Bahnstrecke Castelvetrano–Porto Empedocle
Castelvetrano–Porto Empedocle | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Streckenlänge: | 123,1 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 950 mm (ital. Meterspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Die Bahnstrecke Castelvetrano–Porto Empedocle war eine eingleisige Schmalspurbahn an der westlichen Südküste Siziliens. Die 123 km lange Strecke führte von Castelvetrano über Sciacca nach Porto Empedocle, von dort bestand durch ein Dreischienengleis eine Verbindung nach Agrigent. Die Strecke wurde zwischen 1910 und 1923 eröffnet und zwischen 1978 und 1985 stillgelegt. Der Abschnitt von Castelvetrano nach Ribera war die letzte Schmalspurstrecke, die die FS betrieb.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits seit den 1880er Jahren bestand die Idee einer Bahnverbindung an der westlichen Südküste Siziliens. Ernsthaft in Angriff genommen wurde das Projekt erst, nachdem die Rete Sicula in den FS aufgegangen war. Das erste Teilstück zwischen Castelvetrano und Selinunte wurde am 20. Juni 1910 in Betrieb genommen; durchgängig befahrbar war die Strecke ab dem 2. Juli 1923.
Betriebsaufnahme der einzelnen Teilstücke:
Eröffnungsdatum[1] | Streckenabschnitt |
---|---|
20. Juni 1910 | Castelvetrano–Selinunte |
16. Dezember 1911 | Siculiana–Porto Empedocle |
21. Februar 1914 | Selinunte–Sciacca |
16. Juni 1915 | Cattolica Eraclea–Siculiana |
26. Februar 1917 | Ribera–Cattolica Eraclea |
2. Juli 1923 | Sciacca–Ribera |
Nachdem der Betrieb auf der Strecke Ribera–Porto Empedocle bereits am 22. März 1978 aufgegeben worden war, fuhr der letzte Schmalspurzug der FS am 31. Dezember 1985 zwischen Castelvetrano und Ribera. Die Strecke blieb noch jahrelang im Kursbuch der FS erwähnt, definitiv aufgegeben wurde sie erst mit einem Ministerialdekret vom 14. März 2004.
Das Gesetz Nr. 128 vom 9. August 2017 erklärte den Abschnitt Castelvetrano–Porto Palo di Menfi der Strecke zu einer Bahnstrecke von nationalem touristischen Interesse, was deren Erhalt zu einem öffentlichen Interesse macht.[2] Das Gesetz Nr. 128 vom 9. August 2017 stellt die Ertüchtigung zur Wiederaufnahme des Betriebs allerdings unter einen Finanzierungsvorbehalt.[3]
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Strecke wurde von den FS betrieben. Der gesamte Betrieb wurde zunächst mit Dampflokomotiven abgewickelt, ab 1949 wurden für den Personenverkehr auch Dieseltriebwagen des Typs RALn 60 eingesetzt. Obwohl das Ende der Linie und damit des Schmalspurbetriebs der FS bereits absehbar war, bestellten diese 1978 noch zwei Diesellokomotiven des Typs RD 142; diese kamen ab 1981 für wenige Jahre im Güterverkehr in Einsatz.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfredo Alabiso: Posta per Ferrovia in Sicilia. Palermo 1994, S. 132.
- Eisenbahnatlas Italien und Slowenien. Schweers + Wall, 2010, S. 106.
- Hansjürg Rohrer: Eisenbahnen in Italien. Zürich 1985, ISBN 3-280-01611-8, S. 152 ff.
Der Roman Il casllante von Andrea Camilleri (deutsch: Der Bahnwärter[4]) spielt an der Strecke, wobei der Autor die Ortsnamen leicht verfremdet hat.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Alfredo Alabiso: Posta per Ferrovia in Sicilia, Palermo 1994, S. 132
- ↑ Art. 2, Abs. 2, Lit. o) Legge 9 agosto 2017, n. 128.
- ↑ Art. 11 Legge 9 agosto 2017, n. 128.
- ↑ Andrea Camilleri: Der Bahnwärter. Rowohlt, Reibek bei Hamburg 2013. ISBN 978-3-499-25381-2