Wenigenburg (Amöneburg)
Wenigenburg | ||
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Wenigenburg (Vorburg des Schlosses Amöneburg) | ||
Alternativname(n) | Brickberg | |
Staat | Deutschland | |
Ort | Amöneburg | |
Entstehungszeit | um 1100 bis 1200 | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Ständische Stellung | Grafen | |
Geographische Lage | 50° 48′ N, 8° 55′ O | |
Höhenlage | 317 m ü. NHN | |
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Die Wenigenburg, auch Brickberg genannt, ist die Ruine einer Höhenburg auf 317 m ü. NHN[1] südlich des knapp 50 m höheren Bergs Amöneburg mit der mittelhessischen Kleinstadt Amöneburg im Landkreis Marburg-Biedenkopf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Wenigenburg wurde, nach archäologischen Funden, wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Man nimmt heute an, dass sie als Vorburg der Burg Amöneburg gedient hat. Die ersten Erwähnungen erfolgten 1248 und 1267 urkundlich als „pervus castrum“ („kleine Burg“ oder „neue Burg“). Die Wenigenburg war in der Hand mainzischer Burgmannen. Sie entstammten den Familien von Nordeck (Burg Nordeck), Volpert (unbekannte Herkunft) und von Trohe (Trohe).
Während der Auseinandersetzung zwischen Landgraf Heinrich und Kurmainz besetzten hessische Soldaten 1273 die Burg. Erst 1278 konnte Kurmainz die Burg wieder zurückerobern. Nachdem sich die Landgrafen in Hessen um 1280 durchgesetzt hatten, verlor die Burg an Bedeutung. Ab 1347 bis 1463 war sie an die Familie Schenk von Schweinsberg, ab 1463 bis 1469 an die Reichsgrafen von Schlitz genannt von Görtz verpfändet.
Um 1491 war die Burg bereits verfallen. 1640 wurde während des Dreißigjährigen Krieges in der Burgruine eine Belagerungsbatterie installiert. Auf seiner 1655 gedruckten Ansicht der Stadt Amöneburg bezeichnet Matthäus Merian die Burg als Brickberg. 1985 wurde die Anlage rekonstruiert.
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ob die Burg in baulicher Verbindung mit der Stadtbefestigung der Stadt Amöneburg stand, ist unklar, aber möglich. Von der Burg sind Teile des Walls, des Halsgrabens, des Palas, der Ringmauer, zwei Keller mit Treppe und die Fundamente des quadratischen Bergfrieds erhalten.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen: 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 271.
- Michael Losse: Die Lahn – Burgen und Schlösser: Von Biedenkopf und Marburg über Gießen, Wetzlar und Weilburg bis Limburg, Nassau und Lahnstein. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-070-9, S. 47–48.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wenigenburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 14. August 2017). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Institut für Landesgeschichte, abgerufen am 19. August 2020.
- Weningenburg auf der Seite Burgenwelt.org
- Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Siehe Weblink LAGIS, passend zu den Höhenlinien