Wolf von Wolffersdorff
Wolf von Wolffersdorff (* 22. Dezember 1887 in Hildesheim; † 3. Mai 1945 im Lager Schwarzenborn) war ein deutscher Jurist und Landrat.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er stammte aus der Adelsfamilie von Wolffersdorff und war der Sohn des preußischen Hauptmanns und Kompaniechefs Horst von Wolffersdorff (1851–1889) und dessen Ehefrau Gabriele, geborene von Uckermann-Bendeleben (1858–1943). Noch vor Vollendung seines zweiten Lebensjahres verlor er den Vater, später zog seine Mutter nach Vevey in die Schweiz. Nach dem Schulbesuch u. a. in Sondershausen studierte er Rechtswissenschaften an den Universitäten in Lausanne, Straßburg und Halle. Seit dem Wintersemester 1906/07 war er Mitglied der Studentenverbindung Société d’Étudiants Germania Lausanne.[1] Er legte am 6. Dezember 1909 die juristische große Staatsprüfung ab.[2] Danach trat er als Regierungsassessor in den öffentlichen Dienst ein und arbeitete bei der Regierung Erfurt in der preußischen Provinz Sachsen.
Am 23. August 1921 wurde er zum Landrat des preußischen Kreises Ziegenrück in Ranis ernannt. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten trat er am 1. Mai 1933 der NSDAP bei und blieb daraufhin im Amt. Im Februar 1936 wurde er mit der vertretungsweisen Verwaltung des Landratsamtes in Nordhausen beauftragt und übernahm im Juni 1936 definitiv die Funktion des Landrates im preußischen Kreis Grafschaft Hohnstein.
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde er Ende 1939 in das Generalgouvernement für die deutsch besetzten polnischen Gebiete abgeordnet. Er kehrte auf eigenen Wunsch bereits nach drei Monaten nach Nordhausen zurück. Wenig später verlor er im Juni 1940 seinen Sohn Detlev von Wolffersdorff, der in Frankreich fiel.
Nach der Besetzung Nordhausens durch amerikanische Truppen im April 1945 wurde er aus dem Dienst entlassen und inhaftiert. Er starb bereits wenige Wochen später am 3. Mai 1945 im amerikanischen Internierungslager im Knüllgebirge, wohin er verbracht worden war.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 5. September 1914 heiratete er in Sondershausen Freda von Rohr (1882–1970), mit der er folgende Kinder hatte:
- Detlev (1916–1940), gefallen
- Gabriele (1918–1992)
- ⚭ 1939 Joachim Freiherr von Finck (1912–1940), gefallen
- ⚭ 1942 Theodor Berkelmann (1894–1943)
- ⚭ 1947 Heinz Schroetter (1906–1992)
- Christa (* 1923) ⚭ 1950 Herbert Kühne (* 1907)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adligen Häuser, 7. Jahrgang, Perthes, Gotha, 1906, S. 876.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landkreis Ziegenrück Verwaltungsgeschichte und die Amtshauptleute und Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)
- Eintrag im Nordhausen-Wiki
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erwin Garvens: Germania Lausanne 1887/1937. Hamburg 1937, S. 150.
- ↑ Warnack (Hrsg.): Taschenbuch für Verwaltungsbeamte, 60. Jahrgang, Carl Heymanns Verlag, Berlin, 1943, S. 464.
Personendaten | |
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NAME | Wolffersdorff, Wolf von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Landrat |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1887 |
GEBURTSORT | Hildesheim |
STERBEDATUM | 3. Mai 1945 |
STERBEORT | Lager Schwarzenborn |
- Jurist in der Kommunalverwaltung
- Jurist (Nationalsozialismus)
- Landrat (Regierungsbezirk Erfurt)
- Landrat (Landkreis Grafschaft Hohenstein)
- Ranis
- Person (Nordhausen)
- NSDAP-Mitglied
- Familienmitglied des Adelsgeschlechts Wolffersdorff
- Adliger
- Korporierter (Studentenverbindung)
- Deutscher
- Geboren 1887
- Gestorben 1945
- Mann