Überprüft

Wolfgang Baumann (Rechtsanwalt)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Relevanz nicht dargestellt (WP:RK); Werbung; Ein Rechtsanwalt. Grüße --Okmijnuhb 02:32, 6. Jan. 2025 (CET)


Wolfgang Baumann (* 13. Juli 1949 in Schweinfurt) ist ein Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Umweltaktivist und seit 2014 Mitglied des Würzburger Stadtrates für die Gruppierung Zukunft für Würzburg.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Sohn des ehemaligen CSU-Landtagsabgeordneten Wilhelm Baumann wurde in der Abiturzeitung noch als "Rechtsintellektueller" geschmäht.[1] Baumann erhielt ein Stipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung und studierte von 1968 bis 1972 Rechtswissenschaften und Staatswissenschaften in Würzburg und Regensburg. Nach dem 2. Staatsexamen war er von 1975 bis 1982 wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für deutsches und ausländisches öffentliches Recht, Wirtschaftsverwaltungs- und Europarecht an der Universität Würzburg. 1983 gründete er seine bundesweit tätige Rechtsanwaltskanzlei Baumann Rechtsanwälte - Kanzlei für Verwaltungsrecht. Seit 1989 ist Baumann Fachanwalt für Verwaltungsrecht.

Baumann traf seine Berufswahl unter dem Aspekt etwas nachhaltig für die Umwelt und die Gesundheit der Menschen zu erreichen.[2]

Kommunalpolitisches Engagement

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus seinem Engagement in der Umwelt- und Gesundheitsinitiative Würzburg-Tunnel e.V.[3] heraus, wurde er Mitbegründer der überparteilichen Wählergemeinschaft Zukunft für Würzburg (ZfW). Sie gründete sich kurz vor der Kommunalwahl 2014 und Baumann trat als einer von fünf Bewerbern für das Würzburger Oberbürgermeisteramt an. Er kam nicht in die Stichwahl, wurde aber in den Würzburger Stadtrat gewählt.[4]

Anwalt bei Großprojekten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gleich nach der Eröffnung seiner Anwalts-Kanzlei 1983 konnte Baumann aufgrund der einschlägigen wissenschaftlichen Tätigkeit bundesweit Aufträge im Atomrecht und auch im sonstigen technischen Umweltrecht beschaffen.

Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumann war durch die 68er Bewegung bereits politisiert und interessierte sich während des Studiums besonders für Atomrecht, da nahe seiner Heimatstadt Schweinfurt das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld gebaut wurde.[5]

Er vertrat in den 1980er Jahren die Gegner der geplanten atomaren Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA) und erlangte so bundesweite Bekanntheit.[6] Die Klagen gegen den Bebauungsplan und gegen die erste Teilerrichtungsgenehmigung (TEG) der WAA waren „die ersten großen, öffentlich beachteten Prozesse seiner Karriere“. Er vertrat unter anderem auch den klageberechtigten WAA-Anlieger Michael Meier, der sich standhaft weigerte, seine Grundstücke zu verkaufen und auf dessen Grundstück das Franziskus-Marterl der WAA-Gegner errichtet wurde.[7] Mit weit über 30 Klagen kämpfte Baumann „auf allen Ebenen um einen Baustopp“ der WAA. Baumann hielt die WAA für „nicht genehmigungsfähig“ und kritisierte u.a. die mangelnde Erdbebensicherheit.[8]

Beim zweiten WAA-Erörterungstermin 1988 in Neunburg vorm Wald vertrat Baumann die rechtlichen Interessen der WAA-Gegner.[9][10] Baumann rechnete vor, dass die Genehmigungsbehörde sich zur Begutachtung der 880.000 Einwendungen pro Einspruch gerade sieben Sekunden Zeit genommen hätte.[11][12] Auch den vorzeitigen Abbruch des Anhörungs-Termins kritisierte Baumann auf's schärfste.[13]

Der juristische Protest Baumanns gegen die WAA zeigte teilweise Erfolge. So hob der Bayerischer Verwaltungsgerichtshof im April 1987 die erste Teilerrichtungsgenehmigung auf.[14]

Weitere Rechtsbeistände

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Baumann begleitete auch weitere große Anlagen- und Infrastrukturplanungen wie die Kernkraftwerke Mülheim-Kärlich[15], Grafenrheinfeld und Gundremmingen sowie die Flughäfen Berlin Brandenburg[16] und Frankfurt Main.

Ehrenamtliches Engagement

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Franziska Heß (Hrsg.): Umwelt- und Planungsrecht in Zeiten des Klimawandels. Berichte aus Wissenschaft und Praxis. Festschrift zu Ehren und anlässlich des 70. Geburtstags von Wolfgang Baumann. 2019, ISBN 978-3-8260-6832-4

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. »Nur Gspinnerte können dagegen sein« - Atomare Wiederaufarbeitung: Wackersdorf oder Dragahn - ein umstrittenes Großprojekt wird durchgesetzt in: Der Spiegel vom 27. Januar 1985
  2. Janine Gaumer: Wackersdorf. Atomkraft und Demokratie in der Bundesrepublik 1980–1989. Dissertation Universität Jena, München 2018, ISBN 978-3-96238-073-1, S. 311.
  3. Bürgerentscheid in Würzburg:Große Mehrheit will Tunnel unter der A3 in: Süddeutsche Zeitung vom 14. April 2014
  4. Neu im Stadtrat Würzburg: Wolfgang Baumann, ZfW, stadtrat.TV Würzburg vom 5. Mai 2014 auf YouTube, 3 Min
  5. Janine Gaumer: Wackersdorf. Atomkraft und Demokratie in der Bundesrepublik 1980–1989. Dissertation Universität Jena, München 2018, ISBN 978-3-96238-073-1, S. 234f.
  6. Wolfgang Baumann feiert 70. Geburtstag mit einer Fachtagung. Bekannt wurde Wolfgang Baumann in den 1980er-Jahren als der "Anti-Wackersdorf-Anwalt". Er ist noch immer ein gefragter Jurist und mischt zugleich in der Lokalpolitik mit. in: Main-Post vom 17. Juli 2019
  7. Janine Gaumer: Wackersdorf. Atomkraft und Demokratie in der Bundesrepublik 1980–1989. Dissertation Universität Jena, München 2018, ISBN 978-3-96238-073-1, S. 238.
    Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf in: Historisches Lexikon Bayerns
  8. Offensive gegen die WAA - Klägeranwalt Baumann hält die Plutoniumfabrik in Wackersdorf für nicht genehmigungsfähig / Mangelnde Erdbebensicherheit / Töpfer soll Zuverlässigkeit der Betreiberfirma DWK prüfen in: taz vom 2. Februar 1988
  9. Farce fünf Wochen lang - Es war eine der längsten Veranstaltungen, die jemals in Neunburg vorm Wald stattfanden. Vor 30 Jahren rückten Tausende von Atomkraftgegnern an, um einem WAA-Erörterungstermin beizuwohnen. auf Onetz vom 24. August 2018
  10. Klassentreffen der Sieger - 30 Jahre nach dem Aus für die WAA findet ein Klassentreffen der damaligen Aktiven in der Oberpfalzhalle statt. Der Blick zurück soll den Blick nach vorne schärfen, denn Energiepolitik bleibt ein Thema. auf Onetz vom 19. Mai 2019
  11. Tumulte in Neunburg vorm Wald - Der Erörterungstermin für die Einwendungen gegen die WAA -Wackersdorf wurde wenige Stunden nach Beginn unterbrochen / In der völlig überfüllten Halle des Ortes Neunburg vorm Wald sorgt die Inszenierung des „WAA-Erschütterungstermins“ für Empörung in: taz vom 12. Juli 1988
  12. Goldene Regeln - Tausende von Einwendern gegen die atomare Wiederaufarbeitung erhalten Hilfe aus Österreich: Das Nachbarland attackiert Bayern auf allen Ebenen. in: Der Spiegel vom 17. Juli 1988
  13. WAA-Gegner kämpfen um Gehör - Abbruch des Anhörungs-Termins in Neunburg war Rechtsbruch, sagt Anwalt Baumann / Antrag auf Fortsetzung der Anhörung beim bayerischen Umweltministerium eingereicht / BBU richtet Petition an den Bundestag in: taz vom 18. August 1988
  14. Ein halber Sieg – Das bayerische Verwaltungsgericht hob die atomrechtliche Baugenehmigung auf. (Memento vom 23. Juni 2016 im Internet Archive) in: Die Zeit vom 17. April 1987
  15. Mülheim-Kärlich: Auszug der AKW-Gegner in: taz vom 1. September 1989
    Entscheidung zu Kraftwerk Mülheim-Kärlich in letzter Instanz in: taz vom 4. Dezember 1997
  16. Hauptstadtflughafen: Anwalt lehnt Richter im BBI-Verfahren ab - Rechtsanwalt Wolfgang Baumann hat im Streit um den Ausbau des Hauptstadtflughafens BBI den Vorsitzenden Richter am Bundesverwaltungsgericht, Stefan Paetow, wegen "Besorgnis der Befangenheit" abgelehnt. in: Tagesspiegel vom 27. Juni 2007
    Kritik an Richtern im BER-Fluglärmprozess in: Frankfurter Rundschau vom 4. Februar 2019
  17. Hermann-Zilcher-Gesellschaft e.V., offizielle Seite
  18. Richard-Wagner-Verband Würzburg-Unterfranken e.V., offizielle Seite
  19. Verschönerungsverein Würzburg, offizielle Seite
  20. Baumann Vorsitzender der Stadtteilinitiative Unteres Frauenland. in: Main-Post vom 22. Dezember 2021
  21. Kritik am PlanSiG: Bürgerbeteiligung eingeschränkt! (YouTube, 8 min.) In: BBgSuedLink, 16. Juni 2020. (Rechtsanwalt Wolfgang Baumann aus Würzburg hat am Aktionstag am 24.05.20 in Bergrheinfeld, dem Endpunkt des SuedLink in Bayern, in einer deutlichen Rede Kritik am Planungssicherstellungsgesetz (PlanSiG) geübt.)
    PlanSiG (Plansicherstellungsgesetz): Gesetz zur Sicherstellung ordnungsgemäßer Planungs- und Genehmigungsverfahren während der COVID-19-Pandemie
  22. Bundesbedarfsplangesetz ist europarechtswidrig - Netzentwicklungsplan soll vom Europäischen Gerichtshof geprüft werden. (YouTube, 12 min.) Rechtsanwalt Wolfgang Baumann, Würzburg Teil 2, Online-Informationsabend vom 3. Mai 2021 u.a. mit Prof. Lorenz Jarass
  23. Restrisiko (Trailer) auf Vimeo, Baumann ab Min. 8