Muggendorf: Muggendorf. In: Der niederösterreichische Bezirke Wiener Neustadt und seine Gemeinden. Wiener Neustadt 1996, S. 171.
- ↑ Rücktritt Bürgermeister Gottfried Brandstetter. Gemeinde Muggendorf, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- ↑ Übersicht Gemeinderat. (PDF) Gemeinde Muggendorf, abgerufen am 10. Oktober 2018.
- ↑ Bürgermeister – Gemeinde Muggendorf. Abgerufen am 28. September 2023.