Wikipedia:Kurier/Ausgabe 04 2014
Carl von Plagiée. Oder: Wie Stalker erfolgreich gestalkt werden
Das Plagiat sei der “Stalker des Originals”, stand irgendwann irgendwo mal zu lesen. Im Zeitalter der tool-basierten Entlarvung von Plagiatoren entpuppt sich aber auch der Verteidiger geistiger Eigentumsrechte nicht selten als Stalker. So hat die hartnäckige Verfolgung von urheberrechtlich relevanten Tatbeständen zuweilen etwas Zwanghaftes. Dies soll keinesfalls die Bemühungen um Aufklärung entwerten, verkompliziert aber die Lage. Die Diskussion um die Vorgehensweise der Autoren des Buches „Große Seeschlachten: Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak“ war denn auch anfangs von einem gewissen Alarmismus geprägt, der allmählich einer nüchternen Betrachtungsweise gewichen ist.
Wie Aa hier gestern schrieb, reagierte C.H. Beck auf die öffentliche Diskussion mit einer Stellungnahme. Mit der Überprüfung durch die Plagiatssoftware „iThenticate“ und den vorläufigen Auslieferungsstopp des inkriminierten Buches machte C.H. Beck einen notwendigen, ersten Schritt. Sein Krisenmanagement verband der Verlag mit dem öffentlichen Hinweis, “der Stellenwert von Wikipedia in der Wissenschaft” müsse dringend diskutiert werden, denn: “Jeder benutzt sie, keiner zitiert sie – das scheint bisher die Devise zu sein.”
Es ist zweifellos sinnvoll, über dieses Thema zu diskutieren. Tatsächlich wird Wikipedia seit Jahren zitiert, sei es in Gerichtsurteilen oder in Sachbüchern – auch des Verlags C.H.Beck. Frei lizenzierte Inhalte, wie in Wikipedia, sind Teil des alltäglichen Umgangs mit Medien geworden – deren korrekte Handhabung jedoch nicht unbedingt. Allzu häufig erfolgt die Übernahme jenseits der akademischen Zitierregeln, als weitgehend vogelwildes Copy & Paste, weil die Spielregeln von Open Content zu wenig bekannt sind.
Die Wikipedia-interne Diskussion um geeignete Abwehrmaßnahmen gegen Plagiate wird seit langem geführt, ohne dass dies einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wäre. Gerade am Fall “Seeschlachten” zeigt sich, dass das Lektorat selbst in hoch renommierten Fachverlagen offenkundig die Möglichkeit von Plagiatsversuchen nicht ausreichend mitdenkt. Insofern hängt es von der kollektiven Intelligenz von Online-Communitys ab, entsprechend Hinweise zu geben und, wo nötig, konkrete Fingerzeige auf Fehlverhalten zu geben. Inwiefern der Wissenschaftsbetrieb seine eigenen Überprüfungs- und Sanktionsmechanismen überprüfen muss, liegt in der Hand der Wissenschaftsorganisationen. Es sollte daher zunächst abgewartet werden, ob das mediale Echo um die Causa “Seeschlachten” die Plagiatsdiskussion im akademischen Raum wirklich neu befeuert.
Anything goes: Der Ansatz der Abmahnindustrie
Ein eindeutiges Ende hat ein anderer Fall genommen. Um es gleich vorwegzunehmen: Er endete mit dem juristischen Sieg für einen Wikipedianer, der seine Rechte als Urheber durch ein windiges Modell der Rechteberühmung verletzt sah.
Die Geschichte beginnt vergleichsweise banal. Ein Mandant der Anwaltskanzlei JBB, die Wikimedia Deutschland seit vielen Jahren in Rechtsfragen berät, wurde im Herbst 2013 vom Betreiber eines Who’s Who abgemahnt. Der Abmahnende behauptete, er sei Inhaber der ausschließlichen Nutzungsrechte an einem Text über Carl von Linné. Der Mandant hatte den Text jedoch der Wikipedia entnommen und nutzte ihn absolut lizenzkonform – was, wie wir alle wissen, ein kleines Wunder für sich darstellt. Die Recherchen des Mandanten – unter anderem über archive.org – ergaben, dass der in der Wikipedia abrufbare Text älter war, als der in dem Online-Who’s Who des Abmahnenden. So lag der Verdacht sofort nahe, dass der Abmahnende den Text seinerseits aus der Wikipedia plagiiert hatte und ihn nun als sein eigenes Werk ausgab.
Wie du mir, so ich dir
JBB konfrontierte den Anwalt des Abmahnenden mit diesem Zusammenhang und forderte ihn auf, von seiner Abmahnung Abstand zu nehmen. Als der Abmahnende weiterhin darauf beharrte, dass die Rechte an dem Text ausschließlich bei ihm lagen, nahm JBB auf Bitten des Mandanten Kontakt zu Wikimedia Deutschland auf. Wir machten den ursprünglichen Autor des Textes über Carl von Linné ausfindig und erzählten ihm die ganze Geschichte. Daraufhin beauftragte der Wikipedianer – der hier auf eigenen Wunsch anonym bleibt – JBB damit, den Abmahnenden seinerseits abzumahnen und ihn aufzufordern, es einerseits zu unterlassen, sich als ausschließlicher Inhaber der Nutzungsrechte an dem Text auszugeben und es andererseits außerdem zu unterlassen, den Text in lizenzwidriger Weise auf seinem Online-Who’s Who zum Abruf bereit zu halten – eine ironische Wendung der Ereignisse, selbst für ansonsten knochentrockene Juristen.
Nach der Auffassung von JBB verletzte der Abmahnende, indem er gegenüber Dritten die ausschließlichen Rechte an dem Text für sich in Anspruch nahm, das Recht des Wikipedia-Autors auf Anerkennung der Urheberschaft gemäß § 13 Satz 1 UrhG. Denn nach dem Gesetz steht dem Urheber gegen jeden, der die Urheberschaft bestreitet, ein Unterlassungsanspruch zu (BGH NJW 2002, 3246, 3247; Dreier/Schulze, UrhG, 4. Aufl. 2013, § 13, Rn. 34). Darin liegt nach teilweise vertretener Auffassung sogar der „innerste Kern der Rechtsposition des Urhebers“ (Spieker, GRUR 2006, 118, 119). Das Bereithalten des Textes auf der eigenen Homepage verletzte zudem die Rechte des Wikipedia-Autors aus §§ 16, 19a UrhG (Vervielfältigung und öffentliche Zugänglichmachung). Denn zwar stehen die in der Wikipedia abrufbaren Texte unter einer freien Lizenz. Der Lizenzerwerb setzt allerdings voraus, dass die Lizenzbedingungen eingehalten werden. Das bedeutet insbesondere, dass der Urheber und die Lizenz genannt werden müssen, was hier nicht der Fall war.
Ein Eigentor, das zu Hoffnungen berechtigt
Als der Abmahnende seinerseits die Unterlassungserklärung nicht abgab, beauftragte der Wikipedia-Autor JBB daraufhin damit, im Hinblick auf die Behauptung des Abmahnenden, er sei ausschließlicher Nutzungsrechteinhaber, eine einstweilige Verfügung zu erwirken, die vom Landgericht Mannheim auch antragsgemäß erlassen wurde (PDF hier). Nach der Zustellung der einstweiligen Verfügung gab der Abmahnende eine Abschlusserklärung ab und erkannte die einstweilige Verfügung als endgültige Regelung an. Außerdem gab er wegen der lizenzwidrigen Nutzung des Textes in seinem Online-Who’s who eine strafbewehrte Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung ab und bezahlte einen gewissen Betrag als Schadensersatz.
So weit, so gut. Der Fall zeigt einerseits, dass die lizenzwidrige Übernahme von Texten aus der Wikipedia keineswegs sanktionslos bleiben muss. Andererseits aber auch, dass durch das gelungene Zusammenspiel von Community, einer spezialisierten Medienkanzlei und WMDE die Interessen der Autorenschaft sowie der legitimen Nachnutzer von freien Inhalten sehr effektiv geschützt werden können. Für den Verein kann ich versprechen, dass wir künftig vor allem die Anstrengungen in die Vermittlung von lizenzkonformer Nutzung von Open Content intensivieren werden. Denn nur wenn immer mehr Menschen über die Lizenzpflichten von Creative Commons unterrichtet sind, können unredliche Geschäftemacher ihr Business-Modell begraben. (JE_WMDE, 30.04.)
Seeschlachtenbuch versenkt
Der Verlag C. H. Beck liefert das Buch „Große Seeschlachten“ von Arne Karsten und Olaf B. Rader nicht mehr aus. Grund sind eine Reihe von nicht kenntlich gemachten Zitaten aus der Wikipedia. Nach Verlagsangaben hat eine Prüfung ergeben, dass zwar in den sechs von Karsten verfassten Kapiteln keine entsprechenden Zitate gefunden wurden, in den Rader-Kapiteln jedoch bis zu fünf (Kapitel 1) und zehn Prozent des Textes (Kapitel 9, das einer Darstellung des Autors Thomas Siebe folgt). Im von Rader verfassten Epilog beider Autoren fand der Verlag 12 Übereinstimmungen, in den anderen Rader-Kapiteln insgesamt 27 Stellen.
Andere Vorwürfe Arne Jannings (DFG-Förderung, Ausmaß der Plagiate) seien nicht belegt und rechtliche Schritte gegen ihn eingeleitet. Über die Vorwürfe hatte auch der Kurier berichtet: Neues Plagiat entdeckt? (23.4.) und Plagiats-Vorwürfe: Janning rudert zurück (25.4.).
Ob die Plagiate „urheberrechtlich relevant“ seien, sei unklar. Während man nach Verlagsansicht „darüber streiten“ könne, wie originell die Zitate seien, verstoße allerdings die nicht kenntlich gemachte „darstellerische Orientierung“ an Siebes Arbeit gegen die Ansprüche des Verlages. „Diskutiert werden sollte aber auch der Stellenwert von Wikipedia in der Wissenschaft. Jeder benutzt sie, keiner zitiert sie – das scheint bisher die Devise zu sein. Wissenschaftler und Verlage sollten ihren Umgang mit der Online-Enzyklopädie klären“, teilte der Verlag mit. (Aa, 29.04.)
Outer Space – Noch Plätze frei!
Letzte Chance für irdische Freunde des(r) Außerirdischen: Im Rahmen der GLAM-Aktivitäten gibt es am 17. und 18. Mai ein spannendes Angebot der Bundeskunsthalle in Bonn in Kooperation mit dem DLR unter dem Titel Outer Space. Nach augenblicklichem Anmeldestand sind noch elf Teilnehmerplätze frei. Die Übernahme der Reisekosten durch WMDE geschieht nach den üblichen Regeln. Also einfach mal auf die Projektseite schauen und über science fiction, Visionäre/Spinner, Astronomie oder Astrologie-Beiträge nachdenken. QR-Pedia-Ideen sind ebenfalls gefragt. (Mel 28.04.)
Der Erste Weltkrieg, Wikipedia und das BLM
Wie bereits 2013 mit Römern & Germanen geschehen, treffen sich auch 2014 Wikipedianer und solche, die es werden wollen, vom 27.–29. Juni im Braunschweigischen Landesmuseum (BLM), um im Vorfeld der am 1. August beginnenden Ausstellung 1914 – Schrecklich kriegerische Zeiten gemeinsam mit Wissenschaftlern, Ausstellungsmachern und Interessierten an Fachvorträgen, Führungen und Gesprächen zum großen Geschichtsthema des Jahres 2014 teilzunehmen: 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges.
Historiker und Museumsmitarbeiter werden exklusiv für uns über die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Braunschweigischen Geschichte referieren und einen Einblick in die Ausstellung geben. Ziele der Veranstaltung werden u. a. sein: Erarbeitung neuer und Ausbau bestehender Artikel mit Fokus auf Braunschweigische Militärgeschichte, aber auch zu Themen wie Heimatfront und soziale, wie politische Auswirkungen in Stadt und Land. Stichwort: Novemberrevolution im Allgemeinen und Novemberrevolution in Braunschweig im Besonderen. Nicht zuletzt wird es aber auch um die Folgen dieses „Krieges zur Beendigung aller Kriege“ gehen, soll heißen: Sturz der Monarchie, Entstehung der Weimarer Republik, Inflation, Weltwirtschaftskrise, Aufkommen des Nationalsozialismus, Ausbruch des Zweiten Weltkrieges und die frühe Nachkriegszeit mit Kaltem Krieg und Deutscher Teilung etc.
In bewährter, enger Zusammen mit dem BLM planen wir wieder eine „Schreib-und-Fotowerkstatt“. Die Planungen sind angelaufen. Es ist beabsichtigt, Wikipedia-Autoren, -Fotografen, Kunst- und Literaturinteressierte etc. mit Wissenschaftlern und Museumsleuten zusammen zu bringen, um zu diskutieren, gemeinsam an Artikeln zu arbeiten und zu fotografieren. Zudem wird es – ebenfalls wie 2013 – mindestens eine geführte Exkursion und ein interessantes Rahmenprogramm geben. Eine (wie sollte es bei diesem Thema anders sein) unvollständige Artikel- und Desiderata-Liste zum Themenbereich ist hier einzusehen: „Braunschweig im Ersten Weltkrieg und Braunschweiger im Ersten Weltkrieg“.
Wir suchen für unser kombiniertes Wikipedia-BLM-Wochenendereignis Ende Juni also mal wieder: Autoren, Fotografen, Historiker, Literatur- und Kunst-Interessierte, Engagierte, Begeisterte, Helfer und natürlich … Wikipedianer aus nah und fern! (BS, 26.04.)
Plagiats-Vorwürfe: Janning rudert zurück
Vorgestern hatte Arne Janning auf seiner Facebookseite den Autoren des Buches „Große Seeschlachten: Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak“ (ISBN 3-406-65558-0) vorgeworfen, ihr Werk „vollständig aus Wikipedia-Einträgen zusammenkopiert“ zu haben. Auch habe, so behauptete Janning weiter, die Deutsche Forschungsgemeinschaft den Autoren Geld für Forschungsreisen für das Buch zur Verfügung gestellt. Hier wurde darüber berichtet (siehe Kurier vom 23.4.: Neues Plagiat entdeckt?).
Janning rudert nunmehr in einem Edit zu seinem Facebookbeitrag zurück:
„1. Selbstverständlich ist das Buch nicht *vollständig* aus Wikipedia zusammenkopiert ... Das geht auch gar nicht. Aber es sind eben doch mehrere wörtliche Übernahmen aus der Wikipedia vorhanden, wie jeder sehen kann.
2. Ich habe zwar bislang nichts Offizielles von der DFG gehört, aber es ist sehr wahrscheinlich, daß *keine* Mittel der DFG für dieses Buch verwandt wurden. Diese Behauptung, die ich aus den vielen ‚Forschungsaufenthalten‘ geschlossen habe, die von den Autoren im Nachwort angeben werden, ist also wahrscheinlich falsch und ich bedauere das.“
Zwischenzeitlich hatten zahlreiche Medien über die Vorwürfe berichtet. Für den Verlag nahm der zuständige Lektor in einem Interview mit Deutschlandradio Kultur Stellung und sicherte eine Prüfung der Vorwürfe zu. (GL, 25.04.)
Schweizer Edit-a-thon über den Ersten Weltkrieg
2014 jährt sich der Kriegsbeginn zum Ersten Weltkrieg zum hundertsten Mal. Das brachte das Schweizerische Bundesarchiv auf die Idee, einen Edit-a-thon zu veranstalten. Letztes Jahr wurde im Rahmen des Wikipedian-in-Residence-Engagements eine Fotosammlung über den schweizerischen Aktivdienst während des Ersten Weltkrieges auf Commons zur Verfügung gestellt. (Der Kurier hat am 9. Dezember 2013 berichtet.)
Jetzt möchte das Bundesarchiv in einer Kooperation mit der Schweizerischen Nationalbibliothek die Verwendung dieser Fotos innerhalb der Wikipedia gezielt fördern. Dabei sollen nicht nur alte Hasen, sondern auch neue Autoren angesprochen werden. Die Fotos bieten allerhand Möglichkeiten, sie in Artikeln zu verwenden. Sie zeigen nämlich verschiedene Objekte und Szenen, die vielfach auch in thematisch vom Kriegsgeschehen entfernten Artikel verwendet werden können.
Das Bundesarchiv lädt deshalb die interessierten Wikipedianer zum Startevent am 21. Juni 2014 ein. Dieser findet in der Schweizerischen Nationalbibliothek in Bern statt. Es wird dort über den Rahmen des Edit-a-thons berichtet, gleich einige Artikelideen vorgestellt und auch Einführungen in die Recherche von Archivmaterial im Bundesarchiv und den Beständen der Nationalbibliothek gegeben. Die Schlussveranstaltung findet voraussichtlich im September im Bundesarchiv statt. Die Informations- und Anmeldeseite findet ihr hier: Edit-a-thon Fotosammlung Erster Weltkrieg. (MLR, 25.04.)
Hinaus, hinaus – Treffen, Schreiben, Fotografieren
Hinaus, hinaus, die Sonne scheint, die Vögel singen, die Menschen lachen, und es ist eine gute Zeit, unter Leute zu gehen!
Treffen von Redaktionen, Projekten und anderen Aktiven sind für die Autoren und Autorinnen der verschiedensten Themenbereiche in der Wikipedia eine gute Möglichkeit, sich einmal im realen Leben zu begegnen und kennenzulernen. Daneben bieten sie den Raum, um Kleinigkeiten, die auf Diskussionsseiten langatmig und unübersichtlich besprochen werden, im direkten Gespräch zu verbessern. Zuletzt können thematische Inhalte entstehen und Projekte geplant werden.
Wikimedia Deutschland (WMDE) freut sich, solche Redaktionstreffen zu fördern, und bietet gern organisatorische und finanzielle Unterstützung an! Letztes Jahr trafen sich so beispielsweise die Redaktionen Medizin und Physik, das Schiedsgericht oder die Mentoren.
WMDE unterstützt Treffen in ganz Deutschland. Für sehr kurzfristige Treffen oder Treffen mit möglichst geringem Organisationsaufwand stehen die Räume in der TU23 in Berlin zur Verfügung, in der es diverse Meeting- und Seminarräume gibt. Und im Westen Deutschlands steht für kleinere Gruppen das Lokal K in Köln zur Verfügung.
Aber auch und gerade allein lässt sich natürlich Sinnvolles für Wikipedia machen. Außerhalb des eigenen Haushalts können Fotos entstehen. Besondere Fototechnik ist oft hilfreich, um fotografische Möglichkeiten zu schaffen, die anders nicht existieren würden. Besondere Objektive und Kameras machen einige Fotos erst möglich, in anderen Situationen können sie die Qualität der fotografierten Bilder erheblich erhöhen.
Wikimedia Deutschland freut sich, Kameras und andere Technik zu verleihen, das Verleihen zu organisieren oder für Luftaufnahmen die Flüge zu finanzieren! Letztes Jahr konnte so zum Beispiel die Veranstaltung „Unser Song für Dänemark“ oder die Demonstration Wir haben es satt! dokumentiert werden. Aber auch wenn die Fotografen ihre eigene Ausrüstung benutzen: manchmal muss man aber auch gewohnte Standpunkte verlassen: so war es möglich, dass durch die Unkostenerstattung für einen Flug das Sauerland aus der Luft dokumentiert werden konnte.
Die inhaltliche Arbeit an Artikeln ist natürlich bei jedem Wetter existenziell für Wikipedia. Der Zugang zu Büchern und Datenbanken erleichtert das Schreiben an Artikeln und das Recherchieren. Oft findet sich eine benötigte Information nur in einer einzigen Quelle, und gerade das wichtigste aller Nachschlagewerke fehlt in der örtlichen Bibliothek.
Wikimedia Deutschland freut sich, die Beschaffung von Literatur zu unterstützen und Zugang zu bestimmten Datenbanken und zu Bibliotheken zu fördern!
Darüber hinaus gibt es kleine und große Fördermaßnahmen. Das beginnt beispielsweise bei der Übernahme von Reisekosten zu Workshops oder Tagungen, geht über die Vergabe von Wikipedia-Visitenkarten und Wikipedia-E-Mail-Adressen, die Digitalisierung von Medien und ist inhaltlich und thematisch unbegrenzt. Auch wenn es für eine spezielle Idee oder eine spezielle Aktion noch kein vorgefertigtes Förderschema gibt – wenn Du überzeugend darlegen kann, dass die Idee dem Freien Wissen im Allgemeinen und den Wikimedia-Projekten im Besonderen dient, dann werden wir einen Weg suchen.
Für Nachfragen, Anträge, Ideen und Anregungen lohnt es sich, eine Mail an community@wikimedia.de zu schreiben, für weitere Infos könnt ihr auch auf den Förderseiten stöbern. (RC (WMDE), 24.04.)
Köln – die WikiCon 2014 kommt
Nun steht es fest, wir freuen uns sehr: Köln – wir kommen. Die WikiCon 2014 wird in Köln, im Komed im Mediapark vom 3. bis 5. Oktober 2014 stattfinden. Da im letzten Jahr der Wunsch nach einer Entzerrung des doch sehr dichten Programms aufgekommen ist, haben wir in diesem Jahr die Veranstaltung um den Feiertag am 3. Oktober verlängert. Heute wurden die Verträge unterzeichnet, nun steht es fest. Die Planung für Programm und Inhalt läuft an und wir freuen uns auf eure Vorschläge. Euer WikiCon-2014-Team. It 23.04.
Neues Plagiat entdeckt?
Auf Facebook macht derzeit ein Post die Runde, der ziemlich heftige Anschuldigungen enthält: Das Buch „Große Seeschlachten: Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak“ (ISBN 3-406-65558-0) der beiden Historiker Arne Karsten und Olaf B. Rader, erschienen im August 2013 im Verlag C. H. Beck, soll reihenweise Wikipedia-Plagiate enthalten. Betroffen seien Artikel wie Rumpfgeschwindigkeit und USS Iowa (BB-61). Der Autor des Posts, ein gewisser Arne Janning, behauptet: „Ich finde auf jeder Seite wörtliche, nicht gekennzeichnete Übernahmen aus Wikipedia, die sich in den Fußnoten als Quellenstudium ausgeben – und ich kann das belegen.“ Die entsprechenden Artikel seien älter als das Buch und würden auch nicht von den beiden Autoren stammen. Über gedruckte Wikipedia-Artikel, getarnt als „echte“ Bücher, berichtete der KURIER bereits 2010. Der Skandal an der neuen Geschichte: Angeblich hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft den zwei Wissenschaftlern für ihr Buch Forschungsreisen nach Venedig, Kopenhagen und San Francisco finanziert (Die letztgenannte Destination lässt aufhorchen...). Immerhin: Die bisherigen Amazon-Rezensionen sind – bis auf eine, die ebenfalls den Plagiatsvorwurf erhebt – positiv. Jetzt sind die Plagiatsjäger unter den Wikipedianern gefragt: Auf Google Books kann man das Buch in Ausschnitten lesen und die Anschuldigungen überprüfen. Der KURIER wartet gespannt auf die Ergebnisse! Angeblich finden sich auch in Raders Büchern zu Friedrich II. Wikipedia-Plagiate. Der Verlag C.H. Beck hat in einem Kommentar bereits eine eigene Überprüfung des Sachverhalts angekündigt. Erste Funde sind bei Erbloggtes zu bestaunen.(Gnom, 23.4.)
→ Update: zur aktuellen Entwicklung siehe Kurier-Bericht vom 25.4.: #Plagiats-Vorwürfe: Janning rudert zurück
Wikipedia lokal in Köln im Lokal K
Es ist mittlerweile ein paar Monate her, dass sich eine Gruppe von Interessenten zum Köln-Workshop traf, um über die potenzielle Einrichtung eines Community-Stützpunktes in Köln und in anderen Städten zur Regionalisierung der Wikipedia-Communitys zu diskutieren. Das Ergebnis damals: Man könnte mit einem solchen Treffpunkt eine Reihe von lokalen Aktivitäten unterstützen oder erst durchführen, die aktuell eher schwierig zu organisieren sind. Nachdem das Thema auch auf der WikiCon 2013 in Karlsruhe nochmal diskutiert wurde, war für die Community in Köln klar: Wir würden das gern als Pilotprojekt durchführen.
Mittlerweile existiert in Berlin ein Raum, der von der Geschäftsstelle von Wikimedia Deutschland betrieben wird und in dem neben anderen Aktivitäten der „Wikipedianische Salon“ und ein monatliches „Freies Editieren“ stattfindet. Weitere Aktivitäten zur Einrichtung von entsprechenden Treffpunkten gab und gibt es in Hamburg, Bremen und München – und in Köln. Seit dem 15. April haben wir nun unseren Mietvertrag für ein nettes Eckchen im wilden Ehrenfeld und ein Team von Community-Mitgliedern arbeitet aktuell daran, diesen Raum für unsere Zwecke einzurichten. Eine der ersten Aktivitäten war jedoch, dem Raum einen neuen Namen zu geben, da mittlerweile klar war: „Don’t call it Space!“ Nach einigem Hin und Her mit verschiedenen, teilweise durch kölsche Mundart geprägte, Vorschlägen steht nun fest – wir nennen unseren Treffpunkt Lokal K oder kurz das „K“. Eine Wiki-Seite ist mittlerweile erstellt und in den nächsten Wochen wollen wir – nachdem die Einrichtung steht – auch die ersten Aktivitäten starten, etwa Schreibwerkstätten, Autorenlesungen, Foto-Events oder einfach nur nette Treffen. Terminanfragen für geplante Aktivitäten in Köln werden ab sofort auf der Diskussionsseite entgegen genommen … Wir freuen uns, euch in Zukunft im K begrüßen zu können. Für das Team, AR, 17.04.
Ich habe heute leider kein Foto für dich!
„Ich habe heute leider kein Foto für dich“ ist eine Phrase, die wir im deutschen Fernsehen nicht mehr hören wollen. Die einen kommen aus der Gruppe der Fans des Zickenkrieges, die auf den Namen GNTM hört, die anderen, wozu sich der Verfasser (= männlich) eher zugehörig fühlt, zu den Leuten, die eine Abneigung zu dieser Catwalk-Challenge haben. Erfreuen kann man sich vielleicht an Heidis Parodie, die wiederholt die Aussage „Ich habe heute leider kein Foto für dich“ von sich gibt. Gestern war wieder so ein Tag; der Verfasser hat nebenbei den Fernseher laufen lassen und den Trailer zu der heutigen Sendung (gemeint ist der 17.04.2014) gefühlte sechs oder sieben Mal am Abend gesehen. Und immer wieder so eine Szene, wo Heidi zu einer Protagonistin meint: „schneid’ sie [gemeint: Haare] lieber ab, die sind so fusselig. Spliss!“. Ich war so genervt, dies habe ich mir mal zum Anlass genommen und oberflächlich den Artikel Spliss angeschaut. Oh weh’, dies ist wirklich kein Glanzstück der Wikipedia … und erst das Bild! Gefühlte neun von zehn Frauen haben Spliss, aber niemand hat ein dokumentarisch wertvolles Bild von diesem Problem. Meine Kollegin, mit der ich mich heute Mittag über meine Beobachtung unterhalten hatte, bot mir auch direkt an, Spliss zu zeigen. Ich lehnte ab, so genau und so schnell wollte ich es dann doch nicht wissen. ;-)
Weshalb ich diese Zeilen schreibe … es sind oft die Alltagsthemen, die noch Entwicklungbedarf in der Wikipedia haben. Es sind nicht nur die Artikelthemen, zu dem man Spezialwissen braucht. Jeder, der eine Kamera zu Hause hat, findet hier oder dort etwas, was noch unzureichend dokumentiert ist. Aber bitte, liebe männlichen Autoren …, seid in eurer Wortwahl nun etwas vorsichtig. Nicht, dass ihr nach dem Lesen dieses Beitrags zu eurer Frau oder Freundin rennt und sagt: „Du hast doch Spliss, toll, zeig mal her“. Ich glaube, das hebt nicht die Stimmung in der Beziehung … ;-) ata, 17.04.
Vielen Dank an alle!
Schon seit mehreren Jahren hat sich die Öffentlichkeitsarbeit in Österreich mit Leuten aus der Community und des Vereins stark nach außen gewendet, eine Geschäftstelle wurde errichtet mit zwei Mitarbeitern, mehrere langfristige Kooperationen mit Institutionen wurden eingeleitet. Ein, vielleicht sogar revolutionäres Projekt, welches weit über die deutschsprachige Community hinaus wirken wird können, ist gerade in der Erarbeitungsphase, gemeinsam mit einer hoch anerkannten wissenschaftlichen Institution in Österreich. Wir sind aber auch Wege gegangen, die nicht unbedingt auf den ersten Blick als direkter Teil des Gesamtprojektes wahrgenommen werden. Wir haben festgestellt, dass dem Projekt Wikipedia und allem, was damit verbunden wird, Achtung und Respekt gezollt wird.
Ob das nun Schüler sind oder – wie vor Kurzem bei einem gemütlichen Gespräch an der Bar – ein Landeshauptmann. Das hat ausschließlich damit zu tun, dass wir hier nicht als Person, sondern als selbstbewusste Vertreter von Wikipedia auftreten können, was aber im Ergebnis bedeutet, dass Türen für uns mit Leichtigkeit zu öffnen sind, zu denen wir als Einzelpersonen keinen Zutritt bekommen würden. Und dabei ist es ganz egal, ob es sich um Menschen oder Institutionen aus der Politik, der Verwaltung oder der Wissenschaft handelt, man bringt uns jedenfalls Achtung auf Augenhöhe und enormes Interesse entgegen.
Ich möchte mich dafür bedanken, dass es genau die Wikipedianer im Hintergrund sind, welche durch wahrlich unermüdliche Arbeit uns diese Möglichkeit des Auftretens nach außen erst geschaffen haben, um sie im geeigneten Fall zu vertreten. Um über unsere Arbeit als Teil eines gesamtgesellschaftlichen Bildungsprogrammes zu sprechen. Die Qualität macht es aus, dass ohne große Anstrengungen von unserer Seite, von sich aus die unterschiedlichsten Stellen auf uns zugehen. Wir spüren genau, dass wir ernten können. Auch wenn die Ernte weitere Arbeit bedeutet. Wikipedia wird als ständig präsenter, nicht wegzudiskutierender Bestandteil von maßgeblichen Teilen dieser Gesellschaft anerkannt. Unsere tausendfache tägliche Arbeit aber auch die virtuelle Omnipräsenz, wenn es um Wissensfragen geht, kann ich als Beleg und Beweis dafür angeben, dass nicht nur vieles geschaffen wurde, sondern es sich auch ständig zu einem zum Besseren werdenden Ganzen weiterentwickelt. Wobei die Mängel, speziell dann, wenn wir universitäre Kontakte knüpfen, ganz offen angesprochen werden können. Das bisher erreichte Ergebnis ist gewaltig genug, um uns als Teil eines Bildungsauftrags und einer gemeinsamen Bildungsbewältigung in Partnerschaft auf Augenhöhe wahrzunehmen.
Dass wir als zeitweilige Vertreter der Wikipedia-Community von außen als so bedeutend gesehen und respektiert werden, dafür will ich mich bei allen bedanken, die das geschaffen haben und weiterhin daran arbeiten. Und ich möchte auch hier all derer gedenken, welche – wie Mbdortmund – ihre unübersehbaren Spuren hinterlassen haben, auf denen wir weiterhin aufbauen. Hu, 17.04.
Heute vor zwei Jahren ist Mbdortmund gestorben.
Ich vermisse seine sachliche, ruhige, ausgleichende, und, man kann es nicht genug betonen: kluge Stimme in unseren Diskussionen. Ja, er konnte sich auch aufregen, wenn ihm etwas an die Nieren ging. Er hat stets Position bezogen. Aber seine Beiträge brachten Niveau, verbunden mit einer Prise Ironie in eine Debatte. Wie gerne würde ich seine Stimme hören, wenn es um generisches Maskulinum, Kreuze und Sternchen oder das weltbewegende Problem von nächster Woche geht. Wie gerne würde ich ihn um Rat fragen, wenn es um die Verbesserung unseres Miteinanders geht. Wie gerne hätte ich ihn noch mal auf ein oder zwei Bier am Kölner Stammtisch gesehen. Wir brauchen Menschen wie ihn, die „ansprechbar und mit Humor und Selbstironie bei der Sache sind, letzteres fehlt uns vielleicht am dringendsten“. Genau so ist es, und deshalb fehlst Du besonders, Mbdortmund. elya, 17.04.
Der Tippfehlertod
Ohne ihn möchte man sich die Wikipedia eigentlich gar nicht recht vorstellen: Univeristät, Univerität, Universittät, Universiät, Universtität, Universtät, Unversität, usw. usf... Tippfehler allerorten, überall, ungehemmt. Die Rede ist von Aka, dem seit vielen Jahren eifrigsten Nachsteller von Tippfehlern. Mit sage und schreibe über 700.000 Edits in sage und schreibe über 600.000 Artikeln ist er unschlagbarer Allzeittabellenführer der einschlägigen User-Statistiken. Mit seinen zahllosen kleinen Edits hat er Stück für Stück, Schritt für Schritt der Wikipedia dazu verholfen, ein klein wenig besser zu werden.
Wie das alles angefangen hat, dazu hat Aka selbst vor einigen Jahren einen netten Text verfasst. Es ist auf jeden Fall wichtig, sich in Erinnerung zu behalten, dass hinter all seinem Wirken tatsächlich ein Mensch steckt, der abwägen und Entscheidungen treffen muss und daher ab und zu auch mal Fehler machen kann. Und wenn dieser seltene Fall eintrat, dann war Aka immer ein Musterbeispiel für einen zurückhaltenden Korrektor: Edit, bei Widerspruch nochmalige Analyse, im Zweifelsfall Diskussion. So wünscht man es sich eigentlich immer.
In letzter Zeit ist Aka besonders durch Crowdsourcing-Aktionen aufgefallen, bei denen er erstaunliche Zahlen an Benutzern für seine (oder besser: unsere) Anliegen mobilisieren konnte. Recht schnell erfolgreich wurde etwa viele Tippfehler. Auf dieser Seite finden Freunde des Korrekturlesens eine regelmäßig aktualisierte Liste von Artikeln mit mehreren Tippfehlern, also Fälle, wo selbst ein kleiner (auch oberflächlicher) Review-Prozess eine schon recht deutliche Verbesserung zur Folge haben kann.
Ein weiteres, in seinen Ausmaßen beinahe schon monströses Projekt ist gerade eben auf die Zielgerade eingebogen: Klammerfehler. Dort stellte Aka eine Liste von Artikeln zur Verfügung, die mehr öffnende als schließende Klammern (oder umgekehrt) beinhalten. Wie so oft bei Aka: im Einzelfall wahrscheinlich vernachlässigbarer Pipifax, in der Gesamtschau eine gewaltige Verbesserung unseres Bestands. Hier kann man kurz die Dimensionen des Vorhabens nachlesen: Anfangs handelte es sich um 60.000 (!) Fehler in ca. 50.000 Artikeln. Dank zahlreicher Helfer konnte die Fehleranzahl in etwas mehr als zwei Monaten auf nur noch 4980 Fehler in 3998 Artikeln (Stand 15. April) gesenkt werden. In naher Zukunft ist die Wikipedia wohl nahezu klammerfehlerfrei und damit wieder ein kleines Stückchen besser geworden. Als einfacher Beobachter möchte man an dieser Stelle einfach nur sagen: Danke Aka für all die Mühen, und auf viele weitere Jahre! (Mai-Sachme, 16.4.)
Hauptautoren, Gleichberechtigung, Ressentiment
Vor eineinhalb Jahren habe ich in einem Zeitschriftenartikel einige umfangreiche Wikipedia-Artikel über Bertolt Brecht untersucht. Ein besonderes Interesse war die Frage, inwieweit diese Artikel einer kollektiven Aktivität eines Publikums entspringen, so wie Brecht selbst es in seiner Radiotheorie ins Auge gefasst hatte. Das Ergebnis war: Bei jedem einzelnen der untersuchten Artikel ließen sich ein bis ganz wenige Autoren identifizieren, die praktisch den gesamten Artikel verfasst hatten. Die langen Versionsgeschichten entstanden hauptsächlich durch Vandalismus und Minimaländerungen, die in vielen Fällen wieder zurückgesetzt wurden. Das heißt nicht, dass diese Artikel durchweg in einsamer Arbeit eines Hauptautors entstanden sind. Auch dort, wo ein einziger Hauptautor den gesamten Text verfasst hat, gab es durchaus kollektive produktive Aktivität, nämlich Zusammenwirken einer Gruppe kompetenter und interessierter Teilnehmer. Sie nahm aber meist nicht die Form an, dass diese gemeinsam an dem Artikel schrieben, sondern die Form, dass der Hauptautor Feedback und Kritik erhielt. Er entschied dann darüber, aus dieser Kritik etwas zu machen, sie in Artikeländerungen umzusetzen oder darauf zu verzichten, weil er nicht sah, wie selbst aus seiner Sicht berechtigte Kritik vernünftig umzusetzen sei. Es gab auch Beispiele für gelungene „echte“ gemeinsame Artikelarbeit, die aber grundsätzlich Absprachen erforderte (Aufteilungen nach Artikelteilen, Zeitpunkten und dgl.).
Derjenige Artikel, bei dem das nicht gelang, weil sich weder ein einzelner Verantwortlicher noch eine Gruppe von Verantwortlichen fand, war gleichzeitig der mit der schlechtesten Qualität. In diesem Fall entwickelte sich der Artikel zu einer Art Schwemmland. Irgendwelche Zufallsfunde wurden hereingespült und blieben liegen, sofern sie nicht klar als Vandalismus identifiziert werden konnten. Es gab also hier hohe „Gleichberechtigung“, aber der Artikel entwickelte sich dadurch nicht zum Positiven, weil niemand darauf achtete, wie denn angeschwemmtes Strandgut unter Umständen produktiv genutzt werden konnte, sprich: weil niemand sich das Sonderrecht oder Privileg nahm, über die Nützlichkeit von Artikelergänzungen zu entscheiden.
Als ich den Zeitschriftenartikel schrieb, bekam ich Rückmeldungen von Fachleuten, die versucht hatten, zu Wikipedia-Artikeln bzgl. Brecht beizutragen. Ihre (nützlichen) Beiträge wurden meist zurückgesetzt, weil sie die – tatsächlich schwer überschaubaren – Sitten und Gebräuche der Wikipedia nicht ausreichend beherrschten. Sie konnten auch oft nicht einschätzen, was es bedeutete, wenn jemand auf irgendwelche angeblichen oder wirklichen Regeln verwies: Sind das Redakteure, ist das „die Wikipedia“, ist das irgendwie amtlich? So etwas war regelmäßig gerade dann der Fall, wenn es keine richtigen „Artikelverantwortlichen“ gab, also dort, wo volle „Gleichberechtigung“ herrschte. Der Ton war dann rau, der Tenor war: „So wird das hier gemacht.“
Aus meinem Resümee: „Gerade sachkundige Autoren, die etwas beitragen möchten, aber die Wikipedia nicht kennen und über kein Insiderwissen verfügen, tun sich oft sehr schwer. Denn die prinzipielle Offenheit der Wikipedia hat zu einem ausgedehnten Kontrollwesen geführt, das für einen Außenseiter kaum durchschaubar ist. Gerade hier können die ‚plebejischen‘ Umgangsformen durchaus hinderlich sein: Sie haben eben nicht nur eine demokratisierende und Fähigkeiten freisetzende Dimension, sondern bringen oft auch Ressentiment zum Ausdruck. Dass alle Accounts anonym und gleich sind, kann allzu oft bedeuten: Du bist auch nichts Besseres als wir, magst Du auch noch so viel wissen und im ‚Real Life‘ noch so viele akademische Titel besitzen.“ (Mautpreller, 15.4.)
Nach dem „Premium-Autor“ jetzt der „Hauptautor“?
Seit längerem fallen sogenannte selbsternannte „Premium-Autoren“ vielfach dadurch auf, dass sie ihre eigenen Leistungen gerne selbst preisen und gleichzeitig mangelhafte Umgangsformen an den Tag legen. Diese Umgangsformen rechtfertigen sie mit der besonderen Qualität ihrer Artikel – ein Zusammenhang, den ich nie verstanden habe.
Zu den „Premium-Autoren“ gesellt sich nun eine neue Zunft, die der „Hauptautoren“. Damit meine ich explizit die Gruppe von Hauptautoren, die nach meiner Meinung überzogene Besitzansprüche an die Artikel stellt, die sie angelegt hat, indem sie besondere Rechte für die Gestaltung dieser Artikel einfordert.
Für mich hat sowohl die eine wie auch die andere Autorenzunft in der Wikipedia nichts zu suchen. Neben der Qualität der Artikel ist eine der Grundlagen der Wikipedia eine kooperative Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Autoren. Eine Hierarchie oder Bevorzugung bestimmter Gruppen ist nicht vorgesehen. Mit der jetzigen Entwicklung wird das Wiki-Prinzip auf den Kopf gestellt und/oder ad absurdum geführt. Ich hoffe nur, dass die Benutzer, die diese Entwicklung betreiben, am Ende mit dem Resultat zufrieden sind. Ich allerdings finde diesen Versuch einer Elitenbildung in der WP besorgniserregend, da sie meiner Meinung nach ihrem Geist widerspricht, zumal die unerlässliche Zuarbeit „fleißiger Arbeitsbienen“, ohne die die WP auch nicht funktionieren würde, damit degradiert wird. (Ni., 14.4.)
Zum Tod von Adrianne Wadewitz
Gestern erreichte mich die Nachricht, dass Adrianne Wadewitz, langjährige Beiträgerin zur englischsprachigen Wikipedia, an den Folgen eines Kletterunfalls gestorben ist. Seit ihrem ersten Edit im Jahr 2004 hat Adrianne mehr als dreißig exzellente Artikel zur Wikipedia beigetragen, zumeist zu Themen des 18. Jahrhunderts. Zugleich war Adrianne überaus engagiert, wann immer es galt, Neulinge an die Wikipedia heranzuführen. Seit 2010 war sie als Freiwillige im Hochschulprogramm in den Vereinigten Staaten beteiligt – seit Anfang dieses Jahres auch als Vorstandsmitglied der Wiki Education Foundation. Ich habe Adrianne als außerordentlich klug und überaus engagiert erlebt. Was mich besonders beeindruckt hat, war ihre Leidenschaft für Wikipedia, die sich in allen Aspekten ihres Lebens widerspiegelte. Noch im Februar hatten wir ein langes Gespräch, in dem mir Adrianne ihre Hoffnungen für Wikipedia und das Hochschulprogramm darlegte. Ihr Rat und ihr Sachverstand werden mir unendlich fehlen. Für die Wikipedia ist der Tod Adriannes ein entsetzlicher Verlust. Auf ihrer Diskussionsseite in der englischsprachigen Wikipedia besteht die Möglichkeit zu kondolieren. (fs, 10.4.) Nachtrag: am 18. April widmete die New York Times Adrianne einen Nachruf. (fs, 18.4.)
EILMELDUNG: Sicherheitslücke
Auf Grund des Heartbleed-Bugs in OpenSSL werden alle Benutzer zwangsweise einmalig abgemeldet. Eine sofortige Wiederanmeldung ist möglich. Damit ist sichergestellt, dass dabei die neuen SSL-Zertifikate verwendet werden. Obwohl die Wikimedia Foundation keine Hinweise darauf hat, dass Wikipedianer durch die Sicherheitslücke angegriffen wurden, rät sie zu einem Passwortwechsel. Weitere Details unter Security precaution - Resetting all user sessions today. (Raymond, 8.4.)
Update: Ein ausführlicheres Blogposting mit Timeline ist jetzt hier zu finden: Wikimedias Reaktion auf die 'Heartbleed'-Sicherheitslücke. (Tb (WMF), 10.4.)
Offener Brief an Wikimedia Deutschland
Auch im Wissen darum, dass Viele lange Beiträge ebensowenig wie Artikel mit Vereinsbezug im Kurier mögen, dennoch ein Beitrag, der beide Punkte erfüllt.
Lange Zeit habe ich viel Energie in die Entwicklung von Wikimedia Deutschland gelegt. Ich halte viel von den Zielen dieses Vereins, den ich als wichtiges Hilfsmittel, als Unterstützer für die Freiwilligen bei der Arbeit an den Wikimedia-Projekten sehe. Doch ich sehe immer weniger Einflussmöglichkeiten auf diesen Verein, selbst als aktives Vereinsmitglied. Kaum noch eine Entscheidung wird anderswo als in der Berliner Geschäftsstelle getroffen, selbst das Präsidium erscheint immer wieder machtlos. Ich kann das so nicht länger akzeptieren. Als aktiver Wikipedianer mit nicht so vielen zur Verfügung stehenden Mitteln hatte ich mich wieder für die Wikimania, dieses Jahr in London, beworben. Bislang lobte WMDE eigene Stipendien aus, die an die in Deutschland lebenden Wikipedianer in der Reihenfolge der internationalen Bewertungen vergeben wurden. Dieses mal war das ganz offensichtlich nicht mehr so. Eine nicht öffentlich bekannte Jury bewertete die Anträge nach nicht bekannten Kriterien (vor allem in Anbetracht der Bewerbung über die internationale Liste fatal, die womöglich andere Kriterien anlegte). All das wurde nicht öffentlich gemacht. Ich bekam eines dieser Stipendien zugesprochen - meines Wissens mit durchweg bestmöglicher Bewertung. Könnte also sagen ich bin es zufrieden und beklage mich nicht. Aber ich kann einfach nicht mehr. Ich habe Vorgestern mein Stipendium zurück gegeben und dabei angekündigt, dass ich meine Begründung auch als offenen Brief veröffentlichen werde. Ich weiß mir einfach keinen Weg mehr gegen die sich immer mehr verkrustenden Strukturen im Verein. Leider trauen sich viele nicht offen diese Probleme anzusprechen - der Frust ist nach meiner Erfahrung im Verein extrem groß, bis hinein ins Präsidium. Also versuche ich auch denen eine Stimme zu geben, die aus welchen Gründen auch immer diesen Weg nicht gehen wollen. Ich habe meinen Brief gegenlesen lassen, um sachliche Fehler zu vermeiden.
Ich habe mich für ein Stipendium für die Wikimania 2014 in London beworben und gehörte zu den "Glücklichen", die ein solches bekommen haben. Hiermit gebe ich mein Stipendium zurück.
Ich kann es derzeit nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, dieses Stipendium anzunehmen. Das hat zwei Gründe. Zum einen die Vergabepraxis, zum anderen die allgemeine Entwicklung bei der Wikimedia Foundation und Wikimedia Deutschland.
Zum ersten Punkt: ich bewarb mich bei der internationalen Vergabestelle. Das Weiterreichen zur Stipendienvergabe von WMDE ist mittlerweile ja normal. Eine Anerkennung der Foundation für Engagements wie ich es sie erbringe ist ja kaum noch möglich. Weder vergibt die Foundation trotzt Riesenbudget eine angemessene Zahl von Stipendien, noch ist der Verteilungsschlüssel wirklich geografisch gerecht. Nicht immer ist Mathematik richtig. Und ich mache wirklich noch Arbeit in den Projekten statt nur noch theoretisch zu schwadronieren oder irgendwo Orgasachen zu machen. Artikelarbeit ist kaum noch gefragt und wird kaum noch honoriert. Hauptsache man ist auf 50 Mailinglisten präsent und sitzt in irgendwelchen Ausschüssen.
Sei es drum - ich war nun im deutschen Topf. Und die Vergabekriterien wurden nie öffentlich gemacht. Also was gab es für Kriterien? Aus der Community habe ich die Befürchtung willkürlicher Vergaben gehört, was ich nicht glauben konnte. Nachforschungen brachten darauf wenig letztlich wenig Antwort - aber eine andere Sache ans Licht. Es gab nun eine Jury bestehend aus drei verschiedenen Gruppen, die die Anträge beurteilten (interessanterweise bevor die Empfehlungen der internationalen Anträge wie sonst weiter geleitet wurden, nach denen man dann meines Wissens auch immer ging). Teil der Jury waren Mitglieder des Präsidiums (schön, daß sich immerhin noch praktisch im Präsidium engagiert wird), Vertreter der Community (die Art der Berufung erfolgte völlig undurchsichtig durch die Geschäftsstelle, statt hier die Wikimedia-Communities oder wenigstens die Mitglieder des Vereins einzubeziehen). Das eigentliche Problem war aber, daß auch als dritte Gruppe Angestellte von WMDE mit entschieden. Bezahlte Mitarbeiter entscheiden über Freiwillige. Über die Ehrenamtler, die durch ihre Arbeit erst die Arbeitsplätze der Mitarbeiter von WMDE finanzieren. So als würde sich die Bundesregierung aussuchen, wer denn das Parlament wählen darf. Liebes WMDE, so etwas geht gar nicht!
Leider ist es eine fortschreitende Entwicklung in der Geschäftsstelle. Einerseits wird immer wieder gesagt, man möchte uns unbedingt unterstützen, selbst sinnleeres PR-Sprech wird ausgedacht, andererseits dreht sich einmal mehr vieles nur um sich selbst. Viel Energie, die eigentlich der Freiwilligenunterstützung zustehen würde, wird durch die Geschäftsstelle selbst verbraucht. Und eben die Entwicklung, dass mittlerweile bezahlte Angestellte nicht selten auf dem kurzen Dienstweg entscheiden, wer und was gefördert wird, ist das beunruhigendste aller Zeichen. Wir sind keine Bettler. Wir sind keine Bittsteller. Wir sind die Community. Wir haben ein Recht auf Jede Unterstützung. Auch Personen, die in der Geschäftsstelle vielleicht nicht so wohl gelitten sind. Fatal auch, dass der Anteil der Mitarbeiter aus der Community immer weiter sinkt. Bei allem Wollen können viele der Mitarbeiter gar nicht wirklich immer ermessen, was die Community braucht. Und leider mußte ich mehrfach lernen, daß selbst motivierte, wirklich tolle Mitarbeiter nicht einmal mit diesen für uns essentiellen Sachfragen vertraut sind. Mal davon abgesehen, daß der Großteil kaum in Wikis editieren kann und auch hier keine Einführungen erfolgten. Kein Wunder, dass so manche seltsame Aussage in der Presse landete, die aus der Geschäftsstelle kam. Das ist kein Versäumnis der neuen Mitarbeiter. Viele von ihnen können das dann zum Glück irgendwann, nachdem sie sich das mit viel Energie selbst oder untereinander (oder auch durch die Freiwilligen, die ja eigentlich nicht noch diese Aufgabe übernehmen sollten, soll die Unterstützung doch eigentlich anders herum laufen) beibrachten.
Und das führt zum zweiten Punkt: Wikimedia Deutschland präsentiert sich derzeit in einem so schlechten Zustand, daß es mich als langjähriges Mitglied schmerzt. Angefangen beim Bereich Bildung und Wissen, der sich völlig von den Wikimedia Communities verabschiedet hat und nun "auf eigene Rechnung" arbeitet. Sich fast nur OER widmet. Sicher ein nicht unwichtiges Thema - aber ohne Bezug zu den Wikimedia-Projekten. Ohne echte Beteiligung aus diesen. Auch von außen initiiert. Schlimmer noch aber, dass wirklich wertvolle Mitarbeiter einfach so entfernt wurden. Mal wurde die Probezeit nicht verlängert, dann auslaufende Verträge nicht verlängert. Es betraf in den letzten Monaten vor allem fünf Personen, die durchweg besonders positiv aus den Mitarbeitern hervor gestochen haben und Freiwillige besonders gut unterstützt haben. Ich habe meine Vermutungen warum diese Mitarbeiter aus verschiedenen Bereichen gehen mussten - und wahrscheinlich liege ich damit nicht sehr falsch. Der Umgang mit den Mitarbeitern von WMDE ist unter aller Kanone - ich kann von meiner Sicht mindestens der Hälfte der Führungsebene der Geschäftsstelle nur ein verheerend schlechtes Zeugnis ausstellen (mir wurde gesagt, ich solle doch Vertrauen in die Entscheidungen der Führungsebene von WMDE haben, man wisse dort schon, was man tut und warum - nein, sorry, dieses Vertrauen in eure Entscheidungen habe ich nicht mehr, denn ich sehe ja, wie falsch das alles ist). Darunter leidet massiv die Qualität der Unterstützung der Communities - und das ist der Hauptgrund - nein, der EINZIGE Grund für die Existenz der Berliner Geschäftsstelle, ja letztlich des Vereins Wikimedia Deutschland. Besonders schade ist das immer wieder in Anbetracht dessen, dass die Mitarbeiter des Vereins nach meiner Erfahrung wirklich gut sind, oft mehr machen, als sie müßten. Aber auch der beste Ansatz kommt nicht zum Tragen, wenn man schlecht geführt und eingesetzt ist.
Zur Wikimedia Foundation äußere ich mich hier nicht (auch wenn ich es oben als wichtigen Punkt für meine Ablehnung genannt habe, es würde einfach zu weit führen), da diese ohnehin solche Themen outgesourced hat. Mindestens ebenso viel, nein noch weitaus mehr Verstimmung kommt bei mir aber von diesem mittlerweile offenbar führungslos durch das Wikimedia-Universum treibenden Koloß.
Ich kann in diesem Jahr ein solches Stipendium unter solchen Bedingungen nicht annehmen, auch im Wissen, dass es mir bei meinem Engagement durchaus zustehen würde und ich von der Veranstaltung (so sie denn wirklich wie angekündigt wieder mehr Wert auf Autoren legen würde) und diese von mir profitieren würde. Irgendwann muß man einfach einmal Zeichen setzen. So kann es nicht weiter gehen!
Diese Entscheidung ist endgültig. Ich erwarte für 2015 ein anderes Vorgehen und endlich wieder Offenheit im Verein. (MC, 5. April 2014)
PR-Selbstversuch – Wie leicht lässt sich Wikipedia manipulieren?
Heute erschien im Jugendkanal des Bayerischen Rundfunks ein 12-minütiger Fernsehbeitrag, der sich mit der PR in Wikipedia beschäftigt.
Demnach wurden zwei Selbstversuche vom Sender gestartet, um Artikel zu manipulieren. Zunächst wurde ganz plump versucht, ohne Sichterrechte positive Superlativen in den eigenen Artikel zu bauen. Wie sich die meisten denken werden, scheiterte dieser Versuch bereits nach einer Minute und wurde zurückgesetzt. Danach wurde versucht, den Eintrag einer Musikband aufzuhübschen und von Kritik zu bereinigen. Nachdem alle PR-Agenturen die verdeckte PR auf Anfrage abgelehnt hatten, meldete sich von sich aus eine Agentur, die den Artikel bereitwillig manipulieren wollte. Für die Einfügung von positiven Superlativen werden demnach 50 € berechnet, für die Entfernung von Kritik 300 €.
Zunächst wurden dazu in einem Lokalblatt Falschinformationen verbreitet und dies anschließend als Quelle verwendet. Das ging auch leider durch. Gleichzeitig wurde eine belegte Kritik entfernt und auch gleichzeitig mitgesichtet. Diese Manipulationen blieben zumindest für rund 2 Wochen bestehen, bevor sie von einem Kollegen zurückgesetzt wurden. Nach Angaben der PR-Agentur würden sie so etwas täglich machen und 95 % dieser Änderungen blieben bestehen. Diese Angaben kann man sicherlich als Eigenwerbung bezweifeln. Dennoch verdeutlicht dieser Beitrag mal wieder, dass wir es mit einem anhaltenden Problem zu tun haben, das wir – obwohl Fortschritte gemacht wurden – noch nicht befriedigend lösen konnten und nicht unterschätzen sollten.
An dieser Stelle sei noch mal gesagt, dass die WMF plant, bezahlte Beiträge unter Transparenzpflicht zu stellen. Entsprechende Vorbereitungen sind abgeschlossen, müssen aber noch von den Entscheidungsträgern abgesegnet werden. Wer sich näher für die Problematik interessiert oder aktuelle Fälle melden will, kann sich an das WikiProjekt Umgang mit bezahltem Schreiben wenden. In jedem Fall sollten weitere Maßnahmen diskutiert werden.
Der Vollständigkeit halber sei noch gesagt, dass der Autor hier auch von den Moderatoren des Senders um ein Interview gebeten wurde, aber abgelehnt hat. (EH, 4.4.)
Revolutionärer Vorschlag: Comic Sans als Wikipedia-Grundschrift?
Uniseminar mit reicher Ausbeute – aber sind neue Autoren damit zu gewinnen?
Die zunächst recht erfolgreichen Bildungsprogramme innerhalb der deutschen Wikipedia beispielsweise Wikipedia macht Schule, das die Möglichkeiten der Wikipedia in den Schulunterricht tragen sollte oder das Projekt Silberwissen, das Senioren mit ihrem Wissen zur Mitarbeit bewegen sollte, sind durch das Desinteresse seitens des Vereins Wikimedia Deutschland vollständig zum Erliegen gekommen. Einzig das Hochschulprogramm ist noch weiterhin dank des Engagements weniger Dozenten an einigen Universitäten aktiv.
So bot der Potsdamer Professor Berno Bahro nach einem ersten Seminar im Sommer 2012 im gerade abgelaufenen Wintersemester 2013/14 erneut eine Lehrveranstaltung zum Thema Sportgeschichte an, in der das Erstellen oder das grundlegende Überarbeiten eines bestehenden Wikipediaartikels als Hausarbeit benotet wurde. Dieses Angebot fand großen Anklang, über 40 Studierende schrieben sich für das Seminar ein und haben gute Arbeit geleistet. Rund 40 Artikel wurden neu angelegt, und acht vorhandene Artikel neu geschrieben oder umfangreich überarbeitet. Unter diesen Werken befinden sich auch echte Perlen, die nach kleinen Anpassungen durchaus das Zeug dazu hätten, sich einer Kandidatur für sogenannte lesenswerte Artikel zu stellen. Einen solchen Schritt hat aber bisher in diesem Seminar noch kein neuer Autor und keine neue Autorin gewagt. Zum einen, weil sie diese Seiten vielleicht gar nicht kennen, und zum anderen wohl auch aus Scheu vor den dort herrschenden Umgangsformen. Natürlich lief nicht alles glatt, es gab sogenannte Schnelllöschungen, Wiederherstellungen und gerade erst einen richtig deftigen Löschantrag bezüglich der angeblich nicht dargestellten Relevanz in einem der neuen Artikel zu einem Sportverein. Eine Autorin wagte es sogar, durch die Wikipediainstanzen zu gehen, von den Adminanfragen zum Relevanzcheck und weiter bis zur Löschprüfung. Zwei Autoren legten mangels Absprache – oder war es ein ironischer Wettstreit? – zum gleichen Lemma zwei eigene Artikel an, andere Texte wiederum wurden von alteingesessenen Wikipedianern radikal so zusammengekürzt, dass kaum noch etwa übrig blieb, und das, ohne die Autoren vorher oder überhaupt darauf anzusprechen, oder ihnen die Gründe dafür zu erklären. Unser normaler und offenbar akzeptierter Umgang seit Jahren, der aber auf Neulinge abschreckend und frustrierend wirkt. Anhand der Versionsgeschichte kann die ganze Autorenleistung jedoch noch immer in vollem Umfang benotet werden, ein Vorteil der Wikipediasoftware.
Doch nun stellt sich die Frage, ob diese fleißigen Neuautoren im Projekt Wikipedia überhaupt zu halten sind. Frühere Erfahrungen, beispielsweise aus dem Berliner HTW-Seminar, das bis zum Schluss unter einem motivationshemmenden Störversuch litt, lassen daran Zweifel aufkommen. Die meisten atmen erst einmal auf, wenn sie ihren Schein in der Hand halten, und bei näherem Betrachten finden sie die Wikipedia-Community dann auch nicht mehr so attraktiv wie anfangs durch den Reiz des Neuen. Das Projekt erscheint vielen als ein undurchdringlicher Dschungel voller Stresspotential und Schikanen.
Was bleibt? Die Erinnerung an eine schöne Zeit mit engagierten jungen Leuten, die so motiviert waren, wie niemand vor ihnen. Eine Reihe guter, sauber recherchierter Artikel und das Gefühl etwas für das Projekt getan zu haben. Stolz? Mag sein. Doch das Wichtigste ist, Wikipedia ist an den Universitäten angekommen, wenigstens an einigen, das ist die Hauptsache. Und das wird sich noch weiter entwickeln, hofft jedenfalls Sc 3.4.2014
Wie Formatvorlagen zu Gesetzen werden
Der Kampf um Formatvorlagen nimmt zunehmend groteske Züge an – Formatvorlagen werden über Projektregeln gestellt und Autoren werden für die Einhaltung von Projektgrundzügen gesperrt, wenn sie sich damit gegen Formatvorlagen stellen – ein Kommentar.
Als Autor schreibe ich seit 10 Jahren Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia – unter anderem auch Biografien. Dabei halte ich mich an geltende Richtlinien (Wikipedia:NPOV etc.), jedoch selten an Formatvorlagen, die in meinen Augen als Leitlinien zu betrachten sind. So ist auch die seit Jahren bestehende Wikipedia:Formatvorlage Biografie eine formale Empfehlung, die eingeleitet wird mit "Diese Formatvorlage dient als Beispiel für den Aufbau eines Biografieartikels." – der Beispielcharakter wird durch eine Unterstreichung betont und nichts an der Formatvorlage ist geltende Richtlinie, Regel oder gar Gesetz. Ich nutze beispielsweise niemals die Überschrift "Schaffen" und fasse in der Regel bei kürzeren Biografien den Abschnitt "Leben" mit dem des Werkes zu "Leben und Werk" zusammen, darüber hinaus nutze ich grundsätzlich eine andere Überschrift für meine Belegwerke.
Da all dies rein formale Punkte sind, behalte ich mir das Recht als Haupt- und nicht selten alleiniger Autor vor, rein formale Veränderungen auch wieder rückgängig zu machen. In der jüngsten Vergangenheit habe ich dies auch für die genealogischen Zeichen der Einleitung beschlossen – natürlich auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen zu deren Sinnhaftigkeit. Da auch diese nicht in einem Regelwerk festgeschrieben sind – und dies auch nicht nach dem aktuell laufenden Meinungsbild sein werden – ist ihre Nutzung für mich eine rein formale Frage, die ich in Zukunft in von mir geschriebenen und deutlich ausgebauten Biografieartikeln mit der Schriftform lösen werde. Einen Einbau derselben in diesen Artikeln bei gleichzeitig nicht erfolgendem inhaltlichen Ausbau des Artikels sehe ich entsprechend nicht als statthaft an. Mittlerweile hat sich allerdings etwas verändert in der Community – Artikelarbeit rückt in den Hintergrund, Formatierungen und andere Kleinarbeiten in den Vordergrund und damit werden leider auch formale Fragen immer grundsätzlicher beantwortet. Formatvorlagen, die eigentlich nicht mehr als Beispielcharakter haben, werden schleichend zu Teilen des Regelwerks während Grundregeln kaum noch eine Rolle spielen und in der Priorität nach und nach hinter Vereinheitlichungen geschoben werden. Der immer aggressivere Umgang mit den Artikeleinleitungen ist dabei nur eine Baustelle, andere sind etwa Infoboxen oder "korrekte" Literaturformatierungen – Sie ist jedoch aktuell die schärfste: Vor dem Hintergrund der formalen Durchsetzung einer Beispielvorlage werden, administrativ gestützt und umgesetzt, Artikelautoren gesperrt und Formalismen betoniert – ob dies der richtige Weg ist, fragt sich (AR, 2.4.)
Verwaltete Konflikte
Jeder Autor kennt diese Situation: der Inhalt des Artikel XY ist strittig und die bestehenden Regeln lassen keine eindeutigen Schlussfolgerungen zu. Wenn jetzt noch mindestens 2 unnachgiebige Autoren zusammentreffen, kann eine endlose Spirale der Argumente und Anfeindungen entstehen. Sämtliche Konfliktlösungsmechanismen von Wikipedia können hierbei versagen. In extremen Fällen dauert ein Streit um einen Lemmanamen schon mal 7 Jahre oder kann der Streit um Personendaten auch nach 11 Jahren noch nicht beigelegt sein.
Was tut Wikipedia in diesen Fällen? Es verwaltet … nach einem einfachen Schema: „entweder ihr (die Konfliktparteien) werdet euch einig oder der Artikelinhalt wird gesperrt.“ Das verlangsamt die Spirale des Konfliktes, löst aber nicht die Konfliktursache.
Auf diese Art sammelt und verwaltet Wikipedia immer mehr ungelöste Konflikte. Die Kurierdiskussionen sind ein wunderbarer Spiegel für diese Situation. Die Folgen sind bekannt – aber Lösungen weit entfernt.
Das [ GuideCamp ] möchte einen Anfang finden – einen Anfang für echte Lösungen. Bist du interessiert? Dann trage dich ein. (AP, 2.4.)
Umfrage zum Nachfolger des CPB
Das Community-Projektbudget (CPB) hat nicht funktioniert, wird es sein Nachfolger mit dem Namen Förderprogramm Freies Wissen (FFW)? Keine Ahnung und vielleicht ist es auch noch zu früh zum Spekulieren. Tatsache ist, dass hier eine ganze Menge an Vorarbeiten investiert wurden, die nun zu einem neuen Angebot führen sollen. Es wurden Interviews geführt (Zusammenfassung/anonymisierte Interviews), es gab Workshops und es wurde persönlich Feedback eingeholt. Aus all dem hat die Arbeitsgruppe Zukunft des CPB einen ziemlich umfangreichen und komplexen Antrag für die WMDE-Mitgliederversammlung im November 2013 erarbeitet. Auf der Mitgliederversammlung wurde ein nicht ganz unwesentlicher Änderungsantrag nach durchaus kontroverser Diskussion angenommen: Die Community und nicht irgendein Ausschuss soll entscheiden, welche Ideen gefördert werden und welche nicht. Der Rest des Antrags, der im Wesentlichen ein Portal beinhaltet, in dem auch ungare Ideen weiterentwickelt werden können, in dem es Hilfeangebote und Unterstützung für Antragsteller gibt und in dem auch die Anträge ab 20.000 EUR veröffentlicht werden sollen, blieb wie von der Arbeitsgruppe vorgeschlagen. Nun gilt es, diesen Beschluss umzusetzen. Leider macht es sich die Arbeitsgruppe selbst etwas schwer, indem sie nicht nur sehr unbemerkt agiert, sondern es auch noch nicht geschafft hat, ihren Ansatz verständlich zu formulieren und Feedback von denen zu erfragen, die hinterher das Portal nutzen sollen. Aber es ist Licht am Horizont: Seit Montag Abend gibt es eine Umfrage. Und weil die Initiatoren bislang noch nicht darauf hingewiesen haben, die Umfrage aber auch nur bis zum 8. April laufen soll, hier der Hinweis darauf. Sagt eure Meinung, wenn es euch wie mir wichtig ist, dass auch weiterhin große Ideen und Projekte aus der Wikipedia für die Wikipedia gefördert werden. Äußert euch, wenn ihr wollt, dass das FFW nicht an der Community vorbei entwickelt wird. (lzy, 2.4.)
Die Wahrheit ist nicht verloren
Mit der Wahrheit („Правда“) ist das ja immer so eine Sache. Nein, es folgt nun keine Brandrede für einen ontologischen Relativismus, doch eine Frage in der Auskunft führte mich kürzlich einmal wieder zum Artikel Prawda. Als Wikipedist und Gelegenheitsstöberer in altem Geschreibsel ist mir die Sentimentalität bei Verlusten von Archiven kein fremdes Gefühl, kann mir selbst ein exzellenter Artikel eine Qual sein, sodass mein Lesen wehleidig statt radikal modernistisch bei den Zeilen über die Zerstörung von Archiven verweilte:
„Am 10. Februar 2006 geriet das Haus der Prawda in Brand. Alle Archive sowie die historischen Ausgaben der Zeitung, einschließlich der Bilder, wurden vernichtet.[1] Das ausgebrannte Gebäude wurde später abgerissen.“
Und wie groß wurde der Schmerz bei der später recherchierten Kunde, dass es sich um ein konstruktivistisches Bauwerk handelte, ich trauerte gänzlich gegen den Geist der Moderne gerichtet – doch einen Schritt zurück, wieso es Recherche brauchte: Masochistisch die Tragik suchend und auch verwundert über das Fehlen von Belegen zum zweiten Satz, stürzte ich mich auf den Link – doch was steht dort: Nur vorläufige, unsichere Informationen über nicht absehbare Schäden und vor allem: nichts zur Prawda, nichts zur Wahrheit. Ja, es handelt sich um das Gebäude der Prawda, ansonsten bleibt sie jedoch unerwähnt. Gebrannt hat es bei Archiven der Boulevard-Zeitung Komsomolskaja Prawda. Zurück geht die Schilderung auf einen dubiosen Edit aus dem Jahr 2008, der den Gebäudebrand vom 10. Februar 2006 historisch in die „Teheraner Holocaust-Konferenz vom Herbst 2005, bei der Herr Ahmadinejad den Holocaust thematisierte,“ einordnet, zurückgreifend auf eine Quelle, die den Brand in Zusammenhang mit „den Zionisten“ bringt, Wahrheit und jugendliche Wahrheit nicht auseinanderzuhalten weiß und der Wahrheit daher nur 80 Jahre Geschichte beimisst – eine damnatio memoriae ihrer Vorgeschichte. Korrigiert wurde der Artikel dann ein paar Monate später, und ganz nebenbei das gewaltige Werk Pantelejmon Golossows für abgerissen erklärt: das ist die Macht des Wortes. Für das imperialistische Google Street View posierte das Gebäude dann allerdings 2011 erstaunlicherweise in vollem konstruktivistischem Glanze, über drei Jahre nach den Edits – ein Abrissplan war aufgegeben worden.[2][3] Tatsächlich ist nur ein Teil einer Etage eingestürzt.[4] Geneigten Wikipedianern ist bekannt, dass dies nicht der erste bekannt gewordene Fall eines in der Wikipedia für ausgelöscht erklärten teilbeschädigten Gebäudes ist.
An dieser Stelle äußere ich gerne nochmal meinen Unmut über die konterrevolutionären Urheberrechtsreformen in Sowjetunion und Russischer Föderation und den Uruguay Round Agreements Act, ohne die ich wohl wunderschöne gemeinfreie Bilder des Bauwerks für diesen Kurier-Artikel hätte übernehmen können – so muss eben der Genosse Lenin seinen Kopf hinhalten. ([x], 2.4.)
Erste Bilder im Fotowettbewerb Wiki Loves Earth
Der internationale Fotowettbewerb Wiki Loves Earth ist gestartet. Um 17:53 unserer Zeit wurde in Nepal das erste Bild für den Wettbewerb hochgeladen. Wir freuen uns auf viele neue Bilder für die Naturschutzartikel in ganz Europa. Für den deutschen wie auch für den internationalen Wettbewerb werden auf der Wettbewerbsseite noch weitere Jurymitglieder gesucht. Wie immer suchen wir nicht nur Fotoprofis, sondern auch ganz normale MenschenWikipedianer, die sich ein Wochenende lang für Natur und Naturfotografie begeistern wollen. Zur Anmeldung gehts hier lang. OC (30.4.)
Der Frühlings-Wartungsbausteinwettbewerb startet am 11. Mai
Der nächste Wartungsbausteinwettbewerb findet vom 11. bis zum 25. Mai 2014 statt. Wieder einmal werden Wikipedianer gesucht, die helfen, Artikel zu verbessern und der Wartungsbausteinflut Herr zu werden. Ob Belege fehlen, Wartungslisten abgearbeitet werden, lückenhafte Artikel ergänzt werden sollen, aus Listen Fließtext entsteht oder tagesaktuelle Fälle aus der QS beackert werden, der inzwischen zum 25. mal stattfindende Wartungsbausteinwettbewerb ist die richtige Anlaufstelle zum helfen. Auch Schiedsrichter werden noch gesucht. Die Regeln sind einfach: Anmelden, Mitstreiter suchen, Artikel mit Wartungsbausteinen überarbeiten, überarbeitete Artikel in die Wettbewerbstabelle eintragen -- Viel Erfolg! ED (30.4.)
WMDE bruuk Hülp
Nachdem meine Anfrage in der plattdeutschen Wikipedia etwas zum Stillstand geraten ist, wäre ich für sachdienliche Hinweise dankbar. Wikimedia Deutschland als Veranstalter des Zedler-Preises wäre mehr als glücklich von der Zedler-nominierten plattdeutschen Wikipedia auch Aktive bei der Preisverleihung dabei zu haben. Diese sind eingeladen und können Laudatio, Urkunde und eventuell auch den Pokal entgegennehmen. Wer Kontakt zu aktiven plattdeutschen Wikipedianern hat oder diesen herstellen kann, melde sich bitte bei dirk.franke@wikimedia.de. -- Dirk Franke (WMDE) (Diskussion) 15:37, 30. Apr. 2014 (CEST)
Neue Datenbankzugänge zu vergeben
en:User:Ocaasi hat heute abend auf mehreren Mailinglisten bekanntgegeben, dass über die Wikipedia Library Zugänge zu weiteren Datenbanken verfügbar sind.
Oxford University Press stellt 150 Accounts für die geisteswissenschaftlichen Datenbanken Oxford Art Online, Grove Music Online, American National Biography, Dictionary of National Biography und Oxford Bibliographies Online zur Verfügung, während die Royal Society 24 Vollzugänge (sic) zu einigen ihrer Datenbanken zu den Naturwissenschaften und zur Mathematik bereitstellt, mit denen man auch Material einsehen kann, das derzeit noch nicht frei verfügbar ist. Für die Datenbanken HighBeam Research und Questia stehen derzeit je 600 Accounts bereit.
Wer Interesse an einem Zugang hat, bewerbe sich auf den jeweiligen Projektseiten in der englischen Wikipedia im Abschnitt Apply. Das Projekt wird mit einem Grant der Wikimedia Foundation gefördert. (A, 28.4.)
Trends
Ein kompakter Überblick über die Trends aus der Sicht des Economist, der Schwerpunkt liegt – natürlich – auf der englischen Wikipedia, aber nicht nur:
- Finanzierung: Viel Geld dank Sue Gardners Strategie. 50 Millionen Dollar/Jahr an Spenden weltweit. Der Nachfolger von Sue werde über ein Endowment (eine zweckgebundene Stiftung) zu entscheiden haben. Und zu Werbung auf Wikipedia heißt es: I would never say never, but no.
- Wer heute ein Hobby sucht, hat mehr Möglichkeiten, online Beiträge zu erstellen als früher. Wikipedia sei dabei, an die Grenzen des Ehrenamtler-Modells zu stoßen (der Kurier berichtete).
- Diversity wird nicht nur männlich/weiblich beschrieben, sondern auch geographisch: nur 2,6 % der geo-getaggten Artikel beschäftigen sich mit Afrika, wo 14 % der Weltbevölkerung leben. Infografik: Beiträge auf Englisch lassen seit 2007 stetig nach, während sie in anderen Sprachen auf hohem Niveau etwa gleichbleiben (man beachte die im angelsächsischen Raum üblichen Fußnotensymbole…).
- Wikipedia sei besonders attraktiv in Ländern und Kulturen, in denen es sonst kein Nachschlagewerk gebe, vor allem bei den kleinen Sprechergemeinden (z.B. auf Madagaskar) und in den Ländern, in denen Wikipedia Zero verfügbar ist.
- Der Übergang vom PC zu mobile gehe weiter und sei noch zu bewältigen, auch bei den Bearbeitungen. Wie werde man wohl auf Wikipedia zugreifen, wenn Sprachausgabe und -steuerung oder Google Glass weiter verbreitet sein werden? (A, 25.4. [via ee, Wikimedia-l, wiki-research-l]).
Menschheitsgeschichte gelöscht
Der Artikel Menschheitsgeschichte wurde heute gegen 18 Uhr von Frank Schulenburg gelöscht. Damit wurde eine schier endlos lange, 25 Tage andauernde Löschdiskussion beendet, worüber auch der Kurier berichtete. (eine IP, 24.4.)
Publikumspreis: Zweiter Zwischenbericht
Lange nichts gehört vom Publikumspreis – und das zehn Tage vor dem voraussichtlichen Ende der Teilnahmefrist! Der Verfasser gibt zu: Es ist seine eigene Schuld, ein bisschen mehr Öffentlichkeitsarbeit hätte nicht schaden können. Gegenüber der ersten Woche haben sich fünf weitere Teilnehmer eingefunden, die Zahl der abgegebenen Stimmen stieg von 24 auf 39. Derzeitiger Spitzenreiter ist mit fünf Stimmen ein Artikel aus Sektion II, gefolgt von gleich fünf Artikeln mit je drei Stimmen. Während das Feld in den Sektionen I, III und IV relativ ausgeglichen ist, ergibt sich in Sektion II eine entsprechend klare Verteilung. Aber noch ist ja nichts verloren – das Rennen ist nach wie vor so offen wie es mein Postfach für Stimmen ist. Um die Motivation für Einsendungen zu steigern, werde ich unter allen Abstimmenden übrigens ein Gläschen selbstgemachten Pestos auslosen (vegetarisch ja, vegan nein). Wer sich das nicht entgehen lassen möchte, sollte also am besten noch heute seine Favoriten aus dem Teilnehmerfeld an mich schicken. (TAM, 24.4.)
PS: Es wäre übrigens schön, wenn auf den Publikumspreis auch auf der Hauptseite hingewiesen würde – er lebt nicht zuletzt von guter Öffentlichkeitsarbeit. Auf meine entsprechende Anfrage hin hat sich bislang leider nichts getan.
Monster des Grauens greifen an!
Nein, damit sind ausnahmsweise nicht unsere heißgeliebten Wikipedia-Diskussionen gemeint, sondern vier Eintrittskarten, die der Berliner Gernsehclub an Interessierte zu vergeben hat: Gesucht werden monsterfilmbegeisterte Wikipedianer, die Interesse haben, sich eben diesen Film anzusehen und den Artikel dazu zu schreiben. Ich wollte das erst in die Redaktion Film und Fernsehen setzen, aber vielleicht erreicht die Info hier auch noch andere Wikipedianer, die Lust haben, sich schreckliche Filme anzusehen und dazu Artikel zu verfassen, die besser sind, als der dazugehörige Film. Termin: Freitag, 2. Mai, Einlass ab 21 Uhr – Beginn 22:10 Uhr, b-ware!Ladenkino und Videothek Filmkunst, Gärtnerstraße 19, 10245 Berlin-Friedrichshain, www.ladenkino.de. Es gibt ein kleines Buffet und Süßigkeiten. Bei Interesse eine E-Mail an schlechtefilme[at]gmail.com – wer wagt, gewinnt! :) (J., 22.04.)
Quartierspiegel der Statistik Stadt Zürich
Heute wurde entschieden, dass die Statistik Stadt Zürich die zukünftigen Quartierspiegel unter eine cc-by-sa-Lizenz stellen wird. Sie werden im Herbst 2014 veröffentlicht. Es betrifft 34 Quartierspiegel und jede beinhaltet statistische Daten und Grafiken über ein bestimmtes Quartier der Stadt Zürich. In jedem Quartierspiegel findet sich auch eine geschichtliche Darstellung, die von einem Historiker des Stadtarchivs verfasst wurde. Der Text passt vom Umfang und des Stils gut in die einzelnen Wikipedia-Artikel der Quartiere. Die meisten dieser Artikel präsentieren sich seit Jahren im geschichtlichen Bereich als äußerst mager. Ebenso sind einige Grafiken aus den Publikationen für die Bebilderung der Quartier-Artikel geeignet. Die freie Lizenz wurde nun ermöglicht, weil die Quartierspiegel auch freie Fotografien beinhalten sollen. Dazu möchte das Amt auf die Fotos von Commons zurückgreifen. Um aber auch das gezielte Fotografieren für die Quartierspiegel zu fördern, ist die freie Lizenz auf die gesamten Quartierspiegel nun die nötige Gegenleistung. Wer also gerne mit uns im Frühling oder Sommer auf Fototouren gehen will, um gezielt für die Quartierspiegel zu fotografieren und auch sonst parallel alle möglichen sonstigen enzyklopädischen relevante Objekte abzubilden, der soll sich bei mir melden. Für mich ist diese Entscheidung jedenfalls ein gutes Paradebeispiel, dass die Verwaltungen in Zukunft ihre Erzeugnisse unter einer freien Lizenz herausgeben können. Ich hoffe, diese Zusammenarbeit wird später für beide Parteien als Erfolg gewertet. (MLR, 22.04.)
Wikimania 2015 in Mexiko-Stadt
Es ist entschieden. Die Wikimania 2015 wird vom 17. bis 19. Juli 2015 in Mexiko-Stadt stattfinden, wie die Wikimedia Foundation im Auftrag des Steering Committees bekanntgab. Veranstaltungsort wird die Biblioteca José Vasconcelos sein, die 5000 Besuchern Platz bietet. Wer sehen möchte, was die Bewerber geplant haben, kann sich schon einmal die ausführliche Bewerbung anschauen. Mexiko-Stadt setzte sich gegen die zwei verbliebenen Bewerber Kapstadt (Südafrika) und Monastir (Tunesien) durch. (G. K., 21.04.)
Was macht eigentlich … Encyclopedia Britannica?
Sie begeht den 20. April mit „Der Führer“ als Artikel des Tages. Milde verstört: (Edith, 20.04.)
Probleme mit der Menschheitsgeschichte II
Ich habe vor einigen Wochen einen Bericht im Kurier geschrieben, der die schlechte Qualität des Artikels Menschheitsgeschichte bemängelte. Daraufhin folgte der Antrag auf Löschung. Seit dem 31. März und damit bald einen Monat wird nun über den Artikel diskutiert und von behalten bis neuschreiben, von gänzlich löschen bis umbenennen hört man dort fast alles. Die Einen schmieden fast schon Bündnisse zum Verbessern des Artikels, die Anderen durchsuchen die Bibliothek nach Beweisen für das Nicht-Nützen des Artikels. Wenn jemand eine weitere Meinung einbringen möchte oder zählen will ob es mehr Behalten- als Löschstimmen gibt, der folge bitte diesem Link. (84, 18.04.)
Oster-Wettbewerb gestartet
Der Oster-Fotowettbewerb ist gestartet. Bis zum 30. April 2014 können Bilder und neue Artikel rund um Ostern eingereicht werden. (MN, 16.04.)
EL-Wikipedia erreicht 100.000 Artikel
Die griechische Sprachausgabe der Wikipedia hat gestern mit einem Bestand von 100.000 Artikeln einen wichtigen Meilenstein erreicht. Der Kurier gratuliert den griechischen Kollegen recht herzlich zu diesem Erfolg und wünscht für die Zukunft ein entspanntes Weiterwachsen. (StP, 10.4.)
Abstimmung über Editcounter
In der englischen Wikipedia läuft derzeit eine Abstimmung über die Frage, ob der Bearbeitungszähler (User Analysis Tool) auf WMFLabs, mit dem man die Aktivität einzelner Benutzer abrufen kann, für die englische Wikipedia zukünftig ohne Opt-In betrieben werden soll.
Derzeit gibt der Zähler eine Zusammenfassung über die gesamte Aktivität in einem Wikimedia-Projekt über all die Jahre in Form einer Tortengrafik aus, die die Aufteilung der Bearbeitungen in den Namensräumen anzeigt. Erstellt man in einem Projekt im Benutzernamensraum eine Datei EditCounterOptIn.js, werden auch monatliche Zahlen und andere Angaben ausgegeben. Das sieht dann z.B. so aus. Die Daten sind für jedermann abrufbar.
Vorausgegangen war im Sommer 2013 eine Abstimmung auf Meta-Wiki über das Vorgängerprojekt, X!'s Edit Counter, bei der sich die Mehrheit für ein Opt-In ausgesprochen hatte.
Der aktuelle RFC, der sich nur auf die englische Wikipedia bezieht, ist mit derzeit 102 Stimmen dafür, sämtliche Optionen bei solchen Zählern abzuschaffen. 12 haben sich für ein Opt-Out ausgesprochen, während nur 27 für die Beibehaltung des Opt-In sind. Die traditionell datenschutzfreundliche deutschsprachige Gemeinde sollte sich ggf. beteiligen, um sich weiterhin Gehör zu verschaffen. (A, 9.4.)
1, 2, 3, letzte Chance, …
Letzter Aufruf zur Anmeldung für unser Treffen im Dreiländereck CZ–D–PL. Weniger als 48 Stunden habt ihr noch Zeit, euch über das Formular für das Treffen vom 1. bis 4. Mai anzumelden. Am Donnerstag, den 10. April um 14:00 Uhr heißt es dann: „… vorbei!“ (Anika, 8.4.)
Wiki Loves Earth 2014 auch in Deutschland
Entgegen anderslautenden Meldungen findet der Fotowettbewerb Wiki Loves Earth 2014 auch in Deutschland statt. Ein Team hat sich zusammengefunden und arbeitet im Moment daran, die Listen der teilnehmenden Schutzgebiete mit einer modernisierten und Wettbewerbs-kompatiblen Vorlage auszustatten und entsprechend zu erweitern.
Unterstützung ist nach wie vor willkommen – wir freuen uns über jede helfende Hand. Die Wettbewerbsfrist läuft in Deutschland vom 1. Mai bis 30. Juni 2014. Fotografiert werden soll nicht nur in den auf Commons schon halbwegs mit Bildern versorgten Natur- und Nationalparks, sondern auch und vor allem in den auf Wikipedia noch kaum dokumentierten Natur- und Landschaftsschutzgebieten, die praktisch jeder Teilnehmer vor der eigenen Haustür hat. In Zahlen: Als Motive stehen Geografie, Geologie, Flora und Fauna von rund 8.500 Naturschutzgebieten und 7.500 Landschaftsschutzgebieten in Deutschland zur Verfügung, dazu kommen potentiell rund 4.500 FFH-Gebiete und eine derzeit ungeklärte Zahl von Naturdenkmälern. Das WLE-Team freut sich auf eure Bilder! (OC, 8.4.)
Workshop „Freies Online-Lexikon für Kinder“ am 29. April
Kinder ab dem Grundschulalter nutzen die Wikipedia heute schon sehr intensiv. Laut KIM-Studie 2012 schaut sich ein Drittel der 6- bis 13-jährigen Computernutzer mindestens einmal wöchentlich Wikipedia-Artikel an. Aber als Allgemein-Enzyklopädie ist sie natürlich nicht speziell für Kinder geschrieben und gestaltet. Der Aufbau eines freien, kindertauglichen Online-Lexikons, das sich an den Wikipedia-Grundprinzipien orientiert, könnte das ändern. Interessierte Wikipedianer, Lehrer, Journalisten und andere potenzielle Unterstützer eines solchen Kinder-Lexikons sind herzlich zu einem ersten Workshop am Dienstag, 29. April 2014 von 18 bis 22 Uhr in der Wikimedia-Geschäftsstelle in Berlin eingeladen. Dieser Workshop findet im Rahmen des FFW-Servicepaketes zur Projektentwicklung statt. Er soll sich vor allem damit auseinandersetzen, wie genau ein freies Online-Lexikon für Kinder entstehen und aussehen kann. Experten von Kindermedienangeboten sind als Teilnehmer angefragt. Für Getränke und Snacks sorgt freundlicherweise die Wikimedia Geschäftsstelle. Weitere Informationen und die Anmeldung findet ihr hier. (WP, 7.4.)
Publikumspreis: Erster Zwischenbericht
Eine Woche ist seit dem Ende der Nominierungsfrist für den Schreibwettbewerb vergangen, seitdem haben die Leser bereits fleißig abgestimmt. Mit sieben Teilnehmern liegt die Zwischenbilanz nach der ersten Woche damit bereits vor der des Herbstwettbewerbs – und das ganz ohne lautes Rühren der Werbetrommel. Die 24 bislang abgegebenen Stimmen verteilen sich auf 16 Artikel, von denen bislang zwei gleich drei Benutzer für sich gewinnen konnten. Gleichwohl ist zu diesem frühen Termin noch nichts gelaufen: Wer das Rennen in seinem Sinn entscheiden möchte, hat noch mindestens bis Ende April Zeit, mir seine Stimmen zukommen zu lassen. (TAM, 7.4.)
E-rara.ch
Unter der Plattform E-rara.ch veröffentlichen seit 2008 einige Schweizer Bibliotheken freundlicherweise gemeinfreie Dokumente, die auch für Wikimedia-Projekte interessant sind. In den Nutzungsbedingungen wird allerdings die kommerzielle Verwendung ausgeschlossen. Nach Anfrage eines Rechtsanwalts gab die ETH Bibliothek Auskunft, dass sie eine kleine moralische Hürde einbauen wollten. Sie wollten damit verhindern, dass sich kommerzielle Benutzer skrupellos bedienen. Die kommerzielle Verwendung von gemeinfreien Dokumenten, die mit Steuergelder zur Verfügung gestellt wurden, ist gemäss ETH Bibliothek also legal aber unmoralisch. Das steht völlig im Kontrast zum viel genannten Argument für das Bereitstellen von Behördendaten via den staatlich geförderten Open-Government-Data-Initativen. Dort ist ein wesentliches Argument die wirtschaftliche Förderung und somit auch die kommerzielle Nutzung des Datengutes. Dass ausgerechnet nun staatlich geförderte Projekte die kommerzielle Nutzung ihrer Daten verteufeln ist paradox. Mehr zu diesem Fall kann man in diesem Blog nachlesen: [5]. (MLR, 7.4.)
Regierungs-PR unter CC-Lizenz
Nach der englischen und der (US!)-amerikanischen Regierung hat nun auch der französische Ministerpräsident seine Website unter eine Creative-Commons-Lizenz gestellt. Texte, Infografiken und Videos auf gouvernement.fr stehen seit kurzem unter CC-by 3.0 FR – die Bilder nicht. Die Entscheidung habe nichts mit dem Regierungswechsel in der vergangenen Woche zu tun.
Was ist davon zu halten? Material aus der Pressearbeit von Regierungen ist in den englischsprachigen Wikimedia-Projekten schon früher in größerem Umfang übernommen worden. Das große Angebot an gemeinfreien Meldungen auf der Website des Auslandssenders der US-Regierung Voice of America wird seit mehreren Jahren und offenbar unredigiert (und anscheinend auch unkritisiert) in der englischen Wikinews weitergetragen, wenn auch in neuerer Zeit deutlich seltener. Auch einige Bilder auf Wikimedia Commons stammen aus dem offiziellen Fundus, etwa diese hier. Die Website des Bundespresseamts signalisiert dagegen weiterhin: © 2014 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Um deren „Informationen“ zu konsumieren, muss man also weiterhin deren Seite direkt ansurfen. Gut so.(A, 6.4., via frwiki).
Neutralität und freie Lizenz haben nichts miteinander zu tun. Und deswegen ist es nicht gut, daß das Bundespresseamt © 2014 Presse- und Informationsamt der Bundesregierung zeichnet. Das ist falsch, grundfalsch, denn diese Inhalte gehören uns allen – wir bezahlen sie –, also sollten wir auch das Recht haben diese Inhalte zu verwenden. (MaB, 6.5.)
Typografie-Meinungsbilder auf EN und FR
Die WMF hat angekündigt, das Vector-Stylesheet, das gerade erst beim „Typography Refresh“ verschlimmbessert worden war, in der kommenden Woche erneut zu ändern. Für Linux und Mac soll sich nichts ändern. Standardschriftart für den Mengentext unter Windows aber soll Arial werden. Deshalb hat Steven Walling den Benutzer Etiennekd persönlich gebeten, das Meinungsbild zur Wiederherstellung der früheren Typographie, das am Montag, dem 7. April, beginnen sollte, auszusetzen. Man diskutiert darüber derzeit nebenan im Bistro. Währenddessen steht es im RFC in der englischen Wikipedia eben 118:38 für eine Rückkehr zum klassischen Vector-Weblayout. (A, 6.4.).
Swiss GLAMmies gestartet
Das Commons-Projekt Swiss GLAMmies ist gestartet. Da wird zweimal in der Woche ein Bild aus den Schweizer GLAM mit einer kurzen Beschreibung in Französisch und in Deutsch präsentiert. Das aktuelle GLAMmy handelt vom Ginkgo-Baum. Die Links auf diese GLAMmies werden über die sozialen Netzwerke Twitter, Tumblr und Facebook weiterverbreitet. Die Idee dahinter ist, die Aufmerksamkeit zu vergrößern, dass Schweizer GLAM ihre Bildersammlungen auf Commons veröffentlichen. Damit soll die Nutzung der Bilder hier gefördert werden und es sollen auch Leute von außerhalb des Wikimedia-Universum erfahren, dass es in unseren Projekten viele interessante Inhalte gibt. Deshalb verlinken die GLAMmies auch gleich auf Wikipedia-Artikel. Dieses Projekt wurde auch mit dem Hintergedanken geschaffen, dass sie als gutes Argument dienen werden, weitere GLAM zu überzeugen, gemeinfreie Inhalte auf unseren Plattformen hochzuladen. Sie sehen dann gleich, dass mit den Bildern auch tatsächlich was geschieht und sie nicht einfach nach dem Upload vergessen werden. Das kann für die Frage entscheidend sein, ob sie zukünftig Geld in die Hand nehmen wollen, um ihre gemeinfreien Bildersammlungen zu digitalisieren und bei uns zur Verfügung zu stellen. – Das Projekt sucht noch Freiwillige, die diese GLAMmies vorbereiten. (MLR, 5.4.)
Linkliste jetzt einbindbar
Seit dem Softwareupdate gestern kann nun die Linkliste einer Seite beliebig in andere Seiten eingebunden werden. Dies könnte für einige Seiten interessant sein, die „Wartungs-Rotlinks“ benutzen. {{Spezial:Linkliste/Wikipedia|limit=5}}
zeigt, in eine Seite eingebunden, beispielsweise die ersten fünf Seiten an, die auf den Wikipedia-Artikel verlinken. Inwieweit wir dieses neue Feature benutzen können, wird derzeit diskutiert. Eine Liste aller Spezialseiten, die sich in andere einbinden lassen, findet sich übrigens auf Hilfe:Spezialseiten/Liste. (IW 04.04.)
WikiHistory in der common.js
WikiHistory ist ein Tool von Benutzer:APPER, mit dem sich die Autoren und ihr jeweiliger Zeichenanteil an einem Artikel messen lassen kann. Bis 2013 gab es dieses nur als externes Desktop-Programm oder als Website – beides vergleichsweise unhandlich. Bereits seit Januar des Jahres ist WikiHistory nun jedoch auch integriert in der Wikipedia als JavaScript nutzbar. In der eigenen common.js muss folgende Zeile eingefügt werden:
importScript('Benutzer:APPER/WikiHistory.js');
Als Ergebnis werden dem Nutzer bei jedem Artikelaufruf die Zeichenanteile der Hauptautoren sowie die Gesamtanzahl der Autoren angezeigt. Ein Aufruf des Zufallsartikels Champ Bailey zeigt entsprechend dezent folgende Zeile unterhalb des Lemmas an: „von 24.252.18.115 (31 %), Garnichtsoeinfach (27 %), Wfbyankee (18 %), Mirer (11 %), BKLuis (6 %), 18 weiteren Autoren (6 %)“ Es gibt damit etwa direkt die Möglichkeit herauszufinden, welche Autoren bei Problemen angesprochen werden können, ohne vorher lange in der Versionsgeschichte zu wühlen oder auf der Diskussionsseite vergeblich auf Antworten zu warten – was insbesondere bei älteren und langen Artikeln häufig müßig ist – Beispiel Nordsee (von Southpark (63 %), Omi´s Törtchen (9 %), Achim Raschka (3 %), Römert (3 %), 82.207.233.98 (1 %), 608 weiteren Autoren (21 %)). Für weitere und detailliertere Informationen führt ein Direktlink auf die vollständige Auswertung, hier etwa auf Nordsee. (AR, 3.4.)
Noch freie Plätze für Arbeitstreffen
Du möchtest an einer Karte der Umgebindehäuser im Dreiländereck mitarbeiten, Fotos von Kulturdenkmälern machen, wikipedieren oder andere Teilnehmer bei der Arbeit mit MediaWiki unterstützen? Dann melde dich jetzt binnen einer Woche über das offizielle Formular für die Veranstaltung in der Oberlausitz an. Das familienfreundliche Arbeitstreffen ist in Mitten schöner Natur im Osten Deutschlands gelegen. Als Novum ist es möglich, sich den Ablauf und die Tätigkeiten der Teilnahme relativ frei zu gestalten. Für Quelleninteressierte gibt es Kontakte zur Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften und es steht am Veranstaltungsort ein professioneller Buchscanner zur freien Verfügung. Wir freuen uns sehr auf euch! (con & team, 1.4.)
Stammtisch jetzt auch in Unterfranken?
Wikipedia-Stammtische gibt es mehrere in Deutschland. Einige treffen sich regelmäßig, andere eher sporadisch. In Unterfranken fehlte bislang ein derartiges Angebot. Ob hierfür ein Bedarf besteht, wurde in einer Grundsatzabstimmung mit einem eindeutigen „Ja“ von 13 Nutzern beantwortet. Nun geht es daran, einen passenden Ort und einen entsprechenden Termin zu finden. Hast Du auch Interesse, so beteilige Dich auf Wikipedia:Unterfranken oder trage Dich in der entsprechenden Liste ein, damit Du über zukünftige Termine und Veranstaltungen informiert wirst. (salino01, 31.3.) P.S. Als erster Termin wurde inzwischen der 17. Mai 2014 in Aschaffenburg festgelegt.(salino01, 6.4.)