Langkampfen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Unterlangkampfen)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Langkampfen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Langkampfen
Langkampfen (Österreich)
Langkampfen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Kufstein
Kfz-Kennzeichen: KU
Hauptort: Unterlangkampfen
Fläche: 26,51 km²
Koordinaten: 47° 33′ N, 12° 6′ OKoordinaten: 47° 33′ 7″ N, 12° 6′ 14″ O
Höhe: 504 m ü. A.
Einwohner: 4.260 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 161 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6336
Vorwahl: 05332
Gemeindekennziffer: 7 05 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Sonnweg 1
6336 Langkampfen
Website: www.langkampfen.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Andreas Ehrenstrasser (GFL)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(15 Mitglieder)
5
5
4
1
Insgesamt 15 Sitze
  • GFL: 5
  • STARK: 5
  • SPÖ: 4
  • MFG: 1
Lage von Langkampfen im Bezirk Kufstein
Lage der Gemeinde Langkampfen im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)AlpbachAngathAngerbergBad HäringBrandenbergBreitenbach am InnBrixleggEbbsEllmauErlKirchbichlKramsachKufsteinKundlLangkampfenMariasteinMünsterNiederndorfNiederndorferbergRadfeldRattenbergReith im AlpbachtalRettenschössScheffau am Wilden KaiserSchwoichSöllThierseeWalchseeWildschönauWörglTirol (Bundesland)
Lage der Gemeinde Langkampfen im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Unterlangkampfen von Südwesten mit dem Pendling
Unterlangkampfen von Südwesten mit dem Pendling
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Langkampfen ist eine Gemeinde mit 4260 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Kufstein, Tirol (Österreich).

Blick auf den Ortskern von Unterlangkampfen

Die Gemeinde liegt im Unterinntal auf der nördlichen Innseite zwischen Kirchbichl und Kufstein. Sie gehört zum Gerichtsbezirk Kufstein. Vom Inn, der in einer Seehöhe von 500 Meter die Grenze im Südosten bildet, steigt das Gemeindegebiet nach Nordwesten zu den Brandenberger Alpen an. Die höchsten Erhebungen sind Köglhörndl (1644 m), Mittagskopf (1542 m) und Pendling (1563 m).

Die Gemeinde hat eine Fläche von 26,51 Quadratkilometer. Davon sind 23 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 55 Prozent sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gliederung
Katastralgemeinden Ortschaften in der Gemeinde

Langkampfen (26,52 km²)

Morsbach (ZH)

Maistall (W)
Pulverturm (W)
Rochenbach (W)
Stimmersee (R)

Niederbreitenbach (D)

Dornau (R)

Oberlangkampfen (D)
Unterlangkampfen (D)

Au (R)
Schaftenau (R)
Legende
Legende zur Gliederungstabelle
In der Spalte Katastralgemeinden sind sämtliche Katastralgemeinden einer Gemeinde angeführt. In der Klammer ist die jeweilige Fläche in km² angegeben.
In der Spalte Ortschaften sind sämtliche von der Statistik Austria erfassten Siedlungen, die auch eine eigene Ortschaftskennziffer aufweisen, angeführt. In der Hierarchieebene derselben Spalte, rechts eingerückt, werden nur Ansiedlungen, die mindestens aus mehreren Häusern bestehen, dargestellt.

Die wichtigsten der verwendeten Abkürzungen sind:

  • M = Hauptort der Gemeinde
  • Stt = Stadtteil
  • R = Rotte
  • W = Weiler
  • D = Dorf
  • ZH = Zerstreute Häuser
  • Sdlg = Siedlung
  • Hgr = Häusergruppe
  • E = Einzelgehöft (nur wenn sie eine eigene Ortschaftskennziffer haben)

Die komplette Liste der Statistik Austria ist in: Topographische Siedlungskennzeichnung nach STAT

Zu beachten ist, dass manche Orte unterschiedliche Schreibweisen haben können. So können sich Katastralgemeinden anders schreiben als gleichnamige Ortschaften bzw. Gemeinden.

Quelle: Statistik AustriaListe für Tirol (PDF)

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

  • Morsbach (82)
  • Niederbreitenbach (1221)
  • Oberlangkampfen (992)
  • Unterlangkampfen (1965)

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Thiersee Kufstein
Angerberg

Mariastein

Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Schwoich
Angath Kirchbichl

Die frühesten Besiedelungsspuren in der Gegend stammen aus der Römerzeit. Der Fund von Gräbern aus der Zeit der bajuwarischen Landnahme im Bereich der Kirche von Unterlangkampfen zeigt, dass sich hier ein zentraler Ort der bayrischen Besiedelung befand. Die erste urkundliche Erwähnung Langkampfens geht auf die karolingische Zeit des späten 8. Jahrhunderts zurück. In einer Traditionsnotiz des Klosters Mondsee von ca. 784–799 wird dem Konvent landwirtschaftlicher Besitz „in villa nuncupante Lantchampha“ übertragen.[3]

Im 14. Jahrhundert wurde erstmals ein Richter von Langkampfen urkundlich genannt, aber vermutlich bestand das Gericht schon früher und hat sich in Verbindung mit der Urpfarre entwickelt. Das Gericht wurde 1385 aufgehoben, die Schranne bestand jedoch als Verwaltungseinheit weiter.

1419 ließ Herzog Friedrich IV. eine Fähre über den Inn errichten und Langkampfen entwickelte sich zu einem wichtigen Stützpunkt der Innschifffahrt, wo sich zahlreiche Schopper (Schiffbauer) ansiedelten. Die Fähre bestand bis zur Errichtung der Brücke zwischen Kirchbichl und Langkampfen um 1900.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Schloss Schönwörth

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Langkampfen
  • Schloss Schönwörth: Das Schloss in Niederbreitenbach ist ein umgebauter Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert.
  • Katholische Pfarrkirche hl. Ursula in Unterlangkampfen
  • Katholische Filialkirche hl. Georg in Oberlangkampfen
  • In Oberlangkampfen an der Innschleife arbeiteten früher die Schopper (Schiffbauer) und Schifffahrer.
  • Thurnerhof: Das Gebäude aus dem 14. Jahrhundert dient als Museum.

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größere Produktionsbetriebe und Arbeitgeber sind:

  • Coveris Flexibles Austria GmbH (frühere Britton Unterland), Verpackungsmaterial
  • Heliotherm, Wärmepumpentechnik
  • Kurz, Fertigteilbau
  • Sandoz (Novartis), Medikamente
  • SPG Prints Austria, Maschinenbau
  • Stihl Tirol GmbH, Gartengeräte
  • Vita+ Naturprodukte, „Verival“ Bioprodukte

Ein beliebter Badesee ist der Stimmersee.

Die Gemeinde ist Mitglied des Tourismusverbandes Kufsteinerland.

  • Eisenbahn: Durch das Gemeindegebiet verläuft die Unterinntalbahn.
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Inntal Autobahn A12. Sowohl der Knoten Kufstein Süd als auch die Abfahrt Kirchbichl befinden sich auf Gemeindegebiet.
  • Flugplatz: Der Flugplatz Kufstein-Langkampfen bietet eine 700 Meter lange Graspiste.[4]
Gemeindeamt

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mandataren.

Partei 2022[5] 2016[6] 2010[7][8]
% Mandate % Mandate % Mandate
Gemeinsam Für Langkampfen - Kompetenzteam Bgm. Andreas Ehrenstrasser (GFL) 33,67 5 38,04 6
Das Starke Team für Langkampfen (STARK) 29,76 5 12,48 2 19,02 3
SPÖ Langkampfen & Parteifreie 22,81 4 25,22 4 34,28 5
Menschen Freiheit Grundrechte (MFG) 10,82 1
FPÖ Langkampfen 2,95 0 10,57 1
Langkampfen 2000 plus 13,69 2 17,65 3
Bürgermeisterliste Georg Karrer 29,05 4

Bürgermeister seit 1863 waren:[9]

  • 1863–1869 Sebastian Mösinger, Brantlbauer
  • 1869–1875 Johann Adamer, Schusterbauer
  • 1875–1878 Johann Hämmerle, Tischlerbauer
  • 1878–1887 Johann Moser, Waltbauer
  • 1887–1896 Josef Gratt, Huberwirt
  • 1896–1919 Johann Georg Mösinger, Landwirt „Kern“
  • 1919–1921 Josef Lang, Landwirt „Kink“
  • 1921–1929 Sebastian Wagner, Landwirt „Oberländer“
  • 1929–1938 Johann Ehrenstrasser, Land- und Gastwirt „Nadler“
  • 1938–1942 Karl Stropek, Elektriker
  • 1942–1948 Franz Kapfinger, Landwirt „Bleibach“
  • 1948–1950 Josef Pfluger, ÖBB-Beamter
  • 1950–1956 Franz Gruber, Landwirt „Berndl“
  • 1956–1971 Georg Spenglinger, Chemotechniker
  • 1971–1974 Alois Kapfinger, Heizer
  • 1974–1992 Josef Hintner, Elektromeister
  • 1992–2014 Georg Karrer, Landwirt „Zeißer“
  • seit 2014 Andreas Ehrenstrasser, Finanzbeamter

Blasonierung: In Blau ein goldenes Innschiff mit schwarzen Streifen auf der Schiffswand und zwei schräg innen stehenden Rudern.[10]

Das 1973 verliehene Gemeindewappen zeigt das Zunftzeichen der in Langkampfen ansässigen Schopper und symbolisiert damit die historische Bedeutung der Innschifffahrt.[11]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Georg Mösinger (1831–1878), römisch-katholischer Priester und Theologe
  • Peter Adamer (1881–1961), Pastoraltheologe und Hochschullehrer
  • Harald Stadler: Zur Geschichte von Langkampfen im Spiegel der archäologischen Funde. Golf, Innsbruck 1993, ISBN 3-900773-06-8.
Commons: Langkampfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Ein Blick auf die Gemeinde Langkampfen, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 16. September 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 36–37 Nr. 56.
  4. Flugplatzinfos | Fliegerclub Kufstein-Langkampfen - Das Tor zum Alpenflug. Abgerufen am 16. September 2021 (deutsch).
  5. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Langkampfen. Land Tirol, abgerufen am 28. Juni 2022.
  6. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2016 | Gemeinde Langkampfen. Abgerufen am 16. September 2021.
  7. Gemeinderatswahl 2010 | Gemeinde Langkampfen. Abgerufen am 16. September 2021.
  8. Gemeinderatswahl 2010. Abgerufen am 16. September 2021 (österreichisches Deutsch).
  9. Bürgermeisterchronik. Gemeinde Langkampfen, abgerufen am 16. September 2021 (österreichisches Deutsch).
  10. Landesgesetzblatt für Tirol, Nr. 42/1973. (Digitalisat)
  11. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 40.