Bücherraum f

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bücherraum f

Gründung 2018
Ort Zürich
Website https://buecherraumf.ch/

Der bücherraum f in Zürich-Nord ist eine Doppelbibliothek, die regelmässig kulturell-politische Veranstaltungen organisiert .

Der bücherraum f wurde Ende September 2018 von einem Kollektiv aus zwei unterschiedlichen Projekten eröffnet, erstens einer Betriebsgruppe von schema f, der ehemaligen Bibliothek im Zürcher Frauenzentrum, sowie zweitens von Mitgliedern der Theoriezeitschrift Widerspruch.[1]

Der bücherraum f bietet rund 20.000 Bücher und Dokumente und im Durchschnitt alle drei Wochen eine Abendveranstaltung als Beitrag zu einer offenen Diskussionskultur.

Bis 2024 sind über 100 Veranstaltungen zu historischen und aktuellen Fragen durchgeführt worden. Im bücherraum f aufgetreten sind beispielsweise die Historikerin Elisabeth Joris und der Historiker Jakob Tanner, die Schriftstellerinnen Melinda Nadj Abonji, Isolde Schaad und Merat Kureyshi, die Politiker Jo Lang und Andreas Gross, die Publizisten Rudolf Küng und Hans Fässler.[2]

Im Mai 2024 wurde zusammen mit der «Christa Wolf Gesellschaft» in Berlin eine Ausstellung samt drei Diskussionsveranstaltungen zu Christa Wolf präsentiert.

Die meisten Veranstaltungen sind als Podcasts auf der Website des bücherraums f nachzuhören.

Die beiden Bibliotheken umfassen jeweils je 10.000 Bücher und Dokumente. Die Frauenlesbenbibliothek schema f hat einen Bestand an Studien und Seminararbeiten vorwiegend zur Schweizer Frauen- und Lesbenbewegung in den 1980er- und 1990er-Jahren. Dieser Bestand ist unter anderem durch eine Masterarbeit von Marion Müller ausgewertet worden.[3] Zudem besteht ein Schwerpunkt bei Biografien von und über Frauen sowie feministischen Krimis. Die Politisch-philosophische Bibliothek PPB besitzt eine Sammlung von Raubdrucken aus der 68er-Bewegung, verfügt über Originaldokumente zur Kommunistischen Partei der Schweiz und zur 80er-Bewegung und hat einen weiteren Schwerpunkt bei der Kritischen Theorie.

Die beiden Bibliotheken sind selbstständig, ergänzen sich aber teilweise in ihren Beständen, etwa bei Simone de Beauvoir beziehungsweise Jean-Paul Sartre oder zur Hexenthematik. [4]

Der digitalisierte Katalog ist unter anderem bei i.d.a., dem internationalen Dachverband angeschlossen.[5]

Enge Kontakte bestehen mit der Zürcher Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung, die im bücherraum f regelmässig ihre Jahresversammlung sowie andere Veranstaltungen durchführt. Im Juni 2019 weilte die Luise-Büchner-Gesellschaft aus Darmstadt anlässlich ihrer Jahresversammlung im bücherraum f. Im Kulturzentrum befindet sich auch die Forschungsstelle zum Werk der Dichterin und Malerin Dora Koster.

Am 21. Juni 2022 wurde mit Hilfe des bücherraums f vor dem Gebäude an der Jungstrasse 9 ein Stolperstein für den Schweizer Maler Gino Pezzani gesetzt. Er war zuerst auf republikanischer Seite im spanischen Bürgerkrieg und später in der französischen Résistance aktiv. Von der französischen Polizei verhaftet und von der Gestapo nach Deutschland verschleppt, überlebte er mehrere Arbeitslager und 1944 einen sogenannten Todesmarsch. Er lebte nach seiner Rückkehr in die Schweiz ein Jahrzehnt an der Jungstrasse 9.[6]

Der bücherraum f war Ausgangspunkt für räumliche Überlegungen zu einem alternativen Kulturort zwischen Öffentlichkeit und geschütztem Raum für Minderheiten. [7] Neben dem überregionalen Aspekt besteht eine Vernetzung mit anderen lokalen Kulturinitiativen und Institutionen. Jährlich werden Stadtrundgänge in den beiden Nordzürcher Quartieren Oerlikon und Seebach durchgeführt.[8]

Mit Stand 2024 wird der bücherraum f von einem Kollektiv von fünf Menschen geführt.[9] Er ist als Verein organisiert.

Commons: Bücherraum f – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Stefan Howald: Dieses Knistern beim Umblättern der Seiten. In: Info der Studienbibliothek zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Zürich, Dezember 2018, S. 6f.
  2. Karin Steiner: Im «bücherraum f» wird nicht nur gelesen. In: Zürich Nord, 28. November 2019, S. 7.
  3. Marion Müller: Der Einfluss der Social Media auf die Mobilisierung von sozialen Bewegungen anhand des Beispiels der Frauenbewegung in der Schweiz. Masterarbeit. Universität Zürich, 2022.
  4. Stephanie Caminada: Ungewohnte Verbindungen. In: Zürcher Studierendenzeitung, 28. Oktober 2021 (online-Version, abgerufen am 24. September 2024)
  5. schema f. In: ida-dachverband.de. Abgerufen am 26. September 2024.
  6. Steinsetzungen in Zürich am 21. Juni 2022. In: stolpersteine.ch. 24. Juni 2022, abgerufen am 26. September 2024.
  7. Frederik Kaufmann: Coming Out (Behind the Curtain). Master Thesis. Chair of Affective Architectures. Department of Architecture, ETH Zürich, 2022. (online, abgerufen am 24. September 2024)
  8. Lorenz Steinmann: Sie sorgen für geistige Frische. In: Zürich-Nord, 7. Dezember 2023, S. 25.
  9. Jan Strobel: Zwei Bibliotheken, eine Leidenschaft. In: Tagblatt der Stadt Zürich. 10. Januar 2024.