Wikipedia:Umfragen/Technische Wünsche 2022 Themenschwerpunkte/Fragebogen

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Fragebogen zur Umfrage Technische Wünsche 2022

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Vom 24. Januar bis 6. Februar 2022 fand die sechste Umfrage Technische Wünsche statt. Danach wurde an alle Personen, die abgestimmt haben, wieder ein freiwilliger Fragebogen verschickt, um besser zu verstehen, wie sich die Beteiligung an der Umfrage zusammensetzt und wie gut die Umfrage funktioniert hat. Der Fragebogen war anonym und alle Fragen waren optional. Von 945 Eingeladenen haben 431 den Fragebogen ausgefüllt – eine beachtliche Quote von 45 %. Danke an alle, die mitgemacht haben!

Ausführliche Ergebnisse

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ausführliche Auswertung mit Diagrammen (PDF);
hier gibt es die Auswertung barrierefrei (nur Text)

Die Ergebnisse in Kürze

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Arbeit in den Wikis

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  • Wie lange Teilnehmer*innen schon in den Wikis aktiv sind editieren, ist relativ gleichmäßig verteilt.
  • Der Großteil derer, die den Fragebogen ausgefüllt haben, ist bis zu 5 Stunden pro Woche aktiv, aber es sind auch einige, die auf 20 Stunden kommen, vereinzelt sogar noch deutlich mehr.
  • Die hauptsächliche Betätigung besteht in der Arbeit an Artikeln, aber es sind auch viele dabei, die Grafiken, Bilder, Karten erstellen oder bearbeiten.
  • Etwa die Hälfte nutzt den Wikitext-Editor, aber ein gutes Drittel nutzt (auch) den VisualEditor.

Informationen zu den Teilnehmer*innen

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  • Die Altersgruppe 51-60 ist am stärksten vertreten, aber insgesamt sind aus allen Altersgruppen einige dabei.
  • Der Anteil an weiblichen Aktiven liegt bei knapp 10 %. 2,4 % haben sich als divers eingestuft.
  • 7,8 % haben Behinderungen.
  • Etwa 10 % nutzen Assistenztechnologien, vor allem einen anderen Bildschirmmodus.
  • 7,6 % würden sich als neurodivergent bezeichnen. 7,8 % sind allerdings nicht sicher.
  • 5,6 % identifizieren sich als Person mit Migrationsgeschichte, 0,5 % als Person of Color.

Einschätzung der Umfrage

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  • Insgesamt war das Feedback sehr positiv.
  • Über 80 % fanden es leicht oder sehr leicht, sich an der Umfrage zu beteiligen.
  • Kritisch angemerkt wurde vor allem die umständliche Abstimmung und dass einiges nicht verständlich war.
  • Kommunikation:
  • Die meisten waren mit der Kommunikation zufrieden. Gelobt wurden beispielsweise das Video und die Nachrichten auf der eigenen Diskussionsseite.
  • Die meisten haben über Banner und über Nachrichten auf der eigenen Diskussionsseite von der Umfrage erfahren.
  • Kritik an der Kommunikation bezog sich vor allem auf den Umfang: Einigen war das Banner zu viel, andere hätten sich noch mehr Kommunikation gewünscht. Viele haben sich über die Nachrichten auf der Diskussionsseite gefreut, anderen fanden es nervig.
  • Die Texte waren einigen zu lang, anderen nicht ausführlich genug. Wiederholt kam der Wunsch auf, gerade für Neulinge noch besser zu erklären, worum es geht.
  • Fazit:
  • Die Umfrage hat für viele schon gut funktioniert – aber noch nicht für alle. Unser Ziel ist es, sie weiterhin zu verbessern, damit möglichst alle gut mitmachen können. Durch den Fragebogen gibt es bereits einige Punkte, an denen wir ansetzen können.
  • Allerdings widerspricht sich die Kritik teilweise auch: Einige möchten auf dem Laufenden gehalten werden, andere stören sich an den Nachrichten. Einige wünschen sich längere Erklärungen, andere weniger Text. Einige fühlen sich durch zu viel Werbung gestört, andere wünschen sich noch deutlich mehr. Dazu wollen wir gerne ins Gespräch kommen. Unter anderem planen wir in diesem Jahr wieder eine Tech on Tour, in der wir gemeinsam mit euch über das Projekt Technische Wünsche sprechen wollen, und darüber, was für euch gut funktioniert und was ihr euch noch wünscht. Wer die Veranstaltung nicht verpassen möchte, kann hier den Newsletter abonnieren.

Antworten auf einige Fragen und Anmerkungen im Fragebogen

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Die Themen, die zur Wahl standen, waren für mich nicht relevant.

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Die Themenschwerpunkte wurden aus Problemen gebündelt, die Aktive im letzten Jahr notiert haben, insbesondere auf dem Wunschparkplatz. Die Schwerpunkte selbst konnten dann vor der Wahl noch kommentiert werden, um unklare Formulierungen etc. auszubessern. Alle sind herzlich eingeladen, für die kommende Umfrage Probleme zu notieren und an der Formulierung der Themenschwerpunkte mitzuwirken.

Wie kann ich auf dem Laufenden bleiben?

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Der einfachste Weg ist, dich für den Newsletter Technische Wünsche anzumelden. Du wirst dann auf deiner Diskussionsseite informiert, wenn es neue Umfragen gibt, oder Workshops, Feedbackrunden, oder auch wenn Wünsche umgesetzt wurden. Wenn du für das Gewinnerthema „Wiederverwendung von Einzelnachweisen vereinfachen“ abgestimmt hast, wirst du ebenfalls über wichtige Meilensteine dazu auf deiner Diskussionsseite informiert. Solltest du das nicht wollen, kannst du dich hier abmelden.

Wie kann ich Feedback geben – und kommt mein Feedback überhaupt an?

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Zu jedem unserer Projekte freuen wir uns immer über Hinweise, Kommentare, Fragen und konstruktive Kritik auf der zugehörigen Diskussionsseite. Wir versuchen, zeitnah zu antworten, auch wenn das nicht immer gelingt. Jedes Feedback wird aber gelesen und intern im Team besprochen. Es kann natürlich sein, dass einzelne Anregungen nicht umgesetzt werden können, beispielsweise weil nicht genug Zeit dafür zur Verfügung steht oder andere Änderungen basierend auf den Rechercheergebnisse priorisiert werden.

Warum gewinnt in der Umfrage nur ein Thema?

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2019 haben wir hier aufgeschrieben, warum wir in Themenschwerpunkten arbeiten.

Warum wurde so viel Werbung für die Umfrage gemacht?

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Wenn wir uns nur auf die klassischen Kanäle für Umfragen beschränken, werden wir mit großer Sicherheit viele Menschen nicht erreichen, insbesondere Neulinge, die diese Kanäle noch gar nicht kennen, aber auch Menschen, die vor allem in ihren Artikeln und Themen unterwegs sind, aber nicht so sehr auf Seiten, in denen es um das Drumherum geht. Auch ihre Meinung ist aber wichtig.

Warum wünschen wir uns überhaupt eine diverse Beteiligung im Projekt Technische Wünsche? Das Ziel des Projekts besteht darin, Verbesserungen für alle Aktiven herbeizuführen, ungeachtet der Anzahl ihrer Bearbeitungen, ihrer technischen Expertise oder auch ihrer demographischen Merkmale. Software, die für alle gut funktioniert, kann aber nur gelingen, wenn sich auch Menschen mit verschiedenen Erfahrungen und Bedürfnissen einbringen. Wenn wir nicht Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen ansprechen, entstehen blinde Flecken: Wir können gar nicht wissen, welches Wissen uns noch fehlt. Möglicherweise haben wir Themen nicht auf dem Schirm, die anderen sehr wichtig wären. Es ist in der Softwarewelt keine Seltenheit, dass erst nach Fertigstellung eines Produkts Probleme auftauchen, die vermeidbar gewesen wären, wenn schon im Entwicklungsprozess vielfältigere Stimmen zu Wort gekommen wären. [1]

Die Erfahrungen und Bedürfnisse, die die Ansprüche an Software beeinflussen, unterscheiden sich beispielsweise je nachdem, wie lange man schon in den Wikis aktiv ist, wie technisch versiert man ist, wie viel man editiert – aber auch daran, welches Alter und Geschlecht man hat, ob man Behinderungen hat oder Erfahrungen mit rassistischer Diskriminierung.

Was war der Zweck dieses Fragebogens?

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Ziel des Fragebogen war es, besser einschätzen zu können, wen das Projekt Technische Wünsche schon erreicht und wen nicht. Wenn wir wissen, wer schon mitmacht und wer nicht, können wir besser untersuchen, welche strukturellen Barrieren es in unserem Projekt geben könnte, die es Menschen schwer machen, sich zu beteiligen, und dann können wir versuchen, diese Barrieren abzubauen. Wir möchten diesen Fragebogen auch in Zukunft nach jeder Umfrage nutzen, um im Lauf der Jahre zu sehen, ob sich etwas verbessert hat.

Warum wurde im Fragebogen nach der ethnischen/kulturellen Identität gefragt?

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Dass der Fragebogen nach der ethnischen und kulturellen Identität gefragt hat, wurde einige Male kritisiert und teilweise gar als Rassismus ausgelegt. Diese Ansicht teilen wir nicht. Zunächst: Der Fragebogen war anonym, wir können die Antworten also auf niemanden Konkretes beziehen; es ging stattdessen um eine Einschätzung, wie sich die Beteiligung im Projekt Technische Wünsche insgesamt zusammensetzt, um dann schauen zu können, wie strukturelle Probleme angegangen werden könnten. Zudem waren alle Fragen optional, es war also niemand verpflichtet, sich zu äußern.

Wir möchten darlegen, warum es uns wichtig war, dies abzufragen: Man könnte zwar annehmen, dass die ethnische oder kulturelle Identität bei der Nutzung von Software keine Rolle spielt, aber es ist mittlerweile wissenschaftlicher Konsens [2], dass dem nicht so ist. Technologie ist niemals neutral [3] [4] und produziert in sich immer schon inhärente Ausschlüsse, die oft nicht bewusst sind und auch nicht unbedingt willentlich passieren. Technologie kann sogar direkt diskriminierend sein und Rassismus verstärken; ein Beispiel dafür sind Algorithmen [5][6] oder Datensammlungen [7] . Konkret auf die Wikipedia bezogen wäre es zum Beispiel vorstellbar, dass für Menschen aufgrund ihrer Rassismuserfahrungen (innerhalb oder außerhalb der Wikipedia) bestimmte Elemente wichtig sind, um gut arbeiten zu können, vielleicht ein einfacherer Mechanismus, um Beleidigungen zu melden. Aber auch hier gilt: Das sind nur Vermutungen. Um herauszufinden, was Menschen brauchen, die sich nicht als weiß identifizieren, um sich gut im Projekt Technische Wünsche und in den Wikis insgesamt einzubringen, muss man mit ihnen ins Gespräch kommen. Und um mit ihnen ins Gespräch zu kommen, ist es hilfreich zu wissen, ob sie sich überhaupt schon am Projekt beteiligen. Einige Kritik wurde auch am Begriff weiß geäußert. Gemeint war damit nicht die tatsächliche Hautfarbe, sondern die soziale und politische Konstruktion weiß, eine Position, in der nämlich Menschen christlich-europäischen Hintergrunds von rassistischen Ungleichheitsstrukturen profitieren. Dass es nicht um die Hautfarbe ging, hätte im Fragebogen in der Tat klarer formuliert sein können. Es war uns aber wichtig zu erfahren, wie viele sich als weiß identifizieren, bzw. wie viele eben nicht: Weißsein wird in unserer Gesellschaft in der Regel als die Norm angesehen und ist daher mit Privilegien und Macht verbunden, deren Dimension vielen oft gar nicht bewusst ist. Es ist nachvollziehbar, dass sich niemand gern einen Stempel (in diesem Fall weiß) aufdrücken lässt. Allerdings geht es hier gar nicht darum, Weißsein zu verteufeln, sondern sich der damit zusammenhängenden Privilegien [8] [9] bewusst zu werden: Nicht-weiße Menschen sind um ein Vielfaches öfter von Diskriminierung betroffen und durch historisch gewachsene Machtverhältnissen benachteiligt. In der Folge sind sie in vielen Bereichen unterrepräsentiert. Es ist uns wichtig, dass sie im Projekt Technische Wünsche aber zu Wort kommen können, damit auch ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden können. Idealerweise kann eine Software, die für möglichst viele gut funktioniert, dann auch dazu beitragen, dass sich mehr Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und ethnischen Identitäten in den Wikis beteiligen.

Einzelnachweise

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  1. (engl.) Palaniyappan, Amrutha (2020): A brief history of how racism manifests itself in design and how we can learn from it, abgerufen am 4. April 2022
  2. (engl.) Center for Critical Race and Digital Studies: Critical Race & Digital Studies Syllabus, abgerufen am 4. April 2022
  3. Ford, Heather, and Wajcman, Judy (2017): 'Anyone can edit, not everyone does': Wikipedia and the gender gap, abgerufen am 4. April 2022
  4. (engl.) Constanza-Chock, Sasha (2020): Design Justice, abgerufen am 4. April 2022
  5. Wolfangel, Eva (2018), ZEIT ONLINE: Algorithmen: Programmierter Rassismus, abgerufen am 4. April 2022
  6. Orwat, Carsten (2019): Studie: Diskriminierungsrisiken durch Verwendung von Algorithmen
  7. Chander, Sarah (2020): Datenrassismus. Eine neue Ära, abgerufen am 4. April 2022
  8. Baum , Carla und Franzke, Amna (2020): ZEIT Campus, White Privilege: "Weiße hassen es, ihr Selbstbild beschädigt zu sehen, abgerufen am 4. April 2022
  9. BR (2020): Weißsein und latenter Rassismus, abgerufen am 4. April 2022

Mehr zu diesem Thema

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  • Wikipedia-Artikel Weiße
  • Eggers, Maureen Maisha (Hrsg.) et al.: Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland (2005)
  • Ha, Kien Nghi (Hrsg.), Lauré al-Samarai, Nicola (Hrsg.): re/visionen: Postkoloniale Perspektiven von People of Color auf Rassismus, Kulturpolitik und Widerstand in Deutschland (2007)
  • (engl.) McIlwain, Charlton: Black Software: The Internet & Racial Justice from the Afronet to BLM (2019)
  • (engl.) Nakamura, Lisa (Hrsg.) & Chow-White, Peter (Hrsg.): Race After the Internet (2013)
  • (engl.) Nakamura, Lisa: Cybertypes: Race, Ethnicity, and Identity in the Internet (2002)