Diwnoje (Kaliningrad, Gwardeisk)
Siedlung
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Diwnoje (russisch Дивное, deutsch Alt Ilischken, litauisch Yliškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad im Rajon Gwardeisk. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk.
Der Ort befindet sich allerdings nicht (mehr) an der ehemaligen Ortsstelle Alt Ilischken, sondern im Bereich der etwa zwei Kilometer südwestlich gelegenen ehemaligen deutschen Ortsstelle Trakischkehmen/Kleintraschken, während der ehemalige Ort Alt Ilischken verlassen ist. Möglicherweise gehört auch die Besiedlung im Bereich des ehemaligen Forsthauses Jägerkrug etwa zwei Kilometer nordöstlich der ehemaligen Ortsstelle Alt Ilischken zu Diwnoje.[2]
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diwnoje liegt ganz im Osten des Rajon Gwardeisk und ist zwölf Kilometer von der einstigen Kreisstadt Snamensk (Wehlau) entfernt. Durch den Ort verläuft die russische Fernstraße A 216 (ehemalige deutsche Reichsstraße 138, heute auch Europastraße 77), in die hier eine Nebenstraße einmündet, die von Nowaja Derewnja (Alt Gertlauken) über Olchowka (Köllmisch Damerau) nach hier führt. Die nächste Bahnstation ist Puschkarjowo (Puschdorf) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Nesterow (Königsberg–Stallupönen/Ebenrode), einem Teilstück der früheren Preußischen Ostbahn.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das einstige Alt Ilischken[3] wurde um 1350 gegründet und war ein Vorwerk mit ein paar kleinen Gehöften zu Kuglacken (heute russisch: Kudrjawzewo). Damit gehörte der Ort zum Amtsbezirk Kuglacken[4] im Kreis Wehlau und Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.
In Kriegsfolge kam Alt Ilischken mit dem nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Bezeichnung Diwnoje.[5] Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Talpakenski selski Sowet im Rajon Gwardeisk, den späteren Kuibyschewski selski Sowet eingeordnet. Von 2005 bis 2014 gehörte der Ort zur Landgemeinde Sorinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.
Kirche
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1945 war die Bevölkerung Alt Ilischkens mehrheitlich evangelischer Konfession und in das Kirchspiel der Kirche Plibischken (heute russisch: Gluschkowo) eingepfarrt. Das war Teil des Kirchenkreises Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Diwnoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Talpaki (Taplacken), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Diwnoje bankgorodov.ru
- Diwnoje bei prussia39.ru
- Bildergalerie Kuglacken/Alt Ilischken (vor 1945)
- Bildergalerie Kuglacken/Ilischken (Diwnoje) (nach 1945)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Denkbar wäre auch die Zugehörigkeit zu Dalneje.
- ↑ D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Alt Ilischken
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Kuglacken
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)