Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald

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Schwandorf–Furth im Wald
Strecke der Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald
Streckennummer (DB):5800
Kursbuchstrecke (DB):875
Kursbuchstrecke:423 (1946)
Streckenlänge:67,203 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Maximale Neigung:
Minimaler Radius:584 m
Höchstgeschwindigkeit:130[1] km/h
Höchstgeschwindigkeit
mit Neigetechnik:
160 km/h
Zugbeeinflussung:PZB, ZUB122
Strecke
von Weiden (Oberpf)
Bahnhof
0,000 Schwandorf 358,41 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Regensburg Hbf
Abzweig geradeaus und nach rechts
Werkbahn BBI Wackersdorf
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesautobahn 93
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
7,040 Wackersdorf (Oberpf) (Pv bis 1984)
Abzweig geradeaus und nach links
Industriegleis
Abzweig geradeaus und von rechts
Industriegleis
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
12,739 Altenschwand (Pv bis 2001) 399,72 m
Abzweig geradeaus und ehemals von links
von Rötz
Abzweig geradeaus und von rechts
von Nittenau
Bahnhof
20,129 Bodenwöhr Nord 378,65 m
ehemaliger Bahnhof
24,500 Neukirchen-Balbini (bis 1984) 389,58 m
Bahnhof
29,610 Neubäu 387,82 m
Bahnhof
36,384 Roding 368,30 m
Haltepunkt / Haltestelle
39,205 Pösing 364,46 m
Abzweig geradeaus und von links
von Waldmünchen
Bahnhof
48,035 Cham (Oberpf) 372,99 m
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesstraße 22
Blockstelle
50,627 Cham (Oberpf) Schwedenschanze (Bft)
Abzweig geradeaus und nach rechts
nach Bad Kötzting
Bahnhof
54,880 Kothmaißling 376,74 m
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesstraße 20
Haltepunkt / Haltestelle
58,859 Weiding 377,53 m
Bahnhof
62,313 Arnschwang 389,44 m
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesstraße 20
Bahnhof
67,203 Furth im Wald 404,57 m[2]
Strecke
nach Praha-Smíchov (vorm. BWB)

Quellen: [3][4]

Die Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald ist eine Hauptbahn in Bayern. Sie zweigt in Schwandorf von der Bahnstrecke Regensburg–Weiden ab und führt über Cham nach Furth im Wald, wo sie in die Bahnstrecke Plzeň–Furth im Wald einmündet.

Die Strecke ist Teil einer überregionalen Fernverbindung zwischen Deutschland und Tschechien.

Die AG der Bayerischen Ostbahnen erhielt am 12. April 1856 von König Maximilian II die Konzession zum Bau der Strecke. Am 7. Januar 1861 wurde der erste Teilabschnitt von Schwandorf nach Cham eröffnet. Zwischen Cham und Furth im Wald folgte die Eröffnung am 20. September 1861. Einen Monat später am 15. Oktober 1861 erreichte die Bahnstrecke Pilsen–Furth im Wald diesen Bahnhof, so dass eine durchgängige Verbindung Nürnberg–Prag hergestellt wurde. Nachdem die Strecke 15 Jahre von den Bayerischen Ostbahnen AG betrieben wurde, ging sie durch Verstaatlichung der AG an die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen über.[5] Zwischen 1892 und 1907 wurden insgesamt vier Nebenstrecken gebaut, die von dieser Hauptstrecke abzweigen. Im Bahnhof Cham (Oberpf) zweigen die beiden erstgebauten Bahnstrecken nach Bad Kötzting und nach Waldmünchen (Eröffnung: 1. August 1895) ab. In Bodenwöhr Nord zweigt seit dem 3. August 1896 die Bahnstrecke Bodenwöhr–Rötz ab, der am 5. November 1907 die Bahnstrecke Bodenwöhr–Nittenau folgte.

alex der DLB von München nach Prag (2012)

Seit 2001 wurde der Zugverkehr von der Regentalbahn AG (RAG) unter dem Namen Oberpfalzbahn im Auftrag der DB Regio betrieben. Nach dem Gewinn der Ausschreibung durch die Bayerische Eisenbahngesellschaft 2011 betreibt die Regentalbahn diese Strecke seit Dezember 2014 direkt im Auftrag des Aufgabenträgers.[6]

Mit dem Umbau des Bahnhofs Cham in den 1970er Jahren richtete die Deutsche Bundesbahn den Bahnhofsteil Cham (Oberpfalz) Schwedenschanze ein und verlegte den Beginn der Strecke nach Kötzting in diesen.[7]

Seit 2008 wurde mit der Initiative Donau-Moldau-Bahn die Schaffung einer Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Pilsen und Regensburg gefordert. Hohe Kosten ließen dieses ambitionierte Vorhaben letztlich scheitern.

Aufgrund des ungenügenden Ausbauzustandes wurde 2012 der Fernverkehr Nürnberg–Prag durch die DB eingestellt und durch eigene Fernbusse ersetzt, die über die Bundesautobahn 6 verkehren und so deutliche kürzere Reisezeiten boten.[8] Dieser IC-Bus wurde 2020 wieder eingestellt, sodass seitdem nur Nahverkehrsverbindungen via Cheb oder Schwandorf existieren.

Im dritten Gutachterentwurf des Deutschlandtakts sind drei zweigleisige Begegnungsabschnitte zwischen Altenschwand und Bodenwöhr Nord, Cham und Cham Schwedenschanze sowie Weiding und Arnschwang vorgesehen. Dafür sind, zum Preisstand von 2015, Investitionen von 138,7 Millionen Euro vorgesehen.[9][10] Zur Beschleunigung des Verkehrs ist zudem bei Schwandorf eine Verbindungskurve aus Richtung Regensburg und die Elektrifizierung vorgesehen.

Streckenbeschreibung

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Die Strecke verlässt den Schwandorfer Bahnhof an seinem Südkopf und führt unter der Bundesautobahn 93 hindurch Richtung Osten aus dem Schwandorfer Becken hinaus, wobei Kreuzberg und Tannenschlag südlich umfahren werden. Nördlich von Wackersdorf, das sich rechts der Strecke befindet, erstreckt sich das Oberpfälzer Seenland, welches 1982 nach Aufgabe des Braunkohle-Tagesbaus entstand und an seinem Südsaum tangiert wird. Das Gelände der ehemaligen (geplanten) Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf liegt dabei unmittelbar rechts der Trasse bei Altenschwand. Ab hier verläuft die Strecke durch den Naturpark Oberer Bayerischer Wald, durchquert den Taxölderner Forst und erreicht den ehemaligen Eisenbahnknoten Bodenwöhr, an dem die heute stillgelegte Bahnstrecke nach Rötz abzweigte und das inmitten der Bodenwöhrer Bucht bereits im oberen Einzugsgebiet des Sulzbachs liegt. Auf der ebenfalls in Bodenwöhr abzweigenden Strecke nach Nittenau findet bis heute Güterverkehr statt.

Weiter führt die Trasse südostwärts in der weiten Senke durch den Neubäuer Forst und trifft bei Roding auf den Regen, dem sie weitgehend an seinem nördlichen Talflankenfuß bis Cham folgt. Bei Chammünster zweigt die Strecke von der Bahnstrecke Cham–Bad Kötzting nach Nordosten ab und folgt der Chamb an deren nordwestlichem Talhang durch die Cham-Further Senke bis Furth im Wald. Der dortige Bahnhof wurde an der Altstadt quer zur Senke der Kalten Pastritz angelegt, um die Fortführung nach Böhmen mit dem Anstieg auf den Kamm des Böhmerwaldes zu ermöglichen.

Betriebsstellen

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Roding

Von Juli bis Dezember 2014 wurde der Bahnsteig des Bahnhofs Roding in Richtung Westen verlegt und am neuen Standort eine Bus-Haltestelle zum Umstieg zwischen Bus und Bahn gebaut – dies erfolgte in Zusammenarbeit zwischen DB Station&Service und den Verkehrsbetrieben Roding. Der neue Mittelbahnsteig ist 170 m lang und hat eine Systemhöhe von 55 cm über Schienenoberkante. Der zuvor ebenerdige Bahnsteigzugang wurde durch eine Fußgängerüberführung ersetzt, so dass keine Reisendensicherungsmaßnahmen mehr durchgeführt werden müssen.[11]

Furth im Wald

Der Grenzbahnhof Furth im Wald wurde 2020 barrierefrei umgebaut.[12] Die Deutsche Bahn entschied sich für einen Inselbahnsteig[13], der durch eine Überführung mit Aufzug barrierefrei erreichbar ist.[14][15] Anschließend wurde auch der Hausbahnsteig mit einer Höhe von 55 Zentimetern neugebaut.

Regio-Shuttle im Bahnhof Kothmaißling

Bis in die 1970er Jahre erbrachten Dampflokomotiven den größten Teil der Verkehrsleistung. Hier waren diverse bayerische Länderbahntypen sowie Einheitslokomotiven der Deutschen Reichsbahn anzutreffen. In den 1950er Jahren wurden die ersten Dieseltriebwagen eingesetzt. Unter anderem der VT 66 der WUMAG.

Die Regionalbahnen auf dieser Linie werden mit Dieseltriebwagen vom Typ Stadler Regio-Shuttle RS1 gefahren. Neben den Regio-Shuttle sollten auch zweiteilige Triebwagen des Typs LINK II zum Einsatz kommen. Aufgrund von Zulassungsproblemen kamen jedoch nicht PESA LINK II zum Einsatz, sondern es wurden Alstom Lint 41 bestellt, die seit Mitte 2016 nicht auf dieser Strecke, sondern anderweitig im Netz der Oberpfalzbahn, eingesetzt werden.

Täglich befahren sieben alex-Zugpaare zwischen München und Prag die Strecke. Zwischen Nürnberg und Furth im Wald verkehren außerdem zwei Regional-Express-Zugpaare der DB Regio Bayern, für die Neigetechnik-Dieseltriebwagen der Baureihe 612 eingesetzt werden.

Einzelnachweise

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  1. VzG 5800. DB Netz, 2022 (subreport-elvis.de [ZIP; 1,9 MB; abgerufen am 7. September 2023]).
  2. Höhenangaben nach: Siegfried Bufe: Eisenbahnen in der Oberpfalz
  3. DB Netze - Infrastrukturregister
  4. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  5. Siegfried Bufe: Eisenbahnen in der Oberpfalz
  6. Zuschlag Regionalzüge Ostbayern geht an die Regental Bahnbetriebs-GmbH. In: Pressemitteilung der Bayerischen Eisenbahngesellschaft. 22. Juli 2011, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. Oktober 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/beg.bahnland-bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. Cham (Oberpf). In: Oliver Stüber (Hrsg.): Das große Archiv der deutschen Bahnhöfe. GeraMond Verlag, ZDB-ID 3055142-0.
  8. Busse machen Konkurrenz: Zugverbindung Prag–Nürnberg wird eingestellt. FR, 30. Mai 2012
  9. Marten Maier: Infrastrukturliste Bewertung: Maßnahmen des Planfalls „Deutschlandtakt“, laufende Nummer 44 des Unterabschnitts 2, Vorhaben des Potentiellen Bedarfs des Bedarfsplans der Bundesschienenwege. (PDF) In: bmvi.de. SMA und Partner, 17. August 2021, S. 21–22, abgerufen am 19. August 2021 („2-00“, „Entwurf“).
  10. Deutschlandtakt: Bewertung Infrastrukturmaßnahmen für den 3. Gutachterentwurf. (PDF) In: downloads.ctfassets.net. Intraplan Consult, TTS TRIMODE Transport Solutions, 17. August 2021, S. 2, abgerufen am 19. August 2021 („Entwurf, Stand: 17.08.2021“).
  11. Rodinger Kurier: „Im Juli 2014 beginnt die Bahn den Umbau“, 26. Oktober 2013
  12. Bahnhof Furth im Wald ist barrierefrei auf deutschebahn.com am 18. Dezember 2020, abgerufen am 9. Januar 2021
  13. Evi Paleczek: Übergang am Bahnhof kommt jetzt doch. In: mittelbayerische.de. 22. April 2016, abgerufen am 17. Januar 2019.
  14. Grenzenlos und barrierefrei reisen: Spatenstich für Umbaumaßnahmen am Bahnhof in Furth im Wald. In: Pressemitteilung des Bayerischen Innenministeriums auf wochenblatt.de. 3. April 2018, abgerufen am 18. Oktober 2018.
  15. Evi Paleczek: Furths neue Bahnbrücke schwebt ein. In: mittelbayerische.de. 16. November 2018, abgerufen am 17. Januar 2019.