Bahnhof Hamburg Jungfernstieg
Hamburg Jungfernstieg | |
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Daten | |
Bauform | Tunnelbahnhof |
Bahnsteiggleise | |
Abkürzung | |
IBNR | 8003137 |
Preisklasse | 4 |
Eröffnung |
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bahnhof.de | Jungfernstieg-1022878 |
Lage | |
Ort/Ortsteil | Neustadt |
Land | Hamburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 53° 33′ 9″ N, 9° 59′ 36″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe im Raum Hamburg |
Der Bahnhof Jungfernstieg ist ein bedeutender Knoten des öffentlichen Personennahverkehrs in Hamburg. Der Bahnhof erstreckt sich über drei miteinander verbundene Ebenen unter dem Jungfernstieg und einem Teil der Binnenalster. Der erste Bahnsteig wurde mit der „KellJung“-Linie, heute Teil der U1, am 25. März 1931 eröffnet. Zu dieser Zeit bestand innerhalb der Bahnhofsanlagen noch keine Verbindung zur Ringlinie, der heutigen Linie U3. Diese Verbindung wurde 1958 hergestellt. Seit 2018 wird der Bahnhof von der DB Netz der Kategorie der Metropolbahnhof zugerechnet. Täglich wird der S-Bahnhof von etwa 73.000 Reisenden genutzt.[2], beim U-Bahnhof sind es täglich 111.351 Ein- und Aussteiger (Mo–Fr, 2019)[3].
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Arbeiten im Auftrag der 1911 gegründeten Hamburger Hochbahn begannen im März 1930, Architekten waren Distel & Grubitz. Durch Sandaufschüttungen in der Binnenalster und die Einbringung von Spundwänden wurde am Jungfernstieg eine offene Baugrube angelegt. Bis zur Fertigstellung wurden in einer Million Arbeitsstunden mehr als 1.300 Tonnen Eisen verbaut, außerdem 3.500 Tonnen Zement, über 14.000 Kubikmeter Kies, 300.000 Mauersteine und rund 1.300 Kubikmeter Holz. Die Station Jungfernstieg war der erste unter Wasser gelegene Bahnhof Deutschlands. Er verfügte als eines der ersten öffentlichen Bauwerke des Landes über eine Rolltreppe. Zur Einweihung am 25. März 1931 konnte auf Höhe der Straße Neuer Wall zunächst nur ein provisorischer Bahnsteig eröffnet werden. Grund waren unerwartete Bauverzögerungen durch Findlinge, Holzpfähle und schlammigen Baugrund. Die Fertigstellung im April 1934 ermöglichte ab dann die durchgehende Nutzung der neuen Strecke zwischen den Bahnhöfen Kellinghusenstraße und Jungfernstieg.[4]
Von 1973 bis 1974 wurde in der Schalterhalle des Bahnhofs eine Mehrzweckanlage errichtet, die als Schutzraum 2200 Menschen Platz bieten sollte. Dazu können die acht Zugänge zur Schalterhalle mit Schutztoren verschlossen werden. Die technische Ausstattung mit Luftfiltern, Brunnen und Stromgeneratoren ist seitlich der Schalterhalle untergebracht.[5]
Lage und Ausdehnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der gesamte unterirdische Bahnhofskomplex umfasst auf drei Ebenen vier Bahnsteige, davon den ersten für die U1, zwei für die U2 und die U4 sowie dazwischen einen Bahnsteig, der gemeinsam von den Linien S1 und S3 der City-S-Bahn bedient wird. Zudem existiert seit 1958 eine unterirdische Verbindung zur U-Bahn-Haltestelle Rathaus und der dort verkehrenden U3, so dass bis 1973 diese beiden U-Bahn-Haltestellen gemeinsam als eine Umsteigestation galten.
Auf Straßenniveau – der Ebene 0 – verkehren Busse des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), auf Ebene −1 befindet sich der zentrale Anleger der Alsterschiffe mit direkten Übergangsmöglichkeiten zum Haltestellenbereich. In der Zwischenebene −1 finden sich vier räumlich voneinander entfernte Schalterhallen mit den Zu- und Abgängen zur Straßenoberfläche sowie den Tunnelverbindungen; hier gibt es auch Fahrkartenautomaten, verschiedene Läden und Imbiss-Geschäfte; erreichbar u. a. vom Jungfernstieg, der Bergstraße, dem Ballindamm sowie dem Alstertor und von der Nordseite des Rathausmarktes. Der mit Vitrinen ausgestattete unterirdische Verbindungsgang zwischen der U3-Haltestelle Rathaus und dem südlichen Ende des U1-Bahnsteiges – „Passage der Städtepartnerschaften“ genannt – führt größtenteils unter der Bergstraße entlang.
Der Bahnsteig der Linie U1 in Verkehrsebene −2 verläuft direkt unter dem Jungfernstieg sowie der Reesendammbrücke und unterquert die Kleine Alster im rechten Winkel. Der barrierefreie Ausbau und die Modernisierung wurde 2021 abgeschlossen. Die benachbarten Haltestellen sind rund 0,8 Streckenkilometer (Stephansplatz nördlich) und 0,7 km (Meßberg im Südosten) entfernt.
In der Ebene −3 liegt der am 1. Juni 1975 eröffnete, in offener Bauweise entstandene Bahnsteig der City-S-Bahn (zunächst für die interimsmäßige Linie S10). Der südwestliche Bahnsteigteil mit Zugängen über ein Zwischengeschoss zur Schalterhalle am Rathausmarkt liegt unter der Kleinen Alster, der nordöstliche unter der Binnenalster. Eine feste Treppe im Mittelbereich verbindet direkt mit dem darüber liegenden Bahnsteig der U1, die nordöstlichen Abgänge führen zu den U2-Bahnsteigen bzw. zur Schalterhalle am Alstertor. Vom Bahnsteig sind es jeweils 0,7 km südwestlich bis zur Stadthausbrücke und 1,4 Trassenkilometer nordöstlich im Bogen bis zum Hauptbahnhof.
Die Bahnsteige der U2 und der U4 liegen in 16 m Tiefe unter der Binnenalster auf Ebene −4. Die beiden parallelen Richtungsbahnsteige erstrecken sich unterhalb des Anlegers der Alsterschiffe in West-Ost-Richtung bis unter die Einmündung Alstertor in den Ballindamm. Die beiden inneren Gleise (Gleise 4 und 5) werden seit 1973 von der U2 genutzt, an den Außenseiten liegen die Gleiströge für die Linie U4 (Gleise 3 und 6), die am 29. November 2012 eröffnet wurde. Bis zur östlich anschließenden Haltestelle Hauptbahnhof Nord liegen 0,8 km Strecke; in Gegenrichtung erreicht man nach 0,6 km auf der U2-Trasse die U-Bahn-Station Gänsemarkt (Oper).
Nördlich der heutigen U2/U4-Haltestelle soll die Haltestelle der geplanten Linie U5 unter der Binnenalster gebaut werden und zwar in 26 Metern Tiefe. Das ist in etwa vergleichbar mit der U2-Haltestelle Messehallen.[6]
Seit dem 15. April 2021 sind alle Bahnsteige der U-Bahn durch Aufzüge barrierefrei zugänglich.[7]
Schnell- und U-Bahnlinien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bartels, Olaf: Neugestaltung der U1 am Jungfernstieg: Orchestrierte Ästhetik in den unendlichen Welten des Untergrunds, in Architektur in Hamburg: Jahrbuch 2021/22, S. 20–25, Junius Verlag, Hamburg 2021, ISBN 978-3-96060-535-5.
- Schwandl, Robert: Hamburg U-Bahn & S-Bahn Album. Robert Schwandl Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-936573-05-0.
- Benecke, Stephan und andere: Die Geschichte der Hamburger Hochbahn. Arbeitsgemeinschaft Blickpunkt Straßenbahn e. V., Berlin 1999, ISBN 3-926524-16-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Plan der Bahnhofsanlagen (PDF; 87 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Haltestellennamen - Hamburger Hochbahn, fredriks.de, abgerufen am 1. Juni 2021
- ↑ Reisende/Besucher am Tag 2019 in Tsd., bundestag.de, 29. Juni 2020, abgerufen am 1. Juni 2021
- ↑ HVV-Fahrgastzahlen im Transparenzportal Hamburg, veröffentlicht am 15. Oktober 2020, abgerufen am 9. April 2022
- ↑ Bahnhof Jungfernstieg feiert 85. Geburtstag, abendblatt.de, 25. März 2016, abgerufen am 25. März 2016
- ↑ Friedrich Martin: Schutz in der U-Bahn. In: ZS-Magazin : Zeitschrift für Zivilschutz, Katastrophenschutz und Selbstschutz. Heft 1/74 (Januar 1974), S. 20–23. (Online)
- ↑ Ab in die Mitte: U5 hält auch am Jungfernstieg, schneller-durch-hamburg.de, abgerufen am 16. Dezember 2020
- ↑ Jungfernstieg: U1-Haltestelle ist jetzt barrierefrei, ndr.de, 15. April 2021, abgerufen am 3. Juni 2021