Wolfgang Gründinger

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Wolfgang Gründinger (2016)

Wolfgang Gründinger (* 11. Juni 1984 in Tirschenreuth) ist ein deutscher Lobbyist und Publizist mit den Schwerpunkten Energiepolitik, Generationengerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Gründinger wurde als zweiter Sohn einer alleinerziehenden Gemüseverkäuferin geboren.[1] Er erhielt den Bachelor in Politikwissenschaft und Sozialwissenschaften an der Universität Regensburg sowie den Master in Demokratieforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der University of California in Santa Cruz, und absolvierte die Internet Leadership Academy der Universität Oxford. Seine Doktorarbeit legte er zur Rolle des Lobbyismus in der Energiewende und im Klimaschutz vor.

Sein politisches Engagement begann im Alter von 16 Jahren mit der Gründung des überparteilichen internationalen Jugendnetzwerks „Youth for Intergenerational Justice and Sustainability“. Als 17-Jähriger war er Delegierter zum UN-Klimagipfel in Bonn, im Jahr darauf reiste er zum UN-Weltgipfel für Nachhaltigkeit in Johannesburg. Er war 2004 bis 2007 einziger deutscher Delegierter des Internationalen Jugendparlaments. In den Jahren 2005 und 2006 koordinierte er die weltweite Jugendarbeit für die UN-Millenniumsziele und wirkte am Kinder- und Jugendreport zum Nationalen Aktionsplan der Bundesregierung für ein kindgerechtes Deutschland mit.[2] In den Jahren 2007 und 2008 initiierte er die Aktion Klimaneutraler Bundestag, mit dem Ziel, den Bundestag zum Vorbild für klimaverträgliches Handeln bei Gebäuden, Büros, Fuhrpark, Dienstreisen und Kantine zu machen, und hatte teilweise Erfolg.[3][4][5]

Er ist Botschafter der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, Mitglied im Think Tank 30, der jungen Denkfabrik des Club of Rome,[6] European Digital Leader des World Economic Forum, Mitglied im Ethikrat von Facebook,[7] Beirat der Deutschen Umweltstiftung[8] und der Scientists for Future, Responsible Leader der BMW Foundation, sowie im Nachhaltigkeitsrat des GEO Magazins. Er war außerdem Mitglied im Landesrat für digitale Entwicklung und Kultur der Ministerpräsidentin Rheinland-Pfalz Malu Dreyer und Mitglied der Medien- und Netzpolitischen Kommission beim SPD-Parteivorstand. Er trat der Piratenpartei bei und veröffentlichte darüber im Jahr 2013 ein Buch.[9]

Derzeit ist Gründinger als Chief Evangelist beim Berliner Solar-Startup Enpal tätig. Zuvor war er im Cyber Innovation Hub der Bundeswehr und beim Bundesverband Digitale Wirtschaft.[10][11]

Politische Standpunkte

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Als seine drei radikalsten politischen Positionen nannte Gründinger im Jahr 2009 gegenüber dem Spiegel:[12]

  1. einen vollständigen Wechsel des Energiesystems weg von fossilen und atomaren Energien hin zu 100 % erneuerbaren Energien
  2. die Abschaffung der Altersgrenze beim Wahlrecht (Einführung eines Kinderwahlrechts)
  3. die vollständige Beseitigung von Altenprivilegien auf dem Arbeitsmarkt.

Im Jahr 2012 startete er auf change.org eine Online-Petition gegen das EU-Überwachungsprogramm INDECT, um gegen den Abbau der Privatsphäre zu protestieren.[13]

Vor dem Bundesverfassungsgericht legte er eine Wahlanfechtung der Bundestagswahl 2013 ein, weil Kinder und Jugendliche vom Wahlrecht ausgeschlossen waren.[14]

Commons: Wolfgang Gründinger – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Sandra Schulz: Steine schmeißen ist einfach nicht unser Stil. In: Spiegel online. 17. Juni 2009.
  2. Für ein kindergerechtes Deutschland 2005–2010. (Memento vom 19. April 2014 im Internet Archive) Kinder- und Jugendreport zum Nationalen Aktionsplan. (PDF; 660 kB)
  3. Club of Rome: Einladung zur Pressekonferenz. Initiative „Klimaneutraler Bundestag“. (Memento vom 8. Februar 2012 im Internet Archive) Dezember 2007.
  4. Homepage „Klimaneutraler Bundestag“
  5. Website der Initiative beim Think Tank 30 des Club of Rome (Memento vom 17. Mai 2013 im Internet Archive)
  6. Think Tank 30 Deutschland. Abgerufen am 9. Juli 2021 (deutsch).
  7. Wie nah sind sich Deutscher Ethikrat und Facebook? Abgerufen am 9. Juli 2021.
  8. Wolfgang Gründinger. In: www.deutscheumweltstiftung.de. Abgerufen am 9. Juli 2021 (deutsch).
  9. Wolfgang Gründinger: Als Sozi bei den Piraten. In: Die Zeit. 15. Februar 2013, abgerufen am 21. Mai 2023.
  10. Gründinger ist Chief Evangelist bei Enpal. In: www.politik-kommunikation.de. Abgerufen am 9. Juli 2021.
  11. Gründinger neu beim Cyber Innovation Hub der Bundeswehr. In: www.politik-kommunikation.de. Abgerufen am 9. Juli 2021.
  12. Die Krisenprofis. (Memento vom 17. Januar 2016 im Internet Archive) In: Der Spiegel. 25, 2009, S. 48ff. (PDF; 1,32 MB)
  13. Jetzt #INDECT und Überwachungsstaat stoppen! Petition bei change.org
  14. Wolfgang Gründinger: Verfassungsrichter lehnen Wahlrechts-Beschwerde von Jugendlichen ab. In: www.wolfgang-gruendinger.de. 15. Mai 2016, abgerufen am 27. November 2020.
  15. Als Sozi bei den Piraten. auf: Zeit online. 15. Februar 2013.