201. Infanterie-Division (Deutsches Kaiserreich)
201. Infanterie-Division | |
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Divisionsstab in Okopy (bei Baranowitschi) Oktober 1916 v. links: Rittmeister d.R. Heckt, Adjutant, Generalleutnant von Dickhuth-Harrach, Rittmeister d.R. Hasbach, Oberlt.d.R. Hannemann Kdr. des Stabsquartiers, ? | |
Aktiv | 6. Juli 1916 bis 22. Oktober 1918 |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Preußische Armee |
Typ | Infanteriedivision |
Gliederung | XVII. Armee-Korps |
Erster Weltkrieg | Ostfront
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Kommandeure | |
Siehe: | Kommandeure |
Die 201. Infanterie-Division war ein Großverband der Preußischen Armee im Ersten Weltkrieg.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Division wurde aus neuen Infanterieregimentern gebildet, die ausschließlich aus Ersatz-Bataillonen zusammengesetzt worden waren und aus Truppenteilen der Besatzung der Festung Thorn bestand. 1916 hatte man den größten Teil der wehrfähigen Jugend bereits gezogen und ausgebildet, sodass derartige Ausbildungseinheiten nicht mehr vonnöten waren. Die allgemeine Aufstellungsverfügung erging Anfang Juli 1916, die Nummerierung erfolgte meist Anfang Oktober 1916. Da die Gefahr bestand, dass Holland und Dänemark auf die Seite der Alliierten traten, war diese Einheit zunächst als Küsten- und Grenzschutz vorgesehen. Die Aufstellung wurde von Generalleutnant Gustaf von Dickhuth-Harrach und seinem Ersten Generalstabsoffizier Hauptmann Bulcke durchgeführt und das Kommando stand in Allenstein.
Die Division hatte immer eine ungewöhnlich hohe Verlustrate durch Gefangennahme während ihrer aktiven Gefechte. Bei ihrer Auflösung sollen sich weniger als 1000 Gewehre noch in ihrem Besitz befunden haben.[1]
Gefechtskalender
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1916
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schtschara-Serwetsch
- 10. Juli bis 9. August – Schlacht bei Baranowitschi-Gorodischtsche
- Skrobowa 9. bis 10. November – Gefecht bei
6. Juli bis 31. Dezember – Stellungskämpfe an der oberen
1917
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. Januar bis 11. September – Stellungskämpfe an der oberen Schtschara-Serwetsch
- 12. September bis 30. November – Stellungskämpfe an der oberen Schtschara–Serwetsch-Njemen
- 12. November – Gefecht bei Wygoda
- 30. November bis 3. Dezember – Transport in den Westen (Baranowitschi-Brest-Litowsk-Warschau-Chemnitz-Nürnberg-Heilbronn-Rastatt-Saargemünd). Die 402. Infanterie-Brigade lag schon ab Juni 1918 im Westen
- ab 3. Dezember – Stellungskämpfe in Lothringen
1918
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- bis 9. Januar – Stellungskämpfe in Lothringen
- 10. bis 16. Januar – Stellungskämpfe in Lothringen und in den Vogesen
- 16. Januar bis 9. Juni – Stellungskämpfe auf den Maashöhen bei Saint-Mihiel und im Wald von Ailly und Apremont
- 10. bis 13. Juni – Schlacht bei Soissons und Reims
- 14. Juni bis 4. Juli – Stellungskämpfe zwischen Oise, Aisne und Marne
- 5. bis 17. Juli – Stellungskämpfe zwischen Aisne und Marne
- 18. bis 25. Juli – Abwehrschlacht zwischen Soissons und Reims
- 26. Juli bis 3. August – Bewegliche Abwehrschlacht zwischen Marne und Vesle
- Argonnen 4. bis 31. August – Stellungskämpfe in den
- Siegfriedstellung 3. bis 7. September – Kämpfe vor der
- Cambrai und Saint-Quentin 8. September bis 8. Oktober – Abwehrschlacht zwischen
- Schlacht bei Épehy 18. September
- Hermannstellung 9. bis 13. Oktober – Kämpfe vor und in der
- 26. Oktober – Auflösung der Division
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kriegsgliederung 1916
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 401. Infanterie-Brigade
- Infanterie-Regiment Nr. 401
- Infanterie-Regiment Nr. 402
- 402. Infanterie-Brigade
- Infanterie-Regiment Nr. 403
- Infanterie-Regiment Nr. 404
- Feldartillerie-Abteilung Nr. 401
- Feldartillerie-Regiment Nr. 402
- Pionier-Kompanie Nr. 401
Kriegsgliederung 1917
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 402. Infanterie-Brigade
- Infanterie-Regiment Nr. 401
- Infanterie-Regiment Nr. 402
- Infanterie-Regiment Nr. 403
- 4. Eskadron/Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 4
- 4. Eskadron/Westfälisches Dragoner-Regiment Nr. 7
- Feldartillerie-Regiment Nr. 401
- Pionier-Bataillon Nr. 201
Kriegsgliederung vom 5. Februar 1918
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 402. Infanterie-Brigade
- Infanterie-Regiment Nr. 401
- Infanterie-Regiment Nr. 402
- Infanterie-Regiment Nr. 403
- 4. Eskadron/Westfälisches Dragoner-Regiment Nr. 7
- Artillerie-Kommandeur Nr. 156
- Feldartillerie-Regiment Nr. 402
- Pionier-Bataillon Nr. 201
- Divisions-Nachrichten-Kommandeur Nr. 201
Kommandeure
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dienstgrad | Name | Datum[2] |
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Generalleutnant | Gustaf von Dickhuth-Harrach | 5. Juli 1916 bis 11. November 1917 |
Generalleutnant | Ludwig Bachelin | 12. November 1917 bis 26. Oktober 1918 |
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Hauptmann Henke – Generalstabsoffizier 201. I.D.im Divisionsstab 201.I.D. in Okopy (bei Baranowitschi) Oktober 1916
-
Besuch des Div. Kdr. und der österreichischen Kdr. K.u.K. IR. 64 im Sumpfwalde Baranowitschi Oktober 1916
-
Unterstände im Pogorjeletzwald – IR. 403 – Winter 1916/17
-
Chateau Thierry – Stellungen I.R.401, 402, 403 am 6. Juli 1918
-
Höhe 204 nordwestl. Chateau Thierry – Stellungen I.R.401, 402, 403 – Ende Juni bis 20. Juli 1918
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Schlachten und Gefechte des Grossen Krieges 1914–1918. Grosser Generalstab, Berlin 1919.
- Histories of Two Hundred and Fifty-One Divisions of the German Army Which Participated in the War (1914–1918). United States War Office as War Department Dokument Nr. 905, Office of the Adjutant, 1920, S. 648–650.
- Ruhmeshalle unserer Alten Armee. Herausgegeben auf Grund amtlichen Materials des Reichsarchivs, Militär-Verlag, Berlin 1927, S. 74, 164.
- E. Berger: Die 201. Infanterie-Division im Weltkrieg 1914–18. Stuttgart 1922.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karte mit Stellungen bei Google Maps
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Histories of Two Hundred and Fifty One Divisions of the German Army Which Participated in the War 1914-18. USA 1920.
- ↑ Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 152.