Yamaha FZ 750
Yamaha FZ 750 | |
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Yamaha FZ 750 (1FN) | |
Hersteller | Yamaha |
Verkaufsbezeichnung | Sportmotorrad |
Produktionszeitraum | 1985 bis 1993 |
Klasse | Motorrad |
Motordaten | |
Viertaktmotor-Vierzylindermotor | |
Hubraum (cm³) | 749 |
Leistung (kW/PS) | 74 / 100 |
Drehmoment (N m) | 80 |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 225 |
Getriebe | 6 Gänge |
Antrieb | Kette |
Bremsen | Doppelscheibe vorn, Einzelscheibe hinten |
Radstand (mm) | 1485 |
Sitzhöhe (cm) | 79 |
Leergewicht (kg) | 236 |
Nachfolgemodell | Yamaha YZF 750 |
Die Yamaha FZ 750 ist ein Motorradmodell des japanischen Motorradherstellers Yamaha, das als erstes Serienmotorrad der Welt mit einem Fünfventilmotor ausgerüstet wurde.[1] Sie wurde 1984 auf der IFMA in Köln vorgestellt und erhielt den Beinamen „Genesis“ (Schöpfung).
Motor
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weit über die Fünfventiltechnik hinaus war an der FZ richtungsweisend, die Zylinder um ganze 45 Grad nach vorn zu neigen, sie gerade von oben statt gekrümmt von hinten zu befüllen, dazu Fallstromvergaser statt Flachstromvergaser einzusetzen, und die Airbox mit Luftfilter hinter dem Lenkkopf statt unter der Sitzbank zu platzieren.[2] Die starke Neigung der Zylinderbank verlagert den Schwerpunkt des Motorrads nach vorn und unten. Die Umplatzierung der Airbox verschafft den Vergasern kühlere Luft. Der Vierzylindermotor mit drei Einlassventilen und zwei Auslassventilen je Zylinder, die über Tassenstößel von zwei obenliegenden Nockenwellen betätigt werden, leistet bis zu 77 kW gleich 105 PS bei 10.500/min. Das Gemisch wird von 34-mm-Mikuni-Vergasern gebildet. Eine Vier-in-zwei-Auspuffanlage führt die Abgase ab. Die Zeitschrift Das Motorrad bestätigte eine „füllige Drehmomentkurve und eine provozierend lässige Leistungsentfaltung“. Die Fahrleistungen mit dem leistungs- sowie drehmomentstarken Motor würden von kaum einem Konkurrenten übertroffen.[3]
Fahrwerk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tragendes Element des Fahrwerks ist ein Doppelrohrrahmen aus Vierkantstahlrohr mit angeschraubten Unterzügen. Das 16-Zoll-Vorderrad mit der Dimension 120/80 wird in einer Teleskopgabel mit 39-mm-Standrohren, das 18-Zoll-Hinterrad in der Dimension 130/80 in einer Zweiarmschwinge geführt. Die FZ 750 hat vorn und hinten Scheibenbremsen, vorn ist es eine Doppelscheibenbremse. Das Modell 1FN wurde bis 1986 gebaut, gefolgt vom Modell 2KK („Genesis“) mit Vollverkleidung, das 1989 vom Typ 3KT abgelöst wurde.[4] Das letzte Modell wurde mit einem 17-Zoll-Vorderrad (120/70) ausgeliefert.[5]
„Mit einer Leistung von 100 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von über 230 km/h war die Yamaha FZ 750 das Maß der Dinge in den 80ern.“
Fahreindrücke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die fast aufrechte Sitzposition ermöglicht in Verbindung mit der guten Federung ein relativ entspanntes Reisen. Allerdings ist die Verkleidung etwas niedriger als bei einem Tourenmotorrad, so dass der Fahrer stärkerem Wind ausgesetzt ist, was auf langen Strecken ermüden kann. Die Fahrleistungen waren für die damalige Zeit sehr gut, selbst oberhalb von 160 km/h beschleunigt die Yamaha noch kräftig.
Gebrauchtmarkt und Schwachstellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gebrauchtmarkt der FZ 750
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bestand an zugelassenen Motorrädern diese Typs nach Kraftfahrt-Bundesamt (Stand: 2014) betrug 248 Exemplaren vom Typ 1FN und 416 Stück von Typ 2KK. Stand 2021 verzeichnet das Suchportal autoscout24 3 Maschinen zu Preisen zwischen 690 € und 2350 €. Das Motorrad spielt damit auf dem Gebrauchtmarkt keine große Rolle mehr.
Schwachstellen und Wartung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwachpunkte sind bei der Yamaha FZ 750 1 FN das Getriebeausgangslager. Weiterer Knackpunkt ist die zu Defekten neigende Benzinpumpe bei 1 FN und 2 KK. Ansonsten wird dem Motorrad Robustheit bei guter Wartung und Pflege zugesprochen. Der Wartungsaufwand für die Kontrolle des Ventilspiels ist höher als bei einem Vierventilkopf.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Axel Koenigsbeck, Hans-Jürgen Schneider, Peter Abelmann: Yamaha. Alle Modelle von 1955 bis heute: Motorräder, Roller, 125er, 50er. Special: Racing, Moto Cross, Prototypen, Technikdaten. (= Motorradmarken im Profil). Schneider Text Editions Ltd., Dublin 2004, ISBN 0-9541746-0-7 und Delius Klasing, Bielefeld 2004, ISBN 978-37688-5704-8.
- Thomas Jung: Yamaha FZ 750 (ab Baujahr 1984), Reparaturanleitung, Band 5190. Bucheli, Zug 1995. ISBN 3-7168-1900-X.
- Marc Roger Reichel: Typenatlas der Motorrad-Youngtimer. GeraMond Verlag, München 2013, ISBN 978-3-86245-728-1, Seite 84.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielles Video der Yamaha Motor Communication Plaza auf YouTube, 7. März 2023.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Axel Koenigsbeck: Yamaha, S. 184.
- ↑ Fred Siemer: Kultbike Yamaha FZ 750. Motor Presse Stuttgart, 23. Oktober 2014, abgerufen am 31. August 2023.
- ↑ Rolf Seufferle (Hrsg.): MOTORRAD Test 1985. Promotion Verlag, Stuttgart 1985, S. 67.
- ↑ Axel Koenigsbeck: Yamaha, S. XVI.
- ↑ Franz Josef Schermer (Hrsg.): MOTORRAD Test 1989, Motorrad Technik Verlag, Stuttgart 1989, S. 52.
- ↑ Axel Koenigsbeck: Yamaha, S. 187.
- ↑ https://nippon-classic.de/classic-bikes/yamaha/kult-youngtimer-yamaha-fz-750-1fn-2-kk/Abruf 17. Juli 2021