Will Schestak
Will Schestak (vollständiger Name: Wilhelm Max Karl Schestak[1]; * 18. Juli 1918 in Mariaschein, Nordböhmen; † 1. April 2012[2] in Burgstädt[3]) war ein deutscher Porträtmaler, Zeichner und Lithograf.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schestak besuchte von 1932 bis 1935 die Staatsgewerbeschule in Reichenberg bei Othmar Fraß-Friedenfeld (1883–1959). Bis 1940 studierte er dann an der Akademie der Bildenden Künste Prag bei Heinrich Hönich. 1940 bis 1945 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und 1945 nach Ausweisung aus seiner Heimat wurde Chemnitz seine Wahlheimat. Ab 1945 arbeitete er als freischaffender Künstler in Chemnitz. Dort lernte er seine Frau Gertrud (* 1919)[4] kennen. Von 1947 bis 1949 lehrte Schestak als Dozent für Porträtzeichnen an der Volkshochschule Chemnitz.[5] Gemeinsam mit Rudi Gruner, Willy Wittig und Gerhard Klampäckel gestaltete er den kulturellen Neubeginn in Chemnitz. 1973 nahm er am Internationalen Künstlersymposium in Piestany teil.
Schestak war bis 1990 Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR und nach der deutschen Wiedervereinigung des Chemnitzer Künstlerbundes e.V., dessen ältestes Mitglied er war.[6]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Albrecht-Dürer-Preis der Stadt Nürnberg
- 1958 Kunstpreis des Bezirkes Karl-Marx-Stadt
- Johannes-R.-Becher-Medaille in Silber
Öffentliche Sammlungen und Museen mit Werken Schestaks (unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Berlin: Berlinische Galerie
- Chemnitz: Kunstsammlungen am Theaterplatz
- Dresden: Kunstfonds des Freistaats Sachsen
- Frankfurt/Oder: Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (vormals Museum Junge Kunst)
- Prag: Nationalgalerie Prag
Werke (Auszug)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arbeiterkind (lavierte Pinselzeichnung; 1947 auf der 2. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler)[7]
- Renate mit gelbem Strohhut (vor 1948, Tempera)[8]
- Aktivistin der HO (Öl, 76 × 96 cm; auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[9]
- Der gelbe Strohhut (um 1954, Öl, 64 × 46 cm; Kunstsammlungen am Theaterplatz, Chemnitz)[10]
- Renate, (Öl, 75 × 50 cm; auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[11]
- Malerin (Kreide, 70 × 50 cm, auf er Dritten Deutschen Kunstausstellung)[12]
- Unsere Kinder sind gut aufgehoben (1957, Öl auf Leinwand, 70 × 90 cm; Berlinische Galerie)[13]
- Schauspielerin Meyer-Veldre in der Rolle der Anne Frank (1958, Öl, 80 × 59 cm; Kunstsammlungen am Theaterplatz, Chemnitz)[14]
- Christian mit rotem Pullover (1959, Öl auf Leinwand)[15]
- Genossenschaftsbäuerin (1961, Öl, 80 × 60 cm; auf der Fünften Deutschen Kunstausstellung; Sächsischer Kunstfonds)[16]
- Junge Ringspinnerin, Öl (auf der Fünften Deutschen Kunstausstellung)[17]
Ausstellungen (mutmaßlich unvollständig)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1973: Karl-Marx-Stadt, Städtische Kunstsammlungen
- 1982: Karl-Marx-Stadt Klub der Intelligenz ”Pablo Neruda” (Druckgrafik, Handzeichnungen, Aquarelle)
- 1988: Karl-Marx-Stadt, Museum am Theaterplatz
Ausstellungsbeteiligungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1953, 1958/1959 und 1962/1963: Dresden, Dritte bis Fünfte Deutsche Kunstausstellung
- 1947: Freiberg, Stadt- und Bergbaumuseum, 2. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler[18]
- 1948, 1951 und 1952: Chemnitz, Schlossberg-Museum („Mittelsächsische Kunstausstellung“)[19]
- 1954: Leipzig, Bezirkskunstausstellung
- 1963: Karl-Marx-Stadt, Museum am Theaterplatz („10 Jahre Architektur, bildende Kunst und bildnerisches Volksschaffen in Karl-Marx-Stadt“)[20]
- 1971: Berlin, Altes Museum („Das Antlitz der Arbeiterklasse in der bildenden Kunst der DDR“)
- 1974, 1979 und 1985: Karl-Marx-Stadt, Bezirkskunstausstellungen
- 1976: Karl-Marx-Stadt, Städtische Museen („Jugend und Jugendobjekte im Sozialismus“)
- 1977: Leipzig, Messehaus am Markt („Kunst und Sport“)
- 1982: Karl-Marx-Stadt („Bildnis + Gruppe“ Ausstellung der Sektion Maler und Grafiker des VBK/DDR, Karl-Marx-Stadt)
- 1984/1985: Karl-Marx-Stadt, Städtisches Museum am Theaterplatz („Retrospektive 1945 – 1984. Bildende Kunst im Bezirk Karl-Marx-Stadt“)
Postum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2019: Chemnitz, Neue Sächsischen Galerie („Generation im Schatten“)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schestak, Will. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 182 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Sven-Wieland Staps: Schestak, Will. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 101, De Gruyter, Berlin 2018, ISBN 978-3-11-023267-7, S. 457.
- Schestak, Will. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 824.
- Unser Porträt: Will Schestak. In: Blick. Nr. 6, 5. Februar 1964, ZDB-ID 1139743-3, S. 4.
- Georg Felsmann: Will Schestak – Malerei, Grafik: Ausstellung zum 80. Geburtstag. Hrsg.: Künstlerbund. Wagner, Chemnitz 1998, OCLC 313476877.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Will Schestak im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie, abgerufen am 17. Juli 2011.
- Artikel in Freie Presse Chemnitz erschienen am 5. September 2008 von Marianne Schultz, abgerufen am 17. Juli 2011.
- Bildindex der Kunst und Architektur. Abgerufen am 2. September 2011.
- Deutsche Fotothek. Abgerufen am 2. September 2011.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Burgstädter Kirchenbote, Mai 2012, S. 7 (online; PDF; 881 kB)
- ↑ Freie Presse vom 10. April 2012, S. 7: Chemnitzer Maler und Grafiker Will Schestak gestorben: Stets mit besonderer Liebe zur Farbe.
- ↑ Homepage von Gerhard Prokop: Akademie Prag: Will Schestak ( vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- ↑ Burgstädter Anzeiger ( des vom 10. Dezember 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,7 MB), 27/2011, S. 4.
- ↑ Bio Grafik der Neuen Sächsischen Galerie
- ↑ Homepage des Chemnitzer Künstlerbundes e.V. ( des vom 10. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ http://digital.slub-dresden.de/id511939159/56
- ↑ SLUB Dresden: Mittelsächsische Kunstausstellung 1948. Abgerufen am 27. September 2023 (deutsch).
- ↑ Will Unbekannter Fotograf; Schestak: Aktivistin der HO. April 1953, abgerufen am 4. Juli 2023.
- ↑ https://nat.museum-digital.de/singleimage?imagenr=820200
- ↑ Gertrud; Schestak Heinrich: Renate. 1953, abgerufen am 4. Juli 2023.
- ↑ Will Unbekannter Fotograf; Schestak: Malerin. 1952, abgerufen am 4. Juli 2023.
- ↑ Will Unbekannter Fotograf; Schestak: Unser Kinder sind gut aufgehoben. 1958, abgerufen am 4. Juli 2023.
- ↑ https://nat.museum-digital.de/singleimage?imagenr=820201
- ↑ Schestak, Will: Christian mit rotem Pullover. Abgerufen am 4. Juli 2023.
- ↑ Rudolph; Schestak Kramer: Genossenschaftsbäuerin. 1962, abgerufen am 4. Juli 2023.
- ↑ Rudolph; Schestak Kramer: Junge Ringspinnerin. 1962, abgerufen am 4. Juli 2023.
- ↑ http://digital.slub-dresden.de/id511939159/20
- ↑ SLUB Dresden: Mittelsächsische Kunstausstellung 1948. Abgerufen am 27. September 2023 (deutsch).
- ↑ SLUB Dresden: Ausstellung 10 Jahre Architektur, bildende Kunst und bildnerisches Volksschaffen in Karl-Marx-Stadt. Abgerufen am 4. Juli 2023 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Schestak, Will |
ALTERNATIVNAMEN | Schestak, Wilhelm Max Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Porträtmaler, Zeichner und Lithograf |
GEBURTSDATUM | 18. Juli 1918 |
GEBURTSORT | Mariaschein |
STERBEDATUM | 1. April 2012 |
STERBEORT | Burgstädt |