Snooker Shoot-Out

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Snooker Shoot-Out
Turnierstatus
Ranglistenturnier: seit 2017
Minor-ranking-Turnier:
Einladungsturnier: 1990, 2011–2016
Aktuelle Turnierdaten
Titelverteidiger: EnglandEngland Tom Ford
Teilnehmer: 128
Austragungsort: Mattioli Arena, Leicester
Preisgeld (gesamt): 171.000 £[1]
Preisgeld (Sieger): 50.000 £
Frames im Finale: Best of 1
Rekorde
Die meisten Siege: Wales Darren Morgan
EnglandEngland Nigel Bond
EnglandEngland Barry Hawkins
EnglandEngland Martin Gould
Wales Dominic Dale

Wales Michael White
Finnland Robin Hull
Schottland Anthony McGill
Zypern Republik Michael Georgiou
Thailand Thepchaiya Un-Nooh
EnglandEngland Michael Holt
Wales Ryan Day
Iran Hossein Vafaei
EnglandEngland Chris Wakelin
EnglandEngland Tom Ford (je 1×)
Höchstes Break: 147
EnglandEngland Shaun Murphy (2023)
Austragungsort(e) auf der Karte

Das Snooker Shoot-Out ist ein Snookerturnier, das erstmals 1990 ausgetragen wurde. Es war – bis 2016 – ein Einladungsturnier, für das es keine Punkte für die Snookerweltrangliste gab. In der Saison 2016/17 wurde das Turnier zu einem Ranglistenturnier aufgewertet, indem die Teilnehmerzahl von 64 auf 128 verdoppelt wurde. Damit zählen die Preisgelder – ab Runde 2 – auch für die Snookerweltrangliste.

Die 128 besten Spieler der Snookerweltrangliste treten in einem K.-o.-System gegeneinander an. Eine Setzliste gibt es nicht, so dass jede Runde neu ausgelost wird. Es wird in jeder Runde pro Paarung nur ein Frame auf Zeit gespielt (auf 10 Minuten begrenzt), wobei der Spieler mit den dann meisten Punkten Sieger des Frames ist und in den Lostopf zur nächsten Runde kommt.

  • Der Gewinner des lags darf entscheiden, ob er oder der Gegner mit dem ersten Stoß beginnt.
  • Während der ersten 5 Minuten haben die Spieler 15 (bis 2012: 20) Sekunden Zeit pro Stoß (Shot clock).
  • Während der zweiten 5 Minuten haben die Spieler 10 (bis 2012: 15) Sekunden Zeit pro Stoß.
  • Spielt ein Spieler in der vorgegebenen Zeit keinen Stoß, so ist dies ein 5-Punkte-Foul.
  • Nach jedem Stoß muss ein Ball on fallen oder irgendein Ball eine Bande berühren, sonst ist es ebenfalls ein 5-Punkte-Foul.
  • Nach jedem Foul hat der Gegner Ball in Hand auf dem gesamten Tisch.
  • Der Spieler, der nach 10 Minuten die meisten Punkte hat, gewinnt.
  • Steht es nach 10 Minuten unentschieden, folgt ein Entscheidungsspiel auf den blauen Ball, welcher auf seiner Aufsetzmarke liegt. Der Spielball wird pro Runde und Spieler je ein Mal aus dem „D“ gespielt. Der Spieler, der den lag zu Beginn des Spiels gewonnen hat, darf entscheiden, wer zuerst spielt. Gewinner ist der Spieler, welcher in einer Runde einen Locherfolg verzeichnet, in der der Gegner sich einen Fehlversuch leistet. Flukes zählen hier nicht als Locherfolg.[2]

Ein ähnliches Turnier wurde bereits 1990 ausgetragen, jedoch in den Folgejahren nicht fortgesetzt. Während sich die Regeln an die normalen Snookerregeln anlehnten, wurde auch damals in jeder Runde nur ein einziger Frame gespielt. Lediglich im Finale wurde Best of 3 gespielt.[3]

Nachdem Barry Hearn 2010 den Vorsitz des Snookerweltverbands übernommen hatte, gab es wieder viele neue Turniere im Main-Tour-Kalender, darunter das Shoot-Out. Seit 2011 wird das Turnier jährlich meist Ende Januar als dreitägiges Turnier ausgetragen. In den ersten Jahren fand das Turnier in der Circus Arena des Blackpool Tower statt, die in den 1950er Jahren schon mehrfach Austragungsort der Snookerweltmeisterschaft gewesen war. 2016 wechselte das Snooker Shoot-Out ins Hexagon in Reading, in den 1980ern und 1990ern Austragungsort des Snooker Grand Prix. Im Zuge der Erweiterung des Teilnehmerfeldes wechselte man erneut den Austragungsort. Von 2017 bis 2020 fand die Veranstaltung im Watford Colosseum in Watford statt. 2021 fand das Snooker Shoot Out wie die meisten Snookerturniere in diesem Jahr coronabedingt in der Marshall Arena in Milton Keynes statt, bevor es für zwei Jahre in eine neue Snookerspielstätte in Leicester wechselte. 2023 wurde mit dem südwalisischen Swansea erstmals ein Austragungsort außerhalb von England gewählt.

Bislang (2024) hat noch kein Spieler das Turnier zweimal gewonnen.

Die Veranstaltung ist auch insofern bemerkenswert, als im Laufe der Jahre über Wildcards mehrere Spielerinnen der Frauen-Snookertour wie Reanne Evans, Emma Parker, Nutcharut Wongharuthai und Rebecca Kenna teilgenommen haben.

Im Gegensatz zu regulären Snooker-Turnieren gehören beim Shoot-Out-Wettbewerb Zwischenrufe, Kommentare, Gesänge, Gespräche zwischen Zuschauern und Spielern, frenetischer Szenenapplaus, bisweilen das Rennen der Spieler um den Tisch ebenso zum Ritual wie La Ola (Zuschauerwelle) beim Spielen des gelben Balls, Buhrufe beim Spielen des blauen Balls etc. Der Referee schreitet nicht ein und mahnt das Publikum nicht zur Ruhe. Auch sind emotionale Reaktionen der Spieler nicht verpönt (z. B. das Zeigen der Faust). Die reguläre Berufskleidung der Spieler und der Referees wird hier durch Polo-Shirts ersetzt, wobei die Spieler farblich gleiche, mit ihrer Shoot-Out-Ranking-Nummer auf den Ärmeln, ihrem Namen auf der Rückenseite, sowie darüber dem Text „#Clock is Ticking“ tragen. Die Schiedsrichter tragen farblich abgesetzte Shirts mit der Aufschrift „REFEREE“ anstelle des Namens. Das Muster der Shirts bleibt jedes Jahr gleich, nur die Farben ändern sich jeweils.

Centurybreaks sind beim Shoot-Out möglich, aber selten. In der gesamten Geschichte wurden bislang (2023) nur 29 gespielt. Das erste und bislang einzige Maximum Break wurde in der zweiten Ausgabe des Turniers im Jahr 2023 von Shaun Murphy gespielt. Bei längeren Save-Duellen können auch niedrige Ergebnisse erzielt werden, das bislang niedrigste Ergebnis (Siegerscore 7, Gesamtscore 8) wurde 2024 erzielt, als sich Elliot Slessor und Mostafa Dorgham mit 7:1 trennten.

Das Shoot-Out ist normalerweise ein „Turnier der Outlaws“: Noch nie hat ein Spieler, der irgendwann Weltmeister war, gewonnen, nur einmal (2023) gewann mit dem topgesetzten Mark Allen ein Spieler aus den aktuellen Top 16 der Weltrangliste.

Jahr Austragungsort Sieger Ergebnis Finalist Hauptsponsor Saison
International One Frame Shoot-out
1990 Stoke-on-TrentTrentham Gardens Wales Darren Morgan 12:1 1 EnglandEngland Mike Hallett 1990/91
Snooker Shoot-Out
2011 Blackpool
Tower Circus
EnglandEngland Nigel Bond 58:24 EnglandEngland Robert Milkins Caesarscasino 2010/11
2012 EnglandEngland Barry Hawkins 61:23 Schottland Graeme Dott Partypoker 2011/12
2013 EnglandEngland Martin Gould 104:000 Nordirland Mark Allen Betfair 2012/13
2014 Wales Dominic Dale 77:19 EnglandEngland Stuart Bingham 888casino 2013/14
2015 Wales Michael White 54:48 China Volksrepublik Xiao Guodong betway 2014/15
2016 Reading – The Hexagon Finnland Robin Hull 50:36 Belgien Luca Brecel Coral 2015/16
2017 Watford – Watford Colosseum Schottland Anthony McGill 67:19 China Volksrepublik Xiao Guodong 2016/17
2018 Zypern Republik Michael Georgiou 67:56 Schottland Graeme Dott 2017/18
2019 Thailand Thepchaiya Un-Nooh 74:0 EnglandEngland Michael Holt BetVictor 2018/19
2020 EnglandEngland Michael Holt 64:1 China Volksrepublik Zhou Yuelong 2019/20
2021 Milton KeynesMarshall Arena Wales Ryan Day 67:24 EnglandEngland Mark Selby 2020/21
2022 Leicester – Morningside Arena 2 Iran Hossein Vafaei 71:0 Wales Mark Williams 2021/22
2023 (1) EnglandEngland Chris Wakelin 119:0 Belgien Julien Leclercq 2022/23
2023 (2) Swansea – Swansea Arena Nordirland Mark Allen 64:5 China Volksrepublik Cao Yupeng 2023/24
2024 Leicester – Mattioli Arena 2 EnglandEngland Tom Ford 31:28 Schottland Liam Graham 9Club 2024/25
1 
hier Frames, sonst Punkte
2 
die Morningside Arena wurde 2024 in Mattioli Arena umbenannt
  1. worldsnooker.com: Indicative Prize Money Rankings Schedule 2016/17 Season. (PDF; 145 kB) World Professional Billiards and Snooker Association, 3. Juni 2016, abgerufen am 2. Februar 2017.
  2. worldsnooker.com: Snooker Shoot-Out 2017 - Competition Rules. (PDF; 105 kB) World Professional Billiards and Snooker Association, 10. Januar 2017, abgerufen am 2. Februar 2017.
    Regeln auf worldsnooker.com (Memento vom 9. Juni 2012 im Internet Archive)
  3. Geschichte des Turniers auf Chris Turner's SNOOKER ARCHIVE. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. März 2012; abgerufen am 2. Februar 2011.