Wahlbezirk Steiermark 2

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Wahlbezirk Steiermark 2
Land Österreich-Ungarn
Kronland Steiermark
Wahlkreisnummer 2
Typ Stadtwahlkreis
Region Graz, II./III. Bezirk, Waltendorf
Anwesende Bevölkerung  39.599  (1910)
Umgangssprachen Deutsch (99,1 %), Slowenisch (0,5 %)
Wahlberechtigte 9.166  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Steiermark 2 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Steiermark. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 416 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Steiermark 2 umfasste den II. und III. Bezirk der Stadt Graz (St. Leonhard bzw. Geidorf) sowie die Gemeinde Waltendorf aus dem Gerichtsbezirk Graz Umgebung.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Julius Derschatta von Standhalt (Deutsche Volkspartei) als Sieger hervor. Er trat 1909 zurück, woraufhin Heinrich Wastian die Reichsratsersatzwahl gewann. Bei der Reichsratswahl 1911 setzte sich erneut Heinrich Wastian durch. Da dieser jedoch auch im Wahlbezirk Steiermark 9 angetreten war und das dortige Mandat annahm, musste 1911 nochmals gewählt werden. Bei der Reichsratsersatzwahl 1911 setzte sich schließlich Franz Held durch.

Reichsratswahl 1907

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Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang)[2] sowie am 23. Mai 1907 (Stichwahl)[3] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Julius Derschatta von Standhalt Deutsche Volkspartei 2717 46,2 %
Raimund Neunteufel Christlichsoziale Partei 1654 28,1 %
Julius Hilari Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1487 25,3 %
Sonstige Parteien 27 0,5 %
Wahlberechtigte: 8764, Ungültige/Leere Stimmen: 23, Wahlbeteiligung: 67,4 %
Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Julius von Derschatta Deutsche Volkspartei 4046 69,4 %
Raimund Neunteufel Christlichsoziale Partei 1782 30,6 %
Wahlberechtigte: 8764, Ungültige/Leere Stimmen: 13, Wahlbeteiligung: 66,6 %

Reichsratsersatzwahl 1909

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Die Reichsratswahl nach dem Rücktritt von Derschatta wurde am 8. Juni 1909 (erster Wahlgang)[4] sowie am 12. Juni 1909 (Stichwahl)[5] durchgeführt.

Erster Wahlgang

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Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Heinrich Wastian Deutsche Volkspartei 2291 46,7 %
Raimund Neunteufel Christlichsoziale Partei 1328 27,1 %
Michael Schacherl Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1274 26,0
Sonstige Parteien 9 0,2 %
Wahlberechtigte: ?, Ungültige/Leere Stimmen: ?, Wahlbeteiligung: ? %
Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Heinrich Wastian Deutsche Volkspartei 2235 94,7 %
Raimund Neunteufel Christlichsoziale Partei 124 5,3 %
Wahlberechtigte: ?, Ungültige/Leere Stimmen: ?, Wahlbeteiligung: ? %

Reichsratswahl 1911

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Erster Wahlgang

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Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[6] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Heinrich Wastian deutsch-freiheitlich 2325 45,5 %
Alois Ausobsky Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1394 27,3 %
Karl Englhofer Christlichsoziale Partei 1095 21,4 %
Friedrich Wanek Alldeutsche Vereinigung 221 4,3 %
Sonstige Parteien 77 1,5 %
Wahlberechtigte: 9166, Ungültige/Leere Stimmen: 21, Wahlbeteiligung: 56,0 %
Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Heinrich Wastian deutsch-freiheitlich 2544 72,9 %
Alois Ausobsky Sozialdemokratische Arbeiterpartei 947 27,1  %
Wahlberechtigte: 9166, Ungültige/Leere Stimmen: 28, Wahlbeteiligung: 38,4 %

Reichsratsersatzwahl 1911

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Nachdem Wastian das Mandat im Wahlkreis 9 angenommen hatte, wurde am 24. Oktober 1911[7] die Ersatzwahl durchgeführt.

Kandidat Partei Wahlkreisstimmen Prozent
Franz Held deutsch-freisinnig 1918 60,3 %
Alois Ausobsky Sozialdemokratische Arbeiterpartei 1101 34,6 %
Weidenhoffer 119 3,7 %
Tschickl "Wilder" Freisinngiger Kandidat 80 2,6 %
Gargitter 37 1,2 %
Sonstige Parteien 85 2,7 %
Wahlberechtigte: ?, Ungültige/Leere Stimmen: ?, Wahlbeteiligung: ? %

Einzelnachweise

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  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Artikel in: Neue Freie Presse, 15. Mai 1907, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  3. Artikel in: Neue Freie Presse, 24. Mai 1907, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  4. Artikel in: Reichspost, 9. Juni 1909, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt
  5. Artikel in: Grazer Volksblatt, 13. Juni 1909, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/gre
  6. Artikel in: Das Vaterland, 14. Juni 1911, S. 15 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/vtl
  7. Artikel in: Reichspost, 25. Oktober 1911, S. 2 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/rpt