Die 3. Etappe der Tour de France 2024 fand am 1. Juli 2024 statt. Sie bildete den dritten Abschnitt des Grand Départ, der im Rahmen der 111. Austragung des französischenEtappenrennens in Italien ausgetragen wurde. Die Strecke führte von Plaisance über 230,8 großteils flache Kilometer nach Turin. Nach der Etappe absolvierten die Fahrer 635,2 Kilometer, was 18,16 % der Gesamtdistanz entspricht.
Der neutralisierte Start erfolgte auf der Viale Malta vor der dortigen Polizeistation. Auf den ersten Metern führte die Strecke ins Stadtzentrum, wo die Basilika Sant’Antonino, die Basilica di San Francesco d’Assisi am Piazza dei Cavalli und der Dom von Piacenza am Piazza Duomo passiert wurden. Vorbei am Palazzo Farnese ging es zum Monumento al Pontiere d’Italia, wo die SS10 erreicht wurde. Entlang der Stadtmauer ging es nun in Richtung Westen. Kurz nach der Überquerung des Trebbia ging es nach San Nicolò a Trebbia, wo das Rennen nach 9,8 Kilometern freigegeben wurde.
Nach dem offiziellen Start führte die Strecke auf der SS10 in der Nähe des Po in Richtung Westen. Dabei wurden Castel San Giovanni, Stradella, Broni, Casteggio und Voghera durchfahren. In Tortona wurde nach 70,8 Kilometern eine Bergwertung der 4. Kategorie ausgefahren, die unter dem Namen Côte de Tortona-Fausto Coppi (190 m) auf der Corso Coppi Fausto e Serse abgenommen wurde. Nach 94,3 Kilometern erfolgte in Alessandria der einzige Zwischensprint. Weiters ging es über Carentino, Nizza Monferrato, Canelli und Castagnole delle Lanze zur Côte de Barbaresco (263 m), die als Bergwertung der 4. Kategorie bei Kilometer 156,1 überquert wurde. Nach der Stadt Alba folgte mit der Côte de Sommariva Perno (368 m) der letzte kategorisierte Anstieg des Tages, der 49,4 Kilometer vor dem Ziel auf der SP10 überquert wurde. Im Finale wurde Turin aus südlicher Richtung über Carmagnola, Carignano und Vinovo erreicht. Vom Schloss Stupinigi führte die Strecke auf geradem Weg auf dem Corso Unione Sovietica ins Zentrum von Turin. Kurz vor dem letzten Kilometer bogen die Fahrer links auf den Corso Lepanto ab, ehe 700 Meter vor dem Ziel die letzte Linkskurve auf den breiten Corso Galileo Ferraris führte. Das Ziel befand sich vor dem Olympiastadion von Turin.[1]
Im Finale kam zunächst Casper Pedersen (Soudal Quick-Step) rund 14 Kilometer vor dem Ziel zu Sturz, ehe auch Bruno Armirail (Decathlon AG2R La Mondiale) sieben Kilometer vor dem Ziel zu Fall kam. Sechs Kilometer vor dem Ziel fiel der WeltmeisterMathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) aufgrund eines Defekts zurück und konnte seinen Sprinter Jasper Philipsen auf den letzten Kilometern nicht mehr unterstützen. Rund drei Kilometer vor dem Ziel kam es im Hauptfeld zu einem Sturz, in den mehrere Fahrer involviert waren. Zudem zerfiel das Hauptfeld in mehrere Gruppen, wobei bekannte Sprinter wie Jasper Philipsen und Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) den Kontakt zur Spitze des Rennens verloren. Im Sprint um den Etappensieg setzte sich der Eritreer Biniam Girmay vor Fernando Gaviria und Arnaud De Lie (Lotto Dstny) durch. Richard Carapaz (EF Education-EasyPost) erreichte das Ziel mit der ersten Gruppe, während Tadej Pogačar (UAE Team Emirates), Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) und Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step) in abgehängten Gruppen über den Zielstrich fuhren. Aufgrund der 3-Kilometer-Regel, die bei der Etappe als Test auf fünf Kilometer erweitert worden war, flossen die Zeitabstände jedoch nicht in die Gesamtwertung ein.
Aufgrund der besseren Etappenplatzierungen übernahm Richard Carapaz dennoch das Gelbe Trikot von Tadej Pogačar. Er lag jedoch weiterhin gleichauf mit dem Slowenen sowie mit Remco Evenepoel und Jonas Vingegaard. Jonas Abrahamsen verteidigte die Führungen in der Punkte- und Bergwertung, während Remco Evenepoel nach wie vor das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers trug. In der Mannschaftswertung blieb das Movistar Team an der Spitze. Aufgrund seiner rund 40 Kilometer langen Solo-Fahrt wurde Fabien Grellier als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet. Alle 175 gestarteten Fahrer erreichten das Ziel.[2][3]
Die erste Bergwertung trägt den Beinamen des italienischen Radsportlers Fausto Coppi, der die Tour de France in den Jahren 1949 und 1952 gewann und in Tortona starb.
Turin war im Jahr 2024 Zielort von zwei Grand Tours. Nachdem die 1. Etappe des Giro d’Italia 2024 in Turin zu Ende ging, endete nun auch die 3. Etappe der Tour de France in der Hauptstadt des Piemont.
Mit dem ersten Etappensieg eines Eritreers durch Biniam Girmay und dem ersten Gesamtführenden Ecuadorianer (Richard Carapaz) kam es auf der 3. Etappe zu zwei Premieren in der Geschichte der Tour de France. Der Sieg Girmays ist ebenfalls der erste Etappensieg für das Team Intermarché-Wanty bei der Tour de France.[4]