Wladimir Michailowitsch von Völkner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wladimir Michailowitsch von Völkner

Wladimir Michailowitsch von Völkner (russisch Владимир Михайлович Фелькнер; wiss. Transliteration Vladimir Michajlovič Fel'kner; * 10. Juli 1870 in Warschau, Russisches Kaiserreich; † 13. November 1945 in Gaillard, Frankreich) war ein russischer Finanzbeamter (Wirklicher Staatsrat) und Handelsattaché der russischen Botschaft in Bern.[1][2] Für seine Veröffentlichungen und internationale Korrespondenz verwendete er die Namensschreibung Wladimir von Felkner.

Völkner wuchs im vom russischen Kaiserreich kontrollierten Kongresspolen als Sohn einer russischen Adelsfamilie auf, die ihre Ursprünge auf den Gelehrten Christian Friedrich von Völkner (1728–1796) aus Halle zurückführt. 1893 schloss er sein Studium an der Universität Warschau ab und trat in den Staatsdienst ein.[2] Seit 1894 war er Beamter des russischen Finanzministeriums und mitbeteiligt an der Organisation der Allrussischen Industrie- und Handwerksausstellung 1896 in Nischni Nowgorod.[2] Von 1898 bis 1908 diente er als Hilfsagent des Finanzministeriums an den russischen Botschaften in Berlin und Wien.[1] Dienstreisen führten ihn darüber hinaus nach Frankreich, Italien und Belgien. Völkner war Generalsekretär der russischen Abteilung für die Weltausstellung Turin 1911.[2] Von 1912 bis 1914 diente er in Frankfurt am Main als Handelsattaché (Handelsagent) des russischen Ministeriums für Handel und Gewerbe.[1] Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste Völkner Deutschland verlassen und setzte seine Tätigkeit als Handelsattaché bei der russischen Botschaft in Bern fort.[2]

Völkner unterstützte die Weiße Bewegung und war Mitglied der russischen Finanz- und Wirtschaftskommission unter dem Vorsitz von Fürst Georgi Jewgenjewitsch Lwow.[2]

Völkner wurde 1926 Präsident der Schweizer Abteilung des Russischen historischen Auslandsarchivs (RZIA) und ab 1930 auch Sprecher des Office International Nansen pour les Réfugiés in Genf.[2]

Am 30. Juli 1912 heiratete Völkner in Sankt Petersburg die Tochter des Staatsrats und russischen Generalkonsuls von Rijeka Vera Andrejewna Petkovič (1889–1968). Das Ehepaar hatte zwei Töchter:

  • Peter Collmer: Die Schweiz und das Russische Reich 1848–1919: Geschichte einer europäischen Verflechtung. Chronos Verlag, Zürich 2004, ISBN 978-3-0340-0637-8, S. 156–159.
  • Jacques Ferrand: La Descendance du maréchal Alexandre Vassiliévitch Souvorov (1729–1800). Hrsg.: J. Ferrand. Paris 1970, OCLC 164898598, S. 41 (französisch).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Vladimir Michajlovič Völkner. In: Erik-Amburger-Datenbank des Leibniz-Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS). Abgerufen am 21. November 2022.
  2. a b c d e f g Wladimir Michailowitsch von Völkner. In: Personalbestände des Staatsarchivs der Russischen Föderation (GARF), Moskau, Russland. Abgerufen am 21. November 2022 (russisch).