Wikipedia:Review/Kunst und Kultur
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De Waag (Waaghaus) ist ein Gebäude aus dem 15. Jahrhundert am Nieuwmarkt in Amsterdam. Es war ursprünglich ein Stadttor und Teil der Stadtmauer von Amsterdam. Später diente es unter anderem als Zunfthaus, Anatomisches Theater, Feuerwache und Museum.
Den Artikel habe ich im April geschrieben und ich finde die wechselvolle Geschichte des Gebäudes sehr interessant: Vom mittelalterlichen Stadttor wurde es in der frühen Neuzeit zu einer öffentlichen Waage umgebaut, wobei das Obergeschoss als Zunfthaus diente, in dem alle möglichen Zünfte vertreten waren: von der Holzschuhmacherzunft über die Schützengilde, die Malerzunft bis hin zu den Anatomen mit ihrem Theatrum Anatomicum.
Im 19. Jahrhundert unter Louis Napoleon diente der Komplex als Hinrichtungsstätte, später sollte er abgerissen werden, dann beherbergte es das Stadtarchiv. Im 20. Jahrhundert waren dort mehrere Museen untergebracht. Dann stand es leer, bis der französische Stardesigner Philippe Stark einen futuristischen Entwurft für die Renovierung vorstellte, aber die Stiftung, die ihn finanzierte, ging pleite. Die amsterdamer Bürger reklamierten, weil das Gebäude immer weiter verfiel. In der Folge wurde es historisch korrekt restauriert.
Im 21. Jahrhundert dient es als Sitz der "De Waag Society", die sich der Netzpolitik verschrieben hat und bei der Leute wie Richard Stallman Vorträge hielten. So wurde die Waag auch zur Wiege des Fairphones. Unter dem gewaltigen Gebäude mit 2 m dicken Mauern fliesst übrigens immer noch ein Kanal. Ich würde mich über Verbesserungsvorschläge freuen. -- Minoo (Diskussion) 23:30, 18. Jun. 2024 (CEST)
- Ein schöner Artikel zu einem Gebäude, an dem ich früher öfter mal vorbeigelaufen bin. Ein paar Dinge sind mir aufgefallen:
- Ich finde die Textgliederung nicht immer gelungen. Es gibt sehr viele Miniabsätze, obwohl der Text nicht so lang ist. Beispielsweise erschließt sich der Absatz in der Einleitung nicht. Hier reicht es, wenn die Sätze mit Punkt getrennt werden. Auch später tauchen Miniabsätze auf, etwa der Ein-Satz-Absatz "Die Biljeveld-Schleuse, der Kanal ...." Erledigt
- Links eingebundene Bilder verschieben gelegentlich die Überschrift in die Bildschirmmitte. In meiner Ansicht ist es das Hochkanntmotiv der Lukasgilde, das gleich zwei Überschriften nach rechts verschiebt und so ein unruhiges Erscheinungsbild vermittelt. – ein Bild getrichen und die Lukasgilde nach rechts gesetzt Erledigt
- Bei der in der Box genutzen Karte von Nordholland frage ich mich, wie sinnvoll diese ist. Eine Markierung auf dem Stadtplan von Amsterdam fänd ich sinnvoller.
- Gute Idee, allerdings kann diese Infobox nur Regionen, wenn ich die Karte rauslösche (diese ISO-Region ISO 3166-2:NL) entsteht ein Formatierungssalat. Also müsste die ganze Box raus, das ist wiederum keinen Gewinn. Falls du eine bessere Infobox kennst: go! Gruss --Minoo (Diskussion) 22:24, 30. Okt. 2024 (CET)
- Im der Einleitung gibt es unschöne Formulierungswiederholungen: "ist ein Gebäude", "Das Gebäude ist" und "Das Gebäude ist" Erledigt
- Ich fänd es hilfreich, wenn in der Einleitung die heutige Nutzung erklärt wird. Erledigt
- Im Abschnitt 19. Jahrhundert gibt es die Formulierung "1830 wurden das Vorhaben auf Eis gelegt" - ich halte das für zu redensartig/umgangssprachlich - besser "das Vorhaben wurde aufgegeben" Erledigt
- Im Abschnitt 21. Jahrhundert wird der Einzug mit der Waag Society benannt. Diese zieht mit dem Waag Future Lab ein, ohne das erklärt wird, was das ist. – Zusammenhang durch Umstellung klarer dargestellt Erledigt
- Der Satz zum Waag magazine stellt keinen wirklichen Bezug zum Gebäude her. Es wird nicht klar, was in diesme Magazin veröffentlicht wurde - trägt es nur zufällig den Namen des Gebäudes? Das die Zeitschrift unter CC-Lizenz erschien ist schön, aber für das Gebäude völlig unerheblich.
- Nicht jedes Gebäude hatte eine Zeitschrift, die im Gebäude produziert wurde, und seinen Namen trug, die CC-Lizenz ist wichtig um die Waag Society zu charakterisieren. Die Bausubstanz & die Geschichte des Gebäudes kommen im magazine gelegentlich am Rande vor (z.B. Nummer 1 in Verbindung mit einem Location-based Mittelalter-Game und bei der Vorstellung des Waag tv, einem Streamingangebot das im Theatrum Anatomicum produziert wurde, das aufgrund seiner Ausmasse als Fernsehstudio geeignet ist). – Der Inhalt des magazines ist jetzt im Artikel beschrieben Erledigt
- Auch der Vortrag von Richard Stallman fällt aus dem Rahmen. War es der einzige Vortrag im Gebäude oder einer von Hunderten. Warum wird dieser besonders herausgestellt. Interessanter wäre die Ausrichtung des gesamten Programmes. – Beispiel als solches gekennzeichnet Erledigt
- Nach dem Auszug der Waag Society 2014 sind nun neben dem Fablab das Open Wetlab und das TextileLab im Gebäude. Was sind die beiden letztgenannten Labs für Formate und was machen die dort? Erledigt
- Seit 2019 ist das renovierte Theatrum Anatomicum ein Verstanstaltungsraum. Schön. Das ein Verstanstaltungsraum über Licht- und Tontechnik verfügt, halte ich für banal - sprich das kann hier weg. Wenn der Raum nun für Ausstellungen und Kunstprojekte genutzt wird, wäre es schön etwas über den Inhalt zu erfahren.
- Das Programm ist vielfältig und es ist nicht so einfach mit ein paar Stichworten zu charakterisieren, vielleicht könnten die Stichworte der Waag Society recycelt werden: "Schnittstellen zwischen Kunst, Technologie und elektronischen Medien", evt. um Netzwelt und soziale Aspekte erweitert. Was meinst du? Gruss --Minoo (Diskussion) 17:15, 10. Nov. 2024 (CET)
- Welchen Bezug hat der Abschnitt Fairphone zur Waag? Das gehört eher nicht zu diesem Thema. – Bezug zu den De Waag Projekten klarer dargestellt. Erledigt
- Im Abschnitt Aprilfeesten wird bisher nicht auf das Gebäude Bezug genommen. Ist De Waag Bestandteil des Festes? Wenn nicht, ist dieser Teil besser im Artikel Nieuwmarkt aufgehoben. Besonders bei der Ausgestaltung der U-Bahnstation wird deutlich, dass hier das eigentliche Thema verlassen wurde. – Bedeutung der Waag für Aprilfeesten dargestellt Erledigt
- Den Abschnitt "Algemeines" halte ich für unglücklich. Die Sanierung wirkt hier etwas verloren. Die Geschichte mit dem Café ist ganz gelungen. Sollten die Punkte Fairphone und Aprilfeesten hier entfallen, würde es die Zwischenüberschriften nicht benötigen. Dann könnte die umfassende Sanierung bis 1996 und die spätrere Sanierung 2014/2015 in Zusammenhang gesetzt werden. – Sortiert & neue Überschrift Erledigt
- Vielleicht helfen ja die Anregungen. Beste Grüße --RLbBerlin (Diskussion) 16:01, 16. Okt. 2024 (CEST)
- Hallo RLbBerlin, vielen Dank für den ausführlichen Review und die vielen Anregungen. Ich muss mir das mal alles genau anschauen und überlegen wie ich das umsetzen kann. Das wird ein bisschen Arbeit. Schöne Grüsse --Minoo (Diskussion) 19:33, 16. Okt. 2024 (CEST)
- Ich hoffe es ist OK, wenn ich in Einschüben antworte. Wenn es nicht passt, bitte noch einmal nachhaken. Gruss --Minoo (Diskussion) 22:24, 30. Okt. 2024 (CET)
- Hallo RLbBerlin, vielen Dank für den ausführlichen Review und die vielen Anregungen. Ich muss mir das mal alles genau anschauen und überlegen wie ich das umsetzen kann. Das wird ein bisschen Arbeit. Schöne Grüsse --Minoo (Diskussion) 19:33, 16. Okt. 2024 (CEST)
Der Reisebericht Der bittere Weg von Ella Maillart erschien 1947 in englischer Sprache unter dem Titel The cruel way. Die deutsche Übersetzung wurde 1948 unter dem Titel Auf abenteuerlicher Fahrt durch Iran und Afghanistan veröffentlicht. Das in zahlreiche weitere Sprachen übersetzte Buch beschreibt die sechsmonatige gemeinsame Autoreise der Schweizerinnen Ella Maillart und Annemarie Schwarzenbach im Jahr 1939 von der Schweiz über die Türkei und Iran bis Afghanistan. Der Bericht ist als doppelte Reise angelegt. Neben der äußeren Reise behandelt er die innere Reise, die sich um Schwarzenbachs Morphiumsucht und Maillarts Streben, sich selbst zu finden, dreht. Über viele Jahrzehnte vergessen, wurde das Buch Mitte der 1980er im Zuge der Wiederentdeckung Schwarzenbachs zu einem Bestseller. Das Buch gilt als Klassiker der Reiseberichte mit ethnographischem Anspruch im 20. Jahrhundert.
Dieser Artikel ist das Ergebnis der Glam-Tour Schweizerische Nationalbibliothek in Bern im Juni dieses Jahr. Die Geschichte von Ella Maillart und Annemarie Schwarzenbach ist wirklich interessant. Ich möchte den Artikel gerne ihne bei WP:KALP kandidieren lassen. Ich freue mich auf Rückmeldungen und Verbesserungsvorschläge. Beste Grüße, -- Leserättin (Diskussion) 18:07, 15. Okt. 2024 (CEST)
- Hallo Leserättin, das ist ein interessanter Artikel. Nach erstem Durchlesen sind mir ein paar Sachen aufgefallen:
- Offenbar sind ja auch die Berichte von Annemarie Schwarzenbach zusammengefasst und unter dem Titel Alle Wege sind offen herausgegeben worden, was interessante Vergleiche ermöglichen sollte. Das sollte m.E. im Artikel angesprochen werden.
- Was es heißt, dass Maillart "endgültig als Ethnologin anerkannt zu werden" wünschte, ist mir nicht klar. War sie es schon vorher "vorläufig"? Hat sie vorher schon was Ethnologisches geschrieben?
- Für alle deutschsprachigen Veröffentlichungen ist offenbar dieselbe Übersetzung von Carl Bach verwendet worden. Warum? Das ist meiner Erfahrung nach ziemlich ungewöhnlich, Neuübersetzungen sind mittlerweile häufig. Kann man etwas zu dieser Übersetzung sagen?
- Mich macht die Beschreibung des Buchs neugierig. Kann man denn etwas Näheres zu der Art schreiben, wie man sich den Stil vorstellen kann?
- Überraschend finde ich die Analyse von Borella, Maillarts Buch sei in der Literaturwissenschaft wenig beachtet worden, "weil sie Schweizerin war, weil es sich um Reiseberichte handelte und weil sie eine Frau war". Mir fallen zu allen drei Punkten Gegenbeispiele ein. Vielleicht kannst Du das etwas ausführen? Die seltsame Kompromissformulierung "eher vergessen" finde ich nicht gut ("wenig beachtet" würde ich vorziehen).
- Generell ist die literaturwissenschaftliche Seite ein bisschen unterbelichtet. Das Kapitel "Kritik" geht m.E. nur am Rande darauf ein. So weit erstmal. --Mautpreller (Diskussion) 14:40, 16. Okt. 2024 (CEST)
- Noch zur Einleitung: Der vorletzte Satz irritiert mich etwas. Das Buch war ja zum Erscheinungszeitpunkt offenbar sehr erfolgreich, das sollte in der Einleitung dann auch gesagt werden. Und "über viele Jahrzehnte vergessen" ist vielleicht ein bisschen dramatisch; vom ersten Erscheinen bis zur "Wiederentdeckung" dauerte es nicht ganz vierzig Jahre. Das ist schon ein langer Zeitraum, aber "viele Jahrzehnte"? --Mautpreller (Diskussion) 14:56, 16. Okt. 2024 (CEST)
- Noch eine Idee: Der Entstehungsprozess des Texts ist ja recht verwickelt. Maillart war, so verstehe ich das, französische Muttersprachlerin, schrieb das Manuskript aber auf Englisch. Die Mutter von Schwarzenbach bestand auf der Streichung aller Passagen, die sie betreffen, sowie identifizierender Merkmale (Name, Ort). In dieser veränderten Fassung wurde es auf Englisch veröffentlicht und dann ins Deutsche übersetzt, die französische Fassung übersetzte Maillart selbst. Fragen: Gibt es denn die ungestrichene Fassung noch, etwa als Typoskript o.ä.? Weiß man in etwa, was da stehen sollte? Gibt es Unterschiede zwischen der englischen und französischen Fassung, die ja beide von Maillart stammen? Konnte man die frz. Fassung für Korrekturen und Übersetzungen verwenden (das war ja ihre Muttersprache!)? Weiß nicht, ob das auf der Basis der Literatur zu beantworten ist (falls nicht, dann eben nicht), aber so etwas finde ich immer interessant. Und: Offenbar war ein Grund für das starke Interesse in den 80ern ja, dass das Pseudonym von Schwarzenbach schließlich doch noch gelüftet worden war (in der frz. Neuausgabe). Das lässt mich fragen: Ist denn nicht vielleicht vor allem die Verschleierung von "Christinas" Identität ein Grund für die geringe Beachtung in den folgenden Jahrzehnten? --Mautpreller (Diskussion) 12:43, 17. Okt. 2024 (CEST)
- Vielen Dank, Mautpreller, für die frische Perspektive und die Anregungen. Ich kann nicht alles gleich beantworten, will aber jetzt zumindest damit anfangen, auf ein paar Punkte eingehen.
- "über viele Jahrzehnte vergessen": Das habe ich in Einleitung und Hauptteil abgeändert in "über mehrere Jahrzehnte wenig beachtet". Ob "Der bittere Weg" direkt nach dem Erscheinen erfolgreich war, weiß ich nicht sicher. Die Übersetzung in etliche Sprachen weist darauf hin. Aber ich will das noch einmal prüfen. Generell war Maillart vor allem im angelsächsischen Raum erfolgreich, in Frankreich und französische Schweiz eher ab 1970er/80er Jahre. Es gab da einen Auftritt in einer wichtigen französischen Fernsehsendung, der zu ihrer Wieder- oder Erstentdeckung führte. Soweit meine bisherigen "Eindrücke", die ich mit Belegen substanziieren muss, falls das möglich ist (und es stimmt).
- "Alle Wege sind offen": Hier bin ich hin und her gerissen. Es gibt keine in irgendeiner Form autorisierte Sammlung der Texte, die Schwarzenbach über die / während der Reise verfasst hat. Deswegen habe ich übrigens Abstand davon genommen, einen "Parallelartikel" zu Schwarzenbachs "Berichten" zu machen. Walter Fähnders hat "Alle Wege sind offen" scharf kritisiert, weil die Herausgeber dort die Texte nachgebessert haben, ohne die Änderungen kenntlich zu machen. Als Edition fand er diese Sammlung nicht tauglich. Er hat dann selbst eine Sammlung herausgebracht (Orientreisen), die aber nicht nur Texte der Reise 1939 enthält, sondern auch solche von weiteren Aufenthalten. Insgesamt ist der Band schmaler. Es gibt Texte, die kommen in beiden Sammlungen vor, nicht alle Texte aus Alle Wege sind in Orientreisen enthalten.
- Vergleiche von Maillarts Bericht und Schwarzenbachs Texten im Detail wären sicher interessant, aber abgesehen von eher pauschalen Äußerungen, die ich schon eingearbeitet habe, habe ich derartiges nicht gefunden. Und wenn ich es selbst mache, wäre das - abgesehen von der zweifelhaften Qualität - Theoriefindung. Aber ein Verweis auf die beiden Sammlungen werde ich noch "irgendwie" einbauen. Da der Artikel sich aber um Maillarts Bericht geht, will ich Schwarzenbach aber nicht zu viel "Raum" geben.
- Maillart als Ethnologin: Ihre vorherigen Reisebücher, vor allem "Die Verbotene Reise" hatten anscheinend schon einen ethnographischen Anspruch. Sie hatte natürlich keine akademische Vorbildung, aber sie war sicher nicht die erste oder einzige damals, die "ethnologisch" arbeitete ohne einen solchen Hintergrund. Sie gibt den Grund zu Beginn der Reise an. Aber die Motivation scheint sich am Ende verloren zu haben, sie geht dann einen ganz anderen Weg. Ich muss schauen, ob ich zu ihrem ethnographischen Ehrgeiz vor der Reise etwas finde.
- Übersetzung Carl Bach: Ich habe bisher keinerlei Kommentare dazu gesehen und zur Motivation, sie weiterzuverwenden kann ich auch nichts sagen, auch nicht dazu, ob sie gut ist. Ich werde nach zeitgenössischen Rezensionen suchen, vielleicht steht da was.
- Stil: Anders als Schwarzenbach, die sehr lyrisch und atmosphärisch schreibt und für die die äußere Reise Anlass ist, über ihre inneren Vorstellungen und Zustände zu reflektieren, schreibt Maillart sachlich, auf das Äußere hin bezogen. Reflektionen tauchen auf, aber primär mit Bezug auf Schwarzenbachs Krisen. Ihr ging es nicht primär, um das Schreiben (anders als Schwarzenbach). In einer Doku wurde gesagt, dass Maillart "schrieb, um reisen zu können, nicht reiste, um schreiben zu können". Außerdem, dass sie sich die Texte abringen musste, das Schreiben fiel ihr nicht leicht. Das könnte man auch über Schwarzenbach sagen, aber bei ihr ist es der schriftstellerischer Impuls, das Beste aus ihren Texten herauszuholen. Maillarts Schreiben wurde auch als sehr präzise, sehr genau und zutreffend beschrieben. Diese Aussage bezog sich auf ihre Bücher allgemein, nicht spezifisch auf "Der bittere Weg".
- Literaturwissenschaftliche Kritik: Borella muss ich noch einmal genau anschauen. Generell kann ich sagen, dass ich via Wikipedia Library und Google breit nach Arbeiten zu Der bittere Weg gesucht habe. Ich würde sagen, da gibt es sonst nichts weiter, aber ich kann natürlich etwas übersehen haben. Was ich nicht gemacht habe, ist nach zeitgenössischen Rezensionen zu schauen. Das kann ich noch machen.
- Soweit erst einmal. Meine Antworten sind jetzt weder vollständig noch definitiv. Ich melde mich wieder, wenn ich Zwischenergebnisse habe oder auch definitiv sagen kann, dass ich keine Antworten finde. BG, --Leserättin (Diskussion) 10:51, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Vielen Dank!
- Zum Erfolg: Es steht halt im Artikel. "Trotz des großen Erfolgs von The cruel way wurde das Buch wie auch Ella Maillart in den folgenden Jahrzehnten wenig beachtet." Wenn das zweifelhaft ist, müsste es auch da geändert werden. Ich finde es allerdings recht wahrscheinlich, dass das so war. In den Nachkriegsjahren, als es außer Büchern "nicht viel gab", wurden auch sonst enorme Auflagezahlen erreicht, und eine abenteuerliche Reise war sicher attraktiv.
- Interessant ist die Parallele mit Schwarzenbachs eigenen Veröffentlichungen. Ich würde das nicht zu sehr auswalzen, da hast Du m.E. recht. Aber man kann m.E. schon sagen, dass es auch Veröffentlichungen von Schwarzenbach zum selben Thema gibt, sodass Vergleiche möglich sind. Selbst würde ich die auch nicht vornehmen.
- Mich irritierte bei der "endültigen Anerkennung" vor allem die Formulierung. Ohne "endgültig" würde es mir besser gefallen. Deine Erklärung finde ich völlig ausreichend.
- Literaturwissenschaft: Ich hab da naturgemäß keinen Überblick. Was mich interessiert, ist einfach: Ist das in erster Linie ein (autobiografisches) ethnografisches Sachbuch oder ist es eine eher romanartige autobiografische Erzählung (Quest fällt mir dazu ein)? Und wie ist es gelesen worden? Im Artikel klingt es ja so, als hätte das Buch von beidem etwas (äußere und innere Reise). Dass "die" Literaturwissenschaft an einem Sachbuch weniger Interesse hat, liegt ja nahe. Kann man sagen, dass es im Grenzbereich liegt, oder ist der Akzent klar auf dem Bericht? Die Frage ist m.E. nicht unwichtig (bei Das Ei und ich (Buch) stellte sie sich ähnlich). --Mautpreller (Diskussion) 11:52, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Übersetzerinnen und Übersetzer sind vielleicht ein Spezial-Steckenpferd von mir. Carl Bach war sicher der hier: https://d-nb.info/gnd/120589842, also ein vielbeschäftigter Profi. Zu ihm persönlich finde ich allerdings nichts und auch nichts zu seinen Übersetzungen. Vielleicht gibt es auch nichts. --Mautpreller (Diskussion) 12:12, 18. Okt. 2024 (CEST)
- Ich habe nun erweitert, so gut es ging. Es dauerte ein bisschen, da meine alten Vorgehensweisen für Recherche in Zeitungsarchiven teilweise nicht mehr funktionierten. Es ist alles mühseliger geworden.
- Ich habe Hinweise auf die beiden Editionen mit Schwarzenbachs Texten zur Afghanistan-Reise eingefügt.
- Es gab definitiv keine Neuauflagen von Der bittere Weg in englischer, französischer und deutscher Sprache nach der Erstauflage bis zur Wiederentdeckung Mitte/Ende der 1980er. In der Dokumentation von 2017 wird auch auf ihre relative Unbekanntheit in dieser Zeit gesprochen. In Frankreich hatte die Literatursendung Apostrophe von Bernard Pivot 1989 noch einen deutlichen Effekt, das habe ich eingebaut.
- Die Einleitung habe ich angepasst, um klarzustellen, dass das Buch zunächst Erfolg hatte, dann aber lange wenig beachtet wurde.
- Ich habe zwei Quellen eingebaut (Zeit, Figaro) mit zusammenfassenden Aussagen zu ihrem Schreibstil. Der bittere Weg hat keine romanartigen Elemente, es ist ein Sachbuch, wo auch Persönliches berichtet wird, insofern Maillart Fragen nach dem Sinn des Lebens stellt. Für mich ist dieser Teil mit den Aussagen von Roger Perret abgedeckt.
- "endgültig" habe ich bei der Anerkennung Maillarts als Ethnologin entfernt.
- Zu Carl Bach habe ich nichts gefunden.
- Was ich bei der erneuten (Zeitungs-) Recherche entdeckt habe: Das Buch wurde erst letztes Jahr ins Persische übersetzt und dort wohlwollend aufgenommen. Und 2022 erschien eine Edition von teils unveröffentlichten Texten von Maillart, darunter auch ein längerer Text, der eine Urfassung von Der bittere Weg sein könnte. Dazu habe ich aber nur 1, 2 Rezensionen, und keinen Zugang zu der Sammlung. Ich muss es daher bei dem Hinweis darauf im Artikel belassen.
- Vielen Dank für die Anregungen. Ich hoffe, ich konnte sie adäquat umsetzen. Viele Grüße, --Leserättin (Diskussion) 17:56, 15. Dez. 2024 (CET)
- Ich habe nun erweitert, so gut es ging. Es dauerte ein bisschen, da meine alten Vorgehensweisen für Recherche in Zeitungsarchiven teilweise nicht mehr funktionierten. Es ist alles mühseliger geworden.
- Vielen Dank, Mautpreller, für die frische Perspektive und die Anregungen. Ich kann nicht alles gleich beantworten, will aber jetzt zumindest damit anfangen, auf ein paar Punkte eingehen.
Hallo Leserättin, ein sehr spannendes Thema. Der Artikel bietet schon viele Grundlagen und bewegt sich m.E. auf lesenswert zu, wenn er diese Schwelle nicht schon überschritten hat. Dennoch muss ich sagen, dass ich nach dem Lesen leicht enttäuscht bin, denn ich habe nicht das Gefühl, dass ich einen echten Eindruck von dem Buch bekommen habe. M. E. kommt insbesondere der Inhalt zu kurz: Der Abschnitt bietet vor allem Aufzählungen, ohne substantielle Beispiele zu bringen, was die beiden denn auf ihrer Reise so alles erlebten. Ich kann mir nach dem Lesen des Artikels kaum ein Bild davon machen, wie das Buch aussieht - weder, wie es formal aufgebaut ist (Gliederung, Stil, literarische Techniken, Sprache), noch, was es denn auf Plot-Ebene tatsächlich enthält. Auch die literaturwissenschaftliche Durchdringung überzeugt mich noch nicht recht. Es werden einzelne Stimmen genannt, aus denen sich aber noch keine Analysemöglichkeit oder -variante ergibt. Die literaturwissenschaftlichen Stimmen sind unter "Kritik" auch nicht gut aufgehoben; es fehlt ein Abschnitt "Analyse". Neben der Analyse (oder vielleicht kombiniert damit) fehlt mir auch eine Einordnung in die Literatur- und Diskursgeschichte. Spontan fallen mir dazu zwei wichtige Begriffe ein, die im Artikel nicht genannt werden: Orientalismus und Reiseliteratur. Beides kommt schon in den Titeln der angegebenen Aufsätze vor, aber nicht im Artikel. Dabei war das Buch Teil eines ganzen literarischen Genres von Büchern autofahrender Schriftstellerinnen wie Ruth Landshoff-Yorck. Vgl. zu diesem Subgenre u.a. das kurze Kapitel in Dariya Manova: »Sterbende Kohle« und »flüssiges Gold«. Rohstoffnarrative der Zwischenkriegszeit. Wallstein, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8353-3920-0. Alles in allem kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier noch mehr rauszuholen ist. Viele Grüße, --Tolanor 21:20, 16. Dez. 2024 (CET)
Das Moskauer Staatstheater Lenkom von Mark Sacharow (russisch Моско́вский госуда́рственный теа́тр „Ленком Марка Захарова“, abgekürzt Lenkom-Theater) ist ein sowjetisches bzw. russisches Schauspieltheater im Moskauer Stadtteil Twerskoi. 1948 wurde es mit dem Orden des Roten Banners der Arbeit und 1977 mit dem Orden der Oktoberrevolution ausgezeichnet. Seit 2014 ist es Objekt des kulturellen Erbes Russlands. Das Lenkom-Theater wurde 1927 als Theater der arbeitenden Jugend (russisch Театр рабочей молодёжи, abgekürzt TRAM) gegründet, 1937 mit dem Simonow-Theater zusammengelegt und am 20. Februar 1938 in Moskauer Staatstheater des Leninschen Komsomol umbenannt; die Abkürzung Lenkom enthält die drei jeweils ersten Buchstaben des Leninschen Komsomol. Es wurde von 1973 bis 2019 von Mark Sacharow geleitet und nach seinem Tod im selben Jahr nach ihm benannt.
Ähnlich wie beim Artikel zum Tolstoi-Museum wollte ich hier einen ausführlichen Artikel zum Theater schreiben. Der Schwerpunkt hier ist die Geschichte. Von dem Review erhoffe ich mir Anregungen für Verbesserungen und ggf. für weitere Inhalte. -- Anil Ö. (Diskussion) 16:16, 21. Okt. 2024 (CEST)
- Danke für den Artikel! Zwei Fragen:
- Mir scheint der Jugendstil wenig ausgeprägt zu sein, für mich dominiert der Neoklassizismus stark. Was sagt die kunsthistorische Fachliteratur hierzu (falls es sie gibt)?
- Entspricht die Übersetzung von Моско́вский госуда́рственный теа́тр „Ленком Марка Захарова“ mit „Moskauer Staatstheater Lenkom von Mark Sacharow“ den üblichen Gepflogenheiten? Mich irritiert dieses von. Spontan kommt mir in den Sinn, wie man im Jiddischen mit dieser Art Namengebung in Russland umgeht, dort würde man mit afn nomen fun (wörtlich: „auf dem Namen von“) übersetzen. Ich will damit nicht sagen, dass man das auch auf Deutsch so macht (natürlich nicht), aber vielleicht gibt es eine eingebürgerte Übersetzungsweise, die nicht mittels von funktioniert? Nachtrag: Mir fällt auf, dass du bei untenstehendem Artikel den russischen Namen mit „Staatliches Museum L. N. Tolstoi“ übersetzest, also ohne von.
- Gruss, --Freigut (Diskussion) 11:38, 1. Nov. 2024 (CET)
- Habe das von jetzt gelöscht. --Freigut (Diskussion) 13:00, 6. Nov. 2024 (CET)
- Die Aussprache von Lenkom in der Audiodatei entspricht nicht der korekten Originalaussprache auf Russisch. Ich entferne die daher mal. --A.Savin (Diskussion) 14:12, 1. Nov. 2024 (CET)
Das Staatliche Museum L. N. Tolstoi (russisch Государственный музей Л. Н. Толстого), kurz Tolstoi-Museum, ist ein dem russischen Schriftsteller Lew Tolstoi gewidmetes Literaturmuseum in Moskau. Es ist Objekt des kulturellen Erbes Russlands.
Ähnlich wie beim Artikel zum Lenkom-Theater wollte ich hier einen ausführlichen Artikel zum Museum schreiben. Der Artikel beschreibt die Geschichte, Ausstellung und Nutzung des Museums als Forschungszentrum bzw. sonstige Aktivitäten. Von dem Review erhoffe ich mir Anregungen für Verbesserungen und ggf. für weitere Inhalte. -- Anil Ö. (Diskussion) 16:18, 21. Okt. 2024 (CEST)
- Mich irritiert die riesige Lücke von 1939 bis 1995 im Geschichtsteil. Außerdem wäre eine Beschreibung des Sammlungsbestandes und dann deren Verhältnis zur Ausstellung/Präsentation in meinen Augen wünschenswert. Das sind dann doch zwei größere Lücken. Leider kann ich sonst wenig Konkretes sagen. Viele Grüße --Julius1990 Disk. Werbung 21:32, 16. Dez. 2024 (CET)