Die 5. Etappe der Tour de France 2024 fand am 3. Juli 2024 statt. Sie führte die 111. Austragung des französischen Etappenrennens aus den Alpen. Der Start erfolgte in Saint-Jean-de-Maurienne, ehe das Ziel nach 177,4 großteils flachen Kilometern in Saint-Vulbas erreicht wurde. Nach der Etappe hatten die Fahrer 952,2 Kilometer absolviert, was 27,23 % der Gesamtdistanz entspricht.
Im Massensprint setzte sich der Brite Mark Cavendish (Astana Qazaqstan Team) durch, der seinen insgesamt 35. Tour-de-France-Etappensieg feierte und den Rekord von Eddy Merckx überbot. Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) wurde vor Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) Zweiter, während Tadej Pogačar (UAE Team Emirates) das Gelbe Trikot verteidigte.
Der neutralisierte Start erfolgte in Saint-Jean-de-Maurienne auf der D906 vor dem Musée Opinel. Über den Place de la Cathédrale und die Rue de la Libération führte die Strecke zurück auf die D906, ehe die Fahrer auf die D1006 abbogen. Hier wurde das Rennen auf der Höhe von Pontamafrey-Montpascal nach 4,6 Kilometern freigegeben.
Nach dem offiziellen Start führte die Strecke entlang des Arc in Richtung Westen. Bei Chamousset mündet der Fluss in die Isère, der die Fahrer im Anschluss bis Montmélian folgten. Nachdem Chambéry erreicht wurde, drehte die Fahrtrichtung gen Süden und führte in den Regionalen Naturpark Chartreuse. Hier wurde der nicht-kategorisierte Col de Couz (624 m) über Saint-Thibaud-de-Couz erreicht, ehe es bergab nach Les Échelles ging. Bei La Bridoire erfolgte die Auffahrt auf die Côte du Cheval Blanc (335 m), die nach 104,6 Kilometern überquert wurde und als Bergwertung der 4. Kategorie galt. Wenig später erfolgte in Aoste, bei Kilometer 123,2, der einzige Zwischensprint. Mit der Überquerung der Rhone bei Brégnier-Cordon erreichten die Fahrer das Département Ain und gelangten so an den südlichen Rand der Jura. Mit der Côte de Lhuis (383 m) wurde 34,6 Kilometer vor dem Ziel die letzte Bergwertung erreicht. Diese galt als Anstieg der 4. Kategorie und weist auf einer Länge von drei Kilometern eine durchschnittliche Steigung von 4,8 % auf. Im Finale verlief die Strecke entlang der Rhone, die bei Sault-Brénaz und Vertrieu erneut überquert wurde. Saint-Vulbas wurde über die D20 erreicht, ehe sich der Zielstrich nach einer langgezogenen Rechtskurve auf der D77 befand.[1]
Streckenführung
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Ort
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Kilometer
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Länge (km)
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Höhe (m)
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Ø Steigung
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max. Steigung
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neutralisierter Start
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Saint-Jean-de-Maurienne (D906)
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−4,6
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offizieller Start
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Pontamafrey-Montpascal (D1006)
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0,0
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Bergwertung (4. Kategorie)
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Côte du Cheval Blanc
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104,6
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1,5
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335
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4,3 %
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Zwischensprint
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Aoste
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123,2
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Bergwertung (4. Kategorie)
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Côte de Lhuis
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142,8
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3,0
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383
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4,8 %
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Ziel
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Saint-Vulbas
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177,4
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Wie bereits auf der 3. Etappe bildete sich in der frühen Rennphase keine Ausreißergruppe. Erst nach rund 35 Kilometern setzte sich mit Clément Russo (Groupama-FDJ) ein Fahrer vom Hauptfeld ab, ehe zehn Kilometer darauf Mattéo Vercher (TotalEnergies) zu ihm aufschloss. Die beiden fuhren einen maximalen Vorsprung von rund fünf Minuten heraus, ehe es rund 100 Kilometer vor dem Ziel zu regnen begann. Clément Russo sicherte sich den einzigen Punkt auf der Côte du Cheval Blanc. Nachdem es aufgehört hatte zu regnen, konnte der gesamtführende Tadej Pogačar (UAE Team Emirates) nur knapp eine Kollision mit einem Fahrbahnteiler vermeiden und löste dabei einen Sturz anderer Fahrer aus, in den auch Pello Bilbao, Matej Mohorič (beide Bahrain Victorious) und Gregor Mühlberger (Movistar) involviert waren. Alle Fahrer konnten das Rennen jedoch rasch wieder fortsetzen. Clément Russo führte vor Mattéo Vercher über die Abnahme des Zwischensprints, ehe sich Mads Pedersen (Lidl-Trek) vor Sam Bennett (Decathlon AG2R La Mondiale), Biniam Girmay (Intermarché-Wanty), Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck), Bryan Coquard (Cofidis) und Arnaud Démare (Arkéa-B&B Hotels) die meisten Punkte aus dem Hauptfeld sicherte. Nachdem es kurzzeitig neuerlich zu regnen begonnen hatte, wurden die beiden Ausreißer im Anstieg der Côte de Lhuis vom Hauptfeld gestellt, sodass sich Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility), der führende in der Bergwertung, den einzigen Punkt sichern konnte.
Im Finale fielen Christophe Laporte (Visma-Lease a Bike) und Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) nach Stürzen zurück, wobei beide wieder zum Peloton aufschließen konnten. Im Zielsprint setzte sich Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) durch, der seinen 35. Tour-de-France-Etappensieg feierte und somit den Rekord von Eddy Merckx übertraf. Dabei löste sich die Kette Cavendishs auf dem Zielstrich vom Kettenblatt.[2] Dahinter sicherte sich Jasper Philipsen den zweiten Rang, ehe Alexander Kristoff den Zielstrich als Dritter überquerte.
In der Gesamtwertung brachte die 5. Etappe keine nennenswerten Veränderungen. Tadej Pogačar lag weiterhin 45 Sekunden vor Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step), der die Führung in der Nachwuchswertung verteidigte. Der Vorjahressieger Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) lag mit 50 Sekunden Rückstand auf dem dritten Gesamtrang. In der Punktewertung übernahm Biniam Girmay mit seinem neunten Tagesrang die Führung und lag nun acht Punkte vor dem Dänen Mads Pedersen, der im Zielsprint zu Fall kam. Jonas Abrahamsen verteidigte jedoch das Bergtrikot und baute seinen Vorsprung auf Tadej Pogačar auf fünf Punkte aus. Das UAE Team Emirates lag weiterhin an der Spitze der Mannschaftswertung, während Clément Russo zum kämpferischsten Fahrer gewählt wurde. Alle 174 gestarteten Fahrer erreichten das Ziel.[3][4]
Mit seinem 35. Tour-Etappensieg wurde der Brite Mark Cavendish (Astana Qazaqstan Team) zum alleinigen Rekordhalter vor dem Belgier Eddy Merckx, der zwischen 1969 und 1975 insgesamt 34 Etappen bei der Tour de France gewann.[5]
Biniam Girmay (Intermarché-Wanty) trug als Erster Fahrer aus Eritrea das Grüne Trikot des Führenden in der Punktewertung. Damit ist er jedoch nicht der erste Eritreer der eine Sonderwertung bei der Tour de France anführte, da sein Landsmann Daniel Teklehaimanot im Jahr 2015 kurzzeitig die Bergwertung anführte.[6]
- ↑ Etappe 5 - Saint-Jean-de-Maurienne > Saint-Vulbas - Tour de France 2024. In: letour.fr. Abgerufen am 1. Juni 2024.
- ↑ Schreck beim Rekord-Sprint von Mark Cavendish: Auf der Ziellinie fällt die Kette beim Briten herunter. 4. Juli 2024, abgerufen am 5. Juli 2024.
- ↑ LiveStats for Tour de France 2024 Stage 5. Abgerufen am 4. Juli 2024.
- ↑ Cavendish zieht an Merckx vorbei | radsport-news.com. Abgerufen am 4. Juli 2024.
- ↑ 35. Etappensieg bei der Tour de France: Mark Cavendish schreibt mit Zielsprint Geschichte. In: Der Spiegel. 3. Juli 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 4. Juli 2024]).
- ↑ Tour de France #6: Daniel Teklehaimanot Makes History as First African in the KOM Jersey. 9. Juli 2015, abgerufen am 4. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).