Wikipedia:Kurier/Ausgabe 4 2013
Wikimedia Conference in Mailand
Die Wikimedia Conference ist nach oder selbst neben der Wikimania die wichtigste jährliche Zusammenkunft der Wikimedianer. Dieses Mal (Mailand, 18.–21. April 2013) gab es kein einzelnes großes Thema wie 2012 (Fundraiser und Reaktion der Vereine), sondern einige Themen, die langfristig der Bewegung ihren Stempel aufdrücken.
Als Ratsmitglied der Wikimedia Chapters Association (WCA) habe ich beiden Sitzungen beigewohnt und die letzte (Sonntag) geleitet, nachdem Markus Glaser früher gehen musste. Leider gab es nicht viele Fortschritte: Die Ratsmitglieder fanden die Diskussionen über ein Exekutiv-Komitee (eine Art Vorstand) noch nicht reif genug, und auch die Öffnung für neue Entitäten (thematische Vereine, Wikimedia-Benutzergruppen) ist noch nicht konkret geworden.
Bezüglich zum letzteren soll es bald ein Signal geben, vor allem an die thematischen Vereine, dass sie willkommen sind und unter denselben Bedingungen wie die nationalen Vereine (sog. chapters) beitreten können. In der Tat muss dazu noch die Satzung der WCA geändert werden, die bislang nur nationale Vereine kennt. Allerdings scheint es inhaltlich kaum Meinungsverschiedenheiten dazu zu geben; und offiziell gibt es momentan noch gar keine thematischen Vereine.
WCA jetzt mit action teams
Hoffentlich gelingt es in den kommenden Monaten, online mehr zu realisieren. Charles Andrès aus der Schweiz hat vorgestellt, eine Art WCA-Zeitschrift auf Meta-Wiki zu organisieren, das wäre ein bedeutender Schritt hin zu einer besseren Kommunikation. Der Ratsvorsitzende wäre auch an einem Bericht oder Bulletin interessiert, aber letztlich geht es wieder um die Frage, wer Zeit dazu hat.
Ein wenig weiter kamen wir mit den action teams, die bereits im Februar in London eingerichtet wurden, darunter mit der Aufgabe des peer review. Die nationalen Vereine müssen einander mehr mit Rat und Tat beiseite stehen, zum Beispiel im komplizierten Funds Dissemination Committee (FDC)-Prozess. (Gerade eben kam die Meldung, dass dieser Spendenausschuss der Wikimedia Foundation (WMF) die Anfrage aus Hongkong negativ beschieden hat.) Eine weitere Initiative ist das Chapters Manual, ein praktisches Handbuch auf Meta-Wiki.
Wikimedia-Bewegung verändert sich
Auf allerlei Terrains verändern sich Bewegung und Foundation. Ein besonders interessanter und folgenreicher Entwicklungsstrang betrifft bestimmt die evaluation. In Zukunft, findet die Foundation, müssen die FDC-Anfragenden noch besser berichten, was genau das Resultat einer Programm-Aktivität ist. Welchen Impact hat das ausgegebene Geld? Möglicherweise kommt bereits in diesem Jahr (Runde 1 Anno 2013) der FDC-Prozess ins Fahrwasser dieser Entwicklung.
Der Wert einer solchen Wikimedia-Zusammenkunft liegt aber doch nicht unbedingt im Programm, sondern im persönlichen Kontakt mit Menschen, die man ansonsten nur als Namen im Internet kennt. Sogar in einer inhaltlichen Sitzung über Small offices geht es letzlich um die Interaktion mit anderen. Dieses Mal scheinen besonders viele Menschen neu oder neu in einer Funktion gewesen zu sein, wie Jan Ainali, der ehemalige Wikimedia (WM) Schweden-Vorsitzende, der dort jetzt Direktor ist. Neue Direktoren haben unter anderem WM Österreich, WM Israel und WM Argentinien, die mir Einblicke in die Schwierigkeit gegeben haben, die Wikimedia-Bewegung innerhalb kürzester Zeit verstehen lernen zu müssen. Chris Keating ist der neue Vorsitzende von WM United Kingdom, und vielleicht hätte sein Vorgänger die Prozesse rund um das Wikimedia UK Governance Review wohl anders präsentiert.
Die Sitzung Future of the Wikimedia Conference umfasste leider vor allem eine Auswertung dieser Konferenz in Mailand. Ich bin gespannt, welcher nationale Verein nächstes Jahr einladen wird. Mittlerweile sind es alles zusammen 120 bis 140 Menschen, die so eine Konferenz besuchen, und künftig dürften es noch mehr werden. Dies haben wir bereits in Mailand erlebt:
- mehr nationale Vereine
- die neuen thematischen Vereine und Wikimedia-Benutzergruppen
- mehr WMF-Mitarbeiter
- größere Delegationen aus den einzelnen Ländern, jetzt zusätzlich zu zwei Ehrenamtlichen (oft Vorstandsmitglieder) auch Direktoren und WCA-Ratsmitglieder
- mehr Ehrenamtliche, die im eigenen Namen eingeladen werden
Die heutige Struktur der Wikimedia Conference hat ihre Vorteile, aber vielleicht wird sie in Zukunft besser durchgeplant sein, auch mit Blick auf die unterschiedlichen Bedürfnisse beispielsweise von blutjungen Vereinen einerseits und größeren Vereinen andererseits. Z., 29.4.
Wahlen, Wahlen, Wahlen
Die Sitenotice deutet es bereits an: Vom 1. bis 15. Juni 2013 wählt die Community drei Mitglieder des Board of Trustees sowie zwei Mitglieder und die Ombudsperson des Funds Dissemination Committee (FDC) der Wikimedia Foundation. Alle Informationen zur Wahl gibt es im Meta-Wiki: WMF-Wahlen 2013.
Worum geht’s?
Alle zwei Jahre wählt die gesamte Wikimedia-Community die von ihr entsandten drei Mitglieder des Board of Trustees, des höchsten Gremiums der Wikimedia Foundation. Zurzeit sind die Community-Plätze durch Ting Chen, Kat Walsh und Samuel Klein besetzt. Ting hatte bereits angekündigt, nicht erneut zu kandidieren, es wird also mindestens ein neues Mitglied geben. Für eine Amtsperiode von zwei Jahren werden nun Kandidatinnen und Kandidaten aus den Reihen der Wikimedia-Community gesucht.
Das Board of Trustees ist entscheidend und federführend beim Anstoßen und Ausarbeiten neuer Strategien, das Board ist rechtlich verantwortlich für das Handeln der Stiftung, entscheidet über personelle Besetzungen und trägt die Vision und Mission der Wikimedia Foundation nach außen. Mit der diesjährigen Wahl bietet sich für die Communitys nun wieder die Chance zur aktiven Mitgestaltung der Wikimedia-Zukunft.
Was kann ich bei dieser Wahl machen?
Auch du kannst dich auf vielfältige Weise einbringen, sofern du magst:
- selber kandidieren! (Informationen für Kandidierende)
- die anstehenden Wahlen in den lokalen Projektcommunitys bekanntmachen
- eine Kandidatur aus den deutschsprachigen Communitys oder eine aus dem internationalen Wikimedia-Universum unterstützen
- die Kandidierenden zu ihren Vorstellungen und Schwerpunkten in der Arbeit im Board befragen (auch auf Deutsch!)
- deine/n Lieblingskandidaten oder -kandidatin wählen
- Feedback zum Wahlprozess geben
- und: bei den Übersetzungen mithelfen :)
Mit Alice Wiegand, die einen der chapter-gewählten Sitze innehat, haben wir bereits ein Mitglied aus Deutschland dabei. Um genauer über die Arbeit des Gremiums zu informieren und zu erklären, was es eigentlich macht, bietet Alice an dem Offenen Sonntag am 26. Mai in der Berliner WMDE-Geschäftsstelle eine Session an.
Die Wahl läuft nach dem Prinzip „Wahl durch Zustimmung mit Enthaltung“. Das heißt, die drei Kandidaten oder die Kandidatinnen mit dem bestem Verhältnis von Ja- zu Nein-Stimmen werden gewählt. Um herauszufinden, welcher Kandidierende am ehesten deine Positionen in die Boardarbeit einbringen kann, kannst du diese mit unendlich vielen Fragen löchern.
Wahlen zum FDC
Für das Funds Dissemination Committee (FDC), den Ausschuss zur Verteilung der Wikimedia-Gelder, finden zur gleichen Zeit ebenfalls Wahlen statt. Es kommen zu den sieben konstituierenden Mitgliedern jetzt zwei zusätzliche, von der Community gewählte Ausschussmitglieder dazu. Beide werden eine Amtszeit von zwei Jahren haben. Ebenso wird es eine Wahl für die Ombudsperson des FDC geben. Diese Person nimmt unter anderem Kritik an der Arbeit des Ausschusses entgegen und erstellt jährlich einen Bericht über das FDC. Die Ombudsperson wird ebenso eine zweijährige Amtszeit haben.
Zeitplan
Der Plan für die Wahlen ist wie folgt:
- 24. April – 17. Mai 2013: Nominierung der Kandidierenden
- 01.–15. Juni 2013: Wahlen
- 16.–18. Juni 2013: Prüfung der abgegebenen Stimmen
- 18.–22. Juni 2013: Bekanntgabe der Wahlergebnisse
Ein Wahlkomitee aus fünf Ehrenamtlichen ist für den geregelten Ablauf der Wahlen zuständig. Mit Ralf Roletschek haben wir in diesem Jahr auch ein Mitglied der deutschsprachigen Communitys dabei. Alle Informationen zur Wahl findest du auf der Meta-Seite Boardwahlen/2013. Für Fragen rund um die Wahl steht dir beim WMDE gerne Nicole Ebber unter nicole.ebberwikimedia.de zur Verfügung.
Insofern: Es stehen wichtige Wahlen an, für die du nicht nur kandidieren, sondern bei denen du dich auch einbringen und mitmischen kannst. Nutz’ die Chance und vor allem: Go vote! (CK (wmde), 29.4.)
Mit dem ZDF im falschen Film
Der Worte sind genug gewechselt – lassen wir diese Kartoffel also schnellstens fallen! Die von einigen Verantwortlichen bei Wikimedia Deutschland (WMDE) mit dem ZDF ausgehandelte Beteiligung von Wikipedianern an der Aufbereitung des anlaufenden Bundestagswahlkampfes durch den Sender stellt einen Irrtum dar, den nachzuweisen kein Feldversuch gebraucht wird:
- Wikipedia ist ein auf Erstellung einer bestmöglichen Online-Enzyklopädie gerichtetes Projekt. Die Prüfung und Bewertung von Politikeraussagen im Bundestagswahlkampf 2013 fürs ZDF (vulgo: Faktencheck) führt weit weg von den originären Anliegen und Obliegenheiten der Wikipedia. Im Binnenraum des Projekts kennen wir als Begründung für eine temporäre bis endgültige Teilnehmersperre den erkennbar fehlenden Willen zur enzyklopädischen Mitarbeit ...
- Für den aus Spendenmitteln für die Wikipedia finanzierten WMDE-Verein gehört die Förderung des „freien Wissens“ auch unabhängig von der Wikipedia zu den in eigenen Projekten geförderten Prinzipien. Dafür werden geeignete Partner in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft gebraucht, mit denen man zum wechselseitigen Vorteil ins Geschäft zu kommen sucht. Das einzige Pfund, das Wikimedia dabei einsetzen kann, sind Wikipedianerleistungen. Letztere vor Missbrauch zu schützen, sollte dem Verein aber ebenfalls ein zentrales Anliegen sein oder werden. Die vorgestellte Kooperationsübereinkunft mit dem ZDF ist dafür ein geradezu aufdringliches Beispiel: Ressourcenfehlleitung in Reinkultur, personifiziert in einem für den Fernsehkanal eigens abgestellten „Wikipedian in Residence“.
- Das Kooperationsobjekt „Faktencheck“ ist als Ad hoc-Strohfeuer weder originell noch ein besonders vielversprechendes Wikipedianer-Betätigungsfeld. Wer die projektinternen Verständigungsschwierigkeiten dazu kennt, wie ein neutraler Standpunkt oft selbst bei einfachen Sachzusammenhängen zu bestimmen sei, der wird nicht die Illusion hegen, dass unsereiner in übererregten tagespolitischen Auseinandersetzungen als Faktenchecker viel Sinnvolles beizutragen hätte. Im schönen neuen Wirtschaftsdeutsch dürfte das als glattes Gegenteil einer Win-win-Situation durchgehen!
- Wer dieses Vorhaben im Lichte der realen gegenwärtigen Wikipedia-Entwicklungsprobleme sieht, reibt sich die Augen: Wir sind – siehe zum Beispiel die Zukunft des Referentennetzwerks oder, noch elementarer, die Probleme inhaltlicher Konfliktregulierung und Moderation im Artikelnamensraum – ganz und gar nicht in der Lage, uns mal eben den Luxus aktueller Schaumschlägerei mit Fernsehbeteiligung zu erlauben. Gewiss soll und kann man Freiwillige nicht hindern, ihren eigenen Interessen nachzugehen. Sie sollten aber, wenn es in diesem Projekt noch mit rechten Dingen zugeht, auch nicht mutwillig oder fahrlässig von dem abgelenkt werden, was an wirklich Wichtigem ansteht.
Zu danken bleibt den beteiligten WMDE-Vertretern für ihr sachbezogenes Auf- und Eintreten in der bisherigen Diskussion. Das darf durchaus als Kommunikationsfortschritt im Verhältnis zur Wikipedianergemeinschaft verbucht werden. Was für die Zukunft zu wünschen bleibt, ist ein anderes Timing: Die Einbeziehung der Enzyklopädisten sollte bereits zur Wikimedia-Projektplanung gehören und nicht erst im Durchführungs- und Rechtfertigungsstadium einsetzen. Liegt das Kind nicht schon im Brunnen? Barnos – 29.4.
Wikimedia Deutschland hat zwischenzeitlich durch Veröffentlichung einer Pressemitteilung durch schlüssiges Handeln bekräftigt, an dem Vorhaben festhalten zu wollen. (A., 30.4.).
Aktuelle Umfrage zur geplanten Kooperation mit dem ZDF (MN, 30.4.)
Kein «verflixtes siebtes Jahr» für Wikimedia CH
Das 2006 gegründete Schweizer Wikimedia-Chapter hat an der gestrigen Generalversammlung in der Universität Neuenburg auf das vergangene Vereinsjahr zurückgeschaut. Es war geprägt durch eine erste Professionalisierung der administrativen Abläufe mit der Einstellung von Chantal Ebongué als erster Geschäftsführerin und der Eröffnung einer Geschäftsstelle in Lausanne. Da Wikimedia CH eines von nur drei Chapters ist, welche momentan Spenden für die Bewegung entgegennehmen, und der FDC-Prozess eingeführt wurde, war die Geschäftsstelle mit viel Arbeit konfrontiert. Positiv war, dass die auf die Schweiz bezogenen Spendenaufrufe eine Verdoppelung der Mitgliederzahl auf 234 und zusätzliche Direktspenden für den Verein ermöglicht haben. Der Vorstand wurde gestern von sechs auf sieben Mitglieder erweitert. Mit Matina Hämmerli stösst eine 56-jährige, organisationserfahrene Frau hinzu.
Vor einem Jahr wurden sechs Arbeitsgruppen gebildet, zwei davon haben seither Aktivitäten entfaltet: jene für internationale Projekte sowie jene für GLAM-Partnerschaften. Was mit den übrigen Gruppen geschieht, wird aus Strategiegesprächen hervorgehen. Besonders einige ScienceGLAM-Projekte (Herbarium und LabiSAlp) sind erfolgreich gestartet. Die Unterstützung der Offline-Software Kiwix ist weiterhin ein wichtiges Standbein des Chapters. Nach der letztjährigen Austragung von Wiki Loves Monuments konnte an der Generalversammlung nicht abschliessend entschieden werden, ob und in welcher Form der Fotowettbewerb mit neuen (regionalen) Kulturgüterlisten weitergehen soll. Eine Arbeitsgruppe macht sich nun an die Planung.
Um das Anliegen einer verbesserten Kommunikation zwischen den Community-Mitgliedern in den verschiedenen Landesteilen einzulösen, wurde kürzlich ein Village Pump in einem geschlossenen Members-Wiki eingerichtet, der Vorstand und die Projektgruppen werden ausserdem Entscheide transparenter kommunizieren. Auf den 1. Mai begrüssen wir eine neue Mitarbeiterin, die Masterstudentin Muriel Staub, welche eine 50%-Stelle als Community-Managerin für den deutschsprachigen Landesteil antritt. Pkh 28.4.
Alpha-Version des VisualEditors verfügbar
Soeben wurde die Alpha-Version des VisualEditors hier in Betrieb genommen. James Forrester (Produktmanager bei der Wikimedia Foundation für VisualEditor und Parsoid) schreibt dazu:
Heute haben wir die für jeden aktivierbare Alpha-Version des VisualEditors in 14 Sprachausgaben der Wikipedia eingeführt. Bereits seit Dezember gibt es diesen auch schon in der englischsprachigen Wikipedia. Der VisualEditor erlaubt es Artikel in Wikipedia ganz anders als bisher direkt so zu erstellen und zu bearbeiten, wie sie danach auch aussehen – wie beispielsweise in einem üblichen Schreibprogramm am Computer.
Autoren aus 15 Sprachausgaben der Wikipedia – der arabischen, chinesischen, deutschen, englischen, französischen, hebräischen, hindi, italienischen, japanischen, koreanischen, niederländischen, polnischen, russischen, spanischen und schwedischen – können sich nun ein Bild davon machen, wie der VisualEditor „in Wirklichkeit“ aussieht, damit sie uns Feedback geben können, wie gut er sich in ihre derzeitigen Arbeitsprozesse in der Wikipedia integriert. Wir wollen aber auch Input erhalten, auf welche Aspekte wir in den kommenden Monaten der Entwicklung unser Hauptaugenmerk richten sollen.
Der VisualEditor befindet sich immer noch in einer sehr frühen Phase und es fehlen immer noch wichtige Funktionen, die wir in den nächsten Monaten angehen werden . Deshalb freuen wir uns besonders auf Feedback von erfahrenen Wikipedianern, denn diese Alphaversion des VisualEditor ist unserer Meinung nach nicht besonders geeignet um Neulingen das Bearbeiten in der Wikipedia nahe zu bringen. Wir wollen niemandem ein einfacheres Bearbeiten versprechen, bevor der VisualEditor fertig ist.
Wir werden stetig Verbesserungen entwickeln und diese etwa alle zwei Wochen freischalten, so dass ihr uns kontinuierlich Feedback geben und sagen könnt, woran wir als nächstes arbeiten sollten.
Wie kann ich den VisualEditor ausprobieren? Der VisualEditor ist jetzt für alle eingeloggten Konten in den Einstellungen der oben genannten 15 Sprachausgaben der Wikipedia verfügbar, wobei er standardmäßig ausgeschaltet ist. Du kannst den VisualEditor einschalten, in dem Du in deine Einstellungen gehst und dort auf den „Bearbeiten“-Reiter klickst. Dort siehst Du die Option „VisualEditor aktivieren.“
Einmal eingeschaltet, wird dir bei jedem Artikel, den Du bearbeiten kannst, neben dem Reiter „Bearbeiten“ ein Reiter „VisualEditor“ angezeigt. Wenn Du darauf klickst, wirst Du nach einer kurzen Pause in den VisualEditor gelangen. Von hier aus kannst Du herumspielen, bearbeiten und echte Artikel speichern und dir ein Bild davon machen, wie der VisualEditor aussieht, wenn er fertig bist.
In dieser frühen Entwicklungsphase des VisualEditors empfehlen wir dir nach dem Speichern immer zu überprüfen, ob es nichts kaputt gegangen ist. Alle mit dem VisualEditor erstellten Änderungen werden in der Versionsgeschichte den Hinweis „VisualEditor“ tragen, sodass Du das einfach überprüfen kannst.
Wie kann ich helfen? Es ist wichtig, dass unsere Software für so viele Freiwillige wie möglich in ihrer Muttersprache verfügbar ist. Wenn Du beispielsweise eine dieser Sprachen sprichst – oder eine der 280 anderen Sprachen, die wir unterstützen, beispielsweise Türkisch, Nordfriesisch, Obersorbisch oder Alemannisch – sei so nett, und überprüfe die Übersetzungen und verbessere sie, falls nötig!
Es wäre toll von dir Feedback zu bekommen – egal ob es ein Problem ist, oder irgendetwas, was Du verwirrend findest. Vielleicht willst Du uns ein Hinweis geben, woran wir arbeiten sollten, oder es ist etwas ganz anderes: lass es uns wissen!
Lydia Pintscher wird die deutschsprachige Community unterstützen Feedback von hier an die Entwickler zu bringen. Andere Chapter überlegen gerade ähnliche Unterstützung zu leisten. L.P. 25.4.
- – Bedienungsanleitung unter Hilfe:VisualEditor (H:VE). PC 25.4.
Mehr Aufmerksamkeit für unsere Artikel-Leuchttürme
Bereits seit 2003 werden in der Wikipedia Artikel als Exzellente Artikel und noch nicht ganz so lang auch als Lesenswerte Artikel ausgezeichnet. Die Idee hinter diesen beiden Konzepten war von Beginn an, die Artikel herauszustellen, die ein besonders hohes qualitatives Niveau erreicht haben – wobei dieses Niveau kontinuierlich angehoben wurde und wohl auch noch weiter steigt. Dieser Prozess findet nahezu unbemerkt von den meisten Wikipedianern und den Lesern auf eigenen Kandidaturseiten – den Kandidaturen von Artikeln, Listen und Portalen und den Kandidaten für lesenswerte Artikel – statt, auf denen Artikel nominiert und bewertet werden – ausgezeichnete Artikel werden anschließend in die oben genannten – auch eher versteckt liegenden – Listen aufgenommen, getrennt nach lesenswerten und exzellenten Artikeln sowie den informativen Listen und Portalen. Dort liegen sie – bis sie eines Tages auf der Hauptseite der Wikipedia als Artikel des Tages präsentiert werden.
Der Autor dieser Zeilen engagiert sich in den Kandidaturen bereits seit 2003 und versucht mindestens ebenso lange, diesen Bereich durch eigene Artikel mitzugestalten. Dabei ist ihm relativ egal, ob er gelegentlich als bapperlsüchtiger Premiumautor beschimpft wird (zumal ersteres sicher zu einem gewissen Maß zutrifft) – für ihn zählt vor allem die Signalwirkung dieser Artikel, die wir in unsere Vitrine stellen und als besonders herausragend kennzeichnen. Entsprechend findet er es ziemlich schade, dass wir diese Perlen sogar vor unseren Mitarbeitern verstecken und ihnen und ihren Autoren außer einem Marsch durch eine häufig nervige und kraftraubende Kandidatur mit viel zu wenig Teilnehmern nur diesen einen Tag auf der Hauptseite gönnen. Er ist dagegen jede Woche neu fasziniert von der liebevollen Aufarbeitung der entsprechenden Artikel in der englischsprachigen Signpost wie in der aktuellen Ausgabe vom 22. April. Er ist der Meinung, dass eine entsprechende Würdigung bsp. hier im Kurier nicht nur die Aufmerksamkeit der Autoren für unsere Leuchttürme erhöhen würde, sondern auch einige weitere Autoren anregen könnte, ihre eigenen Artikel mit dem letzten Schliff und Putz zu versehen und ebenfalls ins Rennen zu schicken und sich an der Bewertung zu beteiligen. Aus diesem Grund kündigt der Autor dieser Zeilen an, in Zukunft zumindest einmal im Monat ein wenig Raum hier im Kurier diesen Leuchtturmartikeln zu widmen.AR – 25.04.
Wikidata Phase 2 (Infoboxen) ist hier
Die Möglichkeit, Daten von Wikidata in ihren Artikeln einzubinden, haben 11 Wikipedien bereits seit einem Monat. Vorgestern kam noch die englischsprachige Wikipedia hinzu. Heute kommen alle 274 verbleibenden hinzu.
Was passiert jetzt, da Phase 2 hier in Betrieb genommen wurde? Es ist ab sofort möglich, die strukturierten Daten, die Wikidata bereits hat, in Artikeln/Infoboxen zu verwenden. Diese beinhalten Dinge wie das Symbol für ein chemisches Element, die ISBN eines Buches oder die Top-Level-Domain eines Landes. (Nichts davon wird automatisch passieren. Jemand muss den Artikel oder die Infoboxvorlage verändern, um die Daten zu nutzen!) Der aktuelle Stand ist allerdings erst der Anfang. Es wird basierend auf dem Feedback von hier und aus den anderen Wikipedien ausgebaut.
Das ist ein großer Schritt für Wikidata und gleichzeitig ein weiterer Anfang. Es ist ein großer Schritt, weil ab sofort alle Wikipedien in der Lage sind, Daten gemeinsam zu sammeln, zu pflegen und zu nutzen. So kann zum Beispiel in jeder Wikipedia zu einem Film dessen ID in der Internet Movie Database abgefragt werden und in einem Artikel genutzt werden, sobald sie jemand in Wikidata hinterlegt hat. Gleichzeitig ist es allerdings auch ein weiterer Anfang, da noch viel getan werden muss. Die Abfrage muss vereinfacht werden. Mehr Daten müssen in Wikidata eingetragen (und wo nötig übersetzt) werden. Es müssen mehr Belege eingefügt werden. Es müssen weitere Datentypen verfügbar gemacht werden wie zum Beispiel Geokoordinaten und Zeit. Deine Hilfe und dein Feedback sind dabei sehr willkommen und wichtig.
Wie funktioniert es? Es gibt zwei Wege, Daten von Wikidata einzubinden:
- Über eine Parserfunktion: Zum Beispiel ergibt ein Aufruf von {{#property:p169}} im Wikitext des Artikels zu Yahoo! “Marissa Mayer”, da sie der Chief Executive Officer der Firma ist.
- Für kompliziertere Aufrufe kann man Lua verwenden. Die Dokumentation dazu ist hier.
Es wird aktuell daran gearbeitet, die Parserfunktion zu erweitern, um zum Beispiel {{#property:Chief Executive Officer}} anstatt {{#property:p169}} verwenden zu können. Den kompletten Plan dafür gibt es hier.
Wo kann ich es ausprobieren? Auf test2 kannst du es ausgiebig testen, wenn du es noch nicht in richtigen Artikeln testen willst.
Wo finde ich weitere Informationen und kann Fragen stellen? Die wichtigsten Fragen werden hier beantwortet. Weitere Fragen werden gern auf Wikipedia:Projektdiskussion/Wikidata beantwortet.
Wir freuen uns auf die nächsten Schritte! L.P. 24.4.
Pfingsten schon was vor? Wie wär’s mit einem Festival …
Denn falls nicht, stellt der Festivalsommer vielleicht eine willkommene Abwechslung im Wikipedianer-Dasein dar. Obwohl die Festivalsaison bereits u. a. durch das niederländische Paaspop und das am kommenden Wochenende stattfindende Groezrock gestartet wurde, gilt in Deutschland das Pfingstwochenende allgemein als Auftakt der Open-Air-Saison – und wartet entsprechend mit einer Reihe interessanter Events auf.
Das Team vom Wikipedia-Festivalsommer bemüht sich dabei, möglichst viele Festivals für Wikipedianer zu öffnen und entsprechend Akkreditierungen für Fotografen (und solche, die es werden möchten) zu organisieren. Bislang konnten wir auf diese Weise bereits einige Leute zu interessanten Festivals schicken und würden gern mit den zahlreichen Pfingstkonzerten richtig durchstarten. Wer Interesse hat, sollte sich und sein Event also rasch in den Festivalplan eintragen – egal ob Jazz, Klassik, Punk, Rock oder Metal. AR – 23.04.
Bildung und Wissen: Die Veränderungen im Referentennetzwerk
Vielen Dank für die Diskussionsbeiträge zum Bericht Sinnfindung – Versuch einer Annäherung.
Ein Anliegen des 2012 gegründeten Bereichs Bildung & Wissen bei Wikimedia Deutschland (WMDE) war es, alle Bildungsaktivitäten (Wikipedia macht Schule, Hochschulprogramm, Silberwissen) in einem Bereich zu bündeln. Im Jahr 2013 haben wir uns weitere wichtige Aufgaben gestellt. Kernziele: Erhöhung der Diversität unter der Autorenschaft (in diesem Jahr am Beispiel von Autorinnen) und die Verankerung Freien Wissens in der Gesellschaft. Zu den Projekten und Aufgaben des Bereichs wird es im Mai einen ausführlichen Beitrag geben.
Um diese Ziele zu verwirklichen, wurden auch die bisherigen Programme einer Auswertung unterzogen, denn wir müssen bei der Planung vor allem Wege gehen, bei denen der Aufwand in einem guten Verhältnis zum Ergebnis steht. Völlig unkritisch ist dabei die Fortführung der Unterstützung ehrenamtlicher Tätigkeiten. Diese ist und bleibt Kernaufgabe von Wikimedia Deutschland. In die Bildungsprogramme wurden jedoch viele Ressourcen investiert, so dass es natürlich notwendig war und ist, diese Programme kritisch auf ihre Zielstellung zu überprüfen. Beim diesjährigen Camp der Referenten in Papenburg wurden die Erfahrungen der bisherigen Programme zusammengefasst und diskutiert: Keines der bisherigen Programme erwies sich als der durchschlagende Erfolg, den wir uns gewünscht hätten.
Referentennetzwerk
Eine besondere Rolle kam innerhalb der Programme dem Referentennetzwerk zu. Unsere Entscheidung, die Programme zu beenden, wurde als „Beenden des Referentennetzwerks“ aufgefasst. Das war nicht unsere Absicht. Zurückblickend sehen wir jetzt: In den enormen Wandel des Bereichs Bildung und Wissen wurden die Referenten nicht ausreichend einbezogen, was in dieser Form nicht hätte passieren dürfen. Wir haben den Wunsch nach Beteiligung und die Hingabe der Gruppe unterschätzt. Dieses bedauern wir. Eine solche schwierige Veränderung zu begleiten, war für alle Beteiligten Neuland. Nun, da die Prämissen klarer sind, kann über eine neue Form der Zusammenarbeit gesprochen werden.
Durch einen Rahmenvertrag sind die Referenten als freie Mitarbeiter des Vereins tätig und haben den Bereich in den bisherigen Programmen intensiv unterstützt. Von den Referenten wird nun ein größerer Freiraum zur Ausgestaltung der durchzuführenden Veranstaltungen gewünscht, der sich nicht nur an den Jahreszielen von Wikimedia orientieren soll. Das ist eine legitime Forderung, weshalb wir vereinbart haben, diesen Konflikt in den kommenden Wochen gemeinsam anzugehen.
Es besteht erstmals die Situation, dass das Referenten-Netzwerk – losgelöst von den bisherigen Programmen – eine Aufgabe aus sich selbst heraus formuliert hat: Sie möchten weiter über Wikipedia aufklären. Dazu wurden zahlreiche Vorschläge angesprochen: Wie und wo kann das Netzwerk ansprechbar sein? Wie kann eine Unterstützung des Engagements durch Wikimedia Deutschland aussehen? Soll diese Tätigkeit weiterhin bezahlt werden? Zwei konkrete Pläne wurden im Referentencamp erarbeitet; nun muss in einem offenen Prozess nach Lösungen gesucht werden.
Abschließend sei festgehalten: Das Ende der Programme soll nicht das Ende des Netzwerkes und seines Engagements sein. Neue Aufgaben und neue Wege auch für die Referenten zeichnen sich ab, denn längst strahlt das Netzwerk über sein ursprüngliches Aufgabenfeld hinaus und die Ideen sind vielfältig. Nils (WMDE), Elly (WMDE), Conny (WMDE) – 22.04.
Deutschsprachige Wikipedia verliert bald Silber: Die Holländer sind in einigen Tagen zweitgrößte WP-Sprachversion!
Seit Gründung der Wikipedia waren wir, die altehrwürdige deutschsprachige Wikipedia, die zweitgrößte Wikipedia-Sprachversion. Nun haben uns die niederländischsprachigen Kollegen den Titel „zweitgrößte Wikipedia nach Artikelzahl“ genommen. Zumindest werden sie ihn uns im Laufe der nächsten Woche nehmen. Dank einem kleinen Bot, der im Sekundentakt neue Artikel schlechte Stubs erstellt, konnte diese Aufholjagd in äußerst kurzer Zeit vollendet werden.
Wer sich aber mit der Bronze-Medaille zufrieden gibt, dem sind die Schweden wahrlich ein Klotz am Bein. Sie haben nämlich ebenfalls einen Bot ins Rennen geschickt, der Stubs in Massenfertigung produziert. Daher werden wohl auch die Schweden im Laufe des Jahres die 1-Million-Marke knacken (wie bereits weiter unten berichtet). Auch die in Europa gänzlich unbekannten Sprachen Cebuano und Wáray-Wáray sprinten dank Bots in erstaunliche Höhen. So sind momentan etwas mehr als 94 % aller Cebuano-„Artikel“ Bot-Stubs.
Wenn wir dann in zwei bis drei Jahren die 2-Millionen-Marke knacken werden, werden in den Niederlanden, in Schweden und auf den Philippinen die Leutchen schmunzeln, wie wir momentan über den Hundertsten Meilenstein der Mini-Wikipedias schmunzeln. Ob bei uns jemals Bots zu Artikel-Ersteller werden, ist extrem zweifelhaft. Zu groß sind die Nachteile – von Motivationsklau zu Qualitätsvernichtung ist ja alles schon tausende Male gesagt worden. Ich melde mich dann in einigen Jahren zum milliardsten Wáray-Wáray-Artikel… (IP, 21.4.)
Update: Das Wachstum der niederländischsprachigen Wikipedia hat sich seit einigen Tagen wieder verringert. Es scheint aber eine Frage der Zeit zu sein, bis sie Platz zwei der größten Sprachversionen einnimmt. Ein Platz unter den Top 3 ist für die schwedischsprachige Ausgabe schon fraglicher. Die erreichbare Platzierung wird von der Geschwindigkeit und der Gesamtmenge der botgenerierten Artikel abhängen. Der Platz in den Medaillen-Rängen scheint für die deutschsprachige Wikipedia also voraussichtlich noch nicht zwangsläufig zu wanken. Auf lange Sicht werden sich die deutschsprachige und auch die französischsprachige Ausgabe ohnehin wieder ihre alten Platzierungen zurückerobern – wenn keine anderen Aktionen dazwischenfunken. (Toffel, 1.5.)
Sinnfindung – Versuch einer Annäherung
Vom 12. bis 14. April 2013 fand in Papenburg (Ems) ein Treffen mit Angestellten des Vereins Wikimedia Deutschland (WMDE) und neun Referenten statt, bei dem über die Zukunft der Veranstaltungen beraten werden sollte, die der Bereich Bildung und Wissen von Wikimedia Deutschland zukünftig anbieten bzw. unterstützen wird. Die bisherigen Bildungsprogramme, beispielsweise für Schulen und Universitäten, sollen nicht mehr fortgeführt werden, weil das in den kurzfristigen Zielen des WMDE-Jahresplans 2013 nicht mehr vorgesehen ist. Ein sachlicher Grund dafür ist sonst nicht ersichtlich und wurde auch nicht genannt, denn es gibt eine rege Nachfrage nach Workshops für Schüler und zur Lehrerfortbildung zum Thema „Wikipedia im Unterricht“. Darüber hinaus gibt es weiterhin Nachfrage nach Wikipedianern, die erklären können, wie Artikel zustande kommen und wie man mit Wikipedia kompetent umgeht. Bereits im Vorfeld des Camps äußerten mehrere Referenten ihren Unmut über die Art, wie WMDE die Programme ohne Ankündigung unvermittelt einstellte und erst danach begann, nach Ersatzlösungen mit Hilfe der Referenten zu suchen. Entsprechend angespannt war daher auch die anfängliche Stimmung. Einige sahen sogar einen offenen Eklat voraus, oder zumindest harte Vorwürfe, aber das blieb aus.
Beide Seiten, WMDE und die anwesenden Referenten, bewegten sich im Laufe der drei Tage in einem achtsam moderierten Prozess aufeinander zu und einigten sich auf einen von Raymond am dritten Tag präsentierten Plan für eine zukünftige Zusammenarbeit, nach der das Referentennetzwerk unter dem Dach und logistisch unterstützt von Wikimedia Deutschland die in den vergangenen Jahren mühsam aufgebauten Strukturen weitgehend autonom weiterführen kann. Auf diese Weise könnte es möglich sein, auch weiterhin Freies Wissen zu fördern und damit zugleich den langfristigen satzungsmäßigen Zielen des Vereins zu dienen, die bei der Fixierung auf kurzfristige Planerfüllung nur allzu leicht aus dem Blick geraten können. Eine Alternative dazu wäre eine vollständige Abkoppelung der Referenten von WMDE als eigenständiges Projekt gewesen, die zwar eigentlich niemand wollte, die aber weiterhin möglich bleibt, sollte es sich der Verein doch noch einmal anders überlegen. Einzelheiten sind zwar noch zu klären, Entscheidungen stehen noch aus, aber die Richtung wurde von allen Teilnehmern begrüßt.
Im Ganzen gesehen war dies ein produktives Treffen, das zwar teilweise starken Stimmungsschwankungen unterlag, aber nicht zu unsachlichen Auseinandersetzungen führte. Zwar war ein gewisses Kopfschütteln über die bereits am Sonnabend zur Halbzeit erfolgte Abreise des WMDE-Ressortleiters von Bildung & Wissen, Nils Weichert, zu verzeichnen, aber die verbliebenen WMDE-Angestellten und die unermüdlich freundliche Moderatorin, die aus Berlin mit angereist war, vermittelten den Eindruck einer hohen Themenkompetenz bei der entscheidenden letzten Sitzung. Schlesinger, Raymond, Aschmidt 19. April 2013
Wie alt sind die Wikipedianer?
Einer repräsentativen statistischen Erhebung nach ist die überwiegende Mehrheit der Wikipedianer zwischen 10 und 99 Jahren alt. Lediglich 0,7 ‰ von uns können dreistellige Alterszahlen vorweisen, wobei dieser Anteil erst in jüngster Zeit signifikant gestiegen ist und zuvor wohl noch deutlich niedriger gelegen hatte.
Man könnte es auch anders formulieren:
Wikipedia wird 100
Der älteste uns bekannte de-Wikipedianer aller Zeiten, Benutzer:Kmarawer – bzw. Karl Rawer, wie er außerwikipedianisch ebenfalls gelegentlich genannt wird – wird heute, am 19. April 2013, glatte 100 Jahre alt. Seinen letzten Edit tätigte er 98½jährig am 11. Dezember 2011.
Sollten Sie, liebe mitlesende IP, bereits vor einiger Zeit jene magische Altersschwelle überschritten haben, sei Ihnen dringend nahegelegt, sich noch anzumelden. In 20 Jahren könnte Ihnen schließlich fast niemand mehr den Titel „frühestgeborener Wikipedianer aller Zeiten“ streitig machen. Nur ist eben nicht gesichert, ob dann Ihre CPU noch so gut funzt, daß es zur Erstanmeldung reichte ...
Warum ich hier ausnahmsweise das Sie bemühe:
Nicht alle vor 1920 geborenen Wikipedianer haben sich schon auf das „Du“ umgestellt – zumindest Hanfried Lenz hatte es vor ein paar Jahren noch nicht.
Auffallend:
100 % aller de-Wikipedianer aus den 1910er Jahrgängen haben einen Artikel. Da können die 2010er Jahrgänge bei Weitem nicht mithalten. Es scheint sogar so zu sein, daß der letztgenannten WP-Generation jeglicher Wille zur enzyklopischen Mitarbeit fehlt – Stichproben ergaben jedenfalls, daß es sich praktisch ausschließlich um reine Laberaccounts mit unter 20 % Artikelarbeit handelt.
Aus rechtlichen Gründen sei noch darauf hingewiesen, daß vereinzelt von Kritikern die Repräsentativität der hiesigen statistischen Quellen angezweifelt wird. So behaupten zuweilen Wikipedianer von Treffen, auf denen absolute Mehrheiten der Benutzer weiß, männlich und zwischen 30 und 60 Jahren alt gewesen seien mit nur vereinzelten Jungspunden, Altspunden und Mittelaltspundinnen dazwischen. Was der hier referenzierten Statistik widerspräche, in welcher der Jahrgang 1987 als stärkster WP-Jahrgang ausgewiesen wird – also ein Jahrgang, in dem ein Wikipedianer nach soeben abgeschlossenem Studium typischerweise nun vor der Frage steht, ob er seine Karriere entweder als Richter, Arzt, Manager, Prof, etc. fortsetzen sollte oder aber doch eben eher als WP-Administrator.
Aber egal, welche Einschätzung über die Reputabilität dieser Quelle sich durchsetzen wird:
Alles gute, lieber Karl, für das nächste Lebensjahrzehnt! op
- Nachtrag:
- Karl scheint auch heute noch wohlauf zu sein – er surft übrinx mit Linux! 20. April 2012 op
Zeitkapsel: am Montag im Allgäuer Untergrund feierlich versenkt
Sie ist versenkt: Die im Oktober 2012 vorgeschlagene und seit Anfang 2013 genauer konzipierte Zeitkapsel wurde am 8. April in die Tiefen des Hildegardplatzes in Kempten (Allgäu) versenkt.
„Knapp“ ging es laut Eva Motzko und Brigitte Schißler-Vöhringer, beide Personen der Stadtverwaltung, beim Verschließen der Zeitkapsel bei einer Firma, wenige Kilometer von Kempten entfernt, zu. Paar Seiten mehr und man hätte das Stadtlexikon nicht reingebracht.
Etwa 450 Seiten oder exakt 101 Artikel umfasste das einseitig ausgedruckte Stadtlexikon, welches am Montag versenkt wurde. Enthalten war eine Auswahl aus den rund 400 Artikeln aus der Kategorie Kempten. Priorität gehörte allen für Kempten wichtigen, aktuellen und örtlich mit dem Hildegardplatz verbundenen Artikeln. Diese hundert mit Kempten im Zusammenhang stehenden Artikel wurden zusätzlich durch einen vollständigen Wikipedia-Artikel über Wikipedia ergänzt. Was Wikipedia ist bzw. war, werden unsere Nachfahren direkt mit dem Wiederentdecken der Zeitkapsel spätestens herausfinden können.
Die Wurzeln der Idee, die an sich nicht neu ist, liegen rund 460 Kilometer nordwestlich von Kempten entfernt: In Aachen wurde Anfang Herbst 2012 der Exkursionsführer vom August-Stammtisch in einer Zeitkapsel auf dem Aachener Markt versenkt (Info). Wie in Kempten durften sich auch dort die Bevölkerung sowie die Stadtbesucher am Inhalt der Zeitkapsel beteiligen.
In Kempten wurde die Aktion jedoch zur offiziellen Stadtsache gemacht: Die Zeitkapsel wurde mit dem ersten Spatenstich vergraben. Davor gab es zahlreiche Sitzungen gemeinsam mit der Stadtverwaltung: Neben Organisationsangelegenheiten gab es auch eine Jury, die die eingeschickten Bürgerbeteiligungen auswertete. Die Kapsel, aus rostfreiem Edelstahl gebaut, wurde in einer Betonfassung gesichert und mit einer Stahlplatte mit Gravur – sie beschreibt, was sich unter der Platte verbirgt – verschraubt. Alles auf Kosten der Stadt.
Noch kurz vor dem Druck wurden die ausgewählten Artikel sprachlich geglättet und inhaltlich gesichtet sowie korrigiert. Gedruckt wurde das Stadtlexikon im Stadtarchiv auf dickerem, säurefreiem Papier. Einen unkomplizierten Druck ermöglichte die aus der Buchfunktion stammende PDF-Datei.
Die Versenkung am 8. April begleitete ein Gebäck in H-Form (Bezug auf Hildegardplatz), eine lange Rede vom Oberbürgermeister Ulrich Netzer (der seinen Wunsch nach einer pünktlichen Platzfertigstellung äußerte) und der offizielle Spatenstich, bei dem der Initiator mit von der Partie war. Die schlaflosen, stressigen Nächte der fleißigen Wikipedia-Autoren davor haben sich also gelohnt. Was Wikipedia und die Community, mit diesem Beispiel als Modellvorhaben, künftig machen kann, soll in einem Workshop im Sommer dieses Jahres in Kempten diskutiert und erdacht werden. Denn eines ist sicher: Solch eine Aktion kann überall durchgeführt werden. Die Vorteile liegen auf der Hand; zum einem werden Artikel nicht nur qualitativ verbessert, zum anderen entsteht auch eine gewisse Menge an neuen Artikeln, die bisher gefehlt haben. Der Kurier wird über die Planung des Zeitkapsel-Workshops rechtzeitig informieren.
Die Seite zum WikiProjekt Kempten/Zeitkapsel befindet sich samt der Artikelauswahl und dem zugehörigen Pressespiegel hier. H&M 13.04.
Jimmy Wales und die Zensur in Frankreich, Russland und Kasachstan
Die unlängst erfolgten Zensurversuche der russischen Regierung (erfolgreich: der russische Wikipedia-Artikel über das Haschischrauchen wurde gekürzt) und des französischen Geheimdienstes (erfolglos: Eigentor, siehe unten) werden derzeit auf Jimmy Wales' Diskussionsseite in der englischsprachigen Wikipedia besprochen. Wales gibt dabei kernige Sprüche von sich:
- For me, being blocked is always preferable to collaborating with censors. It's important to understand that the fear of site-wide blocking is based in concerns that some (smaller, presumably) ISPs may lack sufficient technical resources to block individual pages, forcing them to block the entire site to comply with the law. Believe me, if those ISPs block the entire site, while other ISPs only block specific pages, the ones which block all of Wikipedia will lose customers very very quickly. We are not weak, we are very powerful. Catering to the demands of weak and cowardly politicians – the kind who fear the spread of knowledge – is not the Wikipedia way.
- Our responsible and thoughtful editorial judgment must always come first, yes. We should strive for factual, neutral, high quality information. In the current situation in Russia, entire topics of human knowledge have been declared off limits for discussion. This is a deep human rights violation.
Doch die Diskussion ist auch wieder auf Kasachstan zurückgekommen, und Wales scheint unfähig, eine offene und ehrliche Antwort auf unbequeme Fragen zu geben, was er wann über die Verflechtungen der kasachischsprachigen Wikipedia mit dem kasachischen Regime wusste.
Ich finde es immer noch absolut unverständlich, wie Wales 2011 auf die Idee kam, einen aus seiner privaten Tasche finanzierten „Global Wikipedian of the Year Award“ ins Leben zu rufen, und dann bei der Suche nach dem besten Wikipedianer der Welt ausgerechnet auf Rauan Kenzhekhanuly kam: einen Mann, der laut seinem LinkedIn-Profil sein ganzes erwachsenes Leben lang für das kasachische Regime gearbeitet hat – für die kasachische Botschaft in Moskau, den staatseigenen kasachischen TV-/Rundfunksender (gegründet von der Tochter des Präsidenten), als Redenschreiber für kasachische Politiker: Das ist Jimmy Wales' „globaler Wikipedianer des Jahres 2011“. Einen besseren, würdigeren Wikipedianer, ohne suspekten Werdegang in einem menschenrechtsfeindlichen Regime (Kasachstan ist derzeit Nr. 160 auf der Rangliste der Pressefreiheit), konnte Wales 2011 nirgendwo auf der Welt für seinen frisch für diese Gelegenheit ins Leben gerufenen Preis finden? Und er wundert sich, dass auch die Presse dies unverständlich fand?
Damit konfrontiert, dass die von Kenzhekhanuly gegründete Organisation, WikiBilim, vom kasachischen Staat mitfinanziert wird (und schon Wochen vor Verleihung von Wales' Preis bekanntermaßen Empfänger solcher finanzieller Unterstützung war: Ting Chen war auf der Pressekonferenz in Almaty, wo all das der Öffentlichkeit mitgeteilt wurde, persönlich anwesend), sagte Wales jüngst auf seiner Diskussionsseite, die Finanzierung durch das kasachische Regime sei zwar nicht gut, täte aber letztendlich nichts zur Sache – er würde für seinen Preis heute noch denselben Empfänger wählen und wäre stolz darauf.
Für jemanden, der gerne den großen Champion für Pressefreiheit markiert, eine seltsam inkonsistente Einstellung. (AK, 13.4.)
Die Römer kommen!
Wikipedianer! Landsleute! Freunde! Es begab sich um das Jahr 235 n. Chr., dass römische Legionäre, darunter die Legio IIII Flavia Felix und Auxiliartruppen in einer Stärke von bis zu 8.000 Mann und vermutlich unter Führung des Soldatenkaisers Maximinus Thrax durch die dunklen Wälder Nordgermaniens marschierten. Von wo sie kamen, wohin sie wollten und was sie vorhatten, ist unbekannt. Am Nordwestrand des Harzes, am sogenannten „Harzhorn“ in Südostniedersachsen, wurden sie allem Anschein nach von Germanen in schwere Kämpfe verwickelt, die Hunderte, wenn nicht Tausende das Leben kosteten. Die Wissenschaft erforscht dieses Ereignis erst seit kurzem als „Schlacht am Harzhorn“. Das Besondere, um nicht zu sagen, das Sensationelle: Spuren des Geschehens wurden erst 1.800 Jahre später entdeckt und erst seit 2008 werden überhaupt systematische archäologische Grabungen durchgeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt war herrschende Meinung, dass die wohlbekannte Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr. eine der letzten großen Schlachten zwischen Römern und Germanen auf dem Boden des heutigen Deutschland war. Das ist offensichtlich nicht der Fall! Das Gebiet am Harzhorn ist vielmehr das besterhaltene und umfangreichste antike Schlachtfeld in ganz Europa und Zeugnis, dass sich auch noch über 200 Jahre nach der „Schlacht im Teutoburger Wald“ römische Legionen weit jenseits des Niedergermanischen Limes’ in Nordgermanien aufhielten. Bisher konnten weit über 2000 Artefakte (hauptsächlich Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände) geborgen werden, die nun katalogisiert und restauriert werden. Ein Ende der Grabungstätigkeit und der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Erkenntnisse dieses „archäologischen Jahrhundertfunds“ ist nicht absehbar.
Um einer breiten Öffentlichkeit das historische Ereignis und den Stand der Forschung in angemessener Form zu präsentieren, wird ab September 2013 im Braunschweigischen Landesmuseum (BLM) eine Niedersächsische Landesausstellung stattfinden. Zusammen mit dem BLM planen wir im Vorfeld – an einem Juni-Wochenende – eine „Wikipedia-Schreib-und-Fotowerkstatt in Braunschweig“. Die Planungen haben gerade begonnen. Es ist beabsichtigt, Wikipedia-Autoren, -Fotografen, -Kartografen, -Archäologen etc. mit beteiligten Wissenschaftlern und Museumsleuten zusammenzubringen, um gemeinsam Artikel anzulegen und auszubauen sowie Fotos und Karten zu erstellen. Für Fotografen, Kartografen und sonstige Interessierte soll es eine geführte Exkursion zum Schlachtfeld (ca. 70 km südwestlich von Braunschweig) geben. Artefakte können in Braunschweig begutachtet und fotografiert werden. Bereits bestehende Artikel im Umfeld der Schlacht sind: Maximinus Thrax, Schlachtfeldarchäologie, Legio IIII Flavia Felix, Geschichte der Römer in Germanien, Magna Germania und Limesfall … und noch viele mehr (s. Kategorie:Römische Militärgeschichte).
Es werden also für unser kombiniertes Wikipedia-BLM-Wochenendereignis im Juni gesucht: Autoren, Fotografen, Kartografen, Archäologen, Interessierte, Engagierte, Begeisterte, Helfer und natürlich … Römer & Germanen! BS, 12.4.13
Neues von der Bot-Front
Anfang des Jahres hatte ich darauf hingewiesen, dass vier Wikipedias auf dem besten Wege sind, die 1-Million-Artikel-Marke zu knacken: Italienisch, Russisch, Spanisch und Polnisch. Eine davon, Italienisch, hat dies inzwischen auch getan. Wen ich damals nicht auf der Rechnung hatte: Schwedisch. Schwedisch war zu jenem Zeitpunkt noch weit entfernt und man hätte damit rechnen können, dass es noch Jahre dauern würde. Nachdem jedoch die schwedische Wikipedia mit Bot-Hilfe reichlich aufgepumpt wurde, dürfte es jetzt nicht mehr lange dauern, bis die Million fällt. Schwedisch hat sich von Platz dreizehn zu Jahresbeginn auf Platz acht der größten Wikipedias vorgearbeitet, Polnisch, der erste Kandidat aus dem ursprünglich vorhergesagten Quartett, wurde inzwischen geschluckt. Auch Cebuano und Wáray-Wáray haben seit Jahresbeginn per Bot kräftig zugelegt. So stark, dass auch hier ein Überschreiten der Millionen-Grenze bis Jahresende möglich ist.
Ende März waren bereits 44,5 % der Artikel in der schwedischen Wikipedia Bot-Artikel, in der Cebuano-Wikipedia waren es 67,3 % und Wáray-Wáray bestand sogar zu 86,2 % aus Bot-Artikeln.
Die nahezu inhaltsleeren Stubs, die dabei entstehen, bilden gleich in mehrfacher Hinsicht ein Problem:
- Es wird ein Vorhandensein von Information vorgetäuscht, wo praktisch keine ist. Der Leser, der auf einen solchen Bot-Artikel stößt, fühlt sich betrogen.
- Rotlinks werden künstlich beseitigt, wodurch bei potentiellen Autoren der Eindruck entsteht, wir hätten ja bereits einen Artikel, also brauche man auch keinen mehr zu schreiben.
- Autoren werden um die Möglichkeit betrogen, selbst einen Artikel zu erstellen. Statt des positiven Gefühls, etwas Eigenes geschaffen zu haben, entsteht der Eindruck, einem dummen Bot hinterräumen zu müssen.
Selbst wenn die Absichten dahinter noch so gut sein mögen, stellt sich die Frage, ob es nicht andere Möglichkeiten gibt, gewisse Dinge zu erreichen. So könnte etwa die Erstellung von Artikeln durch fachspezifische Seitenvorlagen erleichtert werden. Diese würden Neulingen den Einstieg erleichtern und den alten Hasen Routinearbeiten abnehmen. Auch die Nutzung von Wikidata zur sprachübergreifenden Bereitstellung von Informationen bietet sich an. Beides lässt Autoren die Freiheit, Artikel selbst zu erstellen und eigenständig mit Informationen zu füllen, ohne sich mit den lausigen Hinterlassenschaften eines Bots herumschlagen zu müssen. Duschgeldrache2, 7.4.13
Trends bei der Nutzung der Wikipedia-Sprachversionen
Der Wikipedia Signpost berichtet über Erik Zachtes neue Auswertung der Wikipedia-Statistiken. Interessierte und statistisch Kompetente mögen sich die Daten direkt anschauen.
Für die deutschsprachige Wikipedia zeigt sich, so liest man, ein Rückgang der Nutzung im Vergleich zu den anderen Sprachversionen.
Die deutschsprachige Wikipedia ist bei den Seitenabrufen aller Versionen von 7 % (Alexa, Mai 2011) auf 5,4 % zurückgefallen und liegt nun nicht mehr direkt hinter der englischen Wikipedia, sondern hinter dieser, der spanischen und der japanischen (je 7 %) sowie der russischen Wikipedia (6 %), gefolgt von der französischen (4,2 %). Auch der Anteil der englischen Wikipedia an den Seitenabrufen ist allerdings leicht rückläufig (von 53 % im Jahr 2009 auf heute 47 %).
In allen drei deutschsprachigen Ländern habe sich ein Trend weg von der deutschsprachigen Wikipedia, hin zur englischen gezeigt. Der Signpost betreibt etwas Kaffeesatzleserei, was die Gründe für diesen Trend angeht, und mutmaßt, dies könne womöglich darauf zurückgehen, dass die Autoren der deutschsprachigen Wikipedia Themen der Popkultur eher reserviert gegenüberständen. In der Schweiz gebe es einen deutlichen Trend hin zur Nutzung der englischen, weg von der deutschen Wikipedia, zu einem geringeren Teil auch hin zur französischen Sprachversion. In Luxemburg sei die Abkehr von der deutschen Wikipedia zugunsten der englischen und der französischen deutlich gewesen. (A., 6.4.)
Französischer Geheimdienst lässt Artikel löschen
Wie auf Wikimedia-l gemeldet wurde, hat der Inlandsgeheimdienst der französischen Regierung den Artikel fr:Station hertzienne militaire de Pierre-sur-Haute löschen lassen. Der unter Realname agierende Vorsitzende von Wikimédia France Rémi Mathis wurde als Administrator von den Behörden um die Löschung gebeten, nachdem eine Anfrage an die Rechtsabteilung der Wikimedia Foundation erfolglos geblieben war. Die Seite wurde von einem Administrator außerhalb Frankreichs wieder hergestellt. Der bisher beispiellose Vorgang hat zu umfangreichen Diskussionen in der französischen Wikipedia geführt.fr:Wikipédia:Bulletin des administrateurs/2013/Semaine 14#Secret défensefr:Wikipédia:Le Bistro/5 avril 2013#Wikipédia, et secret défensefr:Discussion utilisateur:Remi Mathis#Demande
Der Artikel, der eine Militärbasis im Département Loire beschreibt, wurde nach einer Diskussion auf dem Französischen WP:A/N wiederhergestellt. Er soll angeblich diesen Paragrafen des französischen Strafgesetzbuches verletzen, bei dem es um Geheimhaltung in Fragen der Landesverteidigung geht. Welche Konsequenzen sich aus diesem bislang einzigartigen Fall ergeben, wird der KURIER berichten; eines scheint jedoch sicher: Geheim wird die Militärbasis auf absehbare Zeit nicht bleiben. (CoE, erg. A, 6.4.)
Nachtrag: Wie im Blog des französischen Chapters zu lesen ist, wurde Rémi Mathis massiv unter Druck gesetzt. In den Büros des Geheimdienstes wurde er vor die Wahl gestellt, den Artikel vor Ort zu löschen oder sofort eingesperrt und rechtlich verfolgt zu werden, nachdem er sich anfänglich weigerte und auf die Verantwortung der Wikimedia Foundation verwies. Mathis hatte zuvor keinerlei Verbindung zu dem Artikel und wurde folglich als ganz normaler Wikipedia-Administrator einbestellt. Neben der Wikimedia Foundation übte auch Wikimédia France scharfe Kritik an dem Vorgehen: „Diese Schikanen sind unnötig um militärische Geheimnisse zu schützen und die Vorstellung einer brutalen Reglementierung des Internets ist eine, die weder wir noch die Wikipedia-Autoren jemals unterstützen werden.“ (CoE, 6.4.)
Wikidata Phase 2 (Infoboxen) kommt bald
Vor einer Weile wurde hier die erste Phase von Wikidata in Betrieb genommen, wodurch Links zu Artikeln in anderen Sprachversionen jetzt von Wikidata kommen. In Kürze wird die zweite Phase von Wikidata (Infoboxen) hier in Betrieb genommen. Dies ist breits auf 11 Wikipedien geschehen (it, he, hu, ru, tr, uk, uz, hr, bs, sr, sh) und es scheint keine größeren Probleme zu geben. Der nächste Schritt ist die englischsprachige Wikipedia – aktuell geplant für den 8. April. Wenn alles gut läuft, werden alle verbleibenden Wikipedien (inklusive der deutschsprachigen) am 10. April dazukommen. Es ist möglich, dass dieser Termin noch verschoben werden muss. In diesem Fall wird es hier ein Update geben.
Was wird passieren, wenn Phase 2 hier in Betrieb genommen wurde? Sobald sie in Betrieb genommen wurde, wird es möglich sein, die strukturierten Daten, die Wikidata bereits hat, in Artikeln/Infoboxen zu verwenden. Diese beinhalten Dinge wie das Symbol für ein chemisches Element, die ISBN eines Buches oder die Top Level Domain eines Landes. (Nichts davon wird automatisch passieren. Jemand muss den Artikel oder die Infoboxvorlage verändern, um die Daten zu nutzen!)
Wie wird es funktionieren? Es gibt 2 Wege, Daten von Wikidata einzubinden:
- Über eine Parserfunktion: zum Beispiel ergibt ein Aufruf von {{#property:p169}} im Wikitext des Artikels zu Yahoo! “Marissa Mayer”, da sie die der Chief Executive Officer der Firma ist.
- Für kompliziertere Aufrufe kann man Lua verwenden. Die Dokumentation dazu ist hier.
Es wird aktuell daran gearbeitet, die Parserfunktion zu erweitern, um zum Beispiel {{#property:Chief Executive Officer}} anstatt {{#property:p169}} verwenden zu können. Den kompletten Plan dafür gibt es hier.
Wo kann ich es ausprobieren? Auf test2 kann es bereits ausgiebig getestet werden.
Wo finde ich weitere Informationen und kann Fragen stellen? Die wichtigsten Fragen werden hier beantwortet. Fragen werden gern auf Wikipedia:Projektdiskussion/Wikidata beantwortet.
Ich will auf dem Laufenden gehalten werden zu Wikidata Um alle wichtigen Sachen rund um Wikidata zu erfahren, kannst du dich in den Wikidata Newsletter eintragen, der dann wöchentlich auf deine Nutzerdiskussionsseite geschickt wird. L.P. 5.4.
Update: Die Inbetriebnahme musste verschoben werden. Ein neuer Termin wird sobald wie möglich hier veröffentlicht. L.P. 9.4.
Update 2: Der neue Termin steht jetzt fest. Wenn es keine Probleme bei der englischsprachigen Wikipedia am 22.4. gibt werden alle anderen inklusive der deutschsprachigen am 24.4. folgen. L.P. 19.4.
QS-Triathlon
Bis zum 26.05. läuft noch der QS-Triathlon der Redaktion Biologie. Seit 2008 findet der Wettbewerb zur Verbesserung bestehender Artikel zum fünften Mal statt. Bekanntlich gibt es bei den Biologen so gut wie keine Artikel, die überhaupt noch Verbesserungspotenzial haben. Wir sind aber Perfektionisten genug, um auch die letzten mangelhaften Artikel aufzubohren. Diese finden sich etwa in der Qualitätssicherung Biologie, der Liste der Artikel mit Baustein-Verzierungen oder diversen anderen Wartungslisten. Obwohl die ersten Teilnehmer beim Triathlon schon angefangen haben, sollte es kein Problem sein, den hühnerbrüstigen Athleten die paar Punkte bis Ende Mai abzujagen! dzl, 30.04.
SUL geht in die letzte Runde
Das 2008 eingeführte Single-User-Login-Verfahren (SUL), das es Autoren ermöglicht, problemlos mit ihrem vereinheitlichen Benutzerkonto von einem WMF-Wiki ins andere zu wechseln, wird renoviert. Im letzten Schritt, der von einem Tech-Team um James Forrester ausgearbeitet wurde, werden die verbliebenen Problemfälle, bei denen bestehende globale und lokale Benutzerkonten unterschiedlicher Eigentümer kollidieren, aufgearbeitet. Obwohl seit der Umstellung 2008 keine regulären neuen Fälle mehr entstehen können, hat das Thema neue Dringlichkeit entwickelt. Diverse kommende Softwareänderungen, wie das verbesserte Notifikations-Kommunikationssystem („Echo“) für Benutzer, hängen von einer global-eindeutigen Zuordnung der Benutzerkonten ab.
Die letzten lokalen Konten werden in einem Verfahren, das sich an dem von den Bürokraten bei der SUL-Einführung 2008 genutzten Ansatz orientiert, in globale Accounts überführt. Die Communitys haben in diesem Rahmen zudem die Möglichkeit, bei Bedarf aktive lokale Konten gegenüber mit diesen in Konflikt stehenden inaktiven globalen Benutzern zu bevorzugen und dies auf Meta vorzuschlagen. Die Einzelfallkoordination solcher Fälle zwischen den verschiedenen Projekten wird von den jeweils zuständigen Benutzergruppen via Meta-Mailingliste abgewickelt und auf Meta umgesetzt, um das Verfahren möglichst rasch abzuschließen. J., 30.04.
Peter Haber verstorben
Wie Jan Hodel im renommierten weblog.hist.net mitteilt, verstarb der Schweizer Historiker Peter Haber in der vergangenen Nacht nach langer schwerer Krankheit. Wikipedianer kennen ihn weniger für seine Beiträge unter dem Benutzernamen Ph64 als vielmehr durch seine kritischen Beiträge zur Wikipedistik. Bei der Konferenz Wikipedia: Ein kritischer Standpunkt stellte sein Vortrag für viele wikipedianischen Besucher einen der besten und fundiertesten Beiträge dar, selbst wenn man Haber nicht in allen Punkten zustimmen wollte. Der Tod Habers hinterlässt eine große Lücke. (RM 28.4.)
Wikidatas Quellen – das Missverständnis
Wie der Kurier heute in den Morgenstunden von einem Gespräch mit einem Bot schlussfolgern konnte, liegt bezüglich Wikidata und Quellen aus der Wikipedia ein großes Missverständnis vor, welches derzeit kraftraubend weite Kreise in vielen Diskussionen zieht. Bis in die heutigen Morgenstunden waren deutschsprachige Wikipedianer der Meinung, Wikidata wird den Hitzetod sterben. Der Grund lag darin, dass in Wikidata, so schrieb man, Wikipedia-Artikel als Quellen verwendet würden.
Dem ist nicht so. Es handelt sich hierbei nur um die Angabe, woher die Information stammt – die sogenannte Datenherkunft. Es handelt sich hierbei nicht um eine „reliable source“ – eine verlässliche Quelle nach dem hohen Wikipedia-Standard. Die vorhandenen Eigenschaften der Einträge, beispielsweise dass Ben Nevis ein Berg ist, stammt aus en:wp und wurde soeben um eine Quelle der Deutschen Nationalbibliothek erweitert (Geografikum). Zum Angeben von beliebigen URL als Quelle wird der sogenannte IRI-Datentyp benötigt, der von sehr vielen Menschen bewusst oder unbewusst schon lange erwartet wird und zeitnah eine Bequellung in unseren Maßstäben ermöglicht. Es bleibt spannend. (con 28.4.)
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß theoretisch durchaus Quellen dafür erbracht werden können, daß der Ben Nevis ein Berg ist, beispielsweise über den GEOnet Names Server der National Geospatial-Intelligence Agency. Doch leider ist für die Webmaster der NGA das Wort Permanentlink genauso ein Fremdwort wie es derzeit noch nicht möglich ist, URIs als Quelle einer Information anzugeben. Und wenn nicht einmal das möglich ist, mein Gott, was sollen denn die Botidioten, die sich bisher sich mit dem Fixen von Interwikilinks beschäftigt haben, denn da tun? Die sind doch diesbezüglich völlig überfordert. MaB 29.4.
Globale Wikipedianer des Jahres: „Preisgeld nie erhalten“
The Daily Dot berichtete am 26. April, dass die von Jimmy Wales bei Wikimania 2011 und 2012 ausgezeichneten „globalen Wikipedianer des Jahres“ das von Jimmy Wales ausgelobte Preisgeld von je $5.000 nie erhalten haben.
Im Fall des Gewinners 2011 läge es daran, dass das Geld, wie damals bei Wikimania angekündigt, im Rahmen einer Zeremonie in Kasachstan in Anwesenheit des kasachischen Premierministers überreicht werden sollte. Diese Zeremonie habe eben einfach noch nicht stattgefunden.
Im Fall des Gewinners 2012, einem Mitarbeiter in der yorubasprachigen Wikipedia, war der Gewinner, Demmy, zunächst einmal überhaupt nicht offiziell davon informiert worden, dass er einen Preis gewonnen hatte. Erst im Januar 2013, nachdem der kasachische Wikipedianer-des-Jahres-Titel in die Presse geraten war, meldete sich Wales bei Demmy auf dessen Benutzerdiskussionsseite und versprach ihm, er werde sich nach seiner Rückkehr vom World Economic Forum in Davos um die Überweisung kümmern.
Danach, so Demmy: Funkstille und keine Antwort auf seine Mails – bis nun ein (von mir benachrichtigter) Reporter bei Wales und der Wikimedia Foundation anrief. Wales hat Demmy nun kontaktiert. Die Wikimedia Foundation ließ ausrichten, sie habe mit dem Geldpreis nichts zu tun; er sei Wales' Privatsache. AK (28.4.)
Englischsprachige Wikipedia „sexistisch“
In der angelsächsischen Welt läuft derzeit eine Medienkontroverse: Ist die englischsprachige Wikipedia sexistisch? Auslöser der Debatte war ein Op-Ed von Autorin Amanda Filipacchi in der New York Times vom 24. April 2013. Sie schrieb:
"I just noticed something strange on Wikipedia. It appears that gradually, over time, editors have begun the process of moving women, one by one, alphabetically, from the “American Novelists” category to the “American Women Novelists” subcategory. […] The intention appears to be to create a list of “American Novelists” on Wikipedia that is made up almost entirely of men."
Mit anderen Worten: Weibliche Autorinnen wurden aus der (in der englischen Sprache geschlechtsneutral benannten) Kategorie „amerikanische Romanautoren“, die wohl zu groß und unübersichtlich geworden war, nach und nach in eine Unterkategorie ausgelagert. Das Ganze schien auf das Ziel hinauszulaufen, dass die Grundkategorie letztendlich nur männliche Autoren enthalten würde.
Das könne nun nicht sein, schrieb Filipacchi, und fand allgemeine Zustimmung: Guardian, Independent, Salon und viele andere haben sich ihrer Kritik angeschlossen. Anzumerken ist, dass genau dasselbe Problem auch bei ethnischen Kategorien zu beoabachten ist: Weibliche afroamerikanische Dichterinnen zum Beispiel erscheinen in der Regel nicht in der Kategorie „amerikanische Dichter“, sondern in ihrer eigenen ethnischen und geschlechtsspezifischen Unterkategorie. Kehrseite davon ist, dass die Kategorie „amerikanische Dichter“ überproportional von weißen Männern bevölkert ist. Wer den betreffenden Diskussionen in der englischen Wikipedia folgen oder Erfahrungen vom (schon aus rechtlichen Gründen) gänzlich anders gestalteten Kategorisierungssystem der deutschsprachigen Wikipedia einbringen möchte, kann hier und hier beginnen. AK (28.4.)
Letzte Entwicklungen: Filipacchi hat heute, am 28. April 2013, einen Folgeartikel in der New York Times veröffentlicht. Darin sagt sie, dass verstimmte Wikipedianer nun über ihre Wikipedia-Biografie Rache an ihr üben. Aber für den Moment sei sie, wie viele andere Frauen auch, nun wenigstens wieder in der Kategorie „American novelists“. AK (28.4.)
Sieger im 18. Schreibwettbewerb: Spiropterakarzinom
Ein wissenschaftsgeschichtlicher Artikel ist Sieger des 18. Schreibwettbewerbs. Spannend und faktenreich beschreibt der Hauptautor Kuebi, wie es dazu kommen konnte, dass selbst das Karolinska-Institut – zuständig für die Vergabe des Nobelpreises für Physiologie oder Medizin – diesem Wissenschaftsirrtum aufsaß. Uwe G.
Dass Politiker Unsinn erzählen,
besonders in Wahlkampfzeiten, wird allgemein als gegeben angenommen. Da wollen natürlich die öffentlich-rechtlichen Medien wie das gute alte Zweite Deutsche Fernsehen (Mainzelmännchen) in der Analyse der enorm überzeugenden Wahlversprechen, die uns demnächst berieseln werden, nicht zurückstehen. Aber wie kann man ein junges, kritisches Publikum der werberelevanten Gruppe der 19- bis 49-Jährigen zum Zuschauen in einem altmodischen Fernsehsender, der das ZDF ja nun mal ist, bringen, ohne dass der streng nach dem politischen Proporz zusammengesetzte Rundfunkrat nörgelt, oder noch schlimmer, die Zuschauer durch Wegzappen die Quote vermasseln? Ein neues Format muss dringend her und da ist es: Die Wikipedia ist mal wieder die Rettung. Das ganze hat den knackigen Titel Faktencheck. Mit dem sollen die Äußerungen der Politiker durch die bekannt sorgfältig recherchierenden Wikipedianer erst einmal zusammengetragen werden und dann durch die ZDF-Redaktion ausgewählt und erbarmungslos analysiert werden. Ach so, es gibt eine redaktionelle Auswahl der Autorenarbeit? Die Wikipedianer, die natürlich keinen Cent für ihre Arbeit sehen, dürfen zuliefern. Nur ein sogenannter Wikipedian in Residence bekommt für ein paar Monate eine 70-%-Stelle, was immer das kohlemäßig bedeutet. Die Zusammenarbeit mit Wikimedia Deutschland läuft rund, die Stellenausschreibung des Wikipedian in Residence steht weiter unten in diesem Blatt, und das Schöne ist, dass die Autoren ihre Rechercheergebnisse nach der Wahl sogar für die Wikipedia verwenden dürfen, besonders auch die faktengecheckten Politikerinterviews, die das ZDF unter eine freie Lizenz stellen will. Aha, jetzt werden also nach den Landtagsprojekten mit den hochauflösenden Fotos, die durchwegs schön ausgeleuchtete Politiker zeigen, auch deren Verlautbarungen in die Artikel aufgenommen. Keine Atempause. Geschichte wird gemacht – es geht voran! Eine völlig unneutrale Meinungsäußerung von Schlesinger, 26.4.2013
Inzwischen läuft eine Umfrage zur geplanten Kooperation mit dem ZDF. (MN, 30.4.)
Projektseite für Nutzung von Wikidata in Wikipedia
Auf Grund starker Zerfaserung der Diskussion zur Nutzung von Wikidata in Wikipediaartikeln wurde ein WikiProjekt erstellt. Es dient der Entwicklung und Dokumentation der Möglichkeiten des „Wie?“ und soll alle Diskussionen dazu vereinen. Angesprochen sind vor allem die Redaktionen und Portale, welche ins Auge fassen Wikidata zu nutzen und informiert bleiben wollen, wie der aktuelle Stand ist. Es wird Fachwissen benötigt, um die Nutzungswege zu optimieren. Große Teile von Wikidata (von der Datenhaltung über die Quellen bis zur Syntax) sollen von der Community entwickelt werden, erste Ansätze sind da, welche nun gern kritisiert und verbessert, dem Wikipedianer als brauchbar gestaltet werden sollen! Dieses Projekt ist neu, bitte füllt es mit Leben, Veränderung, Wünschen und Struktur. Die Freude ist groß. (con 26.4.)
Wikipedian in Residence gesucht
Im Rahmen der geplanten Zusammenarbeit mit dem ZDF sucht WMDE eine/n Wikipedian in Residence. Hauptaufgabe dieser Person wird es sein, für eine aktive Beteiligung aus der Wikipedia-Community auf der ZDF-Onlineseite zum Faktencheck zur Bundestagswahl zu werben. Auf der Seite werden in bewährter Wikipedia-Manier Aussagen von Politikern zur Prüfung vorgeschlagen, auf ihre Faktizität hin belegt, geprüft und der Diskussionsprozess stets nachvollziehbar dokumentiert. Die Redaktion obliegt den öffentlich-rechtlichen Sendern. Diese Form der Zusammenarbeit ist auch ein Test für die Übertragbarkeit von partizipativem kollaborativem Arbeiten in die Strukturen einer öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt. Wir bauen auf viele spannende Bewerbungen. (Barbara Fischer (WMDE), 25.4.)
Endauswahl für den Zedler-Preis veröffentlicht
In einem Monat wird der Zedler-Preis 2013 verliehen. Mit dem Zedler-Preis sollen Personen, Gruppen oder Projekte ausgezeichnet werden, die sich im letzten Jahr ganz besonders für Freies Wissen engagiert haben. In der Endauswahl für die Kategorie Wikipedia-Artikel des Jahres stehen die Artikel: Peter-Paul Zahl, El Greco, Fridtjof Nansen, Mars Science Laboratory, Huxley-Wilberforce-Debatte und Juan van der Hamen y León. In der Endauswahl für die Kategorie Community-Projekt des Jahres stehen die Projekte: WikiProjekt Osttimor, WikiCon 2012, Elementoffensive der Redaktion Chemie, RE-Projekt auf Wikisource und E-Books aus Wikisource-Beiträgen. In der Endauswahl für die Kategorie Externes Wissensprojekt des Jahres stehen: Wheelmap.org, Europeana 1914–1918,Berliner Open Data Portal, YaCy und Schulbuch-o-mat. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten! Zur Preisverleihung am 25. Mai in Berlin sind alle herzlich eingeladen. (Um Anmeldung wird per Email and communitywikimedia.de oder per Google-Formular gebeten.) (LP 24.04.)
Ting Chen bewirbt sich um Gardner-Nachfolge
Wie heise online am 22. April 2013 gemeldet hat, bewirbt sich Ting Chen (Benutzer:Wing) um die Nachfolge von Sue Gardner als Geschäftsführer der Wikimedia Foundation. Um einen möglichen Interessenkonflikt zu vermeiden, verlässt er auf den 5. Mai das Kuratorium der Foundation (Board of Trustees), dessen Vorsitzender er von Juli 2010 bis Juli 2012 war. Für die deutschsprachige Wikipedia ist diese Nachricht von besonderem Interesse, da Ting Chen in Deutschland lebt.Gestum, 22.4.
Zentrale Rückmeldungsseite macht Spaß
Das Abarbeiten der zentralen Rückmeldeseite macht jetzt viel mehr Spaß als in der letzten Version. Mit einem Klick kann der geneigte Wikipedianer einen Kommentar als Nützlich, Erledigt, keine Aktion erforderlich oder Unangemessen markieren und den jeweiligen Artikelbeobachtern die Arbeit erleichtern. Weitere integrierte Werkzeuge wie Kommentar oder Verschieben auf die Diskussionsseite helfen, Rückmeldungen in die aktive Artikelveränderung einfließen zu lassen. Derzeit sind alle Rückmeldungen der letzten 14 Tage abgearbeitet (vergleiche Sichtungsrückstand) und können von den Aktiven seit zwei Tagen auf diesem Niveau gehalten werden. Die ältesten der etwa 4000 ungeprüften Rückmeldungen sind 4 Monate alt (Altlasten), einer gemeinschaftlichen Abarbeitung steht nichts im Wege und gibt einen schönen Eindruck, was die kommentarwilligen Leser denken. Die Kommentarqualität hat sich teilweise durch die Anredung mit „Sie“ im Hinweis unter den Artikeln erhöht. (20.04. con)
VisualEditor kommt in DEWP als Testversion
Wie James Forrester auf der Wikitech-Ambassadors Liste schreibt, ist es geplant, den VisualEditor in einer ersten Testversion nächste Woche (25. April) auf weiteren Wikipedien zur Verfügung zu stellen. Der VisualEditor läuft als Testversion bereits seit Ende letzten Jahres auf der englischsprachigen Wikipedia und einigen anderen Wikimedia-Wikis. Er soll nun auf den 10 nächstgrößeren Wikipedien sowie 5 weiteren starten, die vor allem ausgewählt wurden, um Fehler in anderen Schriftsystemen zu finden. Das VisualEditor-Team erhofft sich hierdurch viele Rückmeldungen zum aktuellen Stand der Software, um sie weiter zu verbessern. Es wird darüber hinaus gebeten, bei der Übersetzung der Software auf TranslateWiki.net zu helfen. Weitere Details findet ihr hier. LP 19.04.
Wikinews twittert wieder
Wikinews hat seinen Twitter-Account heute wieder in Betrieb genommen. Nach über zwei Jahren Unterbrechung, hat sich sonicR bereiterklärt, den Dienst zu betreiben. Er wird vorläufig händisch betrieben, soll aber mittelfristig den RSS-Feed aufnehmen und gegebenenfalls auch weitere Nachrichten transportieren. Gleich zu Anfang verweist man auf die derzeitige Reformdiskussion bei dem Schwesterprojekt. Vorbildlich ist der Twitter-Feed der spanischen Wikinoticias, der sehr aktiv und geschickt betrieben wird und damit über 80.000 Follower gewonnen hat. (A., 19.4.)
Vorabversion des Toolserver-Plans
Wikimedia Deutschland hat den Auftrag bis zur nächsten Mitgliederversammlung (25. Mai) einen Plan zu erstellen zur Verfügbarkeit von Features auf Wikimedia Labs/Tool Labs, die bisher vom Toolserver abgedeckt werden. Dieser Plan wurde in den letzten Wochen in Zusammenarbeit mit der Wikimedia Foundation erstellt und steht nun in einer Vorabversion zur Verfügung. Es ist noch nicht der endgültige Plan, der zur Mitgliederversammlung vorgestellt werden soll, allerdings hoffentlich sehr nah an diesem. Es wird um Feedback auf der dazugehörigen Diskussionsseite gebeten um sicherzustellen, dass keine wichtigen Punkte übersehen wurden. LP 19.04.
Fünf Jahre gesichtete Versionen
Schon seit Beginn der Wikipedia war der alltägliche Vandalismus ein Dorn im Auge aller ernsthaften Autoren. Nicht wenige träumten von stabilen Versionen der Artikel. Aber da so etwas dem Wikiprinzip zuwiderläuft, ersannen ein paar Autoren unter der Federführung von Benutzer:P. Birken ab Ende August 2006 eine Lösung für das damals offenbar immer stärker werdende Vandalismusproblem der Wikipedia: die sogenannten gesichteten Versionen. Trotz der üblichen endlosen wikipediatypischen Diskussionen und vieler Unkenrufe wurde dieses Feature doch bis heute ein Erfolg. Hunderttausende Wikipediaartikel erscheinen seit der Einführung vor fünf Jahren für die Leser immer nur in der letzten, von einem mit Sichterrecht autorisierten Autor gesichteten Version, wenn denn auch alles gesichtet würde. Nicht jeder neue Artikel wird sofort gesichtet. Einfacher Vandalismus, wie er in den Vormittagsstunden oft von Schülern begangen wird, ist seitdem kein allzu großes Problem mehr. Eine Erweiterung auf die Geprüften Versionen, die den viel gefährlicheren inhaltlichen Vandalismus, wie er zum Beispiel durch geschickt getarnte Falschbehauptungen oder nicht neutrale Sichtweisen verübt wird, verhindert, konnte allerdings bei der Community nicht durchgesetzt werden. Heute gehört die Sichtung von Artikeln zum Alltagsgeschäft und macht vielen Autoren sogar Spaß. Dennoch gibt es einen sogenannten Sichtungsrückstand, von manchmal mehreren Wochen bei Artikeln, die offenbar kaum jemand beobachtet. Daher der Aufruf an alle Freunde des Sichtens: Sichtet nach! Hier wartet Arbeit auf euch. S., 16.4.13
Es musste ja so kommen!
Die durch nichts mehr aufzuhaltende Unterwanderung des Projekts durch Paid Editors und Undercoveragenten, wir erinnern uns an die Geheimdienstaffäre in Frankreich, hat wieder neue Opfer gefunden. Ein neues Favi-dingsbums wurde unauffällig unserer sonst so wachsamen Community klammheimlich untergejubelt. Autoren, die nichtsahnend an ihren Artikeln hart arbeiteten, mussten plötzlich feststellen, dass das traditionelle Versalien-W der Wikipediaschrift LinLibertineO jetzt eine Umrandung mit runden Ecken erhalten hat! Nur von wenigen sensiblen Gemütern sofort bemerkt, natürlich ohne Kommentar aus der Zentrale San Francisco, auch Sue Gardner schweigt dazu, war dies das schockierendste Ereignis der letzten Nächte. Das hat der Wikipedia noch gefehlt: Runde eipottmäßige Ecken nach Ostern schaden dem kantigen Charakter unserer Premiumautorenschaft. Von Jimbo Wales war bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme zu erhalten, lediglich ein Sprecher teilte mit, er wisse von nichts. Die Kurier bleibt jedoch dran und hält die Community auf dem Laufenden :-) --SchleSi 16.4.13
Wikidatas Bürokraten
Auf Wikidata wurden mit Benutzer:Vogone und Benutzer:Bene* die ersten Bürokraten gewählt. Sc., 13.4.13
Bilderflut aus der Schweiz
Laut einer Meldung von swissinfo.ch will das Schweizerische Bundesarchiv im Herbst 2013 rund 5000 Fotografien aus dem Ersten Weltkrieg „der Öffentlichkeit frei zugänglich machen“. In Zusammenarbeit mit Wikimedia CH und einem Wikipedian in Residence wird der Bestand in den nächsten Monaten erschlossen. Damit soll der Forschung rechtzeitig zum 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges im nächsten Jahr ein gut erschlossener Bestand zur Verfügung gestellt werden, teilte das Schweizerische Bundesarchiv am späten Freitagabend mit.N., 13.4.13
Terminumfrage Videoschnittkurs
Um unsere Fähigkeiten zu verbessern sind wir dabei einige Kurse zu organisieren.
Mit Sam haben wir in Berlin einen Referenten, der seit vielen Jahren Erfahrungen in der Videoproduktion hat und uns zeigen wird, wie wir mit dem freien Schnittprogramm kdenlive aus unserem Material ein fertiges Video produzieren können.
Für den Termin läuft nun eine Abstimmung auf Doodle:
Details:
Se 10.4.13
Gewinner des Schreibwettbewerbs des OWL-Projekts steht fest
Der zweite Schreibwettbewerb des Projekts Ostwestfalen-Lippe ist beendet. Sieger wurde der Artikel St. Stephanus und Vitus (Corvey) von Siegfried von Brilon, der als bester Neuartikel unter der Berücksichtigung von WP:Wie schreibe ich gute Artikel, WP:Artikel illustrieren und der aufgestellten Kriterien den OWL-Wettbewerb gewann. Als zweitbester Artikel wurde Neuer Jüdischer Friedhof (Gütersloh) von Hewa und als dritter der Artikel Inge Wolff von Dr.Heintz gewertet. Herzlichen Glückwunsch! Aeggy 9.4.13
Alte Skins werden entfernt
Nach halbjähriger Debatte ( u.a. hier) werden zwischen dem 15. und 24. April die alten, nicht mehr gepflegten, Skins „Klassik“, „Einfach“, „Küken“ und „MySkin“ aus Mediawiki entfernt und damit auf Wikimedia Wikis unbrauchbar. Für diese teilweise bis 2001 zurückreichenden und nur noch selten genutzten Skins fand sich keine ausreichende Unterstützungsbereitschaft seitens der Mediawiki-Community und des Tech-Departments der Foundation mehr. Die WMF hat auf Meta Details zu Hintergründen und Folgen der Entscheidung veröffentlicht. Autoren, die einen der veralteten Skins nutzen, können zu einer der weiterhin unterstützten Varianten – „Vector“, „MonoBook“, „Modern“ und „Cologne Blue“ – wechseln oder auf die automatische Umstellung auf den Standard des jeweiligen Wikis (de.wp: Vector) warten. Meta diskutiert zudem die Möglichkeit, eine neue Minimallösung auf Vector-Basis zu erarbeiten.J., 7.4.
Kritisiert Newbies!
Vollkommen zu recht beschweren sich die Medien, die Wikimedias, viele Wikipedianer und eigentlich auch jeder andere Interessierte über den Umgangston bei Wikipedia. Wie eine Studie an der Carnegie Mellon University herausfand, trägt sachliche und halbwegs höfliche Kritik tatsächlich zum besseren Wikipedieren neuer Mitarbeiter bei. Die Forscher posteten experimentell positives und negatives Feedback auf den Diskussionsseiten von Neuwikipedianern. Während positive, bestärkende Kritik die generelle Motivation erhöhte, zeigte sie keinerlei Auswirkungen auf die Artikelarbeit. Negative Kritik hingegen hatte keine positiven oder negativen Auswirkungen auf die generelle Motivation, brachte die Newbies aber dazu, härter am Artikel zu arbeiten. Die Forscher allerdings betonen mehrfach, dass auch ihre negative Kritik bei weitem netter formuliert war, als dies im Wikipedia-Alltag der Fall ist. Echte negative Kritik wie sie bei Wikipedia vorkommt, ist schon lange erforscht und hat nur negative Auswirkungen. Das alles gilt übrigens nur für Newbies. Bei „alten Hasen“ scheint es komplett egal zu sein, wie man mit ihnen kommuniziert. Alte Hasen reagieren auf gar nichts.sp, 6.4.
Zeitkapsel: Projekt quasi fertig
Nur noch die letzten Korrekturen, Überlegungen und Optimierungen im Backstage: Das Zeitkapselprojekt mit einer Auswahl an Wikipedia-Artikeln über Kempten für ein Stadtlexikon ist quasi vorbei. Der „Redaktionsschluss“ am 3. April wurde eingehalten. Jetzt müssen die auf den ausgedruckten Artikeln, fast 100 Stück, handschriftlich eingetragenen Korrekturen und Optimierungen online eingearbeitet werden und die mehreren hundert Seiten gedruckt und gebunden werden. Der erste abgedruckte Artikel im Buch heißt Wikipedia.
Am 8. April um 15 Uhr wird die Zeitkapsel mit dem „offiziellen“ Spatenstich unter dem Hildegardplatz versenkt. Zu hoffen gilt es, dass sich die Kommunalpolitiker für einen richtigen Spaten und nicht für einen Bagger entscheiden, letzteres brachte nicht den erhofften Erfolg.
Der Pressespiegel zur Zeitkapsel und den gedruckten Wikipedia-Artikeln liegt dem Benutzer Hilarmont als PDF vor. Anfragen diesbezüglich bitte erst ab dem 10. April, erst dann wird er vollständig vorliegen. H&M, 5.4.13
Nachruf-Schreiben 101
The A.V. Club hat zum Tod des vereinigtestaatenvonamerikanischen Filmkritikers Roger Ebert, der gerade einen der ungefähr drei heißbegehrten Plätze in der Kürzlich-Verstorbenen-Box auf der Hauptseite einnimmt, einen lesenswerten Nachruf veröffentlicht. Das verwendete Modell könnte Schule machen: Biografie kurz anreissen, dann den Satz „For the rest of his biography, consult Wikipedia.“ einfügen und anschließend das liefern, was Wikipedia nicht leisten kann: Persönliche Gedanken, Anekdoten und Würdigungen. Diese Ehrlichkeit ist erfrischend; sollte sich dieses Modell durchsetzen, blieben den Lesern in Zukunft öfter paraphrasierte Wikipedia-Artikel in Zeitungen und Journalen erspart. (NCI, 5.4.)
Wikipedia pusht digitale Archive
Im Rahmen einer von Juni bis September 2011 durchgeführten Studie wurden Archivalien des Ball State University Digital Media Repository mit relevanten Wikipedia-Artikeln verlinkt, um die Onlinezugriffe auf die Digitalisate der Primärmaterialien wie Fotografien, Interviews, Kunstwerke, Video- und Filmausschnitte, Karten, Architekturzeichnungen, andere Veröffentlichungen und dreidimensionale Objekte zu erhöhen. Michael Szajewski von der Bell State University berichtet in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift D-Lib-Magazine unter dem Titel „Using Wikipedia to Enhance the Visibility of Digitized Archival Assets“ von diesem Test. Die Pageviews stiegen um das dreifache, wobei die steigenden Zugriffszahlen zwischen 50 % bis 70 % aus direkten Weiterleitungen von der Wikipedia stammen. (wvk, 4.4.13)
Wikidata-Meilenstein
Wikidata hat sein 10-millionstes Datenelement bekommen. Es ist die Kategorie:Panagjurischte, eine Kategorie über die 21.000-Seelen-Stadt Panagjurischte in Bulgarien. Das Datenobjekt wurde am 4. April um 7:46 UTC (9:46 MESZ) von LegoBot erstellt. Bemerkenswert ist dabei, dass seit dem 9-millionsten Datenelement gerade einmal vier Tage vergangen sind. Zum Vergleich: Der Zeitraum zwischen dem 8 Millionsten und 9 Millionsten Datenobjekt betrug 9 Tage, von 7 Millionen auf 8 Millionen immerhin 10 Tage. Damit hat das Projekt gewaltig an Geschwindigkeit zugelegt. Derweil nutzen seit dem 27. März 11 Wikipedias (italienisch, hebräisch, ungarisch, russisch, türkisch, ukrainisch, usbekisch, kroatisch, bosnisch, serbisch, serbo-kroatisch) die Möglichkeit, Daten aus Wikidata in ihren Artikeln einzubinden. Bis dies auch bei uns möglich sein wird, wird es nach diesem Blogeintrag noch eine Woche oder mehr dauern. (IP, 4.4.)
WikiGrundversorgung
Letzten Dienstag hielt Volker Grassmuck beim Netzpolitischen Abend des Vereins Digitale Gesellschaft einen kurzen Vortrag, in dem es um das Thema Grundversorgung im digitalen Zeitalter im Allgemeinen und das zugehörige Forschungsprojekt im Speziellen ging. Auch die Wikipedia, das Wiki-Prinzip und die Frage, welche Lehren man aus den damit gemachten Erfahrungen ziehen kann, wurden dabei behandelt. Das Video zum Vortrag findet man hier auf YouTube, weitere Informationen unter http://digitale-grundversorgung.de/ NCI, 4.4.
An einem ersten April
muss auch eine sich ernst nehmende Enzyklopädie wie die Wikipedia auf alles gefasst sein, denn er lauert an jeder Ecke und in jedem Tunnel, der Aprilscherz. Diesmal war er besonders gut gelungen und zeigte doch, wie gut die Kontrollmechanismen der Wikipedia funktionieren. Das Freiberger Revier war seit dem 12. Jahrhundert immer ein ehrgeiziges Projekt der osterzgebirgischen Bergleute. Bis ins 20. Jahrhundert war man dort im Erzbergbau fleißig und schreckte auch vor innovativ-mutigen Lösungen :-) nicht zurück, musste jedoch mit der Wasserhaltung in den Bergwerken stark kämpfen. Immer wieder soffen die Gruben ab. Um dem abzuhelfen, plante man seit dem 19. Jahrhundert die ultimative Lösung: Der Tiefe Hamburger Stolln sollte das Grubenwasser aus dem Erzgebirge in die Unterelbe bei Hamburg-Cranz leiten. Die Planungen wurden zwar immer wieder durch die historischen Ereignisse unterbrochen, aber im Zweiten Weltkrieg war bis 1942 daran gebaut worden. Ein Weiterbau in neuerer Zeit wurde zugunsten der Hamburger Elbphilharmonie jedoch nicht weiterverfolgt und Schatzsucher bringen das Bernsteinzimmer mit diesem nie vollendeten Projekt in Verbindung. Dieser amüsante Aprilscherz handelte sich natürlich sofort einen Löschantrag ein, es gab im Umfeld eine Benutzersperre und der Erste April ist damit für dieses Jahr erledigt. Oder schlummert noch woanders einer dieser fiesen Fakes? S. 1.4.