Wahlbezirk Österreich unter der Enns 50
Wahlbezirk Österreich unter der Enns 50 | |
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Land | Österreich-Ungarn |
Kronland | Österreich unter der Enns |
Wahlkreisnummer | 50 |
Typ | Landgemeindenwahlkreis |
Region | Neunkirchen, Gloggnitz, Aspang, Kirchschlag |
Anwesende Bevölkerung | 48.895 (1910) |
Wahlberechtigte | 10.554 (1911) |
Abgeordnete | |
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Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 50 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musst sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 50 umfasste die Gerichtsbezirke Neunkirchen, Gloggnitz, Aspang und Kirchschlag, wobei die den Wahlbezirk 42 bildenden Gemeinden Neunkirchen, Dunkelstein, St. Johann am Steinfelde, Pitten, Puchberg am Schneeberg, Rohrbach am Steinfelde (alle Gerichtsbezirk Neunkirchen) bzw. Buchbach, Gloggnitz, Pottschach, Reichenau, Wimpassing (alle Gerichtsbezirk Gloggnitz) vom Wahlbezirk ausgenommen waren.[1]
Aus der Reichsratswahl 1907 ging Rudolf Gruber (Christlichsoziale Partei) mit 80 Prozent der Stimmen im ersten Wahlgang als Sieger hervor. Gruber konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 mit 76 Prozent erfolgreich verteidigen. Das zweitbeste Ergebnis im Wahlkreis erreichte jeweils der Sozialdemokrat Anton Ofenböck, der auf 18 bzw. 21 Prozent der Stimmen kam.
Wahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Reichsratswahl 1907
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Gruber im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Rudolf Gruber | Christlichsoziale Partei | 7742 | 80,2 % |
Anton Ofenböck | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 1751 | 18,1 % |
Sonstige | 157 | 1,6 % | |
Wahlberechtigte: 10.355, Ungültige/Leere Stimmen: 261, Wahlbeteiligung: 95,7 % |
Reichsratswahl 1911
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang) durchgeführt.[3] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Gruber im ersten Wahlgang.
Kandidat | Partei | Wahlkreis- stimmen |
Stimmen- anteil |
---|---|---|---|
Rudolf Gruber | Christlichsoziale Partei | 6986 | 76,1 % |
Anton Ofenböck | Sozialdemokratische Arbeiterpartei | 1880 | 20,5 % |
Christlichsozialer Kandidat | 27 | 0,3 % | |
Sonstige | 287 | 3,1 % | |
Wahlberechtigte: 10.554, Ungültige/Leere Stimmen: 827, Wahlbeteiligung: 94,8 % |
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
- ↑ Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO).
Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In: Freiheit! / Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Oesterreichische Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichen Arbeiter- und Angestellten-Bewegung / Oesterreichische Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichen Arbeiter- und Angestellten-Bewegung. Stille Stunden, 18. Mai 1907, S. 4 (online bei ANNO). - ↑ Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 6 (online bei ANNO).
Artikel in: Freiheit! / Christlich-sociale Arbeiter-Zeitung. Central-Organ der christlich-socialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Christlich-soziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlich-sozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentral-Organ der christlichsozialen Arbeiterpartei Österreichs / Christlichsoziale Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichsozialen Arbeiterpartei Oesterreichs / Oesterreichische Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichen Arbeiter- und Angestellten-Bewegung / Oesterreichische Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der christlichen Arbeiter- und Angestellten-Bewegung. Stille Stunden, 17. Juni 1911, S. 3 (online bei ANNO).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1907–1913, XI. Legislaturperiode (XVIII Session). Wiener Verlag, Wien, Leipzig 1907.
- Fritz Freund: Das österreichische Abgeordnetenhaus. Ein biographisch-statistisches Handbuch, 1911–1917, XII. Legislaturperiode. Verlag Dr. Rudolf Ludwig, Wien 1911.
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1907. In: Österreichische Statistik. LXXXIV. Band, 2. Heft, Wien 1908 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. I. 6
- Die Ergebnisse der Reichsratswahlen in den im Reichsrate vertretenen Königreichen und Ländern im Jahre 1911. In: Österreichische Statistik. Neue Folge. 7. Band, 1. Heft, Wien 1912 (Herausgegeben von der k .k. Statistischen Zentralkommission), S. 24