Bahnstrecke Castelvetrano–Porto Empedocle

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Castelvetrano–Porto Empedocle
Strecke der Bahnstrecke Castelvetrano–Porto Empedocle
Streckenlänge:123,1 km
Spurweite:950 mm (ital. Meterspur)
Strecke (außer Betrieb)
von Burgio bis 1968
Abzweig ehemals geradeaus und von rechts
von Palermo (Normalspur)
Bahnhof
0,0 Castelvetrano 176 m
Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
nach Trapani (Normalspur)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
7,0 S. Teresa Selinuntina
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
9,3 Latomie 67 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
13,1 Selinunte 35 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
15,4 Cava Belice
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
22,1 Porto Palo 55 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
28,1 Menfi 98 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
42,1 Capo S. Marco 77 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
49,1 Sciacca 8 m
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Tunnel S. Giorgio (3770 m)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
60,3 Bellapietra
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
61,7 Verdura 32 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
71,2 Ribera 190 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
77,7 Magazzolo 100 m
Abzweig geradeaus und nach links (Strecke außer Betrieb)
nach Lercara
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
88,3 Monte Sara
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
90,8 Cattolica Eraclea 56 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
97,2 Monteallegro 126 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
106,2 Siculiana Marina 12 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
109,2 Siculiana 73 m
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
114,6 Realmonte 69 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
118,5 Punta Piccola 5 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
121,6 Porto Empedocle Cannelle
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
123,1 Porto Empedocle 4 m
Strecke
nach Agrigent (Normalspur)

Die Bahnstrecke Castelvetrano–Porto Empedocle war eine eingleisige Schmalspurbahn an der westlichen Südküste Siziliens. Die 123 km lange Strecke führte von Castelvetrano über Sciacca nach Porto Empedocle, von dort bestand durch ein Dreischienengleis eine Verbindung nach Agrigent. Die Strecke wurde zwischen 1910 und 1923 eröffnet und zwischen 1978 und 1985 stillgelegt. Der Abschnitt von Castelvetrano nach Ribera war die letzte Schmalspurstrecke, die die FS betrieb.

Bereits seit den 1880er Jahren bestand die Idee einer Bahnverbindung an der westlichen Südküste Siziliens. Ernsthaft in Angriff genommen wurde das Projekt erst, nachdem die Rete Sicula in den FS aufgegangen war. Das erste Teilstück zwischen Castelvetrano und Selinunte wurde am 20. Juni 1910 in Betrieb genommen; durchgängig befahrbar war die Strecke ab dem 2. Juli 1923.

Betriebsaufnahme der einzelnen Teilstücke:

Eröffnungsdatum[1] Streckenabschnitt
20. Juni 1910 Castelvetrano–Selinunte
16. Dezember 1911 Siculiana–Porto Empedocle
21. Februar 1914 Selinunte–Sciacca
16. Juni 1915 Cattolica Eraclea–Siculiana
26. Februar 1917 Ribera–Cattolica Eraclea
2. Juli 1923 Sciacca–Ribera

Nachdem der Betrieb auf der Strecke Ribera–Porto Empedocle bereits am 22. März 1978 aufgegeben worden war, fuhr der letzte Schmalspurzug der FS am 31. Dezember 1985 zwischen Castelvetrano und Ribera. Die Strecke blieb noch jahrelang im Kursbuch der FS erwähnt, definitiv aufgegeben wurde sie erst mit einem Ministerialdekret vom 14. März 2004.

Das Gesetz Nr. 128 vom 9. August 2017 erklärte den Abschnitt Castelvetrano–Porto Palo di Menfi der Strecke zu einer Bahnstrecke von nationalem touristischen Interesse, was deren Erhalt zu einem öffentlichen Interesse macht.[2] Das Gesetz Nr. 128 vom 9. August 2017 stellt die Ertüchtigung zur Wiederaufnahme des Betriebs allerdings unter einen Finanzierungsvorbehalt.[3]

RALn 6013 im Bahnhof Castelvetrano (1984)

Die Strecke wurde von den FS betrieben. Der gesamte Betrieb wurde zunächst mit Dampflokomotiven abgewickelt, ab 1949 wurden für den Personenverkehr auch Dieseltriebwagen des Typs RALn 60 eingesetzt. Obwohl das Ende der Linie und damit des Schmalspurbetriebs der FS bereits absehbar war, bestellten diese 1978 noch zwei Diesellokomotiven des Typs RD 142; diese kamen ab 1981 für wenige Jahre im Güterverkehr in Einsatz.

  • Alfredo Alabiso: Posta per Ferrovia in Sicilia. Palermo 1994, S. 132.
  • Eisenbahnatlas Italien und Slowenien. Schweers + Wall, 2010, S. 106.
  • Hansjürg Rohrer: Eisenbahnen in Italien. Zürich 1985, ISBN 3-280-01611-8, S. 152 ff.

Der Roman Il casllante von Andrea Camilleri (deutsch: Der Bahnwärter[4]) spielt an der Strecke, wobei der Autor die Ortsnamen leicht verfremdet hat.

Einzelnachweise

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  1. Alfredo Alabiso: Posta per Ferrovia in Sicilia, Palermo 1994, S. 132
  2. Art. 2, Abs. 2, Lit. o) Legge 9 agosto 2017, n. 128.
  3. Art. 11 Legge 9 agosto 2017, n. 128.
  4. Andrea Camilleri: Der Bahnwärter. Rowohlt, Reibek bei Hamburg 2013. ISBN 978-3-499-25381-2