Sulzbach-Laufen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 58′ N, 9° 51′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Schwäbisch Hall | |
Höhe: | 420 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,97 km2 | |
Einwohner: | 2540 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 74429 | |
Vorwahl: | 07976 | |
Kfz-Kennzeichen: | SHA, BK, CR | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 27 079 | |
LOCODE: | DE SLZ | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Eisbachstraße 24 74429 Sulzbach-Laufen | |
Website: | www.sulzbach-laufen.de | |
Bürgermeister: | Markus Bock | |
Lage der Gemeinde Sulzbach-Laufen im Landkreis Schwäbisch Hall | ||
Sulzbach-Laufen ist eine Gemeinde im Landkreis Schwäbisch Hall im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sulzbach-Laufen liegt im Naturraum Schwäbisch-Fränkische Waldberge[2] im Kochertal.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde grenzt im Norden an Obersontheim, im Nordosten an Bühlerzell, im Osten an Adelmannsfelden, im Südosten an Abtsgmünd und im Süden an Eschach, im Südwesten an Gschwend (letztere vier im Ostalbkreis) und im Nordwesten an die Stadt Gaildorf.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Gemeinde Sulzbach-Laufen, die im Rahmen der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg aus den selbstständigen Gemeinden Laufen und Sulzbach am Kocher entstand, gehören insgesamt 50 Dörfer, Weiler, Höfe und (Einzel-)Häuser:
- Zum Ortsteil Laufen am Kocher gehört das Dorf Laufen am Kocher, die Weiler Eckenberg, Eisenschmiede, Heerberg, Krasberg, Rübgarten, Schönbronn, Weiler und Wengen, die Höfe Braunhof und Wimbach und die Wohnplätze Falschengehren, Hägelesburg, Hasenberg, Hochhalden, Knollenberg, Platz, Schimmelsberg, Schneckenbusch, Teutschenhof und Windmühle.
- Zum Ortsteil Sulzbach am Kocher gehört das Dorf Sulzbach am Kocher, die Weiler Aichenrain, Altschmiedelfeld (mit Resten der Burg Wolkenstein), Hohenberg, Schloßschmiedelfeld und Walkmühle, die Höfe Brünst, Egelsbach, Freihöfle (Teufelshalde), Hägeleshöfle (Fuchshäusle), Haslach, Jägerhaus, Kohlwald, Mühlenberg, Nestelberg, Neuhorlachen, Roßhalden, Uhlbach und Weißenhaus und die Wohnplätze Altenberg, Bayerhöfle, Eisbach, Engelsburg, Frankenreute, Grauhöfle, Kleinteutschenhof (Nebenstück), Ochsenhalde, Ochsenhöfle und Steigenhaus.
Wüstungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Sulzbach-Laufen liegen die abgegangenen, heute nicht mehr bestehenden Ortschaften Eselsmühle, Forsthaus, Heilberg, Heubelsbach, Hochreut, Hohenreuten, Kernershöfle, Krähbühel,[3] Lederhaus, Lohmühle und Lugeln (Lugen) (im Gebiet der früheren Gemeinde Laufen) sowie Altenberg, Altenberghaus,[4] Brünst,[5] Egelsbach,[6] Hinterer Eisbach, Eselsmühle, Espelberg, Glasofen, Gsäth, Gutschenhof,[7] Hülenberg, Lugen, Mühle am Eisbach, Sägmühle am Mühlenbach, Sägmühle am Klingenbach, Trigel(s)hofen, Wannenhaus,[8] Windeneich oder Gewundeneich, Wolfgang, Wolkenstein und Schefflenhaus (im Gebiet der früheren Gemeinde Sulzbach am Kocher zum 31. Juli 1971).[9]
Flächenaufteilung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Daten des Statistischen Landesamtes, Stand: 2014.[10]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Zeit des alten Reichs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 816 wurde Laufen am Kocher im Rahmen einer Schenkung des Kaisers Ludwig des Frommen an das Kloster Murrhardt erstmals erwähnt. Sulzbach am Kocher findet sich erstmals 1024 in einer Urkunde benannt, die Kaiser Heinrich II. für das Kloster Ellwangen ausgestellt hatte.
Im Spätmittelalter gelangte Schloss Schmiedelfeld mit Sulzbach über die Herren von Weinsberg zunächst an die Herren von Hohenlohe, welche die Orte an die Schenken von Limpurg veräußerten. Auch Laufen am Kocher geriet aus dem Besitz des Klosters Murrhardt und der Grafen von Oettingen, die im 13. Jahrhundert auf dem Kranzberg die gleichnamige Burg Kranzberg errichtet hatten, an die Schenken von Limpurg. Von 1557 bis 1690 war Schloss Schmiedelfeld die Residenz einer Nebenlinie der Schenken von Limpurg.
Seit württembergischer Zeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits 1781 konnte das Herzogtum Württemberg die Herrschaft Limpurg-Sontheim-Schmiedelfeld erwerben. Mit dem Untergang des Heiligen Römischen Reichs 1806 fiel das gesamte Gebiet der heutigen Gemeinde an das Königreich Württemberg und wurde schließlich dem Oberamt Gaildorf zugeordnet.
Seit 1903 betrieb die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft die einspurige Obere Kochertalbahn, so dass Sulzbach und Laufen im 20. Jahrhundert einen Bahnanschluss nach Gaildorf hatten. Bahnhöfe befanden sich in Sulzbach und Laufen sowie jeweils ein Haltepunkt in Wengen und Altschmiedelfeld.
Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten Sulzbach und Laufen 1938 zum Landkreis Backnang. Von 1945 bis 1952 gehörten die Dörfer zum Nachkriegsland Württemberg-Baden, das 1945 in der Amerikanischen Besatzungszone gegründet worden war. Im Jahre 1952 gelangten die Ortschaften zum neuen Bundesland Baden-Württemberg.
Am 1. August 1971 wurde die zuvor selbständige Gemeinde Laufen am Kocher nach Sulzbach am Kocher eingemeindet. Die so vergrößerte Gemeinde wurde dann am 23. Mai 1973 in Sulzbach-Laufen umbenannt.[11]
Seit der Kreisreform von 1973 ist die Gemeinde Teil des Landkreises Schwäbisch Hall.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaften der Gemeinde sind seit der Reformation im 16. Jahrhundert überwiegend evangelisch geprägt. Näheres zur Geschichte der Kirchengemeinde Sulzbach-Laufen ist im entsprechenden Abschnitt beim Kirchenbezirk Gaildorf erläutert.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Sulzbach-Laufen hat 12 Mitglieder, darunter zwei Frauen. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis. Die Wahlbeteiligung betrug 70,22 %.
Liste | Stimmen | Sitze |
Freie Wähler | 56,45 % | 7 |
Unabhängige Wähler | 43,55 % | 5 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Der derzeitige Bürgermeister Markus Bock wurde als Nachfolger von Heinrich Krockenberger am 23. Juli 2006 gewählt. Er wurde im Juli 2014 mit 99,16 Prozent der Stimmen und im Juli 2022 mit 98,89 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt.
Verwaltungsverband
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde ist Mitglied im Gemeindeverwaltungsverband Limpurger Land mit Sitz in Gaildorf.
Partnergemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sulzbach-Laufen unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Kottmar in der Oberlausitz in Sachsen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sulzbach-Laufen liegt an der Idyllischen Straße, die an vielen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.
Die auf einem Bergkamm stehende Heerbergskirche ist das Wahrzeichen von Sulzbach-Laufen und wird in zahlreichen Beschreibungen als „kostbares Kleinod“ des Kochertales bezeichnet. Sie wurde im 15. Jahrhundert von Schenk Albrecht von Gaildorf erbaut. Eine Glocke im Turm trägt die Jahreszahl 1497.
Im Ortsteil Schloßschmiedelfeld befindet sich das ehemalige Schloss Schmiedelfeld.
Auf dem Altenberg, der höchsten Erhebung im Landkreis Schwäbisch Hall und in der Region Heilbronn-Franken, befindet sich der ganzjährig offene Altenbergturm mit Blick über Ellwanger Berge, Limpurger Berge, Frickenhofer Höhe bis zum Albrand.
Auf Gemeindegebiet münden viele tief eingeschnittene Seitenklingen ins Kochertal, etwa die Waldtäler des an der Laufener Windmühle mündenden Großen Wimbachs oder des zwischen Laufen und Sulzbach aus Richtung des Altenbergs kommenden Nägelesbachs. Der längste Nebenfluss in der Gemeinde ist indes der aus der Gegend von Gaildorf-Winzenweiler im Norden nach Sulzbach laufende Eisbach in seiner fast bis zuletzt unbesiedelten Waldschlucht.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Hölzle (1913–1970), Politiker (SPD), Bundestagsabgeordneter
- Friedrich Wilhelm Langbein (1870–1954), ärztlicher Standespolitiker, Präsident der württembergischen Ärztekammer (1926), Präsident des Ärztekammerausschusses Württemberg-Süd (1946) und Württemberg-Hohenzollern (1946–1949)
- Sophie Eleonore von Limpurg-Gaildorf (1655–1722), Dichterin
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Heinrich Calisius (1633–1698), Kirchenlieddichter, war von 1669 bis 1682 Pfarrer und Hofprediger in Sulzbach
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Naturräume Baden-Württembergs. Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg, Stuttgart 2009.
- ↑ Auf der TK25 liegt etwa 600 m südwestlich von Rübgarten ein Bergwaldgewann Krähenbühl.
- ↑ Auf dem Altenberg bei Hohenberg stand zu Zeiten des früheren Altenbergturms auch ein Haus.
- ↑ Am Südwestrand der Brünststraße steht etwa 2,5 km nördlich von der Dorfmitte Sulzbachs auch heute noch die Brunsthütte, an einem alten Kohlplatz mit Teich. Zugleich existiert etwa 1,7 km südsüdwestlich davon auf dem Mündungssporn zwischen Eisbach- und Irsbachtal noch heute ein Hof Brünst.
- ↑ Heute nach TK25 ein Flurgewannname am Westrand der Hohenberger Rodungsinsel, gleich südlich der Kohlenstraße. Auch existiert heute noch ein Wohnplatz Egelsbach, unten an der Steige vom Kochertal in Richtung Hohenberg.
- ↑ Die TK25 hat einen Texteintrag ehem. Gutschenhof ca. 600 m westlich vom Grauhöfle auf dem Bergrücken zwischen Gutschenklinge und dem Tal des Heiligenbachs.
- ↑ Ist auf dem TAKW50 ohne Gebäude als Schriftzug eingetragen auf dem nordöstlichen Hang des letzten einigermaßen großen Eisbachzuflusses von rechts, über den ein Wanderweg zum Höhenweg auf dem Kieselberg hochführt, wie auch ein geschotterter Waldweg mit einer Serpentine, den der Wanderpfad nach dieser schräg kreuzt, um danach in einem kleinen Hohlweg vollends aufzusteigen. Die TK25 zeigt an dieser Kreuzung, gerade eben schon auf heutiger Gaildorfer Gemarkung, einen Wannenbrunnen.
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1, S. 477–480.
- ↑ Statistisches Landesamt, Fläche seit 1988 nach tatsächlicher Nutzung für Sulzbach-Laufen.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 446 und 467 (und 467 Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Laufen am Kocher. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Gaildorf (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 31). J. B. Müller, Stuttgart 1852, S. 164–169 (Volltext [Wikisource]).
- Sulzbach am Kocher. In: Rudolf Moser (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Gaildorf (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 31). J. B. Müller, Stuttgart 1852, S. 210–216 (Volltext [Wikisource]).
- „TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord, im Einzelblattschnitt die Karten Nr. 6924 Gaildorf, Nr. 6925 Obersontheim (beide nur für winzige Gemeindeteile im äußersten Norden), Nr. 7024 Gschwend, Nr. 7025 Sulzbach-Laufen.
- „TAKW50“: Topographischer Atlas des Königreichs Württemberg 1:50.000, Blatt 11. Reproduktion nach einem Original der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, Graphische Sammlungen. Herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg, Stuttgart 1983 (Original von 1841).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte der Gemeinde Sulzbach-Laufen auf: Daten- und Kartendienst der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Wappen auf sulzbach-laufen.de
- Meßtischblätter in der Deutschen Fotothek:
- 6924 Gaildorf von 1930 (nur Randzwickel)
- 6925 Obersontheim von 1936 (nur Randzwickel)
- 7024 Gschwend von 1904
- 7025 Untergröningen von 1935 in der Deutschen Fotothek