Unterstoppel

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Unterstoppel
Gemeinde Haunetal
Koordinaten: 50° 45′ N, 9° 42′ OKoordinaten: 50° 44′ 45″ N, 9° 42′ 30″ O
Höhe: 350 m ü. NHN
Fläche: 2,69 km²[1]
Einwohner: 70 (2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 26 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36166
Vorwahl: 06673

Unterstoppel ist ein Ortsteil der Marktgemeinde Haunetal im osthessischen Kreis Hersfeld-Rotenburg.

Unterstoppel liegt zwischen Bad Hersfeld und Hünfeld in der Vorderrhön am Fuße des 524 m hohen Stoppelsbergs, der einen Teil der Soisberger Kuppenrhön und des Hessischen Kegelspiels bildet. Nächster Nachbarort ist das einen Kilometer entfernte Oberstoppel, im weiteren Umkreis liegen Wehrda, Rhina, Steinbach (Ortsteil in der Marktgemeinde Burghaun) und Dittlofrod (Ortsteil in der Marktgemeinde Eiterfeld).

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ober- und Unterstoppel erfolgte 1241 als Stupfele. Anlass für die Erwähnung war die Übertragung von Gütern durch den damaligen Abt des Reichsklosters Fulda, Konrad III. von Malkes, an seinen Konvent. Im Folgenden fielen die Orte in den Besitz der Adligen von Haune, 1409 gingen beide Orte dann in den Besitz der Landgrafen von Hessen über.[1]

Zehntscheune in Unterstoppel

Die am südlichen Ausgang des Dorfes stehende ehemalige Zehntscheune trägt eine Inschrift, die auf das Jahr 1784 verweist.

Unterstoppel gehörte wie auch Oberstoppel bis 1881 zum Kreis Hersfeld. Um die Verwaltung zu vereinfachen, schlug man 1881 beide Dörfer dem Kreis Hünfeld zu. Kirchlich gehört Unterstoppel zu Oberstoppel, wo sich eine evangelische Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert befindet. Die ursprünglich in Unterstoppel am südwestlichen Ortsrand vorhandene Antoniuskirche (1491) verfiel.[1]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. August 1972 wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bisher selbständige Gemeinde Unterstoppel in die Gemeinde Haunetal, die in den neuen Landkreis Hersfeld-Rotenburg wechselte, kraft Landesgesetz eingemeindet.[3][4] Für Unterstoppel wurde, wie für die übrigen bei der Gebietsreform nach Haunetal eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, denen Unterstoppel angehört(e):[1][6]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Unterstoppel 72 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 9 Einwohner unter 18 Jahren, 30 zwischen 18 und 49, 18 zwischen 50 und 64 und 15 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 33 Haushalten. Davon waren 12 Singlehaushalte, 6 Paare ohne Kinder und 9 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 6 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 18 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Einwohnerentwicklung

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Unterstoppel: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2015
Jahr  Einwohner
1834
  
162
1840
  
146
1846
  
163
1852
  
148
1858
  
145
1864
  
141
1871
  
160
1875
  
176
1885
  
153
1895
  
142
1905
  
128
1910
  
125
1925
  
125
1939
  
97
1946
  
147
1950
  
153
1956
  
115
1961
  
114
1967
  
117
1970
  
107
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
72
2015
  
70
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Haunetal[2]; Zensus 2011[9]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1885: 152 evangelische (= 99,35 %), ein katholischer (= 0,65 %) Einwohner[1]
• 1961: 95 evangelische (= 83,33 %), 19 katholische (= 16,67 %) Einwohner[1]

Für Unterstoppel besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Unterstoppel) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 83,33 %. Alle Kandidaten gehören der „Bürgerliste Unterstoppel“ an.[10] Der Ortsbeirat wählte Michael Henning zum Ortsvorsteher.[11]

Sehenswürdigkeiten

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Lange Steine bei Unterstoppel

Zu Unterstoppel gehört die unweit des Straßendorfes im Tal des Flüsschen Ilmes liegende Ilmesmühle. Sehenswert sind die nahegelegene Ruine der Burg Hauneck auf dem Gipfel des Stoppelsberges sowie die Langen Steine. Dazu siehe auch „Friedrich (Schweden) - Inschrift auf den Langen Steinen“.

Für die unter Denkmalschutz stehenden Objekt im Ort, siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Unterstoppel.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz, Landgericht Hersfeld und Verwaltung.
  2. Am 1. August 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Haunetal.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Unterstoppel, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Haushaltsplan 2016. In: Webauftritt. Gemeinde Haunetal, S. 50, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Oktober 2020; abgerufen im Oktober 2020.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, §§ 15 und 17 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 400 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 52 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Haunetal, abgerufen im März 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 78 f. (online bei Google Books).
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  9. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 18 und 74, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  10. Ortsbeiratswahl Unterstoppel. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im Februar 2023.
  11. Ortsbeirat Unterstoppel. In: Webauftritt. Gemeinde Haunetal, abgerufen im Februar 2023.