Zukunftsrat des Bundeskanzlers
Der Zukunftsrat wurde im Juli 2022 für die 20. Legislaturperiode des Deutschen Bundestages von Bundeskanzler Olaf Scholz eingesetzt. Das Beratungsgremium der Bundesregierung aus Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft soll Entwicklungen und Trends im Bereich Innovationen beobachten und Vorschläge zur Stärkung des Forschungs- und Innovationssystems in Deutschland erarbeiten. Der Zukunftsrat löst das Vorgängerformat des „Innovationsdialogs“ zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft ab. Ziel ist es, Potentiale aus Forschung und Unternehmen zur Bewältigung der Transformation hin zu einer digitalen, sozial-ökologischen Marktwirtschaft zu identifizieren und zu heben, um Deutschland im internationalen Wettbewerb als führenden Industriestandort zu erhalten.[1]
Der Zukunftsrat des Bundeskanzlers bildet zusammen mit der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) und dem Forum #Zukunftsstrategie[2] die Spitze des „Beratungsdreiecks“ zu Forschung und Innovationen der Bundesregierung.
Die Sitzungen des Zukunftsrats werden inhaltlich von einer Geschäftsstelle vorbereitet und organisiert, die bei „acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften“ angesiedelt ist. Diese Geschäftsstelle erstellt zu jedem Beratungsthema ein vorbereitendes Dossier, mit dem eine gemeinsame Wissens- und Diskussionsgrundlage geschaffen wird.[3]
Steuerkreis des Zukunftsrats
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitglieder der Bundesregierung
Mitglieder des Steuerkreises
- Thomas Weber (Vorsitz)
- Ann-Kristin Achleitner
- Stefan Asenkerschbaumer
- Irene Bertschek[4]
- Susan-Stefanie Breitkopf
- Tanja Brühl
- Patrick Cramer
- Yasmin Fahimi
- Holger Hanselka
- Dirk Hoke
- Henning Kagermann
- Markus Kamieth
- Christian Klein
- Bettina Schöne-Seifert
- Özlem Türeci
- Joachim Wenning
Ehemalige Mitglieder des Steuerkreises
Sitzungen und Themen des Zukunftsrat des Bundeskanzlers
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chronologisch aufsteigend:
13. Juli 2022: Konstituierende Sitzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Auftaktsitzung des Zukunftsrats stand die Rolle von Innovationen als Motor für die Transformation hin zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft im Mittelpunkt. Die Teilnehmer diskutierten, wie Deutschland seine Forschungs- und Entwicklungsleistungen besser in konkrete Innovationen überführen kann, um langfristig Wertschöpfung und Wohlstand zu sichern sowie Klimaziele und geopolitische Herausforderungen nachhaltig zu bewältigen. Insbesondere wurden die Finanzierung von Innovationen, die Potenziale der Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung und die Stärkung des Biotechnologie-Ökosystems hervorgehoben.[5]
7. Dezember 2022: Robotik und Elektrolyseure
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der zweiten Sitzung des Zukunftsrats standen die Innovationpotenziale in den Bereichen Robotik und Elektrolyse im Fokus. Diskutiert wurden Marktentwicklungen und die Potenziale der KI-basierten Robotik, insbesondere für den Maschinen- und Anlagenbau, sowie die Herstellung und der Betrieb von Elektrolyseuren als zentraler Teil für die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Die Mitglieder des Zukunftsrats betonten die Notwendigkeit, regulatorische Hürden abzubauen und innovationsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um wettbewerbsfähige Geschäftsmodelle in Deutschland und Europa zu ermöglichen.[6]
6. Juli 2023: Biotechnologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Sommer 2023 beriet der Rat über die Biotechnologie als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts und ihre ökonomischen Potenziale für Deutschland. Die Mitglieder betonten, dass Deutschland an seine Erfolge in der Biotechnologie anknüpfen sollte, um, aufbauend auf herausragenden Forschungsergebnissen, Hubs mit internationaler Strahlkraft zu schaffen und somit auch technologische Souveränität zu sichern. Die Verknüpfung von Biotechnologie mit Künstlicher Intelligenz und Datennutzung wurde als zentral für zukünftige Entwicklungen hervorgehoben.[7]
26. Januar 2024: Generative KI
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Thema der Sitzung war die Entwicklung und Anwendung generativer Künstlicher Intelligenz (KI) in Deutschland. Die Teilnehmer diskutierten darüber, wie diese Technologie genutzt werden könne, um die Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität Deutschlands zu stärken. Betont wurde die Notwendigkeit eines schnellen Ausbaus geeigneter Rechenkapazitäten sowie eines innovationsfreundlichen Umfelds, um einseitige Abhängigkeiten zu verringern, heimische Ansätze zu fördern und deutsche sowie europäische Werte in KI-Modellen zu verankern.[8]
28. August 2024: Innovationsfähigkeit in der Zeitenwende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der fünften Sitzung stand die Bedeutung von Schlüsseltechnologien und Innovationsfähigkeit in Zeiten des Umbruchs im Mittelpunkt. Diskutiert wurde, wie Spitzenforschung in anwendbare Innovationen übersetzt und an aktuelle Herausforderungen angepasst werden könne, um Wertschöpfung zu steigern und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. Bürokratieabbau, innovationsfreundliche Regulierungen und neue Förderinstrumente wurden als entscheidend für die Vernetzung von Forschung und Wirtschaft betont, aber auch für Kooperationen innerhalb der Wirtschaft.[9]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zukunftsstrategie Forschung und Innovation. Unterrichtung durch die Bundesregierung, Drucksache 20/5710 vom 17-02-2023. PDF
- Aktueller Stand der Initiativen der Bundesregierung zur (Mit-)Gestaltung der Zukunft. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU, Drucksache 20/3824 vom 06,10.2022, Deutscher Bundestag, 20. Wahlperiode. PDF
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zukunftsrat sieht Innovationen als Motor für die Transformation. In: bundeskanzler.de. 14. Juli 2022, abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ Forum #Zukunftsstrategie. In: bmbf.de. 23. November 2023, abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ Was ist der Zukunftsrat? In: acatech.de. Abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ ZEW-Ökonomin Irene Bertschek in den Zukunftsrat des Bundeskanzlers berufen. In: zew.de. 14. Juli 2022, abgerufen am 3. Februar 2024.
- ↑ frohwein: Zukunftsrat sieht Innovationen als Motor für die Transformation. In: acatech. 14. Juli 2022, abgerufen am 20. November 2024.
- ↑ strauss: Zukunftsrat des Bundeskanzlers diskutiert Impulse für den Innovationsstandort Deutschland. In: acatech. 8. Dezember 2022, abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ frohwein: Zukunftsrat des Bundeskanzlers: Biotechnologie eine Schlüsseltechnologie für den Standort Deutschland. In: acatech. 7. Juni 2023, abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ uhlhaas: Zukunftsrat des Bundeskanzlers: Generative KI. In: acatech. 26. Januar 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).
- ↑ wolf: Zukunftsrat des Bundeskanzlers: Zeitenwende erfordert mehr Innovationsfähigkeit. In: acatech. 28. August 2024, abgerufen am 8. Oktober 2024 (deutsch).